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Blog lesen!

Bei den Bremsen fehlen mir ehrlich gesagt 99 Pfennig an der Mark, und zwar bei Canti und Mittelzug: Das sind simple Nachbauten uralter Teile, ohne einstellbare Federkraft, ohne vernünftige Lagerung (bzw. auch nicht anders, wie bei meinem Tuning für alte Mafacs).
Und bei den Kurbeln fehlt mir ein zumindest halbwegs gängiger Lochkreis bei den Kettenblättern (erinnern wir uns an den Schiffbruch moderner Dreiarm-Blätter bei Middleburn und ein, zwei anderen Herstellern aus den letzten 15 Jahren) sowie irgendein zumindest halbwegs moderner Achs- und Lagerstandard, notfalls auch gern als Wahlmöglichkeit.
Wenn ich eine alte Kurbel oder eine alte Bremse haben will, kann ich doch auch einfach eine alte kaufen?
 

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Re: Blog lesen!
Meiner Meinung nach eindeutig eine vertane Chance - stellt euch doch mal vor, das konstruktiv sinnvollste aller jemals entwickelten Schaltwerke könnte auch Campa-12 oder Shimano-11 mit Schremshebeln.
Hmm,
So ein desmodromisch angesteuertes SW find ich interessant. Aber brauch' ich da unbedingt Raster, wenn's schön geschmeidig funktionert?
 
Es geht natürlich immer alles auch "ohne", bzw. mit beliebig großem Maß an Eigenbrödelei - nur endet das dann halt auch bald wieder im belächelten Abseits, wie Rivendell.
Also mal ehrlich: Wenn ich mir die Mühe mache, eine mechanische Ikone in die aktuelle Zeit zu überführen und dabei auch bereits einige sinnvolle Anpassungen durchgeführt habe, lasse ich ihre Bedienung doch nicht ohne jede Not in der Steinzeit zurück?
Das selbe ging mir aber auch bei den Compass-Bremsen und den Herse-Kurbeln durch den Kopf.

Das macht doch nix. Heine und Rivendell sind doch kleine Nischenanbieter mit jeweils vielleicht ein oder zwei handvoll Mitarbeitern.
Ob die am Ende Erfolg mit ihren Produkten haben oder nicht ist nicht weltbewegend. Dass die beiden sich jeweils treu bleiben (zu bleiben versuchen) kann man als Wert an sich betrachten, muss man aber nicht.
Die Herse Kurbeln und Cantilever kann man ebenso wie Rivendell Muffen einfach schön finden und diese Produkte anderen meinetwegen technisch haushoch übrlegenen Produkten alleine deshalb vorziehen, solange sie halbwegs ausreichend funktionieren. Einen weltweiten Siegeszug werden sie deshalb nicht antreten, müssen sie auch nicht. Die Äthetik eines Nivex Nachbaus ist mir allerdings nicht zugänglich. Und wenn der Hersteller entscheidet, dass es eine Indexierung nicht braucht, bitteschön, muss ich ja nicht kaufen. Kann sich ein anderer Hersteller immer noch dran versuchen.
 
Tut mir leid, aber auf diese Dinge habe ich doch eine sehr unterschiedliche Sicht und würde niemals solchen Aufwand betreiben, um anschließend ein Nischenprodukt ohne irgendeinen Mehrwert gegenüber dem Original zu erhalten, abgesehen vielleicht von der Verfügbarkeit. Für ein Einzelstück oder eine Kleinserie im Rahmen der Liebhaberei passt das, aber zu einer Firma, die ihre im Grunde genommen vorgestrigen Nachbauten dann noch mit vollmundigen Marketingversprechen belegt, passt es meiner Meinung nach nicht.

Bei der Nivex sehe ich in jedem Nachbau oder auch nur Bericht aber auch einen ziemlich direkten "Bildungsauftrag": "Seht her, hier ist es wieder, und genau aus diesen und jenen Gründen ist es nach wie vor überlegen! Und selbstverständlich können wir damit allen modernen Herstellern abartig riesiger XYZ-Schaltgeschwüre zeigen, wie es besser geht - mit deren Hebeln, in deren Systemen, wo und wie immer ihr wollt."
Dieses Schaltwerk hält ja nicht nur eine Innovation bereit, sondern gleich drei - plus eine vierte im Gesamtsystem, wenn den "Chain Rest" endlich mal wieder jemand aufgreifen würde. Steckachsen und immer breitere Hinterbauten bieten ja schon seit Jahren eine regelrechte Steilvorlage dafür.

