Mal kurz ein Gedanke zur Pietät, die nämlich verschiedene Formen haben kann. Wittgenstein ist eigentlich nicht bekannt für solche Themen, aber er hat hierzu einen guten Gedanken notiert:
"Denken wir daran daß nach Schuberts Tod sein Bruder Partituren Schuberts in kleine Stücke zerschnitt und seinen Lieblingsschülern solche Stücke von einigen Takten gab. Diese Handlung als Zeichen der Pietät ist uns ebenso verständlich wie die andere die Partituren unberührt niemandem zugänglich aufzubewahren. Und hätte Schuberts Bruder die Partituren verbrannt so wäre auch das als Zeichen der Pietät verständlich."
Sehr verschiedene, sogar gegenteilige Handlungen, die aber alle als pietätvoll verstanden werden können. Die Partituren andächtig verbrennen wäre pietätvoll, sie zusammen mit Müll zu verbrennen wohl nicht. Soll heißen: Es kommt nicht so sehr darauf an, was man tut, sondern für die Pietät ist es wichtiger, wie man es tut.
Es steigen jetzt drei Teams aus, andere fahren weiter. Also auch sehr gegenteilige Handlungen, aber man kann nicht sagen, dass das eine unangemessen, weil pietätlos ist. Man kann das Rennen schon fortsetzen, dann halt z.B. ohne große Party und Ähnliches. Jörg Ludewig kannte Gino Mäder und hat gestern gesagt, dass Gino fürs Rennenfahren gelebt hat. Das war ihm wichtig und man kann ihm gut gedenken, indem man Rennen fährt.