• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Wo sind die Einfach-Kettenblatt-Fahrer?

Zum nächsten Wettkampf habe ich eine 10-28 mit der Abstufung 10-11-12-13-14-15-16-17-19-21-24-28. Das Streckenprofil ist ähnlich und mal sehen was dann passiert. Mit der SRAM Gangnutzung auch wirklich interessant wie oft die großen und kleine Gänge genutzt werden.
Sieht gut aus. Wenn Du 50/10 nicht brauchst, könntest Du auch ein kleineres KB montieren - z.B. 46.
 
Hier mein mechanischer 1x12 Antrieb am Rennrad:

IMG_20240529_151627_012[1].jpg


Basis ist eine SRAM Red 22 Schaltung, deren rechte Mechanik durch eine Ratio Technology 12-fach Rasterung ersetzt wurde.
Schaltwerk: SRAM Rival 1 mit Garbaruk Käfig
Kette: Shimano 12-fach
Kurbel: Magene PES P505 mit Alugear 54 Zähne NW-Kettenblatt
Kassette: ZTTO 11-50
Den Antrieb finde ich ideal für welliges und bergiges Gelände, die Bandbreite entspricht genau 54/39 mit 11-36. Einzig bei hohem Tempo im flachen/leicht abfallenden Terrain sind die Gangsprünge 11-13-15 von Nachteil.

Das Schaltverhalten liegt auf dem Niveau der originalen Red 22, wobei folgendes zu erwähnen ist:
Die ZTTO-Kassette in der Ausführung 11-50, silber weist ein ähnliches mattes Finish wie Ultegra-Kassetten auf und schaltet in Kombination mit der Shimano-Kette perfekt. Außerdem habe diese ZTTO-Kassette in Ausführung 11-46, oil slick. Deren Oberflächenbeschaffenheit weicht ab (Frässpuren erkennbar, kein mattes Finish), das Schaltverhalten ist spürbar schlechter. Ob dieser Unterschied alle Exemplare betrifft, ist mir natürlich nicht bekannt.

Die Kette wird perfekt auf dem Blatt gehalten (dank ausgeprägtem NW-Zahnprofil und Schaltwerk mit Dämpfung), auch bei Kopfsteinpflaster und Schlaglöchern.
 
Das ist ein Scheinargument mit der höheren Bandbreite aus dem Bereich des Marketing.
Es sollte unterschieden werden zwischen "nominaler" und "nutzbarer" Bandbreite.
Die allermeisten Hobbyfahrer mit 12-fach Schaltung nutzen die schnellsten Gänge defacto nicht und fahren sie nur spazieren.
Und genau diesen wäre mit anderen Kassetten besser gedient.
@prince67 sagt da schon das Richtige, nämlich dass es gar keine Wahl mehr gibt von den Shimano, SRAM und Campa ab 12-fach.
Bei Miche kann man sich noch etwas zusammenfrickeln, aber so ganz toll ist das auch nicht. Und eben auch schwerer.

Bei 2x 1Xfach mit 10er Ritzel und "grossen" Kettenblättern wie 48, 50 oder sogar 52 halte ich das 10er ebenfalls für unsinnig. Da hätte ich auch lieber ein 11er oder 12er und dafür grössere Ritzel für Bergtauglichkeit. Ist keine gute Entwicklung. Vor ein paar Jahren war man mit 50-12 zufrieden, jetzt 'müssen' es scheinbar für viele Fahrer 50-10 sein. Ich hätte bei 2fach und 10er Abschlussritzel gerne eine Kurbel mit z. B. 42-30.

Für 1fach hingegen sind diese Kassetten ein Segen. Das 10er Ritzel erlaubt, das Kettenblatt 4 Zähne (gegenüber 11er Ritzel) resp. 8 Zähne (gegenüber 12er Ritzel) kleiner zu machen. Das erlaubt dann ein KB von 40 - 44 Zähne. Ein 42er z.B. kann man mit schön gerader Kette fahren und 42-36 oder 42-33 sind am Berg leichter als die in den Anfangszeiten der Kompaktkurbel gefahrenen 34-25, 34-27 etc. Rechne das mal alternativ zum 10er und 11er Ritzel mit dem 12er Ritzel und den nötigen grossen Ritzeln durch, um zu vergleichbaren Zahlen zu kommen. Nix Scheinargument!
 
Zuletzt bearbeitet:
Denen werden die unpassenden Übersetzungen aufgezwungen., wenn sie ein neues Rad kaufen wollen und auf die schöne, neue 12-fach Welt scharf sind.
Das ist mein Thema.

Richtig, aber das war schon immer so.

