Eigentlich ein ganz nettes Rad. Wie
@Geisterfahrer zwar richtig bemerkt hat, zeichnet es sich durch keine spezielle Eigenschaft besonders aus, dafür hat es aber keine nennenswerten Schwächen und liegt auch preislich im Mittelfeld. Schaut man etwas näher hin, sind aber zwei Punkte zu bemängeln: Erstens hat das Rad offenbar einen (ca.) 17-Grad-Vorbau. Das sieht zwar super aus, kostet aber gleich mal ca. zwei Zentimeter an effektivem Stack. Aus gutem Grund sind diese Vorbauten als Standardlösung eher selten. Denn dadurch wird die Geometrie, welche je nach Grösse etwas entschärft ist (dazu gleich mehr), gleich wieder brutal aggressiv. Der zweite Punkt ist die Geometrie ansich. Man fragt sich schon, was sich die Ingenieure hier überlegt haben. Hier die Grafik dazu:
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In Blau die 7 Rahmengrössen des Izalco Max. Normalerweise verläuft die STR-Kurve einigermassen linear, und STR nimmt mit zunehmender Rahmengrösse ebenfalls zu (was vermutlich hauptsächlich physikalische Gründe hat, siehe dazu den Geo-Thread von Lagaffe). [Eine Ausnahme bildet beispielsweise das Dogma F, welches von Grösse 57.5 auf 59 fast 3cm mehr Stack, aber 3mm weniger Reach hat - Auch so eine Schnapsgeometrie.] Als Orientierungshilfe dient die rote Linie, welche einen ungefähren (!) Anhaltspunkt gibt, wo die "Trennung" zwischen Race- und Komfortgeometrie verläuft. Das Trek Domane Gen4 als sehr entspanntes Rennrad (orange) liegt deutlich links/oberhalb der roten Linie, während beispielsweise das Specialized Tarmac SL7 (grau) als aggressive Rennmaschine klar rechts/unterhalb liegt. Bikes, deren Geometrie sich durchwegs in der Nähe der roten Linie befinden, gibt es übrigens relativ selten. Beispiele wären das Cube Agree, das Cannondale SuperSix, oder das alte Orbea Orca (vor 2023).
Wie man unschwer erkennen kann, schwankt das Izalco hin und her. Während die Grössen XXS und XS relativ aggressiv gebaut sind, dreht dann der Verlauf, und Grösse M ist sehr moderat. Dann folgt ein massiver Sprung im Reach zu Grösse L, welche wiederum extrem aggressiv gebaut ist (man bedenke zusätzlich den Vorbau!). Derselbe Sprung wiederholt sich nochmals auf die Grösse XXL. Ein derartiger Grössenverlauf führt dazu, dass ein Fahrer tatsächlich zwischen zwei Grössen fallen und keine passende Grösse finden kann. Was damit bezweckt wird, ist mir nicht klar.