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Warum ist bei fast allen die TF am Berg niedriger als in der Ebene?

  • Ersteller Ersteller kamikaze_dasOriginal
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AW: Warum ist bei fast allen die TF am Berg niedriger als in der Ebene?

Du wirst es mir nicht glauben, aber in der Zeit, in der ich einen Hf-Messer getragen habe (ca. 2 Monate nach meinem Infarkt), habe ich das sehr genau beobachtet. Da ich nicht gleichzeitig einen Wattmesser hatte, habe ich das natürlich nicht vergleichen können, aber im allgemeinen hatte ich bei gleichen Leistungen die gleiche Hf, unabhängig von der Übersetzung. Mag sein, daß die Hf bei größeren Übers. 2 - 3 Schläge höher war, kann sein umgekehrt.

Im Übrigen glaube ich, daß ich mehr Stunden auf dem Rad verbringe als du denkst, wahrscheinlich mehr als du.

Jetzt kannst du sagen: ohne Effekt. Aber das kann man überprüfen. Willst du auch in den Odenwald kommen?

Warum habe ich bloß den Eindruck, daß dich das alles überhaupt nicht interessiert?

k.

Hast Du mal die TF bei selber Geschwindigkeit von 65 auf 110 erhöht? Das sind ja Unterschiede zwischen Berg und in der Ebenen. Oder ganz extrem geht mal auf 140. Alles bei selber Geschwindigkeit. Da solltest Du schon was merken wenn Du nicht Betablocker im Blut hast. Vor allen Dingen für ungeübte Fahrer sind 110 schon knackig, da geht vielen der Puls sehr fix hoch.

Vielen Dank für das Angebot, habe aber kein Interesse mit Dir durch den Odenwald zu fahren bz.w ist mir Dein Trainingsstand nicht wirklich wichtig.
 

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Re: Warum ist bei fast allen die TF am Berg niedriger als in der Ebene?
AW: Warum ist bei fast allen die TF am Berg niedriger als in der Ebene?

Hast Du mal die TF bei selber Geschwindigkeit von 65 auf 110 erhöht? Das sind ja Unterschiede zwischen Berg und in der Ebenen. Oder ganz extrem geht mal auf 140. Alles bei selber Geschwindigkeit.
Das werde ich morgen mal machen. Und dann hier berichten. Vielleicht finde ich aber auch meinen Pulsmesser nicht mehr. Den habe ich nämlich, nachdem ich ihn offensichtlich nicht mehr brauchte, in die Ecke geworfen.
Da solltest Du schon was merken wenn Du nicht Betablocker im Blut hast.
Müsste ich, habe ich aber nicht.
Vor allen Dingen für ungeübte Fahrer sind 110 schon knackig, da geht vielen der Puls sehr fix hoch.
Daran habe ich gedacht, es aber nicht geschrieben - aus in diesem Forum wohl sehr gut nachvollziehbaren Gründen...;)
Vielen Dank für das Angebot, habe aber kein Interesse mit Dir durch den Odenwald zu fahren bz.w ist mir Dein Trainingsstand nicht wirklich wichtig.
Sorry, hörte sich so an.

k.
 
AW: Warum ist bei fast allen die TF am Berg niedriger als in der Ebene?

Schönen Tag allen TF-Thema teilnehmenden.

Hat sich nun nach der Diskussion etwas herauskristallisiert was in kurzen Worten gefasst hilfreich wäre. Nicht böse gemeint, wohlgemerkt.:confused:

Ich persönlich möchte (vielleicht bin ich da halt der Einzige?!) einfach nur den Berg raufkommen ohne oben mein Leben an mir vorbeiziehen zu sehen, sprich ich denke mal, dass es sicher eine Menge Punkte bei jedem Einzelnen sind die die TF beeinflussen. Sicher werden die Meisten jetzt müde lächeln aber, ich stehe noch ganz unten an der Leiter. Da ich wirklich nicht der Fitteste bin und erst seit kurzem auf dem Rennrad unterwegs, kann ich für mich nur insoweit positiv feststellen, dass ich trotz geringerer Möglichkeit von erhöhter TF (im Vergleich zum MTB-fahren und das kann ich wohl) besser, leichter und ruhiger einen Steigung mit dem Rennrad angehen kann. Denke mal, dass hier auch die psychische Komponente großen Einfluß hat. Abgesehen von der Leichtigkeit des Materiales und geringerer Widerstandskraft.
Wie gesagt dies nur mal hypothetisch in den Raum gestellt.
Vielleicht gibt es ja (bestimmt sogar) eine "Allgemeine Umrechnungstabelle" für den TF - Einsatz am Berg?! Eingeteilt in Klassen, Trainingsstand und auf einzelne RF-Typen aufgebaut. Bitte um Nachsicht wenn ich so nachfrage. Wie gesagt - Youngster was das Rennrad angeht. :) Sauge gerade so viel wie möglich Wissen auf.
 