Klassische Kurbel war für den Hobbyfahrer blödsinnig, 50-34 war ebenfalls blödsinnig.
Heute sind die Lösungen bergtauglicher, haben aber meist zu grosse Gänge dabei, die viele nicht brauchen.
 
Richtig, aber das war schon immer so.

Klassische Kurbel war für den Hobbyfahrer blödsinnig, 50-34 war ebenfalls blödsinnig.
Heute sind die Lösungen bergtauglicher, haben aber meist zu grosse Gänge dabei, die viele nicht brauchen.
Anfragen für dickere Gänge gibt es hier aber zuhauf - meist von Anfängern...
 
Anfragen für dickere Gänge gibt es hier aber zuhauf - meist von Anfängern...
Es gibt ganz großen Unterschied zw. brauchen und meinen zu brauchen.

Allerdings muss ich sagen, dass ausgerechnet mit weniger Fitness höhere Bandbreite benötigt wird. (bei sonst gleichen Parametern)
Bei geringen Geschwindigkeiten spielt Gravitation die wichtigste Rolle, bei hohen der Luftwiderstand.
Deswegen steigt die Geschwindigkeit im unteren Bereich linear zu der Leistung und im oberen nicht, sondern folgt eher der Wurzelfunktion.
Dadurch ist der Geschwindigkeitsbereich, welchen ein sehr starker Fahrer abdecken muss, absolut gesehen schmaler als es bei einem schwächeren Fahrer der Fall ist. Es wird weniger Bandbreite benötigt.
Das gilt nicht nur für stärkere/schwächere Fahrer, sondern auch für leichte/schwerer Fahrer. Ein schwerer Fahrer mit hoher absoluten Leistung aber trotzdem kleinerer relativen (W/kg) muss sich im breiterem Geschwindigkeitsband wohlfühlen als ein leichterer Fahrer mit geringerer absoluten Leistung.

Ein kleines Rechenbeispiel mit Kreuzotter mit gleicher Körpergröße:
Fahrer 1: 60kg, Leistung 240W, 4 W/kg
Fahrer 2: 80kg, Leistung 280W, 3,5 W/kg

Bei 10% fährt Fahrer 1 mit 11,6 km/h, Fahrer 2 mit 10,7 km/h
Bei 0% fährt Fahrer 1 mit 36,9 km/h, Fahrer 2 mit 37,5 km/h
Bandbreite Fahrer 1: 3,18
Bandbreite Fahrer 2: 3,50

Das Beispiel soll nur verdeutlichen, dass bei der Bestimmung der Übersetzung sehr viele Faktoren einfließen.
 
Nix Scheinargument
Es muss jeder für sich selbst beantworten, ob er seine kleinsten Ritzel auch tatsächlich verwendet.
Für die allermeisten Hobbyfahrer sage ich mal voraus, dass das kleinste Ritzel extrem selten verwendet wird.
Diese wäre besser dran, wenn sie ein größeres kleines Ritzel und damit in der ganzen anderen Zeit eine feinere Abstufung an anderer Stelle hätten.
 
Es gibt ganz großen Unterschied zw. brauchen und meinen zu brauchen.

Allerdings muss ich sagen, dass ausgerechnet mit weniger Fitness höhere Bandbreite benötigt wird. (bei sonst gleichen Parametern)
Bei geringen Geschwindigkeiten spielt Gravitation die wichtigste Rolle, bei hohen der Luftwiderstand.
Deswegen steigt die Geschwindigkeit im unteren Bereich linear zu der Leistung und im oberen nicht, sondern folgt eher der Wurzelfunktion.
Dadurch ist der Geschwindigkeitsbereich, welchen ein sehr starker Fahrer abdecken muss, absolut gesehen schmaler als es bei einem schwächeren Fahrer der Fall ist. Es wird weniger Bandbreite benötigt.
Das gilt nicht nur für stärkere/schwächere Fahrer, sondern auch für leichte/schwerer Fahrer. Ein schwerer Fahrer mit hoher absoluten Leistung aber trotzdem kleinerer relativen (W/kg) muss sich im breiterem Geschwindigkeitsband wohlfühlen als ein leichterer Fahrer mit geringerer absoluten Leistung.