Selbstverständlich kann man auch 10-fach noch ganz passabel ungerastert schalten, dafür von mir aus auch Unterrohrhebel benutzen und sein Geld sowieso für das ausgeben, was man ganz persönlich am liebsten mag, aber darum geht es mir überhaupt nicht.
 
Das macht doch nix. Heine und Rivendell sind doch kleine Nischenanbieter mit jeweils vielleicht ein oder zwei handvoll Mitarbeitern.
Ob die am Ende Erfolg mit ihren Produkten haben oder nicht ist nicht weltbewegend. Dass die beiden sich jeweils treu bleiben (zu bleiben versuchen) kann man als Wert an sich betrachten, muss man aber nicht.
Die Herse Kurbeln und Cantilever kann man ebenso wie Rivendell Muffen einfach schön finden und diese Produkte anderen meinetwegen technisch haushoch übrlegenen Produkten alleine deshalb vorziehen, solange sie halbwegs ausreichend funktionieren. Einen weltweiten Siegeszug werden sie deshalb nicht antreten, müssen sie auch nicht. Die Äthetik eines Nivex Nachbaus ist mir allerdings nicht zugänglich. Und wenn der Hersteller entscheidet, dass es eine Indexierung nicht braucht, bitteschön, muss ich ja nicht kaufen. Kann sich ein anderer Hersteller immer noch dran versuchen.
Bei Rivendell sehe ich keine technischen Eigenarten oder Neuauflagen am Zubehör. Da werden eigentlich nur dauerhafte, praktikable Universallösungen präsentiert. Bei den Rahmen bietet man gewisse Geometrien für gewisse Zwecke an (sehr durchdacht) und macht sich dann schöne Gedanken zu Muffen Schriften und Farben. Neulich wurde das Acera Schaltwerk gepriesen . . .
 
Wenn ich eine alte Kurbel oder eine alte Bremse haben will, kann ich doch auch einfach eine alte kaufen?
Von der du nicht weißt, wer wie und wieviel damit gefahren ist. Was moderne (modern heißt nicht automatisch besser) Achs- oder Lagerstandards angeht, die haben im Zusammenhang mit dieser Kurbel keinen Sinn : https://www.renehersecycles.com/why-square-taper-bottom-brackets/
Wenn ich richtig verstehe, dann willst du eine Rene Herse Kurbel, wo Shimano Dura Ace draufsteht.
Mach dir mal klar, was diese Kurbel bietet, und was du so bei keinem anderen Hersteller bekommst.
Für die Bremsen gilt genau das gleiche. Es gibt für die Anwendungszwecke dieser Teile aktuell keine fabrikneuen Teile eines anderen Herstellers in gleicher Qualität und gleicher Leistung.
 
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Wenn ich eine alte Kurbel oder eine alte Bremse haben will, kann ich doch auch einfach eine alte kaufen?
Weil z.B. die amerikanischen Kunden nicht so verwöhnt sind mit verfügbaren guten und funktionierenden Originalteilen wie wir Europäer.
Einen Vorteil hat die Compass/Herse-Geschichte aber auch: Man bekommt Ersatz- und sogar Pimpteile für die Originale.
Ich bin z.B. schon seit einer Weile auf der Suche nach guten verchromten Bremschuhkloben für Mafac. Bei den meisten Bremsen sind genau diese Teile ziemlich vergammelt, während der Rest noch ganz präsentabel aussieht. Ich bin schon am Überlegen, solche Kloben-Replikas aus Edelstahl oder gar Titan zu besorgen für mein Mafac-Ersatzteillager.
 
Einen Vorteil hat die Compass/Herse-Geschichte aber auch: Man bekommt Ersatz- und sogar Pimpteile für die Originale.
Das ist genau der Witz der "Compass/Herse Geschichte", Teile herstellen, die ihre (für ihren Anwendungsbereich überlegene) Funktion in der Vergangenheit bewiesen haben und auch heute noch beweisen, aber nicht mehr hergestellt werden. Eins der Kriterien ist dabei auch die Rücwärtskompatibiltät. Dabei handelt es sich aber so gut wie nie um reine Kopien, es gibt immer die eine oder andere Verbesserung von Schwachstellen des Originals. Und Weiterentwicklungen, wie man an der Kurbel recht eindrucksvoll sehen kann. Dass dadurch und dabei auf altbewährte Standards zurückgegriffen, bzw. diese erhalten werden, finde ich höchst positiv. Die "modernen" Achs- und Lagerstandards z.B. sind erstens oft genug reine Marketingprodukte, die große Vorteile versprechen, die sie aber nicht einlösen oder die mit ebensogroßen Nachteilen erkauft werden, weshalb sie zweitens oft recht schnell wieser in der Versenkung verschwinden.
 
