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Blog lesen!

Erst seitenlanges blabla und jetzt das?
Wieso fühlst du dich denn so angegriffen? Bzw wieso veteidigst du so wehement die Arbeit bzw eher Produkte vom Heine?
Ich finds cool das er das tut was er tut. Die Preise sind aber trotzdem n Witz. Ein(!) Reifen für 70-100$? Ne Kurbel für 500$? Komm schon... Da profitiert er doch ne ganze Menge von dem großen Namen dessen Rechte er gekauft hat.
 

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Re: Blog lesen!
Die Preise dürften schon teilweise der Kleinserienproduktion geschuldet sein. Dafür fehlt das kostspielige Marketing der Großserienhersteller, welches dazu beiträgt, dass eine Ultegrakurbel 200 Euro kostet, eine Dura Ace gleich einmal das Doppelte. Es darf ja wohl stark bezweifelt werden, dass die Produktion soviel mehr kostet, wenn man die aktuelle Generation schon damit bewirbt, dass die Kurbelarme ganze sieben Gramm leichter sind... Macht für den Hobbyfahrer dann ein halbe Nanosekunde am Vaalser Berg! Wieviel wiegen eigentlich die vier 50 Euroscheine, die müßte man ja noch draufsatteln... :p
 
Was Heine angeht, dürften wir nicht ganz die Zielgruppe sein. Wer die propagierte Sugino Kurbel für diesen Preis fahren möchte, darf es tun, Sugino baut auch andere 4kant Modelle -. Es herrscht daran herrscht weiß gott kein mangel und EU Anbieter (F) gibt es auch.
Es ist eine Marketing Diskussion. Wer das Risiko geht, eine eigene Kurbelform unter eigenem Label produzieren zu lassen, muß sich absichern. Die verständliche Strategie bei geringen Stückzahlen und kleinem Kundenkreis ist analog zur Uhrenmanufaktur. Die zuschreibungen und Überlegenheitsanmutungen gehören einfach dazu. Wir allzu armen Menschen können froh sein, daß in unserem Segment jemand Alternativen anbeitet.
 
Es gib eben eine Zielgruppe die in unserem Forums eher spärlich anzutreffen ist und an die Herr Heine verkauft.
Das es wieder Ersatzteile für altes gibt, ist speziell da wo es um Verschleissteile geht (Kettenblätter, Bremsbeläge etc., etwas wozu ich den Pionieren auf dem Gebiet, zu denen auch Heine gehört,, zu Dank verpflichtet bin.

Nur zielt er auf einen Kunden der auch besonders empfänglich für Geschichter'l ist und es sicher keine Gotteslästerung die Storyline des Marketing den physischen Anteil des Produkts gegenüberzustellen.
Was stört ist der Forumsunübliche Ton unter zwei überaus, wenn auch aus verschiedenen Gründen, geschätzten Mitgliedern die sonst weitab vom Habitus der Forumstrolle bewegen.
Ganz schuldlos ist Knobi sicher nicht, aber Marmotte, du hast leider den Ton deutlich verschärft.
Lasst es gut sein.
Nicht mit der Sachdiskussion aber mit dem Persönlich werden.
Das die Abkömmlinge der 49d großartige, vor allen Dingen variable, Kurbeln sind, das Tretlager mit verstellbarer Kettenlinie ein Segen sein können, d'accord.

Ich zum Beispiel liebe die Geschichten von Alberto oder Aldo, aber jedes Wort für Bare Münze nehmen?
Eher nicht.
Nur wenn jetzt im Forum ein Patron dahergelaufen käme und würde versuchen den Zweifel zu sähen- aber holla.