Ein kleines Rechenbeispiel mit Kreuzotter mit gleicher Körpergröße:
Fahrer 1: 60kg, Leistung 240W, 4 W/kg
Fahrer 2: 80kg, Leistung 280W, 3,5 W/kg

Bei 10% fährt Fahrer 1 mit 11,6 km/h, Fahrer 2 mit 10,7 km/h
Bei 0% fährt Fahrer 1 mit 36,9 km/h, Fahrer 2 mit 37,5 km/h
Bandbreite Fahrer 1: 3,18
Bandbreite Fahrer 2: 3,50

Das Beispiel soll nur verdeutlichen, dass bei der Bestimmung der Übersetzung sehr viele Faktoren einfließen.
Hinzu kommt, dass heute bergauf mit höherer Kadenz gefahren wird als früher, als es die kleinen Gänge schlicht nicht gab. Auch dass soll der Antrieb heute abbilden. Führt oft dazu, dass moderne 12-fach Antriebe immer noch relativ große Gangsprünge haben.
 
(…) Für die allermeisten Hobbyfahrer sage ich mal voraus, dass das kleinste Ritzel extrem selten verwendet wird.
Diese wäre besser dran, wenn sie ein größeres kleines Ritzel und damit in der ganzen anderen Zeit eine feinere Abstufung an anderer Stelle hätten.

Ich bin ganz bei dir, dass man häufig zu dicke Gänge herum fährt, aber wenn das KB entsprechend kleiner ist, sieht es anders aus. 42-10 entspricht ungefähr 50-12, das kann ein Hobbyfahrer treten.

Bei 2fach würde ich auch lieber zu Gunsten feinerer Abstufung oder leichterer Gänge auf die kleinen Ritzel verzichten, bei 1fach braucht es die viel eher.
 
Am Gravel fahre ich ja schon immer 1-fach, mein aktuelles Rennrad habe ich letzten Herbst wegen der guten Erfahrung ebenfalls 1-fach aufgebaut. Es ist eine Sram Red AXS mit XPLR-Schaltwerk. Kettenrad bisher immer 46, Kassette die 10-44. Ich lebe im bayrischen Mittelgebirge, flach gibt's hier wenig. Die Bandbreite der Gruppe reicht mir immer, bergauf mit 46/44 geht eh alles und eben und bergab kann ich bis etwa 65kmh mitkurbeln, reicht mir locker. Ich habe halt den persönlichen Vorteil, dass ich mit den großen Gangsprüngen sehr gut zurechtkomme. Meine Freundin fuhr die 1-fach Gruppe zur Probe und besteht weiterhin auf 2-fach, eben wegen den Sprüngen in der linken Kassettenhälfte. Ich möchte hiermit klarstellen, dass ein Kettenblatt vorne nicht für jeden Fahrertyp, für jeden Geländetyp oder jeden Einsatz das Richtige ist. Es kann aber, wenn es passt, unheimlich viel Spaß machen und für schöne klare Optik sorgen. Mit Multi-Release durch die Gänge rauschen in einem Gegenanstieg, kein Rückschalten hinten beim Blattwechsel vorne, einfach nur fahren und treten. Wenn ihr also am zweifeln seid, ob ihr 1-fach mal aufbauen wollt, so muss ich sagen "traut euch".

hier ein paar Beispiele von Touren im Mittelgebirge:
6.jpg
1.jpg
2.jpg
3.jpg


was man hier deutlich sieht, ist, dass ich das 11er gerne überschalte und bergab ins 10er gehe. Ist aber wahrscheinlichmeiner bergigen Heimat geschuldet. Nächste Woche gehts wieder für drei Wochen in die Dolomiten. Bin noch am Überlegen, ob ich das Blatt hierfür auf 44 oder 42 runtersetze, da ich in den steilen Dolomiten bergab kaum pedalieren muss. Aber andererseits komm ich mit 46/44 gut bergauf und werde es einfach lassen. Nach dem Urlaub stell ich gerne wieder ein Diagramm hier ein, eine Passüberschreitung sieht gänzlich anders aus.
 
@Leander
Kannst du mal zur Haltbarkeit des 10er Ritzels sagen?
Wird ja im Recht viel genutzt.
Danke
Ja, aber nur vom MTB und Gravel her, am Rennrad hab ich erst 3000km drauf. Das 10er war nie das Problem. Meine XX1-Kassette hielt über 16000km ohne Kettensprung am 10er. Mein Rival 10-44 war glaube ich bei 12000 durch, aber eher auf den großen Ritzeln. Das Märchen vom verschleißfreudigen 10er spukt hartnäckig. Vielleicht bei den günstigeren Gruppen. Bestimmt aber bei E-Bikes, die häufig mit Kette rechts angefahren oder den Berg hoch gequält werden
 
Das ändert nichts daran, dass die kleinsten zu klein sind und deshalb andere, größere Ritzel weiter oben fehlen.

Imho sind eher die Kettenblätter zu gross, als die kleinsten Ritzel zu klein UND bei 1fach sind sind die Faktoren etwas anders zu gewichten als bei 2fach.