AW: Warum ist bei fast allen die TF am Berg niedriger als in der Ebene?

Hallo Parcival,

mach dir nicht so viele Gedanken! Willst du Spaß auf dem Rad haben und ein bisschen fitter werden oder willst du in den Wettkampfsport einsteigen? Solltest du aus Spaß an der Freude fahren, dann vergiss die Theorie. Fahre einfach los und sammle eigene Erfahrungen, dann wirst du deinen "Wohlfühlbereich" finden. Am Anfang muss man sich ja sogar in der Ebene zu höheren Trittfrequenzen zwingen, weil man als Einsteiger dazu neigt fette Gänge zu drücken. Am Berg limitiert bei den meisten tatsächlich die Übersetzung die TF. Glaubst du, dass ich mit 3.000 Jahreskilometern und max. 34/27 an einer 18% Steigung Trittfrequenzen schaffe, die nennenswert über dem Punkt liegen, wo man umkippt? Na und! Ich komme trotzdem rauf... Und vergiss das MTB! Das ist einfach kein Vergleich. Wenn ich ganz normal nen kleinen Berg rauffahre, dann überhole ich ab und zu MTB-Fahrer, die sicher das 5-fache meine Jahresfahrleistung haben und trotzdem ist das, als würde ich mit dem PKW nen LKW am Autobahnberg überholen... :rolleyes:
 
AW: Warum ist bei fast allen die TF am Berg niedriger als in der Ebene?

Du wirst es mir nicht glauben, aber in der Zeit, in der ich einen Hf-Messer getragen habe (ca. 2 Monate nach meinem Infarkt), habe ich das sehr genau beobachtet. Da ich nicht gleichzeitig einen Wattmesser hatte, habe ich das natürlich nicht vergleichen können, aber im allgemeinen hatte ich bei gleichen Leistungen die gleiche Hf, unabhängig von der Übersetzung. Mag sein, daß die Hf bei größeren Übers. 2 - 3 Schläge höher war, kann sein umgekehrt.
Wie auch immer das bei Dir war, im Allgemeinen sinkt der Wirkungsgrad oberhalb der "effektivsten" Muskelbewegungsgeschwindigkeit, die bereits bei relativ geringer TF erreicht wird. Ergo muss bei weiterer Steigerung der Trittfrequenz für gleiche Leistung mehr Energie aufgebracht werden. So lange man dabei im aeroben Bereich arbeitet, bedeutet dies zwangsläufig eine höhere Kreislaufbelastung. Das hatten wir doch gerade durch, also bitte nicht vergessen:
http://ssms.123pulp.com/ssms_publication/file/295/Rad_Spomed_2_2008.pdf
(Abb. 5, unterer Teil).
 
AW: Warum ist bei fast allen die TF am Berg niedriger als in der Ebene?

Zunächst mal würde ich bezweifeln, daß jede Erhöhung der Trittfrequenz zu einer Erhöhung der Hf führt. Das ist eines der vielen Märchen, die jahrelang von den Radsport-Medien verbreitet wurden.

Dann zweifel Du mal schön,

der geneigte Leser dagegen mag sich mal Abb. 19 ansehen
http://books.google.com/books?id=-8...page&q=trittfrequenz energieverbrauch&f=false
 
AW: Warum ist bei fast allen die TF am Berg niedriger als in der Ebene?

