• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

dem Micha sein Crosser - Die Mutter aller Bastarde

Das Paket vom @einbeiner sah zwar aus, als wäre der Hermesfahrer beim Abholen schon einmal rübergefahren,

IMG_20150121_185643.jpg


... aber es kam alles heil an, und darauf kommt es ja an :).



Zu den Bremsen habe ich gestern im Dunklen vor meiner Abendrunde noch fix ein grottenschlechtes Bild gemacht. Vielleicht kann man den aktuellen Stand erkennen (ist nur mal schnell hingefummelt ohne irgendeine angezogene Schraube!) und die Experten in der Runde können sich dazu äußern. Ich freue mich auf Meinungen!

IMG_20150121_195406_BURST001_COVER.jpg
 
Ich würde das als fast waagerecht bezeichnen. Je nach bremshebeln und eigenem Anspruch kann damit die Bremsleistung in Ordnung sein. Alte Mafacs saßen ja fast genauso und hatten sogar noch kürzere Arme. Hat auf jeden Fall den Vorteil dass die Bremsleistung sich mit dem belagverschleiß kaum ändert und eher noch leicht zunimmt (zumindest mit flachem querzug).
 
Ich denke ja, dass die Oberseiten der Arme bei angezogener Bremse annähernd horizontal stehen sollten (bzw. minimal unterhalb der Geraden), weil man genau dann die stärkste Bremskraft erreicht - sowohl davor wie danach verliert man Kraft durch die dann spitzeren Winkel zwischen Bremsarmen und Seildreieck.
Technisch entscheidend ist natürlich letztlich der Winkel der Seilzüge im Verhältnis zu den "Unterarmen" (zu den Sockeln hin), der im Idealfall in der Bremsstellung bei 90 Grad liegen sollte, aber faktisch sind m. E. Bremsen dieser Bauart zumeist so konstruiert, dass das (bei richtig eingestelltem) Seildreieck der Fall ist, wenn eben die "Oberarme" annähernd horizontal stehen.
Nun sind Cantis insgesamt ja doch relativ tolerant (und das, was man an Kraft verliert, gewinnt man - zumindest im relevanten mittleren Bereich - dann an Modulierbarkeit hinzu), insofern kommt es da gewiß nicht auf ein halbes Grad Winkel"fehler" an, aber das, was ich da jetzt auf diesem Bild sehe, ist von der Geometrie her nicht gut bzw. sinnvoll - irgendwie sollte das m. E. nachher doch eher so (oder so ähnlich) aussehen:

2013-06-26 Crosser Mannesmann 03 Lenkkopf.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke ja, dass die Oberseiten der Arme bei angezogener Bremse annähernd horizontal stehen sollten (und im Zweifelsfall minimal unterhalb der Geraden), weil man genau dann die stärkste Bremskraft erreicht - sowohl davor wie danach verliert man Kraft durch die dann spitzeren Winkel zwischen Bremsarmen und Seildreieck.
Das stimmt nicht. Verlängere gedanklich den Querzug bis zur Waagerechten Linie durch die Bremssockel. Der Abstand des Schnittpunktes vom Sockel hängt linear mit der Übersetzung der Bremse zusammen. Je weiter weg, desto stärker. Siehe auch hier.

Daher sind deine gezeigten Bremsen gar nicht viel kräftiger eingestellt.Anders sähe das aus wenn du den Querzug bis zum Schutzblech abgesenkt hättest.
 
@NonesensE : Ich habe eben noch einen ergänzenden Absatz eingefügt, der die Sache vielleicht verständlicher macht.
Und nein - ich glaube definitiv nicht, dass Michas Bremse (jedenfalls so wie oben gezeigt) und meine Bremse gleich eingestellt sind und daher gleich gut oder gleich schlecht funktionieren würden. Dein Mißverständnis entsteht vielleicht daraus, dass das Foto von oben aufgenommen wurde - das ist übrigens ein Verkäuferfoto, zeigt also nicht den derzeitigen, und schon gar nicht den optimalen Einstell-Zustand.
Auch ziemlich schlampert eingestellt (man beachte die unterschiedlichen Abstände der Bremsklötze zur Klemmung - ganz zu schweigen vom ausgefransten Bowdenzug ... :eek:), aber die geometrischen Verhältnisse kann man hier an der hinteren Bremse immerhin besser erkennen:

2013-06-26 Crosser Mannesmann 08 Canti hinten.jpg


Bei angezogener Bremse ergäbe das (bei vernünftig eingestellten Bremsklötzen ...) dann ziemlich genau 90-Grad-Winkel zwischen den Bowdenzug-Enden und den (virtuellen) Verbindungslinien zu den Drehpunkten hin.
Wenn Micha das mit dem obigen set up (... immer vorausgesetzt, dass dort die Bremsstellung gezeigt ist) hinbekommen wollte, müßte das Seildreieck wohl einen Meter lang werden ...
 
@NonesensE : Ich habe eben noch einen ergänzenden Absatz eingefügt, der die Sache vielleicht verständlicher macht.
Ah, die 90°-Geschichte mal wieder. Nein, eine für maximale Bremskraft eingestellte Canti-Bremse hat dort i.d.R. keinen 90°-Winkel. Aus der oben verlinkten Formel folgt, daß für maximale Bremskraft der Querzug so tief wie irgend möglich zu hängen ist. Erst dann werden die Bremsarme möglichst nah an die 90° gebracht. Aber nur Low-Profile-Cantis kommen bei dieser Einstellweise auf die 90° - und die extrem hohe Bremskraft geht bekanntermaßen mit anderen Nachteilen einher.
Und nein - ich glaube definitiv nicht, dass Michas Bremse (jedenfalls so wie oben gezeigt) und meine Bremse gleich eingestellt sind und daher gleich gut oder gleich schlecht funktionieren würden. Dein Mißverständnis entsteht vielleicht daraus, dass das Foto von oben aufgenommen wurde - das ist übrigens ein Verkäuferfoto, zeigt also nicht den derzeitigen, und schon gar nicht den optimalen Einstell-Zustand.
Durch den auf dem ersten Foto sehr hoch eingestellten Querzug ist der effektive Hebel (b in der Formel) dort tatsächlich kaum größer als auf Michas Foto. Wenn du den Querzug inzwischen niedriger gehängt hast sieht die Sache natürlich völlig anders aus. Daß sie gleich eingestellt wären habe ich im Übrigen nicht behauptet, lediglich, daß der Unterschied nicht so groß war wie man angesichts der Diskussion meinen könnte.
Auch ziemlich schlampert eingestellt (man beachte die unterschiedlichen Abstände der Bremsklötze zur Klemmung - ganz zu schweigen vom ausgefransten Bowdenzug ... :eek:), aber die geometrischen Verhältnisse kann man hier an der hinteren Bremse immerhin besser erkennen:
Jo, das ist schon deutlich kräftiger als bei Micha. Grob geschätzt Faktor 1,3 bis 1,5.
Bei angezogener Bremse ergäbe das (bei vernünftig eingestellten Bremsklötzen ...) dann ziemlich genau 90-Grad-Winkel zwischen den Bowdenzug-Enden und den (virtuellen) Verbindungslinien zu den Drehpunkten hin.
Wenn Micha das mit dem obigen set up (... immer vorausgesetzt, dass dort die Bremsstellung gezeigt ist) hinbekommen wollte, müßte das Seildreieck wohl einen Meter lang werden ...
Ist richtig - das meterlange Seildreieck bringt aber nichts, da der 90°-Winkel für ordentliche Bremsleistung nicht nötig ist. Bei Michas Setup ist der Winkel sogar fast völlig egal, wie nach der oben verlinkten Formel ersichtlich wird.
 
Ah, die 90°-Geschichte mal wieder. Nein, eine für maximale Bremskraft eingestellte Canti-Bremse hat dort i.d.R. keinen 90°-Winkel. Aus der oben verlinkten Formel folgt, daß für maximale Bremskraft der Querzug so tief wie irgend möglich zu hängen ist. Erst dann werden die Bremsarme möglichst nah an die 90° gebracht. Aber nur Low-Profile-Cantis kommen bei dieser Einstellweise auf die 90° - und die extrem hohe Bremskraft geht bekanntermaßen mit anderen Nachteilen einher.