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Bei der Nivex sehe ich in jedem Nachbau oder auch nur Bericht aber auch einen ziemlich direkten "Bildungsauftrag": "Seht her, hier ist es wieder, und genau aus diesen und jenen Gründen ist es nach wie vor überlegen! Und selbstverständlich können wir damit allen modernen Herstellern abartig riesiger XYZ-Schaltgeschwüre zeigen, wie es besser geht - mit deren Hebeln, in deren Systemen, wo und wie immer ihr wollt."
Dieses Schaltwerk hält ja nicht nur eine Innovation bereit, sondern gleich drei - plus eine vierte im Gesamtsystem, wenn den "Chain Rest" endlich mal wieder jemand aufgreifen würde. Steckachsen und immer breitere Hinterbauten bieten ja schon seit Jahren eine regelrechte Steilvorlage dafür.

Ich kann Dir ja rechtgeben, was die konzeptuelle Überlegenheit eines solchen oder ähnlichen Schaltwerks an der Position angeht. Andererseits wäre es ja nun nicht das erste Mal, dass sich trotzdem technisch unterlegene Konzepte dauerhaft durchsetzen, wenn sie ansonsten immerhin Ihren Zweck erfüllen.

Vielleicht hat das Nivex Konzept (kettenstrebenbasiertes Parallelogrammschaltwerk) auch einfach nur Pech gehabt, und zwar von Anfang an. Entwickelt von einer kleinen Firma, kurz vor dem Krieg, dann Produktionsstop für 5 oder 6 Jahre, hat es nach dem Krieg bereits ein Nischendasein geführt. Ich würde den Marktanteil vor/um 1950 im unteren einstelligen % Breich einschätzen. Es werden keine Räder bei Cyclotouriste / Randonneurswettbewerben oder im Rennbereich bei der TDF damit eingesetzt. Räder die beim Salon de Paris (Messe) damit ausgestattet sind, sind absolute Einzelfälle.
Cyclotouriste Räder fahren in den 50ern mit Cyclo-Schaltungen, Rennräder mit Huret oder Simplex.

Ich philosophiere mal, dass das Nivex Prinzip überhaupt nur eine Chance gehabt hätte, wenn es den Sprung in den Rennbereich geschafft hätte. Die Schaltungen im Rennbereich waren aber damals alle ausfallendenbasiert. Bei Rädern mit großen Ritzeln hat spätestens ab 1961 das Huret Allvit 2te Gen. das Cyclo-Schaltwerk abgelöst, und damit war der Zug für kettenstrebenbasierte Schaltwerke abgefahren.

Das S1 Schaltwerk von Suntour Anfang der 90er hat sich glaube ich nicht nur deshalb nicht durchgesetzt weil es von Suntour kam, sondern auch, weil kaum ein Fahrradhersteller die Schaltwerkbefestigung an die Kettenstrebe verlagern wollte.

An Letzterem hat sich bis heute wohl nichts geändert. Deshalb dürfte jedes Nivex ähnliche Schaltwerk von Vornherein zum Nischendasein verdammt sein. Um es kompatibel zu heutigen Schalteinheiten zu gestalten, bedürfte es eines entsprechenden Sendungsbewussteins. Sowas hat der heutige Entwickler zweifellos, geht nur leider eher in die Richtung „alte Lösungen sind auch heute noch vollkommen ausreichend wenn nicht gar überlegen“.
 
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Von der du nicht weißt, wer wie und wieviel damit gefahren ist. Was moderne (modern heißt nicht automatisch besser) oder Lagerstandards angeht, die haben im Zusammenhang mit dieser Kurbel keinen Sinn : https://www.renehersecycles.com/why-square-taper-bottom-brackets/
Wenn ich richtig verstehe, dann willst du eine Rene Herse Kurbel, wo Shimano Dura Ace draufsteht.
Mach dir mal klar, was diese Kurbel bietet, und was du so bei keinem anderen Hersteller bekommst.
Für die Bremsen gilt genau das gleiche. Es gibt für die Anwendungszwecke dieser Teile aktuell keine fabrikneuen Teile eines anderen Herstellers in gleicher Qualität und gleicher Leistung.