Vielleicht gibt es ja (bestimmt sogar) eine "Allgemeine Umrechnungstabelle" für den TF - Einsatz am Berg?! ...
Nope. Fahr´ einfach hoch, an längeren Anstiegen wirst Du spätestens nach 10-15 min selber herausgefunden haben, bei welcher TF Du Dich am wohlsten fühlst. Die ganze Diskussion hier soll keine Ratschläge für TF xy ergeben, sondern lediglich erklären, wieso die spontan gewählte TF am Berg meist etwas tiefer liegt, als im Flachland. Also 100% akademisches Interesse, nahezu 0% Relevanz fürs Bergfahren selbst.

IMO sogar 0% Relevanz für Trainingsempfehlungen à-la "wie trainiere ich Bergfahren im Flachland". Die beste und spezifischste Maßnahme eines Flachlandtirolers zur Vorbereitung auf Bergfahrten besteht im Montieren der geeigneten Übersetzung.
 
AW: Warum ist bei fast allen die TF am Berg niedriger als in der Ebene?

Ich hatte bis jetzt nicht die Zeit gehabt die Threads rauszusuchen, daher erst jetzt:
http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=55211
hier gibt es in den Posts 22ff. von Achilles einige Abstracts zu Artikeln, die lesenswert sind. Hier wird auch recht deutlich dass bei submaximaler Leistung hohe Trittfrquenzen sinnvoll sind. Hier zeigt sich auch dass die bevorzugte Trittfrequenz mit der VO2max korrelliert ist.

Zudem noch hier : http://www.rennrad-news.de/forum/showpost.php?p=1127462&postcount=16 von pjotr eine recht gute Zusammenfassung, warum bei kraftorientierter Fahrt eine niedrige TF sinnvoll ist.
 
AW: Warum ist bei fast allen die TF am Berg niedriger als in der Ebene?

Hallo Parcival,

mach dir nicht so viele Gedanken! Willst du Spaß auf dem Rad haben und ein bisschen fitter werden oder willst du in den Wettkampfsport einsteigen? Solltest du aus Spaß an der Freude fahren, dann vergiss die Theorie. Fahre einfach los und sammle eigene Erfahrungen, dann wirst du deinen "Wohlfühlbereich" finden. Am Anfang muss man sich ja sogar in der Ebene zu höheren Trittfrequenzen zwingen, weil man als Einsteiger dazu neigt fette Gänge zu drücken. Am Berg limitiert bei den meisten tatsächlich die Übersetzung die TF. Glaubst du, dass ich mit 3.000 Jahreskilometern und max. 34/27 an einer 18% Steigung Trittfrequenzen schaffe, die nennenswert über dem Punkt liegen, wo man umkippt? Na und! Ich komme trotzdem rauf... Und vergiss das MTB! Das ist einfach kein Vergleich. Wenn ich ganz normal nen kleinen Berg rauffahre, dann überhole ich ab und zu MTB-Fahrer, die sicher das 5-fache meine Jahresfahrleistung haben und trotzdem ist das, als würde ich mit dem PKW nen LKW am Autobahnberg überholen... :rolleyes:

Wettkampf nicht mehr..:rolleyes: ZU dem MTB, yepp, habe es ja selber oft genug erlebt und es tat wehhhhhh wenn Rennradfahrer (auch noch unterhaltenderweise) an mir vorbei sind..haha. Werde wohl auch nur mein Ding machen, ist bestimmt am besten so..Danke für die Info von wegen fetter Gänge, haste Recht, man ist (ich jedenfalls) immer geneigt mal mehr zu geben... Muß man sich dran gewöhnen..
 
AW: Warum ist bei fast allen die TF am Berg niedriger als in der Ebene?

Nope. Fahr´ einfach hoch, an längeren Anstiegen wirst Du spätestens nach 10-15 min selber herausgefunden haben, bei welcher TF Du Dich am wohlsten fühlst. Die ganze Diskussion hier soll keine Ratschläge für TF xy ergeben, sondern lediglich erklären, wieso die spontan gewählte TF am Berg meist etwas tiefer liegt, als im Flachland. Also 100% akademisches Interesse, nahezu 0% Relevanz fürs Bergfahren selbst.

IMO sogar 0% Relevanz für Trainingsempfehlungen à-la "wie trainiere ich Bergfahren im Flachland". Die beste und spezifischste Maßnahme eines Flachlandtirolers zur Vorbereitung auf Bergfahrten besteht im Montieren der geeigneten Übersetzung.

