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De Monstertijdrit/Das Monsterzeitfahren - Eine Orgie der Eintönigkeit

Das ganze ist doch eine völlig verblödete Idee! Ich weiß noch gar nicht, ob ich da Zeit hätte..


Ich hoffe dir ist klar -dass ich fest damit rechne nächstes Jahr mit dir hoch fahren zu können - dieses Jahr kannst du gerne schonmal teilnehmen; dann haben wir gleich ein Gesprächsthema auf den Weg in den Norden 🤩

Du magst mich doch nicht schon wieder abblitzen lassen 🧐

(Hintergrund - ich hoffe stark darauf, dass es mir möglich ist noch ein paar Watt im nächsten Jahr aufzubauen und die werden für diese Challenge benötigt + diverse tests aus der Aerotrick-Kiste, worauf sich der Fritz schon freut)

Aber ich freue mich schon mega auf alles was ihr zum Monster erzählt - hat mich letztes Jahr schon komplett Begeistert 🥰
 

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Re: De Monstertijdrit/Das Monsterzeitfahren - Eine Orgie der Eintönigkeit
Was soll man denn zum Monster erzählen? Die Strecke ist so unterhaltsam wie eine Fahrt auf Zwift - mit ausgefallenem Computer-Display, man fährt nicht sehr schnell los, ist trotzdem schnell müde und hofft die meiste Zeit, dass es schnell vorbei ist ...

🤷‍♀️
 
Was soll man denn zum Monster erzählen? Die Strecke ist so unterhaltsam wie eine Fahrt auf Zwift - mit ausgefallenem Computer-Display, man fährt nicht sehr schnell los, ist trotzdem schnell müde und hofft die meiste Zeit, dass es schnell vorbei ist ...

🤷‍♀️
Es ist die innere Geschichte, welche die Zuhörer fesselt. Gerade vor dem eintönigen Hintergrund und der nicht einfachen, aber simplen Herausforderung zeichnet sich das wahre Drama im Inneren des Athleten so trennscharf ab:

Die mentale Vorbereitung, die unweigerlich in einen Zustand erhöhter Aufmerksamkeit führt. Die rennpferdgleiche Ungeduld direkt vor dem Start, die sich sodann in die volle Fokussierung auflöst, wenn es endlich losgeht. Der erste mentale Kampf, das innere Pferd zu zügeln, um nicht zu überpacen, gerade bei der vergleichsweise geringen Leistung, mit der ein solch langes Zeitfahren angegangen werden sollte.

Wer das gut im Griff hat, der unterfordert zunächst nicht nur den hochgezüchteten Körper, sondern auch seinen auf Spannung getrimmten Geist, so dass sich nach den ersten paar Minuten der volle Fokus verflüchtigt und das entstehende Vakuum sukzessive durch artfremde Gedanken geflutet wird. Dieselben schweifen ab; vom hier und jetzt nach überall. Fahren die anderen auch so langsam? Sehe ich wenigstens schnell aus? Habe ich die Herdplatte ausgemacht?

Es ist wie eine Durchquerung der Wüste. Man weiß, dass es heiß und trocken und eine elendige Latscherei wird, aber nachdem die ersten Meter ein feierliches Schreiten in ein neues Abenteuer sind, folgt darauf die Ernüchterung. Vitalität und Wasserproviant noch voll gefüllt, die echte Herausforderung meilenweit entfernt, ergibt sich in Wüste und Wind ein Eindruck der Trivialität. Ein Staubkorn, dass durch die Geschichte des Universums weht.

Wie hoch ist die Geschwindigkeit relativ zum Sonnensystem, unter Berücksichtigung der Erdrotation? Bewegt man sich denn überhaupt selbst oder wird man bewegt? Wohin, warum, was soll das alles? Überdauert die Leistung die eigene Existenz? Wie lange ist "Er/Sie bezwang das windige Monster" auf einem Grabstein zu lesen? Sandstein oder Granit?

Und wieder hat die Eintönigkeit des Flachlandes Körper und Geist getrennt. Wie Meditation. Kann man so bis ins Nirwana fahren? Eine Windböe von hinten rechts verfängt sich im 80er-Vorderrad. Der Geist wird zurückkatapultiert wie an einem überdehnten Gummiband, das Nirwana blitzt plötzlich als reale Manifestation des Endes aller Enden auf. Puh, das war heftig und knapp. Adrenalin schieißt ein, der Puls nach oben. Ja, richtig, ich bin in einem Radrennen.

