Odji
Nippelspanner
Hallo zusammen,
ich möchte hier mal einen Fall schildern, der mir vor zwei Jahren auf Mallorca passiert ist und der mich fassungslos macht.
Also...
Ich fuhr mit einigen Freunden durch die Berge. Wir fuhren gerade die Küstenstraße bergauf als uns in einer starken Linkskurve zwei Radfahrer entgegenkamen - und zwar auf unserer Spur. Sie hatten sich beim Bergabfahren total verschätzt und waren in der Haarnadelkurve auf die Gegenfahrbahn geraten. Der erste Fahrer kam gerade so zwischen meinem Nebenmann und mir durch, seine Begleiterin hinter ihm, kollidierte frontal mit mir. Zum Glück hab ich mir bis auf einen Cut im Gesicht nicht viel getan. Ein bisschen Material ging zu Bruch, während die Unfallgegnerin Kopfverletzungen davon getragen hat und wir auch sofort einen Krankenwagen riefen. Soweit so gut.
Ganz klar trug ich keine Schuld an dem Unfall und daher dachte ich, dass ich recht einfach zu meinem Recht komme und mein kaputtes Material (Laufrad, Trikot, Brille etc.) ersetzt bekomme und ein bisschen Schmerzensgeld. Zumal zig Zeugen den Unfall beobachtet hatten und einstimmiger Meinung waren. Weit gefehlt.
Mein Rechtsanwalt sagte mir gleich, dass der Fall schwierig sein würde. Die Unfallgegnerin ist Belgierin, ich Deutscher und das ganze ist in Spanien passiert. Es war also unklar, wo überhaupt der Gerichtsstand ist und wo ich mir einen Rechtsanwalt nehmen sollte. Die Dame entpuppte sich dann auch als äußerst unsympathisch und gab meinem Rechtsanwalt erstmal zu verstehen, dass sie die Schuld nicht trage, sondern ihr Vordermann, dem sie blindlings gefolgt ist. Dessen Versicherung weigerte sich logischerweise. Klarer Fall von absichtlicher Verwirrung um den Fall für mich so kompliziert wie möglich zu machen. Es ging noch eine Weile hin und her und gipfelte in einer Mail der Dame, dass ich doch Ruhe geben soll, da sie ja schließlich die schwereren Verletzungen davontrug und ihre Vereinskollegen gesehen hätten, dass ich mit unangepasster Fahrweise unterwegs war (bei 7% Steigung???) und somit nichts dafür getan hätte, den Unfall zu vermeiden. Außerdem hätte man es veräsumt, die Polizei zu rufen. OK, das war natürlich vollkommer Unsinn, denn die Haarnadelkurve war für Nachfolgende nicht einsehbar und ich fuhr tatsächlich ganz "normal" auf der rechten Seite. Und als sie so in ihrem Blut lag, war uns eher danach, ganz schnell einen Krankenwagen zu rufen anstatt erstmal die Polizei in die Berge kommen zu lassen, um den Unfall aufzunehmen.
Letzendlich sagte mir mein Rechtsanwalt noch einmal, dass ich wohl kaum eine Chance hätte. Ähnliches gab man mir auch bei der Rechtsberatung des ADAC zu verstehen.
Was mich total wütend macht (neben dem ekelhaften Verhalten der Dame an sich), ist die Tatsache, dass immer alle von der tollen EU reden, in der es quasi keine Grenzen mehr gibt, man in einem solchen Fall aber in die Röhre guckt und hoffnungslos verloren ist. Was, wenn ich jetzt einen großen körperlichen oder materiellen Schaden erlitten hätte? Würde ich dann ebenfalls selbst dafür aufkommen müssen?
Was haltet Ihr davon? Ich würde gern mal Eure Meinung dazu hören und vielleicht gibt es ja jemanden, der vielleicht Ähnliches erlebt hat und mir einen Tipp geben kann, wie ich doch noch eine Lösung finden kann.
