...
Habe ich das richtig mitbekommen, daß der ERG-Modus nichts anderes ist, als die hyperbolische Steuerung, wie sie klassisch bspw. bei Ergometern im medizinischen Einsatz in Gebrauch ist?
Ich weiß nicht was eine hyperbolische Steuerung sein soll, aber ERG Mode heißt das der Trainer die Bremsleistung entsprechend dem programmierten Intervall anpasst. Freie Fahrt/Slope Modus bedeutet dass man den Widerstand über die Drehzahl des Schwungrads steuert.
Und bei Zwift gibts dann noch den Modus, in dem die Topographie der virtuellen Welt simuliert wird.
Hyperbolische Steuerung bedeutet, daß der Widerstand eine Funktion der Drehzahl vom Typ r(U) = k/U (r = Widerstand; U = TF) ist, was im Schaubild der Funktion eine
Hyperbel ergibt. Es führt dazu, daß mathematisch gesprochen r * U konstant ist: r(U) = k/U => r(U) * U = k / U * U= k = const => r * U = const f. alle U \ {0}. Praktisch bedeutet es nichts anderes, als das die Leistung bei jeder TF konstant gehalten wird, da r * U = P.
Ich habe das auf der Seite von Zwift nochmal nachgelesen, es stimmt: ERG-Modus = hyperbolische Steuerung.
Ich weiß nicht, ob du das richtig erklärst, weil ich nicht weiß, was das "programmierte Intervall" vorgibt. Auch der "freie Fahrt"-Modus wird auf der
Website von Zwift anders erklärt. Eine interessante Variante bringst du allerdings ungewollt ins Spiel, indem Du davon sprichst, daß die Drehzahl, also die Steuergröße (Istwert) vom Schwungrad genommen wird. Wäre das beim ERG-Mode
nicht der Fall, hätte diese Steuerung einen entscheidenden Vorteil gegenüber den handelsüblichen Ergometern, die im med. Bereich genutzt werden: Das Phänomen, daß die Leistung bei unregelmäßiger Trittfrequenz falsch gesteuert wird, namentlich bei plötzlichem Trittfrequenzabfall oder bei hoher TF und allmählichem TF-Abfall und entsprechend verzögerter Verlangsamung des Schwungrades verzögert zunimmt, weil "das Schwungrad die Tretlagerwelle überholt", würde nicht auftreten, wenn der Widerstand direkt durch die Umdrehungszahl der Tretlagerwelle gesteuert würde.
Ich weiß aber nicht, ob das so richtig interpretiert ist, aus dem Artikel bei Zwift geht das auch nicht klar hervor.
Für uns ist das allerdings unerheblich, denn a. bei jemandem, der entsprechend Druck hat, tritt dieses Phänomen auch bei höheren TFen nicht auf, b. für einen Radrennfahrer (bei reinen Zeitfahrspezialisten mag das anders sein, da mische ich mich nicht ein) ist die
hyperbolische Steuerung reines Gift und sollte niemals verwendet werden!!!
Sie
versaut dir nämlich
auf Dauer das Bewegungsmuster für Fahrten auf der Straße (Bahn, Cross usw.), und zwar sowohl für Fahrten am Berg wie im Flachen oder mit wenig oder viel Widerstand (Roll- wie Luftwiderstand). Dort ist die "Steuerung" durch die äußeren Bedingungen nämlich so, daß die Funktion des Widerstandes in den beiden Extremen gegen r(U) = const (am Berg) bzw. r(U) = k*U^2 (im Flachen) geht. Beides natürlich bei konstanter Übersetzung.