Also nochmal, lasst es gut sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
well, die rat trap pass, oder trap pass rats oder wo immer die Ratten langliefen, laufen recht nett

Solipsismus, besser nicht den Gedanken alter Männer zu folgen..
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wieso fühlst du dich denn so angegriffen? Bzw wieso veteidigst du so wehement die Arbeit bzw eher Produkte vom Heine?
Ich fühle mich nicht angegriffen, mich ärgert aber, wenn jemand mehr oder weniger grundlos hier etwas kritisiert, mit dem er sich so offensichtlich nicht wirklich beschäftigt hat, bzw. Gegenargumente einfach so wegwischt. Besserwisserei tut dem Forim nicht gut.
JH hat über die Jahre so einige Argumente für seine Ansichten oder Produkte geliefert, einige der besten Fahrradbauer sind offensichtlich davon überzeugt und wirklich schlüssige Gegenargumente habe ich, nicht nur von knobi, noch nirgends wirklich gelesen.
@DreiHaeschen Zur Preisgestaltung :
"To be honest, we don’t develop products to a target price. We make them the best we can, and sell them for the price that is the result. So we don’t know what they’ll cost until development is complete. We usually figure that our overhead is so low that even with all that R&D and our small production runs, the price will remain affordable."
Kannst du glauben, oder nicht, aber schau dir mal die Preise an, die z.B. von Shimano oder Campa für ihr (Großserien) Topmaterial aufgerufen werden und vergleiche. Schau dir die Preise von Grand Bois an, schau dir an, was Berthoud oder Selles idéale für ihre Produkte verlangen...
 
Ich fühle mich nicht angegriffen, mich ärgert aber, wenn jemand mehr oder weniger grundlos hier etwas kritisiert, mit dem er sich so offensichtlich nicht wirklich beschäftigt hat, bzw. Gegenargumente einfach so wegwischt. Besserwisserei tut dem Forim nicht gut.
JH hat über die Jahre so einige Argumente für seine Ansichten oder Produkte geliefert, einige der besten Fahrradbauer sind offensichtlich davon überzeugt und wirklich schlüssige Gegenargumente habe ich, nicht nur von knobi, noch nirgends wirklich gelesen.
@DreiHaeschen Zur Preisgestaltung :
"To be honest, we don’t develop products to a target price. We make them the best we can, and sell them for the price that is the result. So we don’t know what they’ll cost until development is complete. We usually figure that our overhead is so low that even with all that R&D and our small production runs, the price will remain affordable."
Kannst du glauben, oder nicht, aber schau dir mal die Preise an, die z.B. von Shimano oder Campa für ihr (Großserien) Topmaterial aufgerufen werden und vergleiche. Schau dir die Preise von Grand Bois an, schau dir an, was Berthoud oder Selles idéale für ihre Produkte verlangen...

Ich mag Jan Heine und seine Herangehensweise, Althergebrachtes zu neuem Leben zu verhelfen, wenn „Neues“ nicht wirklich besser ist. Dass er etwas von der Materie versteht, hat er längst bewiesen und in Sachen Reifenbreite hat er nicht weniger als einen Paradigmenwechsel der gesamten Branche angestoßen. Gemessen an der wirklich überschaubaren Auflage von BQ hat er nicht zu Unrecht einigen Einfluss auf die Radbranche. Respekt.

Die oben zitierte Herleitung der Preise seiner Produkte nehme ich ihm nicht ab. Die erfolgt für mich klar erkennbar dem Muster „bis zu welchem Preis kann ich gehen, ohne dass es meiner (zahlungskräftigen) Zielgruppe zu viel wird“. So machen es aber alle Namhaften der Branche und wahrscheinlich ist das sogar eine wirtschaftliche Notwendigkeit dieser Tage.

Mir hat BQ besser gefallen als es noch nicht so stark um die Vermarktung eigener Produkte ging.

Mich sprechen die auch nicht so sehr an - unabhängig vom hohen Preis.
 
