Ebenfalls. Diese Gepäckträger wurden in den 80er und 90er Jahren viel an besseren Rädern verbaut, unter anderem von der Bremer Fahrradmanufaktur (vsf-Läden). Das waren überwiegend anspruchsvolle Kunden und notorische Kilometerfresser, eine typische Schwachstelle hätte ich mitgekriegt.
Diese inzwischen typische Schwachstelle kannst Du damals noch nicht mitbekommen haben, weil die Träger ja seinerzeit noch neu waren, und es sich hier eindeutig um ein Material-Alterungsproblem, nicht um ein Konstruktions- oder Überlastungsproblem handelt.
Grundsätzlich würde ich schon sagen, dass diese Träger seinerzeit wirklich gut waren und daher tatsächlich auch von "Weltenbummlern" verwendet wurden - ich würde (mit gewisser Vorsicht) sogar sagen, dass sie teilweise sogar den geschweißten Blackburns überlegen waren, die wegen ihrer starren Ausführung zu Spannungsbrüchen neben den Schweißstellen neigten.
Die einzige Schwachstelle, die sich seinerzeit gelegentlich gezeigt hat, waren Brüche am Übergang zur Abplattung für die Befestigung an der Pletscherplatte (und das ist unterwegs schlecht zu reparieren ...).
Aber viele dieser ESGE-Träger haben inzwischen, also nach 20 bis 30 Jahren, ganz klar ein Problem mit den Kunststoff-Verbindungsteilen. Offenbar tendiert der schwarze Kunststoff, mit dem die Verbindungsstellen der Alurundprofile umspritzt sind, zum (langsamen) Schrumpfen, und da die Aluminiumteile ihre Form bzw. ihr Volumen nicht verringern, sprengen sich die Kunststoffecken dann eben selber ...
Ich habe das inzwischen schon an vielen ESGE-Trägern gesehen (meistens treten die Risse an der Unterseite auf, deswegen sieht man es eher an nicht verbauten Exemplaren) - ein Extremfall waren zwei Fahrräder, die seit vielen Jahren (sicher über ein Jahrzehnt) im Freien standen, und bei denen die Kunststoffecken komplett weggebröselt waren, so dass die Aluminium-Querstäbe einfach hinuntergefallen sind (und nein - Aluminiumkorrosion war dabei nicht im Spiel).
Möglicherweise spielt also die Dauer bzw. Intensität der UV-Einstrahlung eine Rolle, was erklären könnte, warum manche Träger auch heute noch "beschwerdefrei" sind.
Reparieren kann man das leider nicht so richtig - ich habe die Spalte an einem ESGE-Träger, den ich aus Gründen der "historischen Korrektheit" unbedingt verbauen wollte, mal mit Zweikomponenten-Kleber "vergossen", aber ob sich der Kunststoff und der Kleber wirklich gut "vertragen", kann ich nicht sagen, und die volle Belastbarkeit wird man auf diese Weise sowieso nicht wieder herstellen können.