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ISO, BSC, ITA, FRA, FG — Gewinde am Fahrrad, ein Sammelfaden

@Bianchi-Hilde
Haben nicht Bianchi-Teamräder aus den 50er und 60er Jahren 4mm Anschlagschrauben in den Ausfallenden?
Würde mich nicht erstaunen, erste Generation 1010B aus der ersten Hälfte der Siebzigerjahre hat 3.5mm. Sind zwar selten anzutreffen, aber hab so Ausfallenden auf meinem Populin-Rad.
 

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Re: ISO, BSC, ITA, FRA, FG — Gewinde am Fahrrad, ein Sammelfaden
Also hat jeder ein bisschen Recht: @freiradler und @Flat Eric !
Das ist auch gar nicht verwunderlich, denn es war ja auch Zielsetzung des metrischen ISO-Gewindes möglichst viele andere Gewindenormen (auch zöllig) ersetzen zu können.

Wenn ich eine Schraube in der Hand habe mit Durchmesser 10, Flankenwinkel 60 Grad und 1mm Steigung, dann ist unmöglich zu sagen, ob das mal als M10×26TPI oder M10x1 (ISO Feingewinde) oder M10x1 (Französisches 10er) verkauft wurde.
FG9.5 war es vermutlich nicht, das liegt mit seinem Aussendurchmesser von 9.5MM recht deutlich daneben.

Bei den ganzen zölligen Sachen gilt fast immer, dass die Englänger 55 Grad Flankenwinkel hatten, die Amis aber 60 Grad. Verwechselung mit ISO gibt es aber kaum, denn die üblichen zölligen Aussendurchmesser sind alle ziemlich krumm.

Seien wir froh, dass wir keine Rohrgewinde am Rad haben. DAS lässt sich wirklich kaum messen - da hilft es mehr zu wissen, wo es herkommt.
 
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In den 80-ern der Wechsel bei Shimano von 9,5(3/8" ) auf 10x1mm HR-Achsdurchmesser.
Das könnte FG 9.5 gewesen sein.
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Das mit dem Mix aus zölliger Steigung und metrischen Durchmesser wie bei den Italienern oder bei FG ist historisch entstanden. Die Engländer waren die ersten, die mit Normen und Massenproduktion von Gewinden richtig eingestiegen sind. Man braucht dazu auch entsprechende Werkzeuge, die dann natürlich auch für zöllige Steigungen sind.
Durchmesser kann man recht variabel machen und messen und so hat man vermutlich das gewählt, was man gut herstellen konnte.
 
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Zu Gipiemme, Roto etc. – daran habe ich auch schon gedacht, ich vermute (!) einmal, die haben sich an Campagnolo orientiert ...

Prinzipiell: ich bin mir ziemlich sicher, dass es bei diesen Gewindemaßen und Markierungen immer wieder Abweichungen oder Ausreißer gab – teils aus ganz pragmatischen Gründen ...

Wir sprechen hier ja in den seltensten Fällen von selektieren High-End-Teilen, wo das nicht sein darf (und trotzdem auch passiert) ...

Hier z. B. ein Huret Dural-Schraubkranz – keine Markierung, da sollte man annehmen, dass das FRA ist ...

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... schmecks, ist natürlich BSA (gab es beides) ...
Sollte der mal ueber sein...
iich, ich!.gif
 
Wenn ich eine Schraube in der Hand habe mit Durchmesser 10, Flankenwinkel 60 Grad und 1mm Steigung, dann ist unmöglich zu sagen, ob das mal als M10×26TPI oder M10x1 (ISO Feingewinde) oder M10x1 (Französisches 10er) verkauft wurde.
FG9.5 war es vermutlich nicht, das liegt mit seinem Aussendurchmesser von 9.5MM recht deutlich daneben.
Mir faellt grad ein, dass ich ein Simplex Juy 61 mit diesem krummen Maß habe(n sollte), also etwa 9,5mm, ich suche das noch mal raus...
 
Nicht erwähnt wurden bisher die Linksgewinde. Ich möchte kurz das Augenmerk richten auf die fatalen Auswirkungen seines Einsatzes für die Tierwelt:
Vielleicht könnte man diesen seltenen Vogel auf rechte Lagerschalen von BSC-Tretlagern abrichten? Spezielle Züchtungen wegen der benötigten Schnabelformen wären dabei nicht ausgeschlossen...

Fatal wäre dann nur, wenn einer dieser abgerichteten Exemplare in die Freiheit entkommen sollte, Nachwuchs bekommt, den er mit seinem eigenen Wissen aufzieht und danach zahlreiche Klagen von Radfahrern über gelockerte rechte Tretlagerschalen kommen...
 
Wenn ich eine Schraube in der Hand habe mit Durchmesser 10, Flankenwinkel 60 Grad und 1mm Steigung, dann ist unmöglich zu sagen, ob das mal als M10×26TPI oder M10x1 (ISO Feingewinde) oder M10x1 (Französisches 10er) verkauft wurde.
FG9.5 war es vermutlich nicht, das liegt mit seinem Aussendurchmesser von 9.5MM recht deutlich daneben.