Sehen wir uns einen solchen Satz kurz an: " We make them the best we can, and sell them for the price that is the result. So we don’t know what they’ll cost until development is complete. We usually figure that our overhead is so low that even with all that R&D and our small production runs, the price will remain affordable. "

Ich kenne den overhead von BQ nicht, schätze ihn einfach mal auf 1 (JH) plus einen Projektmitarbeiter - nennen wir ihn Kurbel. Der eigentliche Hersteller, also die Firma mit dem Know How und der Kostenkalkulation sitzt nicht in Seattle. Über Jahre sind japanische und taiwanesische Anbieter, übrigens ganz mittelständische Firmengrößen, dabei - Nitto für Lenker und Vorbauten, Panasonic für Gummi etc. . Die machen dann eine Kalkulation für das gewünschte Teil, das JH ihnen vorschlägt (until dev. is complete) "all that R&D" also je nach Komplexität des Modells, erforderlichen neuen Werkzeugen. Der Preis ist dann "affordable" -was auch immer man darunter versteht! - weil der Auftraggeber seine eigene Arbeit zur Not auch mit Null ansetzen kann. Wieviel dann aufgeschlagen wird, bleibt dann Sache des Auftraggebers. verdenken kann ich es ihm nicht, da steckt ganz sicher immer noch mehr Liebhaberei als kalkül drin. OIhne JH gäbe es einige bauformen und Teile ganz sicher überhaupt nicht mehr, das ist ja auch ein Verdienst .

Grant Petersen, der nun seit über 30 jahren im Geschäft ist und es auswendig kennt, schafft es mit seiner kleinen Marke gerade einmal, sich und seine Familie zu ernähren, man kann das sehr schön auf der Rivendell-eigenen Website lesen.
 
Ich denke 3-4 Mitarbeiter wird JH (als Chef von Rene Herse Cycles, also ohne die Zeitschrift BQ) inzwischen haben. Einen Mechaniker und zwei Leute, die sich um die Lagerhaltung, Kundenkontakt, Warenversand etc. kümmern. Dazu noch ein Ingenieur in Taiwan (ob der Vollzeit für RH arbeitet kann ich nicht einschätzen). Leite ich mal so ab, aus den Leuten, die in der Zeitung, im Blog etc. so aufgetaucht sind, bzw. mit denen ich Kontakt gehabt habe.
JH hat kürzlich mal erklärt, wie das so läuft in Taiwan, wenn eine Komponentenmarke ein Produkt im Katalog haben will. Kann man sich im Katalog des Herstellers aussuchen, ein paar tausend Stück ordern, dann wird das Label der Marke draufgebappt und fertig ist die Laube. Keines der RH-Produkte ist so entstanden oder entspricht einem Standardprodukt von Nitto, Honjo etc. Auf deren Know-How wird aufgebaut, richtig, aber die Produkte sind RHs eigene Entwicklungen. Du wirst nirgends ein identisches Produkt kriegen.
 
Mir hat BQ besser gefallen als es noch nicht so stark um die Vermarktung eigener Produkte ging.
Eigener Produkte oder eigener Ideen. Wie ich anderswo schon geschrieben habe, da gehe ich mit dir überein. Seitdem gibt es aus verschiedenen Gründen z.B. keine Reifentests mehr, und mit den allermeisten Allroad-Bikes die in der letzten Zeit auftauchten kann ich auch nicht wirklich was anfangen. Ich weiß nicht, ob JH den Spagat zwischen Anbieter und Tester/Kritiker unendlich wird aufrechterhalten können. Als es erstmal um die Wiederentdeckung der Leistungen uns Erkenntnisse Anderer aus der Vergangenheit ging, war er nicht so exponiert.
 
Ich denke 3-4 Mitarbeiter wird JH (als Chef von Rene Herse Cycles, also ohne die Zeitschrift BQ) inzwischen haben. Einen Mechaniker und zwei Leute, die sich um die Lagerhaltung, Kundenkontakt, Warenversand etc. kümmern. Dazu noch ein Ingenieur in Taiwan (ob der Vollzeit für RH arbeitet kann ich nicht einschätzen). Leite ich mal so ab, aus den Leuten, die in der Zeitung, im Blog etc. so aufgetaucht sind, bzw. mit denen ich Kontakt gehabt habe.
JH hat kürzlich mal erklärt, wie das so läuft in Taiwan, wenn eine Komponentenmarke ein Produkt im Katalog haben will. Kann man sich im Katalog des Herstellers aussuchen, ein paar tausend Stück ordern, dann wird das Label der Marke draufgebappt und fertig ist die Laube. Keines der RH-Produkte ist so entstanden oder entspricht einem Standardprodukt von Nitto, Honjo etc. Auf deren Know-How wird aufgebaut, richtig, aber die Produkte sind RHs eigene Entwicklungen. Du wirst nirgends ein identisches Produkt kriegen.

