Nein, ich will überhaupt keine Herse-Kurbel - sondern eine Dura-Ace, auf der das aber nicht unbedingt draufstehen muss.
Aber warum so pampig, fühlst Du Dich angegriffen?
Der Vierkant-Artikel von Jan bietet dummerweise wirklich alles, was ich an ihm und seiner Argmuentation nicht mag, nämlich das Schönreden seiner eigenen, oft eher mittelmäßigen Ideen und Wege zu Marketingzwecken. Das heißt natürlich nicht, dass er damit (oder mit seinen anderen Artikeln) durchgehend falsch liegt - nur eben auch nicht immer richtig, mit teilweise erschreckenden Missverständnissen, sobald er z.B. Fahrradreifen mit Autoreifen vergleicht.
Mit gebrauchten, teils uralten Kurbeln habe ich keinerlei Probleme und ihnen drohende oder bestehende Schäden immer direkt angesehen; die Kilometerleistung hatte damit nur sehr wenig zu tun.
Und wenn ich mir klarmachen soll, was diese Kurbel bietet, das andere nicht besser oder gleich gut konnten oder können, finde ich genau - nichts. Vor allem nicht zu diesem Preis. Trotzdem freue ich mich, dass es sie gibt; nur ist sie halt weder innovativ, noch irgendwie besonders herausragend oder alleingestellt. Vergleichbare, auch aktuell hergestellte Konzepte gab es bereits einige Jahre vorher von vier anderen Herstellern, zwei davon gibt es nach wie vor. Eine davon leichter und gleich gut verarbeitet, beide billiger.
An der Stelle der "modernen" Verwendung alt(modisch)er Kurbeln ergibt sich natürlich der wesentliche Vorteil des Vierkantlagers: Man kann damit erstklassig fast beliebige Kurbeln auf den gewünschten Verwendungszweck hinpfuschen, und genau das tue ich ja auch wirklich gern. Ein Kettenblatt zusätzlich, oder vielleicht zwei weniger? Kein Problem, weil es ja fast alle denkbaren Wellenlängen gibt.
Ich muss mir also nichts klarmachen, und genausowenig musst Du mich verstehen oder meiner Meinung sein.
Das ist ein guter Punkt, aber bei aller Liebe zum Experimentieren, Basteln und vor allem auch zum absichtlichen "Kämpfen auf verlorenem Posten", was ich zugegebenermaßen irgendwie mag, gehen mir die Kloben bei den Mafacs mittlerweile dermaßen auf den Geist, dass ich schon ein paar mal andere, viel billigerer Mittelzügler mit nomaler Bremsschuhbefestigung in der Hand hatte und wirklich eine Weile überlegen musste.
Naja,
ein moderner Lagerstandard war und ist das nicht: Die dicken Hohlwellen mit den außenliegenden Lagerschalen, wie auch immer der jeweilige Hersteller das nennt. Einziger Nachteil davon ist, dass man eben nicht jede solche Kurbel auf jeden gewünschten Abstand an jedem denkbaren Rahmen anpassen kann, was mich persönlich auch wirklich gerade zur Verzweiflung getrieben hat.
Campa hat es natürlich geschafft, sogar diese an sich sehr gute Idee wieder durch einen verrückten Sonderweg absurd zu machen, nämlich die Trennung der Welle genau an der Stelle ihrer höchsten Biegebelastung.
Bei den ganzen Pressfit-Geschichten geht es aber wirklich in erster Linie um Kosten- und Zeitersparnis, die meisten davon haben deutliche Nachteile und kommen z.B. in Metallrahmen schon mit geringem Fertigungsverzug nicht mehr zurecht; dazu noch mickrige Lager bei geringer Stützbreite - das stimmt.
Ja, das stimmt schon so, wobei Nivex und
Altenburger doch in Rennen gelaufen sind, nur eben nie unter großen Namen bei bedeutenden Siegen.
Die Suntour war ein wirres Ding, das den ursprünglichen Sachverhalt leider arg verwässert und unnötig kompliziert gemacht hat; es war eigentlich eher eine Kombination der Nachteile von normalen und Kettenstrebenschaltwerken, plus hohes Gewicht.
Das Argument der Befestigung an einem anderen Ort würde aber heute nicht mehr gelten, weil es ja schon bei Radachsen, Tretlagern, Steuersätzen und
Bremsen -zig unterschiedliche Standards git, denen beinahe jeder Hersteller weitere proprietäre Besonderheiten seiner Rahmen hinzufügt.