Haste wohl Recht bin gaaanz leicht am Thema vorbeigerauscht.. von wegen Ratschlag usw. :)
Hoffe 10 - 15 min zu überleben, vorerst jedenfalls.:D
 
AW: Warum ist bei fast allen die TF am Berg niedriger als in der Ebene?

...
Zudem noch hier : http://www.rennrad-news.de/forum/showpost.php?p=1127462&postcount=16 von pjotr eine recht gute Zusammenfassung, warum bei kraftorientierter Fahrt eine niedrige TF sinnvoll ist.

Gute Links! :daumen:

Tja der Pjotr hat echt Ahnung. Ich habe mich über jeden seiner Posts gefreut. Immer klar auf den Punkt... Aber irgendwie interessiert er sich für unsere Diskussionen hier wohl zur Zeit nicht.

Pjotr?? :wink2:
 
AW: Warum ist bei fast allen die TF am Berg niedriger als in der Ebene?

Gute Links! :daumen:

Tja der Pjotr hat echt Ahnung. Ich habe mich über jeden seiner Posts gefreut. Immer klar auf den Punkt... Aber irgendwie interessiert er sich für unsere Diskussionen hier wohl zur Zeit nicht.

Pjotr?? :wink2:
Meinst du den Pjotr, der geschrieben hat:
Dafür dass eine TF > 100 per se besser ist gibt es jedenfalls keine Belege.
Mmh, da frag ich mich doch, wieso bis auf zwei Ausnahmen (der "Waschmaschinenradfahrer" und Jacques Anquetil) seit 1914 alle Stundenweltrekorde mit Trittfrequenzen über 100 gefahren wurden, 4000-m-Männer ca. 115 U/min fahren und Bahnsprinter sogar über 160 (im Rennen, wohlbemerkt, nicht im Training, da fahren sie auf der Rolle auch schonmal 250) und sogar ein Straßensprinter (Tom Boonen) seine Maximalleistung bei ca. 130 U/min erreicht. Mir scheint, die Praxis ist für die sich im Moment hier im Thread sammelnden Theoretiker kein Beleg.

Aber was dann?

k.
 
AW: Warum ist bei fast allen die TF am Berg niedriger als in der Ebene?

Tja dann frag Dich mal weiter, und lies derweil erstmal die zitierten Artikel.

Ich finde es immer wieder erheiternd, wie Du Dich bemühst fehlendes Fachwissen durch selbstsicheres Auftreten zu kompensieren.

Allerdings solltest Du Das Zitat nicht nur posten, sondern auch verstehen:
was steht dort:
Dafür dass eine TF > 100 per se besser ist gibt es jedenfalls keine Belege.
Kleine Nachhilfe: per se (lat.) Durch sich selbst.
Soll also heissen:
Dafür das eine TF > 100 für sich besser ist gibt es jedenfalls keine Belege.

Das herausgreifen dieses einen Satzes aus pjotrs guter Zusammenfassung zeigt mir, das Du augenscheinlich noch nicht einmal in der Lage bist einen in einfachem Deutsch gefassten Artikel vollständig zu erfassen. Für die von Achilles referenzierten Abhandlungen sehe ich da dann doch eher schwarz.


Das es für einen Bahnfahrer und seine spezifischen Anforderungen vorteilhaft ist eine TF von ca 105 -120 zu fahren ist kein Beleg dafür dass unter allen Umständen eine solche TF das optimum darstellt.
 
AW: Warum ist bei fast allen die TF am Berg niedriger als in der Ebene?

...da frag ich mich doch, wieso ... Bahnsprinter sogar über 160 (im Rennen, wohlbemerkt, nicht im Training, da fahren sie auf der Rolle auch schonmal 250) und sogar ein Straßensprinter (Tom Boonen) seine Maximalleistung bei ca. 130 U/min erreicht... Mir scheint, die Praxis ist für die sich im Moment hier im Thread sammelnden Theoretiker kein Beleg.
k.

Hmmmm... lass mich mal raten...
Bahnräder haben einen sogenannten starren Gang. Kann es sein, dass man da bei Beschleunigungen unausweichlich in der Lage sein muss hohe Trittfrequenzen zu erreichen?
Und beim Straßensprint? Vielleicht haben die Jungens da keine Zeit x-mal zu schalten?