Mein "wie, wat, fünfhundert für 'ne Kurbel" ist bitte als persönliche Entscheidung zu verstehen. Mir ist das schlichtweg zu teuer, solange ich eine gute gebrauchte Garnitur für deutlich unter 100 Euro bekommen kann. Im Vergleich etwa zu einer neuen Dura Ace ist die Heinesche Kurbel gar nicht einmal überteuert und überdies erheblich ansehnlicher. Ich reibe mich da mehr bei der Dura Ace an dem Aufschlag zur nächst "unteren" Gruppe, der Ultegra, mit der man gewiß auch nicht schlecht und undauerhaft fährt.
 
Ich fühle mich nicht angegriffen, mich ärgert aber, wenn jemand mehr oder weniger grundlos hier etwas kritisiert, mit dem er sich so offensichtlich nicht wirklich beschäftigt hat, bzw. Gegenargumente einfach so wegwischt. Besserwisserei tut dem Forim nicht gut.
JH hat über die Jahre so einige Argumente für seine Ansichten oder Produkte geliefert, einige der besten Fahrradbauer sind offensichtlich davon überzeugt und wirklich schlüssige Gegenargumente habe ich, nicht nur von knobi, noch nirgends wirklich gelesen.
Du greifst mich allerdings an, und Deine Art und Weise finde ich dabei ehrlich gesagt einigermaßen haarsträubend. Deshalb halte ich mich auch mit einer Antwort auf die einzelnen Sachverhalte zurück - denn ich gehe davon aus, dass sie nur Zeitverschwendung wäre, und viel Zeit würde sie wiederum brauchen.

Aber nurmal kurz zum besten Vierkantlager aller Zeiten, das bei Vielfahrern auch sonst relativ regelmäßig keine nachvollziehbar längere Lebensdauer als manches Billigteil erreicht - im entsprechenden Forum bist Du ja auch selbst unterwegs. Dabei halte ich das insgesamt beileibe nicht für ein schlecht konstruiertes oder gefertigtes Teil, auch nicht für überteuert (sofern man verschiedene Anbieter dafür vergleicht) und gehe später nochmal darauf ein:

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Mir hat BQ besser gefallen als es noch nicht so stark um die Vermarktung eigener Produkte ging.

Das ist auch bei mir der zentrale Punkt - und, dass ich mittlerweile davon ausgehen muss, dass bestimmte Konkurrenzprodukte in den Compass/Herse-Veröffentlichungen gezielt und unberechtigt (wenn auch ohne Namensnennung) schlechtgeredet werden, weil sie der eigenen Philosophie oder auch nur den Bindungen an bestimmte Lieferanten/Sponsoren entgehenstehen.
 
@Knobi. Sind das SKF-Lager ? Sieht allerdings nicht schön aus und wäre bei dem dafür aufgerufenen Preis für mich ein echtes Ärgernis (Vielleicht zusammen mit dem hohen Gewicht und Preis ein Grund, dass es nicht mehr hergestellt wird). Hat allerdings mit dem Markenkern von RH nichts zu tun und spricht auch nicht gegen Vierkantlager an sich, oder dagegen, dass eine RH-Kurbel mit Oversize-Achse ein anderes und schlechteres Produkt wäre.
Selber fahre ich Shimano-Lager klaglos seit langen Jahren. Günstiger Preis, alle Längen, gute Haltbarkeit...
Das Rad an das ich das Nivex-Schaltwerk hängen würde, würde ich aber mit einem Lager nach dem alten Herse oder Singer ausrüsten.
 
und, dass ich mittlerweile davon ausgehen muss, dass bestimmte Konkurrenzprodukte in den Compass/Herse-Veröffentlichungen gezielt und unberechtigt (wenn auch ohne Namensnennung) schlechtgeredet werden, weil sie der eigenen Philosophie oder auch nur den Bindungen an bestimmte Lieferanten/Sponsoren entgehenstehen.
Das ist harter Tobak.
 
