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Der "Doping in anderen Sportarten" Thread

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Re: Der "Doping in anderen Sportarten" Thread
Wieso muss man eigentlich zu jedem dieser Berichte eine Meinung haben, auch wenn man an Hand der zugänglichen Informationen (und der eigenen Qualifikation) gar nicht beurteilen kann, was da jetzt dran ist?
Der Reflex ist: Es gibt einen positiven Dopingtest, er kommt mit einer (aus Blickwinkel XY fadenscheinigen) "Ausrede" und ihm wird stattgegeben... liegt bestimmt nur daran, dass er erfolgreich ist und man sich nicht ans eigene Bein pinkelt.

Aber wir müssen damit klarkommen, dass heutzutage kleinste Spuren von Wirkstoffen nachgewiesen werden können. Und wir kennen weder die Wirk- und Übertragungsmechanismen noch die kompletten Umstände.
Wenn zurate gezogene Mediziner beurteilen, dass die Übertragung über die Haut bei der kleinen Menge nicht unrealistisch ist, würde ich das eher glauben, bis die WADA oder die NADO Italia Experten mit gegenläufiger Meinung aufruft.
Vermutlich wird auch eine Rolle gespielt haben, dass die gefundenen Mengen für eine Leistungsverbesserung um Größenordnungen zu klein waren. Und es sich nicht um Abbauprodukte von größeren Mengen gehandelt haben kann, weil Sinner (als erfolgreicher Spieler) sehr oft getestet wird und in Proben vor dem fraglichen Zeitraum nichts gefunden worden ist.

Kann auch alles anders gewesen sein, aber kann ich nicht beurteilen... fehlen mir die Fach- und Detailkenntnisse. Aber dann sollte ich auch so fair sein und sagen "weiß ich nicht!".
 
aber das ist halt der typische "ABER DER DOCH AUCH" beißreflex. wenn das einem radsportler widerfahren wäre, würden alle über die voreingenommene berichterstattung jammern die automatisch jeden radler zu nem doper machen. bei nem tennisspieler haben alle immer gewusst, dass die alle dopen!!
 
Und es sich nicht um Abbauprodukte von größeren Mengen gehandelt haben kann, weil Sinner (als erfolgreicher Spieler) sehr oft getestet wird und in Proben vor dem fraglichen Zeitraum nichts gefunden worden ist.
Wird er das tatsächlich?! Dazu empfehle ich dir die ein oder andere Reportage von Hajo Seppelt, es geht zwar nie konkret um Tennis, aber wenn Negativspiele in Bezug auf Dopingkontrollen/Verfolgung genannt werden, ist der Tennis immer vorn dabei.

Das Problem des „Beißreflex“ ist doch viel eher, dass in jeder Sportarten „unterschiedliche Regeln gelten“. Diese mit zweierlei Maß messen ist einfach zum kotzen. Ein Kahn schmeißt den Pisspecher an die Wand und kann noch ungestraft rumpöbeln, im Tennis reichen die billigsten ausreden, im Radsport dagegen bist du sofort weg vom Fenster und musst dir alles einklagen, siehe Flückiger oder Hessmann als aktuelle Beispiele.

Wer von den ganzen „Erwischten“ jetzt schuldig oder unschuldig ist, kann unsereins doch sowieso nicht beurteilen. Aber dass überall das eigene Süppchen gekocht wird, obwohl die Regeln eigentlich relativ klar sein sollten, das ist das Problem.
 
Aber wir müssen damit klarkommen, dass heutzutage kleinste Spuren von Wirkstoffen nachgewiesen werden können. Und wir kennen weder die Wirk- und Übertragungsmechanismen noch die kompletten Umstände.
Wenn zurate gezogene Mediziner beurteilen, dass die Übertragung über die Haut bei der kleinen Menge nicht unrealistisch ist, würde ich das eher glauben, bis die WADA oder die NADO Italia Experten mit gegenläufiger Meinung aufruft.
Vermutlich wird auch eine Rolle gespielt haben, dass die gefundenen Mengen für eine Leistungsverbesserung um Größenordnungen zu klein waren. Und es sich nicht um Abbauprodukte von größeren Mengen gehandelt haben kann, weil Sinner (als erfolgreicher Spieler) sehr oft getestet wird und in Proben vor dem fraglichen Zeitraum nichts gefunden worden ist.

Kann auch alles anders gewesen sein, aber kann ich nicht beurteilen... fehlen mir die Fach- und Detailkenntnisse. Aber dann sollte ich auch so fair sein und sagen "weiß ich nicht!".

Dass die momentane Vorgehensweise im Anti-Doping Kampf große Schwierigkeiten und vielleicht sogar Ungerechtigkeiten mit sich bringt, wurde hier schon oft diskutiert und bezweifelt glaub ich auch keiner.
Es gibt nur derzeit wenig Alternativen. Wenn man jede Erklärung akzeptiert, weil die Möglichkeit des Unverschulden theoretisch besteht, kann man den Kampf auch gleich sein lassen.

Und das in einem Forum Meinungen - die man sich auf Basis der vorhandenen Informationen gebildet hat - zu unterschiedlichen Themen ausgetauscht werden, ist doch Zweck des Ganzen oder?
 