Vielleicht gibst Du mir die Antwort. Und dann frage ich mich, ob das alles mit der optimalen Trittfrequenz zu tun hat.

... Mmh, da frag ich mich doch, wieso bis auf zwei Ausnahmen (der "Waschmaschinenradfahrer" und Jacques Anquetil) seit 1914 alle Stundenweltrekorde mit Trittfrequenzen über 100 gefahren wurden...

Diese Frage ist schon interessanter. Achso, auch da werden Bahnräder ohne Schaltung und Bremsen verwendet. Strenge UCI-Vorschrift...

Also Kamikaze, konkrete Frage zu Deinen Beispielen: Ist es nicht so, dass man, wenn man keine Schaltung hat, zwangläufig Kompromisse in der Trittfrequenz finden muss?
 
AW: Warum ist bei fast allen die TF am Berg niedriger als in der Ebene?

Tja dann frag Dich mal weiter, und lies derweil erstmal die zitierten Artikel. [...] Allerdings solltest Du Das Zitat nicht nur posten, sondern auch verstehen:
was steht dort...
Schau mal,Piet, manchmal bin selbst ich rücksichtsvoll, vor allem wenn ich es mit "Fan-Gemeinden" irgendwelcher Gurus zu tun habe, hier also den Fans von "Pjotr". Gut, du hast es gewollt, also gehen wir in die vollen und nehmen uns die "richtig falschen" Aussagen vor:
[...] ..., erhöht man die Tf und damit Kontraktionsgeschwindigkeit geht das zu Lasten der Kraft.
Das ist in dieser Absolutheit auf jeden Fall falsch, bezieht man es auf konkrete Situationen, ist es immernoch weitaus überwiegend falsch:
  • Situation A, Gewichtheben: Jeder Gewichtheber weiß, daß es - um hohe Lasten zur Hochstrecke zu bringen, in erster Linie darauf ankommt, schnell zu sein - und ich gehe doch mal davon aus, daß Gewichtheber was von Kraft verstehen, oder?
  • Situation B, Bergsprint:Wenn es darauf ankommt, am Berg zu Sprinten - hier ist nicht die Rede vom "Durchdrücken" nach einer insgesamt schnellen Bergauffahrt - wird man immer eine niedrigere Übersetzung wählen.
Was beim Blick in die Praxis noch mit vielen Unwägbarkeiten behaftet ist, die auch zu Verzerrungen der tatsächlichen Sachverhalte führen kann, wird dann beim Blick in ein Fachbuch vollends klar:

"... kann ein Muskel bei sehr schneller Verkürzung viel weniger Kraft generieren als bei langsamer Verkürzung."
(Schmidt/Lang: Physiologie des Menschen, 30. Auflage, S. 127) scheint die Aussage von Pjotr zu unterstützen. Weiter:
"Man erkennt, daß die Leistung bei leichter und bei schwerer Last submaximal ist. Bei einer Belastung, die etwa einem Drittel der maximalen isometrischen Kraft entspricht [...] ist die Leistung maximal." (ebd.) zeigt den Denkfehler auf: Es geht nämlich bei allen Sportarten, in denen es auf Bewegung ankommt - und dazu gehört eben auch das Gewichtheben - immer in erster Linie um die Leistung, nicht um die aufgebrachte Kraft. Besonders eindrucksvoll wird dies tatsächlich am Kraftsport deutlich. Obwohl ein Gewichtheber, der eine bestimmte festgelegte Last schneller hebt, eine höhere Leistung erbringt, ist er so besser in der Lage eine höhere Last zur Hochstrecke zu bringen, als wenn er es "langsam" versuchen würde.

D.h., die Ausgangsaussage ist auch hier mal wieder "per se" richtig, bei näherem Hinsehen entpuppt sich dieser, ausschließlich auf die Kraft konzentrierte Aspekt als weitgehend irrelevant. Wenn dies schon für Kraftsportler gilt, um wieviel mehr muß es für Ausdauersportler gelten, die ja den Krafteinsatz durch das Vorhandensein einer Schaltung frei wählen können?!