Nein, ich will überhaupt keine Herse-Kurbel - sondern eine Dura-Ace, auf der das aber nicht unbedingt draufstehen muss. ;)
Aber warum so pampig, fühlst Du Dich angegriffen?
Der Vierkant-Artikel von Jan bietet dummerweise wirklich alles, was ich an ihm und seiner Argmuentation nicht mag, nämlich das Schönreden seiner eigenen, oft eher mittelmäßigen Ideen und Wege zu Marketingzwecken. Das heißt natürlich nicht, dass er damit (oder mit seinen anderen Artikeln) durchgehend falsch liegt - nur eben auch nicht immer richtig, mit teilweise erschreckenden Missverständnissen, sobald er z.B. Fahrradreifen mit Autoreifen vergleicht.
Mit gebrauchten, teils uralten Kurbeln habe ich keinerlei Probleme und ihnen drohende oder bestehende Schäden immer direkt angesehen; die Kilometerleistung hatte damit nur sehr wenig zu tun.
Und wenn ich mir klarmachen soll, was diese Kurbel bietet, das andere nicht besser oder gleich gut konnten oder können, finde ich genau - nichts. Vor allem nicht zu diesem Preis. Trotzdem freue ich mich, dass es sie gibt; nur ist sie halt weder innovativ, noch irgendwie besonders herausragend oder alleingestellt. Vergleichbare, auch aktuell hergestellte Konzepte gab es bereits einige Jahre vorher von vier anderen Herstellern, zwei davon gibt es nach wie vor. Eine davon leichter und gleich gut verarbeitet, beide billiger.
An der Stelle der "modernen" Verwendung alt(modisch)er Kurbeln ergibt sich natürlich der wesentliche Vorteil des Vierkantlagers: Man kann damit erstklassig fast beliebige Kurbeln auf den gewünschten Verwendungszweck hinpfuschen, und genau das tue ich ja auch wirklich gern. Ein Kettenblatt zusätzlich, oder vielleicht zwei weniger? Kein Problem, weil es ja fast alle denkbaren Wellenlängen gibt.
Ich muss mir also nichts klarmachen, und genausowenig musst Du mich verstehen oder meiner Meinung sein.

Weil z.B. die amerikanischen Kunden nicht so verwöhnt sind mit verfügbaren guten und funktionierenden Originalteilen wie wir Europäer.
Einen Vorteil hat die Compass/Herse-Geschichte aber auch: Man bekommt Ersatz- und sogar Pimpteile für die Originale.
Ich bin z.B. schon seit einer Weile auf der Suche nach guten verchromten Bremschuhkloben für Mafac. Bei den meisten Bremsen sind genau diese Teile ziemlich vergammelt, während der Rest noch ganz präsentabel aussieht. Ich bin schon am Überlegen, solche Kloben-Replikas aus Edelstahl oder gar Titan zu besorgen für mein Mafac-Ersatzteillager.
Das ist ein guter Punkt, aber bei aller Liebe zum Experimentieren, Basteln und vor allem auch zum absichtlichen "Kämpfen auf verlorenem Posten", was ich zugegebenermaßen irgendwie mag, gehen mir die Kloben bei den Mafacs mittlerweile dermaßen auf den Geist, dass ich schon ein paar mal andere, viel billigerer Mittelzügler mit nomaler Bremsschuhbefestigung in der Hand hatte und wirklich eine Weile überlegen musste. :rolleyes:

Das ist genau der Witz der "Compass/Herse Geschichte", Teile herstellen, die ihre (für ihren Anwendungsbereich überlegene Funktion) in der Vergangenheit bewiesen haben und auch heute noch beweisen, aber nicht mehr hergestellt werden. Eins der Kriterien ist dabei auch die Rücwärtskompatibiltät. Dabei handelt es sich aber so gut wie nie um reine Kopien, es gibt immer die eine oder andere Verbesserung von Schwachstellen des Originals. Und Weiterentwicklungen, wie man an der Kurbel recht eindrucksvoll sehen kann. Dass dadurch und dabei auf altbewährte Standards zurückgegriffen, bzw. diese erhalten werden, finde ich höchst positiv. Die "modernen" Achs- und Lagerstandards z.B. sind erstens oft genug reine Marketingprodukte, die große Vorteile versprechen, die sie aber nicht einlösen und die oft mit ebensogroßen Nachteilen erkauft werden, und zweitens verschwinden sie genau deshalb auch oft recht schnell in der Versenkung.
Naja, ein moderner Lagerstandard war und ist das nicht: Die dicken Hohlwellen mit den außenliegenden Lagerschalen, wie auch immer der jeweilige Hersteller das nennt. Einziger Nachteil davon ist, dass man eben nicht jede solche Kurbel auf jeden gewünschten Abstand an jedem denkbaren Rahmen anpassen kann, was mich persönlich auch wirklich gerade zur Verzweiflung getrieben hat.
Campa hat es natürlich geschafft, sogar diese an sich sehr gute Idee wieder durch einen verrückten Sonderweg absurd zu machen, nämlich die Trennung der Welle genau an der Stelle ihrer höchsten Biegebelastung.
Bei den ganzen Pressfit-Geschichten geht es aber wirklich in erster Linie um Kosten- und Zeitersparnis, die meisten davon haben deutliche Nachteile und kommen z.B. in Metallrahmen schon mit geringem Fertigungsverzug nicht mehr zurecht; dazu noch mickrige Lager bei geringer Stützbreite - das stimmt.