Das ist harter Tobak.
Ich denke das ist zumindest immer ein ziemlicher Interessenkonflikt.
Sobald man selber Marktteilnehmer hält man sich tunlichst mit der Beurteilung anderer Hersteller zurück.
Das fällt sicher schwer (siehe Son und Shutterprecission) und es mag ja eigentlich sogar berechtigt sein, hilft aber der Sache nicht.
 
Das ist harter Tobak.

Ja und nein, denn diese Vorgehensweise gehört in der Geschäftswelt (und Gesellschaft) seit eh und je zum ganz normalen Alltag und schadet in diesem Fall obendrein niemandem (keine Namen, nur Anspielungen und ebenfalls ein Nischenprodukt - das ging eher als fetter Seitenhieb durch für jene, die genau wissen, was er meint).
Sie stört mich nur persönlich, weil ich davon auch in einem sehr persönlichen Kontakt erfahren habe; und sie stört mich ehrlich gesagt sogar deshalb am meisten, weil Jan Heine sich dadurch selbst um eine unserer Meinung nach großartige Chance gebracht hat, die zu seiner Philosophie und sonstigen Vorgehensweise kaum besser hätte passen können (nein, keine Namen und Produkte hier, das bleibt persönlich).

Ansonsten schätze ich ihn ja durchaus als jemanden, der gut dokumentiert, gut analysiert und mit Spaß und flotter Schreibe bisweilen mehr zustande- und auf den Punkt bringt, als die meisten anderen Radjournalisten zusammen. Der Aufwand und die Ergebnisse seiner Breitreifen- und Luftdruckvergleiche sind jedenfalls einmalig, daran hatte ich riesigen Spaß. Bis dahin fand ich immer nur Teilstücke dieser Erkenntnisse, über viele Jahrzehnte häppchenweise verteilt in verschiedenen Zeitschriften und den Tiefen des Netzes. Und ich behaupte auch, dass sich erst durch seine Artikel da wirklich was bewegt hat.

Ich denke das ist zumindest immer ein ziemlicher Interessenkonflikt.
Sobald man selber Marktteilnehmer hält man sich tunlichst mit der Beurteilung anderer Hersteller zurück.
Das fällt sicher schwer (siehe Son und Shutterprecission) und es mag ja eigentlich sogar berechtigt sein, hilft aber der Sache nicht.

pplan ist da schon sehr gut auf der richtigen Spur, bei der Beleuchtung.
 
Ansonsten schätze ich ihn ja durchaus als jemanden, der gut dokumentiert, gut analysiert und mit Spaß und flotter Schreibe bisweilen mehr zustande- und auf den Punkt bringt, als die meisten anderen Radjournalisten zusammen. Der Aufwand und die Ergebnisse seiner Breitreifen- und Luftdruckvergleiche sind jedenfalls einmalig, daran hatte ich riesigen Spaß. Bis dahin fand ich immer nur Teilstücke dieser Erkenntnisse, über viele Jahrzehnte häppchenweise verteilt in verschiedenen Zeitschriften und den Tiefen des Netzes. Und ich behaupte auch, dass sich erst durch seine Artikel da wirklich was bewegt hat.

Ha...!!! Welch versöhnliche Worte! :) (konsensorientierte Textbeiträge in ansonsten sehr kontrovers geführten Diskussionen sind online leider viel zu selten.)
Da sind wir ziemlich einer Meinung. Ich bin ihm nicht nur wegen den Entwicklungen bei den Reifen dankbar, sondern insbesondere für seine Zeitschrift, gerade aus den frühen Jahren mit dem Fokus auf dem ganzen frz. Randonneurs- Constructeurs- und Concourszeugs. Das wäre ohne ihn an mir wohl weitgehend vorbeigegangen. Und das wäre mehr als schade gewesen.