Es geht also im Kern nicht um Aussagen, die in ihrer Tendenz eindeutig auf ein Maximum oder Minimum hinsteuern, sondern um ein Optimum. Und das war in den vorher hier zitierten Artikeln längst geklärt, da brauchte man nicht den armen Pjotr herauszuzerren... :cool:

Aber wenn schon, denn schon, lesen wir weiter:
Die liegt daran, dass das Pedal bei höherer Trittfrequenz sich schneller durch die Kreisbahn bewegt und damit die Zeit in dem die Muskelkraft ausgeübt werden kann geringer ist, als bei niedriger Tf. Dummerweise braucht ein Muskel nämlich eine gewisse Zeit, bis während der Kontraktion die volle Kraft aufgebaut ist. Daher gilt, je schneller der Muskel kontrahiert, desto niedriger die durchschnittliche Kraft die dabei freigesetzt wird.
Wieder:Per se richtig, hier aber falsch begründet (es liegt an der begrenzten Leistung, daß die Kraft bei höherer Geschwindigkeit nur geringer sein kann, das ist einfachste Physik) und in der Konsequenz falsch weitergedacht:
Was Du erlebt hast passt hier also genau rein, hohe Tf geht zu Lasten der Kraft, die Leistung geht runter.
Bis "geht zu Lasten der Kraft" war's richtig, "die Leistung geht runter" ist dann - mal wieder per se - komplett falsch: Vielmehr geht die Leistung vor erreichen des Geschw./Kraft-Optimums hoch, nach des Erreichen natürlich wieder runter.
Durch Training kann man das verbessern, ob das wirklich große Leistungssprünge ermöglicht ist aber unsicher.
Jetzt kommen wir der Sache schon näher, denn tatsächlich ist das verzögerte Einsetzen der Kraft ein nervales Problem und kann daher durch Optimierung des dahinterstehenden Bewegungsprogramms, sprich: Übung, auf "Sportdeutsch" Training, verbessert werden. Und eben nicht nur in Richtung "großer Leistungssprünge", sondern in Richtung sehr großer Leistungssprünge.
Dafür dass eine TF > 100 per se besser ist gibt es jedenfalls keine Belege.
Nach allem, was wir bisher über "per se"-Aussagen gelernt haben (implizite wie explizite "per se"-Aussagen... ;)), braucht dieser bereits beim letzen Mal zitierte Satz nun wohl nicht mehr kommentiert werden.
Das Optimum liegt nach allem was man weiß eher zwischen 90 und 100. Rein vom Stoffwechsel her betrachtet ist sogar eine niedrige TF vorteilhaft, die Effizienz des Systems Mensch ist bei einer Tf von 60 am größten.
Hier wechselt er zwischen einer rein auf den Radsport bezogenen Aussage, die selbst dort noch zu differenzieren wäre, zu einer pauschal-menschlichen Aussage (die ich sogar unterstützen würde...):

Tatsächlich muß man stark differenzieren: Bei Gehern gelten bspw. Wiederholfrequenzen von um die 110 als optimal, bei 100-m-Sprintern solche um 120, bei Rudern solche um die 45, bei Eisschnelläufern weit darunter usw. usf.

Beim Radsport gilt bei aller zu beachtenden Differenzierung, daß sämtliche Höchstleistungen im Ausdauerbereich (ganz zu schweigen vom Sprint) ab 1 Std. abwärts mit Tfen von über 100 erreicht werden.

Und gerade weil das so ist, daß die neuromuskulären Beschränkungen eher auf eine Ineffizienz hoher Trittfrequenzen hinauslaufen, ist das Üben hier so wichtig.

Das Problem ist also: Man muß sich wirklich im Training zusammenreißen und die hohen Trittfrequenzen üben (!) und Aussagen, wie sie hier von den "Spaßbetonten" gerne mal so in den Raum geworfen werden wie "ich schalte, wenn's mit dem Gang nicht so gut geht und achte nicht darauf, welcher Gang aufliegt" etc., sind Ausdruck dieser fehlenden Disziplin im Training (daß ist dann auch das Haupt-Muster der selbsternannten "Spaß-Fahrer": Weil's ja nur Spaß ist, muß man sich nicht disziplinieren - "Der Fuchs und die Trauben", sag' ich da nur...:cool: ).

