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Mein Vogel-Randonneur (im Werden)

@Jeeves, die Buchstaben habe ich auf Anraten von Ulrich einfach überlackiert und anschließend wieder abgeschliffen, was kein Problem ist, weil der gesamte Lackaufbau auf einem nagelneuen Rahmen ja vergleichsweise dünn sein kann. Wenn bei einem älteren Rahmen z.B. Rostmacken mit Grundierung eingeebnet und erstmal verschliffen werden müssen, bevor nochmals Grundierung draufkommt usw., könnte man solche Logos zwischendurch auch wieder vom Lack befreien und es wäre letztendlich nicht anders. Zum Abschleifen habe ich einfach Schleifpapier auf gerade Holzstückchen geklebt; Eisstiele sind dafür z.B. nicht übel.
Abkleben wäre bei so filigranen Formen eine ziemliche Fummelarbeit, was mich zwar nicht stören würde, aber so war es deutlich einfacher. Allerdings hätte ich die Sachen lieber schon am unbehandelten Rahmen sehr fein schleifen sollen, dann wäre später weniger Angst im Spiel gewesen - so mussten/müssen die winzigen Krater von Sandstrahlen ja noch eingeebnet werden und ich habe es trotz Isolierband als Schutz natürlich geschafft, an einer Stelle abzurutschen... Ganz fertig bin ich auch nicht geworden und habe die Logos nicht mehr wirklich fein geschliffen und poliert, weil ich samt Rahmen abreisen und etwas früher in Essen sein wollte.
 

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Re: Mein Vogel-Randonneur (im Werden)
@Jeeves, die Buchstaben habe ich auf Anraten von Ulrich einfach überlackiert und anschließend wieder abgeschliffen,...
Zum Abschleifen habe ich einfach Schleifpapier auf gerade Holzstückchen geklebt; Eisstiele sind dafür z.B. nicht übel.
Abkleben wäre bei so filigranen Formen eine ziemliche Fummelarbeit, was mich zwar nicht stören würde, aber so war es deutlich einfacher.
Allerdings hätte ich die Sachen lieber schon am unbehandelten Rahmen sehr fein schleifen sollen, dann wäre später weniger Angst im Spiel gewesen - so mussten/müssen die winzigen Krater von Sandstrahlen ja noch eingeebnet werden und ich habe es trotz Isolierband als Schutz natürlich geschafft, an einer Stelle abzurutschen...

Hallo,

so ein wenig erhöhter Herzschlag gehört da einfach dazu. Ich mache die Schleif- und Polierarbeiten in aller Regel selbst, nachdem die Rahmen beim Lackierer waren - es ist also noch dämlicher, wenn was danebengeht und der Lack Schaden nimmt.
Im Prinzip ist das nachträgliche Abschleifen für den Lackierer wesentlich einfacher, weil die ganze Abkleberei schon ziemlich nervend sein dürfte - insbesondere bei meinem filigranen Schriftzug.
Das Schleifen geht eigentlich sehr gut. Allerdings sollte man im Gegensatz zu Knobi (sorry Knobi) keine Eisstiele zum Aufspannen des Schleifpapiers benutzen sondern ganz gewöhnliche Schleifklötze, wie man sie z.B. aus Kork vom Baumarkt kennt. Um so größer, um so besser. Ich klebe nur mit dickem Geweband ganz grob ein frei bleibendes Viereck um den ganzen Schriftzug ab. Den Schleifklotz flach auf den Schriftzug setzen und immer schön parallel zum Rohr schleifen und darauf achten dass der Schleifklotz nie nach unten abkippt. Wenn der Schleifklotz immer schön auf mehreren Buchstaben aufliegt, besteht keine Gefahr, dass er in die Lücken "fällt" und den Lack verletzt. Das ganze dann je nach Gusto mit den bevorzugten Körnungen durchziehen und danach polieren.

Früher war mein Schriftzug größer - da bestand eher die Gefahr in den Lack abzurutschen. Jetzt passiert das nicht mehr. Dank einiger Übung, geht mir das nun relativ schnell von der Hand.

Viele Grüße
Ulrich
 
Zuletzt bearbeitet:
Richtig schwierig wird es wohl erst, wenn man den ganzen Buchstaben freistellen will, also bis zum Rohr runter.

Da die Lettern aufgelötet und nur 0,8 mm dick sind, würde das wirklich nicht funktioniern und nicht besonders gut aussehen.