Ich denke auch, dass die SKF-Innenlager konstruktiv eine Schwäche haben. Heine lobpreist die Dichtungen und die Lager und lässt die Welle außen vor (wenn ich mich recht entsinne). Und da scheinen doch hin und wieder die Vierkante abzubrechen, wie auf dem oberen Foto. Compass/Herse gibt zwar 10 Jahre Garantie, die er auch wohl einhält, aber was nützen die, wenn die Welle zu Unzeiten bricht.
Ich habe auch so ein Lager hier unverbaut liegen, werde es aber nirgends einbauen. Stattdessen würde ich immer ein Tune vorziehen. Das ist genauso gut gedichtet und da wird wegen der Dehnschraube nie ein Vierkant abbrechen. Die Lager müssten vielleicht irgendwann ausgetauscht werden. Und die Tune Innenlager sind präziser gefertigt! Beim SKF kann man im unverbauten Neuzustand die äußeren Schalen per Hand ohne weiteres auf das Lager schieben, weil wegen genug Spiel. Beim Tune ist das eine Kunst für sich.
Das zweite Foto ist ohne zusätzliche Infos aber etwas unfair. Das Lager hat bereits 37000 km auf den Rippen und wurde mit Gewalt statt Werkzeug demontiert, was zum ersten Eindruck beiträgt. Es war in einem Excenter verschraubt, wenn Du Dir mal das 5. Foto in dem Beitrag ansiehst. Mir fällt da auf, dass die dünnste Stelle des Bauteils zufällig genau dort, sitzt wo das Gehäuse offensichtlich mit roher Gewalt zugeschraubt wurde. Wenn das man nicht zu einer untypischen seitlichen Druckbelastung geführt hat. Ich weiß es nicht, wundern würde mich das nicht.

Was sein Marketinggetue angeht, stört mich das wenig. Ein bisschen mehr gelassene Souveränität stände ihm allerdings gut zu Gesicht.
 
Ich würde jetzt gern einen Ausflug in die Tretlagerwelt wagen, aber der wird auch bei einigermaßen oberflächlicher Betrachtung ziemlich ausführlich und sprengt damit den Rahmen und das Ziel dieses Threads. Ein umfassender Wikiped(al)ia-Artikel soll es trotzdem nicht werden, sondern sich eher um unsere Themen auf den letzten paar Seiten drehen.
An einigen Stellen werde ich daneben liegen und an anderen könnten die Maschinenbauer unter uns sicher andere oder bessere Argumente aus dem Handgelenk schütteln. Darüber würde ich mich freuen.

Wenn ihr also wollt oder das sinnvoller findet, können wir einen eigenen Thread daraus machen oder ggf. bestehende zusammenführen.

Vorab:
Sämtliche Lagerungen und auch die sonstigen Teile an einem (Straßen)Fahrrad sind eigentlich in jeder Hinsicht gering belastet, wenn wir sie z.B. mit den Anforderungen im Kfz-Bereich und Maschinenbau vergleichen.
Entsprechend sind hierbei auch viele theoretisch richtige Betrachtungen, Entwicklungen und Konstruktionen in der Praxis wenig relevant: Es funktioniert eigentlich so ziemlich alles, was man fahrradmäßig kaufen kann, erstmal irgendwie und hält auch eine Weile.


Vierkantwelle

Wenn wir davon ausgehen, dass eine weitgehende Trennung von Tretkurbeln und Innenlager grundsätzlich erstmal sinnvoll ist, die alte Keilklemmung der Kurbeln aber ebenso grundsätzlich Mist, können wir direkt mit dem Vierkantlager anfangen: Kennt jeder, hat(te) jahrzehntelang jeder, hat damals eigentlich jedem gereicht und würde das auch heute noch tun.

Das Grundproblem könnte man also erstmal nennen: Wie bekomme ich die Kurbeln auf der Welle fest, noch dazu in der richtigen Stellung und mit relativ breitem Spielraum beim Anzugsdrehmoment?
Der Vierkant führt und bringt die richtige Stellung, der Konus sichert und überträgt die eigentlichen Kräfte durch Flächenpressung. Dabei reicht ihm ein geringeres (und variableres) Anzugsmoment und eine vergleichsweise schlanke Welle, als beim Kraftschluss durch Flächenpressung gegen einen flachen Wellenbund, der die Welle an dieser Stelle auch deutlich dicker und schwerer machen müsste (vgl. Kurbelwelle mit Riemenscheibe am Kfz-Motor).
Um den Konus kommen wir also erstmal nicht herum.

