Heute eine Kleinigkeit erlebt - es geht zwar um keinen Rennradfahrer, aber genau das ist für den Gesamtblick noch wichtig:
Geteilter Fußgänger-/Radfahrerweg, nicht fahrbahnbegleitend, ca. 2m. breit. Die Leute pendeln in beide Richtungen zum Wahllokal (NRW) oder eben davon weg. Zwei befreundete Familien mit Kindern beanspruchen die ganze Breite für sich, als zwei Radfahrer (normales Alltagsrad) von hinten kommen. Die Räder sind geradezu vorbildlich ausgestattet: natürlich komplett mit Reflektoren und Dynamo, auch Schutzbleche und eine
Klingel sind dran. Letztere wird benutzt, die Fußgänger gehen auch an den rechten Rand. Die Radfahrer sehen die sich unterhaltenden Kinder und kommen langsam mit unwesentlich mehr als Schrittgeschwindigkeit (keine 10km/h) näher, fahren auf dem linken Teil des Weges, der nun über einen Meter frei ist. Dann natürlich das "Vorhersehbare": als Radfahrer und Fußgänger auf einer Höhe sind, läuft eins der Kinder schnell und plötzlich von der rechten auf die ganz linke Seite des Weges. Der Radfahrer reagiert schnell, bremst und weicht aufs Grün aus, niemandem passiert etwas; alles gut.
Na ja, man kann es sich denken..."Mal ´n bisschen langsamer fahren, hier sind doch KINDER! Unerhört, gefährlich, rüpelhaft, ..." Interessanterweise hat das eine gegensätzliche Diskussion hervorgerufen: die beiden Mütter waren einheitlich empört, während die Väter meinten, er habe ja geklingelt und man könne auf dem geteilten Weg schließlich nicht einfach so rumturnen.
Tja, eigentlich ist es keine große Sache. Für mich als Zuschauer war es aber trotzdem frustrierend, denn als Radfahrer kann man es in einigen Situationen und bei einigen Menschen anscheinend nur falsch machen. Im Gegenzug bedeutet das für die Kinder anscheinend, dass sie einen Freifahrtschein haben, sich alles erlauben können und man schon auf sie achten wird. Ich frage mich, was gewesen wäre, wenn es sich um Sportfahrer gehandelt hätte...