Um den Fall "Sinner" letztendlich beurteilen zu können, müsste man mehr Details kennen. Auch scheinen die Verbände die Problematik unterschiedlich zu handhaben. Merke: Die "Sinner-Spray-Story" ist glaubwürdiger als Lippencreme und Fleischsuppe.
 
Dazu muss man halt 2 Dinge wissen.

Es ist normale vorgehensweise jemanden im falle eines positiven Dopingtest IMMER sofort zu sperren und dann wird über schuld und unschild entschieden. Jedenfalls war es bis vor kurzem so.

Dann ist ein Grundsatz, dass Schuld bei Doping gar keine Rolle spielt. Es gibt ja so Regeln, vorsätzliches doping 4 Jahre sperre, sonst 2. Warum? Gibts die perre auch bei nicht vorsatz? Weil man vorsatz fast nie nachweisen kann, sondern immer nur dass doping im körper ist und weil einem ja der eigene Trainer oder Mediziner was verabreichen kann und der sportler sagt, ach sag mir nicht was, dann hab ich ja nix absichtlich genommen und bin unschuldig

Dann wären auch alle DDR Sportler nie wegen dopings zu belangen gewesen.

Aber in den letzten 2-3 Jahren scheint es einen paradigmenwechsel zu geben von. Ausreden zählen nicht, doping ist doping. Ende. Hin zu. Jede Ausrede geht durch. In diesem Fall sogar noch ne stufe schärfer zu, die ausrede zählt schon taggleich, ganz ohne auch nur minimale sperre. Aber das hatten wir ja schon zu olympia mit china
 
Thema Sinner: Mich würde mal interessieren, wenn ein Hobbysportler wie wir, ein solches Spray für eine Wundbehandlung am Finger gesprüht bekommt, und anschließend noch eine Massage an den Beinen, ob wir dann das Zeug auch in dieser Konzentration im Blut haben. Das wäre doch sehr einfach zu testen um dem Wahrheitsgehalt nachzukommen. Stattdessen verläßt man sich auf mündliche Aussagen ohne es mal praktisch zu testen.

Wenn die Leute wüßten was im Hintergrund an Lobbyarbeit und Gelder fürs Doping fließen, würde es Morgen kein Sport mehr geben.
 
Thema Sinner: Mich würde mal interessieren, wenn ein Hobbysportler wie wir, ein solches Spray für eine Wundbehandlung am Finger gesprüht bekommt, und anschließend noch eine Massage an den Beinen, ob wir dann das Zeug auch in dieser Konzentration im Blut haben. Das wäre doch sehr einfach zu testen um dem Wahrheitsgehalt nachzukommen. Stattdessen verläßt man sich auf mündliche Aussagen ohne es mal praktisch zu testen.

Wenn du jemandem die Hand schüttelst, der sich vorher die Hände mit einer Clostebol enthaltenden Creme eingeschmiert hat, kann das auch bei dir zu einem positiven Test führen:

https://analyticalsciencejournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/dta.2951
 
Ohne jetzt den der Radsport ist so böse benachteiligt -Larry spielen zu wollen, stößt mir auf, dass ein Sinner nicht erst (wie es die Regeln vorsehen) gesperrt wird und dann seine Unschuld beweisen kann. So wie es z. B. Hessmann ergangen ist.
Solch unterschiedliche Handlungsweisen bei vergleichbaren Fällen machen das Anti-Doping-System absurd und noch unglaubwürdiger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieso muss man eigentlich zu jedem dieser Berichte eine Meinung haben, auch wenn man an Hand der zugänglichen Informationen (und der eigenen Qualifikation) gar nicht beurteilen kann, was da jetzt dran ist?
Der Reflex ist: Es gibt einen positiven Dopingtest, er kommt mit einer (aus Blickwinkel XY fadenscheinigen) "Ausrede" und ihm wird stattgegeben... liegt bestimmt nur daran, dass er erfolgreich ist und man sich nicht ans eigene Bein pinkelt.

Aber wir müssen damit klarkommen, dass heutzutage kleinste Spuren von Wirkstoffen nachgewiesen werden können. Und wir kennen weder die Wirk- und Übertragungsmechanismen noch die kompletten Umstände.
Wenn zurate gezogene Mediziner beurteilen, dass die Übertragung über die Haut bei der kleinen Menge nicht unrealistisch ist, würde ich das eher glauben, bis die WADA oder die NADO Italia Experten mit gegenläufiger Meinung aufruft.
Vermutlich wird auch eine Rolle gespielt haben, dass die gefundenen Mengen für eine Leistungsverbesserung um Größenordnungen zu klein waren. Und es sich nicht um Abbauprodukte von größeren Mengen gehandelt haben kann, weil Sinner (als erfolgreicher Spieler) sehr oft getestet wird und in Proben vor dem fraglichen Zeitraum nichts gefunden worden ist.

Kann auch alles anders gewesen sein, aber kann ich nicht beurteilen... fehlen mir die Fach- und Detailkenntnisse. Aber dann sollte ich auch so fair sein und sagen "weiß ich nicht!".
Hier geht es gar nicht so sehr um die Ausrede per se, sondern um die Art und den Weg des eingeleiteten Verfahren, wo die Ausrede überhaupt zur Geltung kommen könnte.


https://www.eurosport.de/tennis/jan...ifel-an-der-erklarung_sto20030599/story.shtml
 
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