Auf dem folgenden Abschnitt bleiben der Geist im Körper und die Hände fest an den Extensions. Seitenwind, Pfützen, Kieselsteine, ein riesiges LKW. Kein Zeit zum träumen, jetzt muss gearbeit werden. Nun geht die Leistung doch hoch, aber vor lauter Konzentration auf die Strecke fällt das erst in der Anfahrt auf die nächste Abbieugng auf. Jetzt also wieder Disziplin. Stick to the plan, nicht überpacen, das Rennen ist lang!

Die Leistung wird wieder eingefangen, rechts abgebogen, die Position korrigiert und mal ein Schluck getrunken. So fährt ein Profi. Aber was ist mit der Geschwindigkeit? Verdammt: Gegenwind! Nicht niederschmetternd stark und böig, aber doch so deutlich, dass der Speed merklich fällt. Dann war das im ersten Abschnitt Rückenwind? So kann ich den Schnitt nicht halten! Erste Unruhe keimt auf und beginnt sich wie ein Krebsgeschwür im Körper auszubreiten. Hier vielleicht doch die Leistung leicht erhöhen. Der Fokus wird wieder eingefangen, die mentalen Wellen ebben ab, die Krise wird zur Chance.

Trotz Erhöhung der Leistung fühlt es sich immer noch fast zu leicht an. Aber es ist noch lang. Lieber statt mehr Leistung noch etwas schmaler machen. Kopf runter, Schultern zusammen, ruhig sitzen. So wird das schon. Der Gegenwind frischt etwas auf, aber er fließt gleichmäßig um den Zeitfahrhelm und die gerippten Schultern. Dazu das kontinuerliche Rauschen des Vorderrades. Nichts anderes ist zu hören. Umso größer die Überraschung als eine Silhouette im linken Augenwinkel auftaucht. Aufreizend langsam, aber doch mit nicht zu verneinendem Geschwindigkeitsüberschuss schiebt sich ein Kontrahent vorbei.

Der fährt nicht mal Zeitfahrrad! In der Gegenwindpassage! Der Kerl besitzt sogar die unverfrorene Frechheit kurz rüberzuschauen und zu lächeln. Moment mal, ist das dieser Teutone?! Helft ihr Radsportgötter und bestraft diesen Frevel auf dass er binnen Stundenfrist krampfend auf 150 W geschrumpft wird!


Das ist nur der Anfang, das volle Drama entfaltet sich dann nach zwei Stunden, wenn die Beine schwer werden, das Visier von Schweiß bewölkt ist, der Nacken sticht und der Rücken zieht...

Oder so ähnlich.
 
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Ich hoffe dir ist klar -dass ich fest damit rechne nächstes Jahr mit dir hoch fahren zu können - dieses Jahr kannst du gerne schonmal teilnehmen; dann haben wir gleich ein Gesprächsthema auf den Weg in den Norden 🤩
Erstmal muss sich zeigen, ob ich wirklich so blöd bin, da teilzunehmen. 😅
 
müde und hofft die meiste Zeit, dass es schnell vorbei ist ...
Und ich empfand es auch als sehr motivationsbeschränkend, dass man alle 34 Km bei seinem Auto vorbeikommt. Insbesondere zum Ende hin, als ich so 90 km noch mit nem coolen Schnitt hinter mich gebracht hab, aber seit ein paar Kilometern schon Krampfneigung... wissend, dass die letzte Runde jetzt die Hölle wird, der Schnitt, die Watt jetzt gleich in den Keller gehen, man vorne eh nichts zu melden hat.. insbesondere letztes Jahr war ich echt hauchdünn davor, nach 100k zu stoppen. Aber dann tatsächlich gesagt, "stell Dir vor, Oeli wär' nach dabei, seine blöden Sprüche dann am Ziel, also bring's irgendwie für ihn zuende.." .. 🥰

Ganz ohne Zahlen, kann man das Elend hier direkt erkennen, oben am Speed schon die Rücken- und Gegenwindpassagen, die Runden.. in der Mitte dann ab Km 70 der körperliche Verfall anhand der dunkelblauen Wattkurve, unterstrichen in Rot vom Puls, der besonders ab Kilometer 100 immer warten musste, bis die krampfenden Beine mal wieder frisches Blut annehmen wollten.

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Die mentale Vorbereitung, die unweigerlich in einen Zustand erhöhter Aufmerksamkeit führt. Die rennpferdgleiche Ungeduld direkt vor dem Start, die sich sodann in die volle Fokussierung auflöst, wenn es endlich losgeht.

Auch hier, nicht einmal das lassen sie Dir.