Viele Grüße
Ulrich
 
Zuletzt bearbeitet:
Endlich bin ich mal dazu gekommen, diesen Thread in Gänze durchzulesen. Was für eine wunderbare Idee und Umsetzung. Mein Kompliment an alle Beteiligten – vor allem dafür, dass man sich nicht für irgendeine biedere Retrooptik entschieden hat, besonders bei der Lackierung.
Ich stelle mir gerade vor, wie sich die Vintage-Experten der Zukunft in 70 Jahren oder so die Köpfe über diesen schrägen Vogel zerbrechen werden. ;)
Darf ich mal fragen, wie @Knobi die Sache mit den erhabenen Buchstaben am Unterrohr so elegant gelöst hat? Bei mir steht ein Kandidat mit einem ähnlichen Problem. Alles, was mir von den Lackierern, bei denen ich bisher angefragt habe, vorgeschlagen wurde, war überlackieren oder "optisch absetzen" – ungefähr so, wie das bei diesem Vogel-Rahmen hier gemacht wurde.

Anhang anzeigen 122995
Quelle: http://cycleart-berlin.blogspot.de/p/galerie-stahl.html

Das gefällt mir im vorliegenden Fall bedeutend besser.


Hallo,
die Lackierung war nach einem Kunden-Design, bei dem die Hauptschwierigkeit darin lag, dass der Rot-Weiß-Wechsel ursprünglich schräg über den Schriftzug verlaufen sollte. Das lässt sich nicht wirklich gut lackieren. Daher wurde dann noch die Banderole lackiert.

Farbkanten, die über den Schriftzug verlaufen würde ich tunlichst vermeiden!

Viele Grüße
Ulrich
 
Einfach wunderschön. Ich bin sehr begeistert von der Arbeit, die das 3-Gestirn da leistet.

Jedes einzelne Detail zeugt von viel Verstand und Hingabe. Jungs, Ihr seid spitze! Chapeau!

Jetzt harre ich ungeduldig des Aufbaus.

Gruß radltandler
 
Nochmal danke für die vielen netten Kommentare hier. Morgen geht das gute Stück wieder auf den Weg nach Bamberg, zumindest sind wir dann auf der allerletzten Etappe angelangt.
Für den Gepäckträger, speziell für die Befestigung der Fronttasche, gibt es eine etwas ungewöhnliche Lösung, auf die ich selber gespannt bin; und der Bau der Gepäckträger selbst ist auch nochmal recht aufwändig (mehr Aufwand jedenfalls, als ich vermutet hatte), der Ulrich hat mich -schon vor einer ganzen Weile- mal auf dieses Video hier aufmerksam gemacht:

 
...so das Paket ist nun wieder in Bamberg gelandet. Ist schon eine komische Sache für mich, die fertige Lackierung erst nach dem Kunden zu sehen.
Hab´s mir genau angeschaut. Beim Anblick der Lackierung ist dann schon ein wenig Ärger aufgekommen...



... darüber, dass ich Knobis Lackierkünste vermutlich nur auf diesem einen Rahmen bewundern darf - das wurmt schon extrem ;-)


Knobi - Du hast da wirklich geniale Arbeit abgeliefert - ich bin extrem beeindruckt und begeistert von Deiner Arbeit.
Aber halt auch sauer - wenn das eine einmalige Aktion war ;-)

Viele Grüße
Ulrich
 
Macht doch was draus - dauerhafte Kooperation oder so?
Ist das im Video eigentlich ein Scherenschraubstock?
Was den Stundnlohn angeht: Wenn Hirnschmalz reinwandert, ist der i.d.R gratis zu deutschen Landen. Zumindest kenne ich das aus dem Möbelbau (Konfektion statt IKEA/ALDI) so und befinde: Handwerk ist fürn Ar... statt für den Broterwerb.
 
*hüstel* Ich habe für März/April gerade ein komplettes Motorrad angenommen...
Das gehört zwar einem alten Freund von mir, aber eigentlich hätte ich schon Lust, mit solchen Sachen wieder "richtig" anzufangen. Dafür muss ich aber noch vernünftige Rahmen(!)bedingungen schaffen und das eine oder andere klären. Die Lackierkabine an der Uni gelegentlich nutzen zu dürfen, ist zwar prima, aber auf Dauer nur mäßig praktikabel von der Organisation und Abstimmung her. Und dann ist noch die große Frage, wie ich offizielle Jobs mit halbwegs festen Terminen mit meiner normalen Arbeit, meiner Freundin und sonstigen Hobbies abstimmen kann.
 