Ich kann Dir ja rechtgeben, was die konzeptuelle Überlegenheit eines solchen oder ähnlichen Schaltwerks an der Position angeht. Andererseits wäre es ja nun nicht das erste Mal, dass sich trotzdem technisch unterlegene Konzepte dauerhaft durchsetzen, wenn sie ansonsten immerhin Ihren Zweck erfüllen.

Vielleicht hat das Nivex Konzept (kettenstrebenbasiertes Parallelogrammschaltwerk) auch einfach nur Pech gehabt, und zwar von Anfang an. Entwickelt von einer kleinen Firma, kurz vor dem Krieg, dann Produktionsstop für 5 oder 6 Jahre, hat es nach dem Krieg bereits ein Nischendasein geführt. Ich würde den Marktanteil vor/um 1950 im unteren einstelligen % Breich einschätzen. Es werden keine Räder bei Cyclotouriste / Randonneurswettbewerben oder im Rennbereich bei der TDF damit eingesetzt. Räder die beim Salon de Paris (Messe) damit ausgestattet sind, sind absolute Einzelfälle.
Cyclotouriste Räder fahren in den 50ern mit Cyclo-Schaltungen, Rennräder mit Huret oder Simplex.

Ich philosophiere mal, dass das Nivex Prinzip überhaupt nur eine Chance gehabt hätte, wenn es den Sprung in den Rennbereich geschafft hätte. Die Schaltungen im Rennbereich waren aber damals alle ausfallendenbasiert. Bei Rädern mit großen Ritzeln hat spätestens ab 1961 das Huret Allvit 2te Gen. das Cyclo-Schaltwerk abgelöst, und damit war der Zug für kettenstrebenbasierte Schaltwerke abgefahren.

Das S1 Schaltwerk von Suntour Anfang der 90er hat sich glaube ich nicht nur deshalb nicht durchgesetzt weil es von Suntour kam, sondern auch, weil kaum ein Fahrradhersteller die Schaltwerkbefestigung an die Kettenstrebe verlagern wollte.

An Letzterem hat sich bis heute wohl nichts geändert. Deshalb dürfte jedes Nivex ähnliche Schaltwerk von Vornherein zum Nischendasein verdammt sein. Um es kompatibel zu heutigen Schalteinheiten zu gestalten, bedürfte es eines entsprechenden Sendungsbewussteins. Sowas hat der heutige Entwickler zweifellos, geht nur leider eher in die Richtung „alte Lösungen sind auch heute noch vollkommen ausreichend wenn nicht gar überlegen“.

Ja, das stimmt schon so, wobei Nivex und Altenburger doch in Rennen gelaufen sind, nur eben nie unter großen Namen bei bedeutenden Siegen.
Die Suntour war ein wirres Ding, das den ursprünglichen Sachverhalt leider arg verwässert und unnötig kompliziert gemacht hat; es war eigentlich eher eine Kombination der Nachteile von normalen und Kettenstrebenschaltwerken, plus hohes Gewicht.
Das Argument der Befestigung an einem anderen Ort würde aber heute nicht mehr gelten, weil es ja schon bei Radachsen, Tretlagern, Steuersätzen und Bremsen -zig unterschiedliche Standards git, denen beinahe jeder Hersteller weitere proprietäre Besonderheiten seiner Rahmen hinzufügt.
 