Ich fahre mit dem als letztem zusammengebautem Rennrad 11-fach mit 46/30 und 12-29 (Rotor und Campagnolo).
Für den alpinen Einsatz. Für kurze Strecken bergab hätte ich jetzt doch gerne einen schnelleren Gang.
Da wird noch etwas geändert.

Eine gute Lösung, fahre u. a. 48-34 mit 12-29.

Wie "46-11 nicht gross genug" und die obige Aussage zusammen passen soll, erschliesst sich mir allerdings nicht.
 
Versuch doch mal zu verstehen, dass ich vom Durchschnitt der "allermeisten Hobbyfahrer" rede.
Nicht von mir und nicht von Deinem Spezialfall.
Da gehören auch die Traingsfaulen, die Übergewichtigen, die Gruftis, die von einer Krankheit geplagten und so weiter dazu.
Denen werden die unpassenden Übersetzungen aufgezwungen., wenn sie ein neues Rad kaufen wollen und auf die schöne, neue 12-fach Welt scharf sind.
Das ist mein Thema.
Für die gibts Shimano 2fach.
 
Wie meinst du das? 1,1; 1,09; 1,083 . Könntest Du diese drei bekannten Faktoren bitte für 1x und 2x gewichten?
Mit Logik erschließt sich, dass bei 1-fach ein kleineres kleinstes Ritzel als bei 2-fach sinnvoll ist. Aus dem Verhältnis der Zähnezahl ergibt sich ein Quotient (nennt man so...) , der in weitere Berechnungen als Faktor eingehen kann.
 
(...) Da muss man sich schon noch andere, nicht erwähnte Vorteile für 1fach suchen, ums sich 1fach NICHT schön zu reden.
Insofern sind die Aussagen dieses Artikels das genaue Gegenteil der Aussagen von SRAM bezüglich 1fach.

Ich bin von 2x8 mit klassischer Kurbel, über 50-34 mit 10fach 12-25, 3x10 mit 12-23, 13-29 etc, 2x 10 mit 46-34 und 13-29, 2x11 48-34 mit 12-29 resp. 46-34 mit 11-32 etc. schon einiges gefahren.

2fach krankt für mich immer daran, dass ich meist gross-gross unterwegs bin, resp. ausser Kletterpassagen alles auf dem grossen KB fahren möchte. Mit 46-34 mit 11-32 gegenüber 50-34 mit 12-25 natürlich bereits deutlich entschärft, aber das 46er ist zu gross, um wirklich universell zu sein und Blattwechsel sind auch mit Di2 lästig. (Der Ansatz, die KB kleiner zu machen, ist wegen Lochkreisen, Umwerferbestigung etc. umständlich bis wenig praxistauglich)

Mit 1x und 38er bis 42er Kettenblatt, könnte ich mit weniger Schräglauf - und damit weniger Verlust - fahren. Nun könnte man einwenden, dass man bei 2fach dazu auch ein kleines Kettenblatt hat, nur ist das 34er wiederum eher (zu) klein und mit klein-klein auch nicht erstrebenswert.

Wenn ich bei 2fach (anstelle des 34ers) ein 36er KB montiere, verliere ich wiederum Bergtauglichkeit, und dann auf dem 36er herum zu eiern, weil das 50er zu gross ist, ist nicht die Idee des Konzepts. Das 50er dann auf der anderen Seite grösser zu machen, um nicht an Bandbreite zu verlieren, verschärft die Problematik.

Der Hobbyfahrer dürfte darum mit 1fach - da kommt es auch nicht auf eine sehr feine Abstufung an - in der Praxis unter dem Strich mit weniger Schräglauf unterwegs sein, als mit 2fach. Dass es dann ein 10er Abschlussritzel braucht, um auch mit kleinen KB genügend dicke Gänge zu haben; geschenkt, dass ist ja nur der grösste Gang, den man vergleichsweise kurz fährt. Z. B. im Anstieg dürfte 40:44 in Bezug auf Effizienz und Verschleiss besser sein als z. B. 34:34 und das fährt man im Anstieg deutlich länger als den dicksten Gang in der Abfahrt.

Dass ich am RR noch kein 1fach fahre, liegt nur daran, dass es das was ich gerne hätte (1x12 Di2 GRX mit Kassette analog SRAM oder Campa 10-44) nicht gibt.

Ein anderer Grund gegen Mehrfahkettenblätter ist, dass je mehr Ritzel man fährt, desto mehr Überschneidungen man hat. Das Extrembsp. ist 2x12 Shimano MTB, da hat man unter dem Strich mit 2x etwa 2 Gänge mehr als mit 1fach.
 
Zurück
Oben Unten