Bei den ganzen zölligen Sachen gilt fast immer, dass die Englänger 55 Grad Flankenwinkel hatten, die Amis aber 60 Grad. Verwechselung mit ISO gibt es aber kaum, denn die üblichen zölligen Aussendurchmesser sind alle ziemlich krumm.
Deinem Beitrag entnehme ich – und ich hatte es auch schon vermutet – daß es praktisch wenig Bedeutung hat, welches Gewinde nun in einem Schaltauge vorliegt. Zumindest passen ja japanische Schaltwerke problemlos in Campagnolo-Schaltaugen und Campagnolo-Schaltwerke in M10×1 Schaltaugen.
Aber empfiehlt es sich, ein defektes M10×26tpi Gewinde mit einem M10×1 Gewindebohrer nachzuschneiden? Oder sollte man da lieber einen 10×26tpi Gewindebohrer besorgen/benutzen?

Weiterhin möchte ich anmerken, daß BSC-Gewinde – im Gegensatz zu anderen britischen Gewinden, die meist einen Flankenwinkel von 55° haben – einen Flankenwinkel von 60° hat, wie auch alle metrischen Gewinde.
https://en.wikipedia.org/wiki/British_Standard_Cycle
Ich könnte mir auch vorstellen, daß sich die Italiener eher an britischen BSC-Maßen/Steigungen orientiert haben, als an den deutschen FG-Normen, die ja zumindest in Teilen mit den BSC-Maßen übereinstimmen.
 
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Ja,
Die Briten ... ich hatte extra "fast" geschrieben, weil ich mir "fast" sicher war, was vergessen zu haben :D

Hier:
https://www.m.gewinde-normen.de/bezeichnungen.htmlIst ne nette Übersicht.
Ohne BSC.
Das findet sich dann bei den Spezialgewinden:
Screenshot_20210117-151550_Samsung Internet.jpg

Da ist bei den Briten dann alles möglich.
Schwedisches und Niederländisches Fahrradgewinde gibt's auch noch ...

Es gab da zu Beginn dieser Normen noch andere Unterschiede, wie z.B. gekappte Spitzen oder gerundete Gewindegründe. Jede neuere Norm hat dann versucht das Beste aus den bestehenden Normen in sich zu vereinen.
 
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Aber empfiehlt es sich, ein defektes M10×26tpi Gewinde mit einem M10×1 Gewindebohrer nachzuschneiden? Oder sollte man da lieber einen 10×26tpi Gewindebohrer besorgen/benutzen?
Ich glaube, beim Schaltauge ist das egal. Bei größerer Länge wird man das merken, wenn auf 25,4MM dann ein halber Gang fehlt.
 
Ja, ich weiß, ist eben historisch gewachsen... Mit den verschiedenen Kameragewinden (B-, C-, D-Mount usw.) werde ich auch manchmal konfrontiert. Mit den Kamerabajonetten auch...
Da muss man - ob man's mag, oder nicht - am besten Canon kaufen. Großer Durchmesser, kleines Auflagemass -> irgendwie alles Andere adaptierbar.
 
Denke ich auch. Bzgl. defektem Schaltaugengewinde – hat man das nicht früher mit Messing ausgegossen und danach neu geschnitten? Irgendwo habe ich das schon einmal gesehen ...

Ich hab mal eins mit Helicoil bzw. dem Produkt von Würth mit M10x1 Einsatz repariert.
Na wenn es so kaputt ist, daß man es ersetzen muß, dann kann man natürlich auf M10×1 umstellen.

Ich meinte eher ein leicht beschädigtes Gewinde, was man normalerweise mit Nachschneiden wieder gangbar macht. Aber wahrscheinlich merkt man auch da auf die kurze Gewindelänge keinen Unterschied zwischen M10×26tpi und M10×1.
 
Ich meinte eher ein leicht beschädigtes Gewinde, was man normalerweise mit Nachschneiden wieder gangbar macht. Aber wahrscheinlich merkt man auch da auf die kurze Gewindelänge keinen Unterschied zwischen M10×26tpi und M10×1.
Du wirst mit dem "falschen" Bohrer primär die hintere bzw. vordere Flanke nachschneiden.
Prinzipiell wäre in beiden Fällen ein Gewindeformer vermutlich noch besser.
 
Du wirst mit dem "falschen" Bohrer primär die hintere bzw. vordere Flanke nachschneiden.
Prinzipiell wäre in beiden Fällen ein Gewindeformer vermutlich noch besser.
Falls das Gewinde im Ausfaller so richtig übergedreht ist und da ein leicht "fransiges" 10er Loch drin ist gibt es diese Bundmutter , die innen ein M10x1 Gewinde hat der Bund ist 11mm , man muss also das Loch etwas vergrössern und diese Mutter von der Rückseite her durchstecken , das funktioniert astrein .
DSCF1837.JPG
DSCF1838.JPG
 
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