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Der Vierkant-Artikel von Jan bietet dummerweise wirklich alles, was ich an ihm und seiner Argmuentation nicht mag,
Was ist an dem Argument falsch und Marketing, dass eine schlanke Metallkurbel nicht auf eine Oversize-Achse passt? Was ist daran falsch und Marketing, dass eine Vierkant-Achse in einem Standard-Tretlager den meisten Platz für die Kugeln lässt? Was ist daran falsch und Marketing, dass sich Vierkant-Kurbeln seit Jahrzehnten auch im harten Bahnradsport bewährt haben. Bisher habe ich von dir noch keine so stringente Argumentation gelesen.
nur ist sie halt weder innovativ, noch irgendwie besonders herausragend oder alleingestellt. Vergleichbare, auch aktuell hergestellte Konzepte gab es bereits einige Jahre vorher von vier anderen Herstellern, zwei davon gibt es nach wie vor. Eine davon leichter und gleich gut verarbeitet, beide billiger.
Eine leichtere Kurbel die EN-Racing Standard entspricht kenne ich nicht. Welcher andere Hersteller ermöglicht es, zwischen 24 und 52 Zähnen alle 2- oder 3-fach Kombinationen zu wählen? Und dabei bei 10/11/12-fach Kompatibilität den kleinstmöglichen Q-Faktor zu bieten? Bei gleichzeitiger Kompatibilität zu verschiedensten Rahmen, durch den Vierkant-Standard.
Andere Hersteller hatten/haben ähnliche Produkte. Ja. Keines war/ oder ist so umfangreich und universell, einer rangiert von der Qualität weit hinten, die anderen kommen in etwa hin (nicht ganz), hatten/haben aber mit einer Ausnahme maximal ein paar Kettenblatt-Kombinationen im Angebot. Selbst TA springt erst seit dem Erfolg der Herse-Kurbel jetzt wohl wieder auf den Zug auf, kann aber die Verfügbarkeit der Kurbelarme absolut nicht garantieren.
Ok, die Herse-Kurbel passt also nicht an die letzten Carbon-Bomber mit Pressfit-Irgendwas (du scheinst ja jetzt selbst zuzugeben, dass das alles gelinde gesagt Mist ist. Soweit ich aus deinen Ausführungen schlau werde).
Jan Heine wirds verschmerzen können, das ist nicht sein Markt. Deine Kritik wird er auch verschmerzen können, da er ja in der Fahrrad-Welt einen ziemlichen Erfolg mit seinen Ideen und Produkten hat (Seine Kunden, die Konstrukteure, die seine Produkte verwenden etc. werden halt recht naive Gesellen sein, gell).
 
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Nein, ich will überhaupt keine Herse-Kurbel - sondern eine Dura-Ace, auf der das aber nicht unbedingt draufstehen muss. ;)
Aber warum so pampig, fühlst Du Dich angegriffen?
Der Vierkant-Artikel von Jan bietet dummerweise wirklich alles, was ich an ihm und seiner Argmuentation nicht mag, nämlich das Schönreden seiner eigenen, oft eher mittelmäßigen Ideen und Wege zu Marketingzwecken. Das heißt natürlich nicht, dass er damit (oder mit seinen anderen Artikeln) durchgehend falsch liegt - nur eben auch nicht immer richtig, mit teilweise erschreckenden Missverständnissen, sobald er z.B. Fahrradreifen mit Autoreifen vergleicht.
Mit gebrauchten, teils uralten Kurbeln habe ich keinerlei Probleme und ihnen drohende oder bestehende Schäden immer direkt angesehen; die Kilometerleistung hatte damit nur sehr wenig zu tun.
Und wenn ich mir klarmachen soll, was diese Kurbel bietet, das andere nicht besser oder gleich gut konnten oder können, finde ich genau - nichts. Vor allem nicht zu diesem Preis. Trotzdem freue ich mich, dass es sie gibt; nur ist sie halt weder innovativ, noch irgendwie besonders herausragend oder alleingestellt. Vergleichbare, auch aktuell hergestellte Konzepte gab es bereits einige Jahre vorher von vier anderen Herstellern, zwei davon gibt es nach wie vor. Eine davon leichter und gleich gut verarbeitet, beide billiger.
An der Stelle der "modernen" Verwendung alt(modisch)er Kurbeln ergibt sich natürlich der wesentliche Vorteil des Vierkantlagers: Man kann damit erstklassig fast beliebige Kurbeln auf den gewünschten Verwendungszweck hinpfuschen, und genau das tue ich ja auch wirklich gern. Ein Kettenblatt zusätzlich, oder vielleicht zwei weniger? Kein Problem, weil es ja fast alle denkbaren Wellenlängen gibt.
Ich muss mir also nichts klarmachen, und genausowenig musst Du mich verstehen oder meiner Meinung sein.