Durch den auf dem ersten Foto sehr hoch eingestellten Querzug ist der effektive Hebel (b in der Formel) dort tatsächlich kaum größer als auf Michas Foto. Wenn du den Querzug inzwischen niedriger gehängt hast sieht die Sache natürlich völlig anders aus. Daß sie gleich eingestellt wären habe ich im Übrigen nicht behauptet, lediglich, daß der Unterschied nicht so groß war wie man angesichts der Diskussion meinen könnte.

Jo, das ist schon deutlich kräftiger als bei Micha. Grob geschätzt Faktor 1,3 bis 1,5.

Ist richtig - das meterlange Seildreieck bringt aber nichts, da der 90°-Winkel für ordentliche Bremsleistung nicht nötig ist. Bei Michas Setup ist der Winkel sogar fast völlig egal, wie nach der oben verlinkten Formel ersichtlich wird.
popcorn.gif
 
Ich denke auch, das dies der beste Weg ist. So wie oben sieht es bei mir auch in etwa aus, mein ich. Und ich kann mich über die Bremsleistung nicht beschweren. Klar......könnte was giftiger sein......muss aber nicht. ;)
 
Man Leute, seitenweise Vermutungen, ob die Bremse bremst oder nicht. Das ist ein Crossrad, das muss gar nicht bremsen. Bis zur Einführung von Scheibenbremsen war es immer üblich, dass Crossräder nicht gebremst haben. Und da, wo der Micha wohnt, muss man auch nur in der Ferienzeit bremsen, ansonsten ist da freie Fahrt.
Also, ranschrauben, Bremshebel ziehen und schauen, was passiert. :)
 
O.k., das sehe ich allerdings auch so - bei diesem Canti-Modell sollte man sich wohl in erster Linie an den vertikalen Flächen orientieren, und sie auf "kurz vor vertikal" (so wie hier der rechte Bremskörper) stellen - durch Belagverschleiß kommt man ja dann sowieso schnell auf "genau vertikal" (so wie hier der linke Bremskörper) ...

Im Gegensatz zu @Bianchi-Hilde meine ich schon, dass auch ein Crosser zumindest akzeptabel bremsen können muss - meinetwegen trifft das nur auf uns Amateure zu, aber ich finde es schon ganz angenehm, vor einem Hindernis/Wasserloch/Steilhang noch bremsen zu können, wenn man im letzten Moment merkt, dass man sich verschätzt hat ... Ich jedenfalls bin inzwischen in einem Alter, in dem ich intakte Handgelenke, Schlüsselbeine, Hüftgelenke etc. sehr zu schätzen weiß ... :cool:

Aber generell sind Cantis ja wirklich eher relativ unkritische Simpel-Bremsen (... deswegen verbaut man sie ja bis heute an Crossern :D), die mit allen möglichen Fehl(ein)stellungen zurecht kommen und immer noch zumindest akzeptabel bremsen - man beachte z. B. auch den völlig schief eingestellten Bremsklotz auf meinem ersten Bild oben (... wie gesagt, ich war's nicht ... :cool:).
Was die Funktion der oben gezeigten Bremsen wirklich stark beeinträchtigt haben muss, war in erster Linie der Rost/Gammel/das alte Fett auf den Sockeln, und in jedem Fall diese miesen harten Shimano-Bremsklötze (echte "Felgenschinder" und "Spänereißer" ...) - die sonstigen Fehler (z. B. auch mal wieder deutlich "unparallele" Cantisockel, wie so häufig ...) machen in der Regel für die Funktion wenig aus - entscheidend ist ja nur, dass sich das ganze Elend im Moment der Bremsung irgendwie halbwegs passabel auf die Felge hin versammelt ...
 
Einen unparallelen Sockel hat der Micha vorn. Kann man aber ausgleichen.

Wichtig sind wie immer der Gelenkpunkt am Sockel und der Anlenkzug des Querseiles. Das Querseil sollte (mit Kloetzen an der Felge) moeglichst senkrecht zu dieser Verbindung stehen fuer max. Kraftweiterleitung. Wenn dazu auch noch der vertikale Teil senkrecht steht, ist dieser zweite Hebel maximal lang (und damit die Bedienungskraft minimal) - da hast du recht.
 
Zurück