Ich finde, dass ein konischer Vierkant auf einer runden Welle schon an dieser Stelle eine schlechte und unnötig aufwendige Sache ist und sich eine andere, viel bekanntere Standardlösung aus dem Maschinenbau hätte aufdrängen müssen: Ein ganz normaler Rundkegel, ggf. mit Passfeder ("Splint") zur Sicherung der richtigen Kurbelstellung.
Das kennt eigentlich jeder, der sich mal ein wenig mit Motorentechnik (Nockenwellenräder) und Werkzeugmaschinen beschäftigt hat - und, Überraschung, das gab es 1950 wirklich auch bei Tretlagern so:

rebour.jpg


Zufällig habe ich wirklich ein Rad (eher einen Rahmen) mit genau dieser Kurbel und genau diesem Lager, aber das tut eigentlich nichts zur Sache außer meinem eigenen Erstaunen, dass es eben wirklich mal so gebaut wurde.

Warum rund?
So ein Kegel lässt sich an beiden Teilen, also Welle und Kurbel, sehr viel einfacher fertigen als ein Vierkant, weil sich bei der einfachsten Art der Bearbeitung entweder Werkzeug oder Werkstück drehen und der Kegel eben rund ist. Kurbelseitig ist dabei ein Bohrer in passender Kegelform ohne weiteres vorstellbar. Die Bearbeitung kann also in weniger Schritten erfolgen, geht schneller, billiger und bietet auch weniger Fehlerquellen (dazu später).
Die Passfeder übernimmt die Ausrichtung der Kurbel, überträgt später aber keine nennenswerten Kräfte (deshalb ja wieder der Konus). Sie zeigt idealerweise in Richtung des Kurbelarms, wo dessen ohnehin vohandene Materialanhäufung die Schwächung durch den Schlitz problemlos kompensiert.
Weil rund um einen runden Kegel auch bei hoher Flächenpressung keine Spannungsspitzen wie beim Vierkant entstehen, kann am Kurbelauge viel weniger Material sein.

Auf dem Bild oben sehen wir also die sinnvollste und (einzig) folgerichtige Bauweise einer Verbindung zwischen Kurbel und Tretlagerwelle.

Stattdessen muss ein Vierkant an beiden Teilen in mehreren Arbeitsschritten gefräst/geschliffen/geschabt werden. Direkt beim Schmieden oder Gießen ließe er sich nicht in der nötigen Genauigkeit herstellen.

Nachteile Vierkant:
  • Spannungsspitzen in der Kurbel, die dort auch reißen kann (häufiger Schaden)
  • Verlust an Kontaktfläche gegenüber dem Rundkegel = höhere Flächenpressung nötig oder versehentlich schneller möglich (siehe wieder: Spannungsspitzen)
  • Fräsen quer zur Belastungsrichtung der Welle = mögliche Kerbwirkung (auch dazu gibt es überraschende Fotos eben genau dieser SKF-600 Lager)
  • höhere Anzahl an Bearbeitungsschritten beider Teile (Zeit, Kosten)
  • Lastspitzen im Betrieb beim Übergang vom Vierkant (reduzierte Querschnittsfläche) zum runden Abschnitt der Welle, weil die Kurbel diesen am höchsten belasteten Bereich nicht mehr stützt (und die Welle dort noch am ehesten bricht)
  • Kerbwirkung durch schlecht oder überhaupt nicht abgerundete Übergänge/Querschnittssprünge zwischen eckig und rund (daher offenbar Bruch bei den hochgelobten Edco-Patronen, selbst schon so gesehen und den Kopf geschüttelt)

Vorteile Vierkant, wenn auch nicht gegenüber dem Rundkegel:
  • allgemein verbreiteter Standard bei Fahrrädern (wären da nicht JIS und ISO)
  • keine hohen Anforderungen an exakte Fertigung
 
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