Das ist ein guter Punkt, aber bei aller Liebe zum Experimentieren, Basteln und vor allem auch zum absichtlichen "Kämpfen auf verlorenem Posten", was ich zugegebenermaßen irgendwie mag, gehen mir die Kloben bei den Mafacs mittlerweile dermaßen auf den Geist, dass ich schon ein paar mal andere, viel billigerer Mittelzügler mit nomaler Bremsschuhbefestigung in der Hand hatte und wirklich eine Weile überlegen musste. :rolleyes:


Naja, ein moderner Lagerstandard war und ist das nicht: Die dicken Hohlwellen mit den außenliegenden Lagerschalen, wie auch immer der jeweilige Hersteller das nennt. Einziger Nachteil davon ist, dass man eben nicht jede solche Kurbel auf jeden gewünschten Abstand an jedem denkbaren Rahmen anpassen kann, was mich persönlich auch wirklich gerade zur Verzweiflung getrieben hat.
Campa hat es natürlich geschafft, sogar diese an sich sehr gute Idee wieder durch einen verrückten Sonderweg absurd zu machen, nämlich die Trennung der Welle genau an der Stelle ihrer höchsten Biegebelastung.
Bei den ganzen Pressfit-Geschichten geht es aber wirklich in erster Linie um Kosten- und Zeitersparnis, die meisten davon haben deutliche Nachteile und kommen z.B. in Metallrahmen schon mit geringem Fertigungsverzug nicht mehr zurecht; dazu noch mickrige Lager bei geringer Stützbreite - das stimmt.



Ja, das stimmt schon so, wobei Nivex und Altenburger doch in Rennen gelaufen sind, nur eben nie unter großen Namen bei bedeutenden Siegen.
Die Suntour war ein wirres Ding, das den ursprünglichen Sachverhalt leider arg verwässert und unnötig kompliziert gemacht hat; es war eigentlich eher eine Kombination der Nachteile von normalen und Kettenstrebenschaltwerken, plus hohes Gewicht.
Das Argument der Befestigung an einem anderen Ort würde aber heute nicht mehr gelten, weil es ja schon bei Radachsen, Tretlagern, Steuersätzen und Bremsen -zig unterschiedliche Standards git, denen beinahe jeder Hersteller weitere proprietäre Besonderheiten seiner Rahmen hinzufügt.
Nicht ganz, ein Herr Müller ist mit einem Bauerrädchen damit Strassenweltmeister 1952 geworden.
Aber damals wurde ja sogar noch mit Campa Paris Roubaix geschaltet
 
ohne einstellbare Federkraft
Dafür aber mit zwei genau gleichstarken Federn, die die Einstellbarkeit überflüssig machen und so mit zur Leichtigkeit der Bremsen beitragen.
Ich gewinne aus deinen Ausführungen hier nur eine Gewissheit: Du hast dich mit den Sachen, die du kritisierst gar nicht wirklich beschäftigt.
 
Dafür aber mit zwei genau gleichstarken Federn, die die Einstellbarkeit überflüssig machen und so mit zur Leichtigkeit der Bremsen beitragen.
Ich gewinne aus deinen Ausführungen hier nur eine Gewissheit: Du hast dich mit den Sachen, die du kritisierst gar nicht wirklich beschäftigt.
:rolleyes: :D😂🤣

Komm, lass gut sein.
 
Erst seitenlanges blabla und jetzt das?
Du bist offenbar gut im Lesen, also wirst Du die einige meiner Ansätze und Umsetzungen dazu (womöglich nicht nur hier im Forum und nicht nur bei Fahrrädern) auch selbst finden, da bin ich zuversichtlich. Und die sind dann auch wirklich "seitenlang" - nur kein Blabla.
Mit dem Lesen und Abtippen der höchstpersönlichen Lieblingsautoren ist es leider nicht immer getan, wenn man einer Sache wirklich auf den Grund gehen und sie letztendlich neutral beurteilen will. Also, sofern man das will.
Gegen halbesotrisches Sendungsbewusstsein bleiben Argumente allerdings machtlos - und gegen vier Stunden später fleißig bearbeitete Beiträge erst recht.
 