Normales, cooles Zeitfahren: Man hält Dich oben auf der Rampe fest, wenn Du, wie auf einem Flugzeugträger zum Katapultstart bereit, Dein Triebwerk hochfährst, einer vor Dir mit den Fingern den Countdown abzählt.. dann, Baaam, los geht's!

MTR: "Hi Teutone, Dein Startfenster ist ab 11:24, das heißt, ab dem Zeitpunkt kannst Du irgendwann über die Zeitschleife fahren, dann wann es Dir grad passt, mach Dir keinen Stress. Stukje Gouda of een Frikandel?"
 
Bin gerade beim Googlen zufällig auf diese Seite hier gestoßen, komischerweise gibt die eigentliche Homepage aber noch nichts zu 2024 her:

https://www.tijdrijden.nl/tijdrit/monstertijdrit-2024/main/start

Ich habe es schonmal durch den Übersetzer laufen lassen:

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..und, ja, Ihr seht richtig, der Kurs wurde wohl geändert, um die Nationalstraßen-Querung zu vermeiden. Stattdessen geht es oben jetzt entlang der N706 ("Vogelweg"):

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Und, ja, natürlich überlege auch ich, ob 6 statt 4 Kurven auf 34 Km der Eintönigkeit einen Abbruch tun, einen zu sehr aus dem Delirium holen. Gottseidank hat der Conti Aero111er ja geniale Kurven-Eigenschaften.

Aber, die Anspielung darf natürlich nicht fehlen, @ronde2009 kennt immerhin schon einen Teil der neuen Strecke, den "Tureluurweg", unten. :D
 
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Bin gerade beim Googlen zufällig auf diese Seite hier gestoßen, komischerweise gibt die eigentliche Homepage aber noch nichts zu 2024 her:

https://www.tijdrijden.nl/tijdrit/monstertijdrit-2024/main/start

Ich habe es schoonmal durch den Übersetzer laufen lassen:

Anhang anzeigen 1483958

..und, ja, Ihr seht richtig, der Kurs wurde wohl geändert, um die Nationalstraßen-Querung zu vermeiden. Stattdessen geht es oben jetzt entlang der N706 ("Vogelweg"):

Anhang anzeigen 1483960

Und, ja, natürlich überlege auch ich, ob 6 statt 4 Kurven auf 34 Km der Eintönigkeit einen Abbruch tun, einen zu sehr aus dem Delirium holen. Gottseidank hat der Conti Aero111er ja geniale Kurven-Eigenschaften.

Aber, die Anspielung darf natürlich nicht fehlen, @ronde2009 kennt immerhin schon einen Teil der neuen Strecke, den "Tureluurweg", unten. :D
Genau! Als da eine Kurve kam wusste ich Bescheid. Sonst wäre ich weiter gefahren.
 
@Teutone die lange Gerade kommt uns doch entgegen, so gegen den Wind. Bekommt man bei Anmeldung eigentlich eine Emailbestätigung?
 
Probier nochmal.
Je gegevens zijn succesvol ingestuurd. Na controle voegen we je toe aan de startlijst.
Ich habe heute auch schon trainiert. Ist natürlich schon zu spät, aber egal.
 
Ah jetzt, ja! Geburtsdatum oder Geschlecht, mit irgendwas hatte ich mich wohl versehen.
 
Von hier ist tatsächlich "früh los" kein Problem. Die Startzeit lag meist irgendwo ab 11 oder 12 Uhr. 3 Stunden Anfahrt für mich, Schlaf nachholen kann man ggf. auch problemlos auf den holländischen Autobahnen: 100 und nur geradeaus, also Lenkrad festbinden und Augen zu.

Wie beschrieben, warmfahren oder sonstige Vorbereitungen sind ja auch nicht nötig. Gut 80% FTP, man klickt ein und fährt los.
 
Kommt aber auf den Startplatz an, oder? Startzeit im Screenshot ist 10 Uhr.
 
Ja, aber ich glaub, die fangen an, von spät nach früh die Startplätze aufzufüllen, dann nach angegebener Ziel-Pace.. und zudem kann man ggf. dem Veranstalter nett schreiben, ob er eine spätere Startzeit für einen hätte, die sind ganz umgänglich.
 
Ich muss ja immer früher starten und komme meistens mit einer Autopanne an. Deshalb am Vortag. Muss aber mal sehen.
 
Oh, lese selbst gerade erst, diesmal mit Finisher-Medaille, Snack und Getränk?! Nicht, dass die jetzt auch noch mit der Kommerz-Schiene anfangen um mehr Teilnehmer anzulocken! 😡

Kann man die Medaille gravieren lassen?
 
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