Macht doch was draus - dauerhafte Kooperation oder so?
Ist das im Video eigentlich ein Scherenschraubstock?
Was den Stundnlohn angeht: Wenn Hirnschmalz reinwandert, ist der i.d.R gratis zu deutschen Landen. Zumindest kenne ich das aus dem Möbelbau (Konfektion statt IKEA/ALDI) so und befinde: Handwerk ist fürn Ar... statt für den Broterwerb.

Hallo,

den Schraubstock sieht man in dem
von der Seite - es ist ein "normaler" Schraubstock - wenn auch nicht ganz klein.

Was das gratis Hirnschmalz und Handwerk fürn Ar... angeht:
Nun ja - es ist immer so, wenn man etwas herstellt und anbietet, dann muss man den Leuten erklären können was, warum und wie man etwas macht und worin es sich von anderen Angeboten unterscheidet. Wenn man das erklären kann, dann verstehen die Leute (häufig - nicht immer) wie ein Preis zustande kommt. Bei großen Firmen wird das über die Werbung vermittelt. In sehr kleinen Betrieben sind die Mittel für Werbung begrenzt. Man "bringt" die Kunden zum Verstehen durch (eigene) Überzeugung und (sorry) "Herzblut" / Persönlichkeit. Verstehen bedeutet aber noch nicht, dass man Willens und in der Lage ist, diesen Preis zu zahlen. Man muss sich also auch fragen, gibt es genügend Leute, die verstehen was ich anbiete und Willens und in der Lage sind, den dazugehörigen Preis zu zahlen, damit das Unternehmen und die Person / Personen, die dahinter stehen, bestehen kann / können.

Viele Grüße
Ulrich
 
Macht doch was draus - dauerhafte Kooperation oder so?

Noch zu der Kooperation:
Der Knobi hat nicht in meinem Auftrag lackiert sondern für Ignatz.
In einer geschäftlichen Beziehung (und nicht nur dort) ist es wichtig, dass man auf gleicher Augenhöhe agiert. Zwischen Knobi und Ignatz war das als Privatpersonen, die beide Ihrer Leidenschaft nachgehen, der Fall.
Würde Knobi von mir Aufträge annehmen, wäre diese Voraussetzung nicht gegeben - weil er das (so weit mir bekannt) nicht gewerblich betreibt. Da stecken komplett andere Strukturen / Bedingungen dahinter, die auf Dauer nicht harmonieren.

Die Qualität, die Knobi abliefern kann ist sehr hoch und im Fahrradbereich kenne ich nicht viele Gewerbliche, die diese Qualität abliefern können / wollen - allerdings sind deren Bedingungen halt auch andere - weil gewerblich.

Viele Grüße
Ulrich
 
(...) Wenn man das erklären kann, dann verstehen die Leute (häufig - nicht immer) wie ein Preis zustande kommt. Bei großen Firmen wird das über die Werbung vermittelt. In sehr kleinen Betrieben sind die Mittel für Werbung begrenzt. Man "bringt" die Kunden zum Verstehen durch (eigene) Überzeugung und (sorry) "Herzblut" / Persönlichkeit. Verstehen bedeutet aber noch nicht, dass man Willens und in der Lage ist, diesen Preis zu zahlen. (...)

Das kenne ich aus der Zeit, als ich noch im Auftrag und tatsächlich (klein)gewerblich lackiert habe, sehr gut. Wankelmütige, potentielle Auftraggeber habe ich damals manchmal eingeladen, mir einfach eine Weile beim Arbeiten zuzuschauen, dann ergab sich der Rest oft von selbst. Trotzdem muss ich zugeben, dass auch in diesem Umfeld vieles von meiner Seite "geschenkt" war, weil es sich einfach nicht vermitteln ließ, z.B., wenn die Entwurfsphase wieder mal viele Abende lang gedauert hat, oft gemeinsam an meinem Schreibtisch mit Unbekannten, die anschließend gar nicht mehr so unbekannt waren. Der letzte "echte" Auftraggeber machte sich dabei übrigens so gut, dass ich ihm vor über 10 Jahren einfach den größten Teil meiner Ausstattung überlassen habe, um mich an ganz anderer Stelle ins Angestelltendasein zu verabschieden. Leider macht der mittlerweile auch nichts mehr in dieser Richtung.
 
Fast. Ich fahr am Samstag mal nach Bamberg und hol es heim :) (3 Tage, 6h, 14min bis Flugtier).
 
Ich stelle mir gerade vor, wie er in 3 Tagen, 6h, 14min auf der Autobahn im Stau steht und tierisch am Fluchen ist :D ;)
 
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