Ich bin im Lesen offensichtlich besser als du sowohl im Lesen als auch im Schreiben. Wenn man dich damit konfrontiert, dass ein wichtiges Detail deiner Argumentation eindeutig widerspricht, kommt keine Antwort. Hast du ein einziges Argument pro Vierkant-Achse hier entkräftet? Hast du einen Beleg gebracht, dass ein anderer Hersteller eine Tretkurbel bei gleicher Lesitung billiger anbietet? Und auf dieser dünnen Basis soll ich mich jetzt auf die Suche machen nach irgendwelchen Quellen, wo du die Fragen (vielleicht) beantwortest, was du hier in ein paar Sätzen tun könntest?
Ich habe meinen Beiträge ergänzt als ich in deinem Wust weitere Unstimmigkeiten gefunden habe. Gut erkannt!
 
Ich bin im Lesen offensichtlich besser als du sowohl im Lesen als auch im Schreiben. Wenn man dich damit konfrontiert, dass ein wichtiges Detail deiner Argumentation eindeutig widerspricht, kommt keine Antwort. Hast du ein einziges Argument pro Vierkant-Achse hier entkräftet? Hast du einen Beleg gebracht, dass ein anderer Hersteller eine Tretkurbel bei gleicher Lesitung billiger anbietet? Und auf dieser dünnen Basis soll ich mich jetzt auf die Suche machen nach irgendwelchen Quellen, wo du die Fragen (vielleicht) beantwortest, was du hier in ein paar Sätzen tun könntest?
Ich habe meinen Beiträge ergänzt als ich in deinem Wust weitere Unstimmigkeiten gefunden habe. Gut erkannt!

Absehen von der geringeren Steifigkeit sehe ich auch keine großen Nachteile am 4-Kant-System. Je nach Gewicht und Kraft in den Beinchen, kann das relevant sein oder eben nicht. Für die allermeisten Hobbyfahrer dürfe ein Vierkant-Lager mit Stahlachse ausreichen.

Bremsen mit nicht einstellbarer Federkraft neu und in der Preiskategorie zu verkaufen, finde ich merkwürdig. Noch abstruser wird es mit dieser Beschreibung: "Carefully equalized springs eliminate the need for adjustment screws."
Es ist schwierig bis unmöglich exakt gleich performende Federn zu finden (in jedem Punkt der Belastung). Das diese gleichmäßig altern ist auch nicht gesagt. Und selbst wenn bei RHS in mühsamer Handarbeit selektiert wird: Bei den allerwenigsten Rahmen sind die Löcher der Cantiaufnahmen exakt spiegelsymmetrisch gebohrt. Auch solche Unexaktheiten lassen sich mit wenigstens einseitig einstellbaren Bremsen leicht beseitigen.

@Knobi hat in diesem Thread die Unzulänglichkeiten der Mafacbremsen und eine mögliche Abhilfe sehr schön aufgearbeitet. Dort geht unter anderem hervor, warum es wenig Sinn ergibt, diese einfach neu aufzulegen. Auch nicht mit "equalized Springs". Wenn es dich interessiert, lies dich doch Mal ein.
 
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Egal, ob althergebrachter ISO bzw. JIS Vierkant, Hirthverzahnung oder Hohlowtech oder wie es auch immer heißt: 500 Dollar für eine Kurbelgarnitur? Nein, danke. Da kann sie auch ansehnlich und die Statik der Kurbel mit der Finite Elemente Methode berechnet worden sein, was aber im Maschinenbau seit langem Standard ist und gerade unter amerik. Produkthaftungsbedingungen eine Voraussetzung sein dürfte, um keine unkalkulierbaren Haftungsrisiken einzugehen.

Die Ausführungen des Herrn Heine erinnern mich an die seines schreibenden Kollegen von den Holzwürmern, Christopher Schwarz, der die Hobelbank franz. Bauart propagiert und sich auf den Monsieur Roubo aus der Glanzzeit der Ebenisten (die nebenbei gesagt z. T. aus dem hiesigen tiefsten Westen stammten) zurückbesinnt. Allein schon der für amerik. und dt. Zungen ohne solide franz. Sprachkenntnisse vermutlich fallenbehaftete Name "Roubo" sorgt m. E. für das gewisse Marketingflair. Herr Schwarz hat auch einmal einen Fausthammer aufgelegt, der mehr als das doppelte kostete, was Picard aus W-Cronenberg aufrufen lässt, einer Firma, deren Produkte von Handwerkern nicht grundlos sehr geschätzt werden.

Wenn es sich nicht um Ersatzteile oder Verbesserungsteile handelt, die man sonst gar nirgendwo (mehr) bekommt, werde ich jedenfalls weiterhin im großen Altteilemeer fischen gehen. Für Ware ab etwa 1975 dürfte das noch einige Jahre möglich sein.
 
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