Im vorliegenden Fall war es übrigens so, daß der betr. Fragesteller einfach nur übertrieben hatte. Wenn Pjotr also wirklich derjenige wäre, der Fragen kurz und bündig und treffend beantwortet, hätte er auch einfach einen Satz schreiben können:

"Wenn du bis jetzt ca. 85 U/min getreten hast und jetzt beim Versuch durchschnittlich 100 zu treten, gescheitert bist, versuch's doch einfach mal mit der 'goldenen Mitte' von 92!"

Das hätte gereicht, ich hätte mich vermutlich nicht des Zusatzkommentars "Zu wenig und zuviel, ist aller... " enthalten können... :D

k.
 
AW: Warum ist bei fast allen die TF am Berg niedriger als in der Ebene?

... Also Kamikaze, konkrete Frage zu Deinen Beispielen: Ist es nicht so, dass man, wenn man keine Schaltung hat, zwangläufig Kompromisse in der Trittfrequenz finden muss?
Gerne, Martin. Man muß, ja.

Aber genau in die andere Richtung. Wenn überhaupt Kompromiß, dann in Bezug auf die gewählte Übersetzung im Verhältnis zum Erfordernis der Anfangsphase. Die müsste nämlich z.B. beim 1000-m-Zeitfahren niedriger sein. Tatsächlich verwendet man aber die für 90% der Distanz optimale Übersetzung, obwohl - und das ist der Clou, Martin, und du mal wieder nicht korrekt, weil nur Wikipedia-informiert - man es lt. Reglement nicht muß: Eine Gangschaltung ist nämlich auf der Bahn keineswegs verboten und in den 80er-Jahren hat man auch gerade beim 1000-m-Zeitfahren mit einer Art "Automatik-Getriebe" mit zwei Ketten und einem automatischen Abschalten eines Leerlaufs nach soundsoviel Kurbelumdrehungen experimentiert, um diesen Weg dann zu verwerfen.

Um sowas zu wissen, muß man aber eben im Radsport großgeworden sein, angelesenes Wissen bringt da nicht weiter... :cool:

Um so mehr gilt dies natürlich für eine Fahrt über annähernd 50.000 m, wovon die Startphase höchstens 0,2% ausmacht.

Statt so viel zu diskutieren (sagt nicht, das mußt Du sagen, denn ich kann's mir leisten), würde ich lieber in den Keller gehen und mal eine trittfrequenzorientierte Einheit einlegen... Aber mach dir mit deiner festen Rolle das Rädle nicht kaputt. Zur Not stelle ich dir meine 2. freie Rolle zur Verfügung... Keine Angst: Wenn du dreimal runtergefallen bist, lernst du's. Ansonsten laß dir 'nen Kurs von Johann in "freie Rolle fahren" geben.

k.
 
AW: Warum ist bei fast allen die TF am Berg niedriger als in der Ebene?

@ kamikaze:
Ich verstehe nicht warum ich Dich so schwer verstehen kann! Erfahrungsgemäß kommt das bei mir bei Personen vor, die einen Sachverhalt so dermassen aus einem Kontext reissen und anderweitige Kriegsschauplätze aufmachen, dass der Gesamtzusammenhang bzw. die eigentliche Diskussionsbasis verloren geht.

Ohne Dir widersprechen zu können oder auch zu wollen, ist mir nicht klar, wo Du die verlinkte Aussage von pjotr nun wirklich in Frage stellst. Ok, die Aussage „ … hohe Tf geht zu Lasten der Kraft, die Leistung geht runter“ ist i.d.Tat unglücklich, da sie sich rein auf den Sachverhalt des TE bezog und isoliert betrachtet so nicht stimmt.
 
AW: Warum ist bei fast allen die TF am Berg niedriger als in der Ebene?

Also schön Kamikaze. In den 80er-Jahren hat man also beim 1000-m-Zeitfahren mit einer Art "Automatik-Getriebe" mit zwei Ketten und einem automatischen Abschalten eines Leerlaufs nach soundsoviel Kurbelumdrehungen experimentiert... Wahnsinnig spannend. Du hast recht, da war ich nicht dabei. Aber konkrete Frage: Ist es falsch, dass die heutigen Bahnräder mit starrem Gang und damit ohne Schaltung gefahren werden? Ich glaube nicht, dass uns irgendwelche alten Expermiment hier weiterbringen.