Danke und Gruß...
Odji
ich möchte hier mal einen Fall schildern, der mir vor zwei Jahren auf Mallorca passiert ist und der mich fassungslos macht.
Also...
Ich fuhr mit einigen Freunden durch die Berge. Wir fuhren gerade die Küstenstraße bergauf als uns in einer starken Linkskurve zwei Radfahrer entgegenkamen - und zwar auf unserer Spur. Sie hatten sich beim Bergabfahren total verschätzt und waren in der Haarnadelkurve auf die Gegenfahrbahn geraten. Der erste Fahrer kam gerade so zwischen meinem Nebenmann und mir durch, seine Begleiterin hinter ihm, kollidierte frontal mit mir. Zum Glück hab ich mir bis auf einen Cut im Gesicht nicht viel getan. Ein bisschen Material ging zu Bruch, während die Unfallgegnerin Kopfverletzungen davon getragen hat und wir auch sofort einen Krankenwagen riefen. Soweit so gut.
Ganz klar trug ich keine Schuld an dem Unfall und daher dachte ich, dass ich recht einfach zu meinem Recht komme und mein kaputtes Material (Laufrad, Trikot, Brille etc.) ersetzt bekomme und ein bisschen Schmerzensgeld. Zumal zig Zeugen den Unfall beobachtet hatten und einstimmiger Meinung waren. Weit gefehlt.
Mein Rechtsanwalt sagte mir gleich, dass der Fall schwierig sein würde. Die Unfallgegnerin ist Belgierin, ich Deutscher und das ganze ist in Spanien passiert. Es war also unklar, wo überhaupt der Gerichtsstand ist und wo ich mir einen Rechtsanwalt nehmen sollte. Die Dame entpuppte sich dann auch als äußerst unsympathisch und gab meinem Rechtsanwalt erstmal zu verstehen, dass sie die Schuld nicht trage, sondern ihr Vordermann, dem sie blindlings gefolgt ist. Dessen Versicherung weigerte sich logischerweise. Klarer Fall von absichtlicher Verwirrung um den Fall für mich so kompliziert wie möglich zu machen. Es ging noch eine Weile hin und her und gipfelte in einer Mail der Dame, dass ich doch Ruhe geben soll, da sie ja schließlich die schwereren Verletzungen davontrug und ihre Vereinskollegen gesehen hätten, dass ich mit unangepasster Fahrweise unterwegs war (bei 7% Steigung???) und somit nichts dafür getan hätte, den Unfall zu vermeiden. Außerdem hätte man es veräsumt, die Polizei zu rufen. OK, das war natürlich vollkommer Unsinn, denn die Haarnadelkurve war für Nachfolgende nicht einsehbar und ich fuhr tatsächlich ganz "normal" auf der rechten Seite. Und als sie so in ihrem Blut lag, war uns eher danach, ganz schnell einen Krankenwagen zu rufen anstatt erstmal die Polizei in die Berge kommen zu lassen, um den Unfall aufzunehmen.
Letzendlich sagte mir mein Rechtsanwalt noch einmal, dass ich wohl kaum eine Chance hätte. Ähnliches gab man mir auch bei der Rechtsberatung des ADAC zu verstehen.
Was mich total wütend macht (neben dem ekelhaften Verhalten der Dame an sich), ist die Tatsache, dass immer alle von der tollen EU reden, in der es quasi keine Grenzen mehr gibt, man in einem solchen Fall aber in die Röhre guckt und hoffnungslos verloren ist. Was, wenn ich jetzt einen großen körperlichen oder materiellen Schaden erlitten hätte? Würde ich dann ebenfalls selbst dafür aufkommen müssen?
Was haltet Ihr davon? Ich würde gern mal Eure Meinung dazu hören und vielleicht gibt es ja jemanden, der vielleicht Ähnliches erlebt hat und mir einen Tipp geben kann, wie ich doch noch eine Lösung finden kann.
Danke und Gruß...
Odji
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