Beim Stundenweltrekord hat Eddy Merckx 1972 für sich einen persönlichen Kompromiss zwischen Startbeschleunigung und Dauertrittfrequenz gefunden. An diesem Rad von Merckx orientiert man sich bis heute bei den gültigen Stundenweltrekorden.

Was all Deine sehr speziellen Bahnradbeispiele mit der Frage einer im allgemeinen optimalen Trittfrequenz zu tun hat oder mit der Frage, warum wir am Berg langsamer treten bleibt immer noch offen.

Im Übrigen mache ich regelmäßig Schnelligkeitstraining im Sinne von Trittfrequenztraining. Natürlich. An Deiner freien Rolle habe ich kein Interesse.
 
AW: Warum ist bei fast allen die TF am Berg niedriger als in der Ebene?

Aber wir kommen mehr und mehr vom Thema ab.

Worum ging's doch gleich...:idee:
Ach ja...Unterschiede zwischen TF am Anstieg und in der Ebene.
Ein "kamikaze"-Zitat (ich glaub, da waren wir noch halbwegs beim Thema) hat mich allerdings geringfügig verwirrt:
Es geht nämlich bei allen Sportarten, in denen es auf Bewegung ankommt - und dazu gehört eben auch das Gewichtheben - immer in erster Linie um die Leistung, nicht um die aufgebrachte Kraft.

Ich bin ja leider nur Hobby-Radler, dafür aber ehemaliger Leistungsruderer. Damals hatte mich aber niemand darüber aufgeklärt, ob Rudern etwas mit Bewegung zu tun hat. :eek: Ich hoffe aber mal schon...obwohl...wenn ich's mir so recht überlege...ich bin damals auch ausschließlich in der Ebene gerudert! :D

Eine plausible Antwort auf die Thread-Frage würde mich schon interessieren.
In diesem Zusammenhang stellt sich mir noch eine Frage:
Welches Szenario wird eigentlich auf dem Ergometer bzw. auf der Rolle besser simuliert, wenn man den Widerstand signifikant erhöht, das Fahren am Anstieg oder das Fahren in der Ebene mit dickerem Gang?
 
AW: Warum ist bei fast allen die TF am Berg niedriger als in der Ebene?

... In diesem Zusammenhang stellt sich mir noch eine Frage:
Welches Szenario wird eigentlich auf dem Ergometer bzw. auf der Rolle besser simuliert, wenn man den Widerstand signifikant erhöht, das Fahren am Anstieg oder das Fahren in der Ebene mit dickerem Gang?
Danke, daß du MartinB und dem Piet geholfen hast, wieder zum Thema zurückzufinden... ;)

An deiner Frage bin ich im Moment dran, indem ich einen Schriftwechsel mit der Fa. Tacx bzw. einem Händler von denen führe (der ist aber noch nicht abgeschlossen).

Im Moment kann ich dir aber schon folgendes sagen: Eine Rolle ohne Schwungmasse bzw. Schwungmassen-Simulation (wie die hingekriegt werden kann, darum geht's in dem Dialog mit den Tacx-Leuten) simuliert in jedem Falle eher das Fahren am Berg, weil ein längerer, kontinuierlicherer Krafteinsatz im Verlaufe des Tretzyklus erforderlich ist - eben wegen der fehlenden Schwungmasse, die über die "Schwächen" des Zyklus "hinweghilft".

Ein Ergometer mit sowohl a. variabler Widerstandswahl (nicht Watt-Einstellung und hyperbolischer Steuerung wie die Arzt-Ergometer und billige Fitness-Studio-Dinger) und b. Schaltung (gibt's sowas???) wäre in der Lage, beides zu simulieren. Du würdest eben den Widerstand einstellen, der der Steigung oder dem bei der gewünschten Geschwindigkeit auftretenden Luftwiderstand entspricht und dann genauso "schnell" fahren, wie du es auch real tun würdest.

Noch besser wäre die Kombination aus Schwungmasse und Widerstandswahl, wenn der Widerstand wie bei dem Tacx-Rollentrainer-Modell "Fortius" so geregelt wäre, wie hier beschrieben, also Anpassung des Widerstandes an die Fahrgeschwindigkeit zur besseren Simulation des Luftwiderstandes.

Ich hoffe, das war plausibel. ;)

k.
 
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