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Meine Reise als Radsportler bei Steherrennen und Jedermannrennen

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Ich bin ja gespannt, was die Pläne mit dem Nürnberger Velodrom angeht. Angeblich sollen dort Elektrostehermotoräder gefahren werden, was meiner Meinung nach, aber dem Sport irgendwo einen sehr großen Anreiz nehmen würde. Irgendwie gehört der Beziengeruch am Anfang, wenn die Motoren gestartet werden, dazu.

Die Planung ist soweit Geschichte weil die Finanzierung für niemand zu stemmen war. Anfangs wurde da mit 7,5 Millionen gerechnet, am Schluss waren dann über 50 Millionen die dort gebraucht werden sollten.
 
Um die Frage der Sitzposition zu beantworten, Karl hat das ja schon getan, ich bestätige das nur noch:
Durch die aufrechte Sitzposition kann der Luftstrom besser "ziehen". Wenn man optimal im Windschatten fährt, dann fliegt der Schweiß nach vorn. Da ist dann Teilweise die Lederkombi vom Schrittmacher mit Schweißtropfen bedeckt.
 
Die Planung ist soweit Geschichte weil die Finanzierung für niemand zu stemmen war. Anfangs wurde da mit 7,5 Millionen gerechnet, am Schluss waren dann über 50 Millionen die dort gebraucht werden sollten.
Okay, danke für die Info, wusste ich noch nicht. Auf jeden Fall sehr schade, dass der Keller nicht mehr ist
 
Kann sein, Derny. Kommandos waren aber die Gleichen. Erzählte Teute noch.
Das muss ein Dernyrennen gewesen sein, laut UCI ist es Damen nicht gestattet an Steherrennen teilzunehmen. Weder als Steherrin noch als Schrittmacherrin. Es gab mal eine niederländische Dernyschrittmacherin, aber ob sie noch aktiv ist, weiß ich nicht
 
Man muss nicht über alles reden, sonst verlieren diese schönen Randaktivitäten ihren Glanz. Es sind doch meistens Schaurennen.
Ich hab jetzt in den 4 Jahren, die ich Steher bin, noch kein Schaurennen erlebt. Vorher gab es noch nie Absprachen. Maximal bei Abschiedsrennen, dass der verabschiedete nicht letzter wird und einen würdigen "Abgang" hat. Aber ansonsten... Ne, wäre mir nix bekannt.
 
DSC03568.JPG

Dieses Bild hier stammt vom Freitag, als ich in Chemnitz Stehertraining hatte. In Vorbereitung auf die deutschen Meisterschaften, sind wir 1x 30 min und 1x 15 min gefahren. leider hatte das Motorrad dann Probleme, sodass wir nicht die anvisierten 60 min durchfahren konnten. Die Maschine ist eine Indian aus dem Jahr 1938 mit 1200 cm³, das macht schon Gaudi.
 
Nürnberg war die schönste/schnellste Bahn, auf der ich bisher gefahren bin. Da konnte man gut 80 und mehr km/h im Schnitt fahren. War schon beeindruckend, dort die richtigen Könner zu sehen. Stefan Schäfer fuhr dort zur Meisterschaft 71/13... Als der mal in Schwung war, was gute 10 km gedauert hat, gab es kein halten mehr. Da war ich neidisch.

In Erinnerung blieb auch die Wettkampfunterbrechung, weil Betonbrocken während der Fahrt aus der Bahn bröckelten... Zum Schluss war die Bahn leider wirklich nicht mehr fahrbar.

Ich bin ja gespannt, was die Pläne mit dem Nürnberger Velodrom angeht. Angeblich sollen dort Elektrostehermotoräder gefahren werden, was meiner Meinung nach, aber dem Sport irgendwo einen sehr großen Anreiz nehmen würde. Irgendwie gehört der Beziengeruch am Anfang, wenn die Motoren gestartet werden, dazu.

Das mit 71/13 hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Das man Dinge Gänge braucht ist natürlich klar, aber dass es dann mehrere Kilometer braucht um in Schwung zu kommen ist ja verrückt. Beschleunigen alle einigermaßen gleich schnell oder gibt's da Unterschiede im "Antritt"?
 
Das mit 71/13 hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Das man Dinge Gänge braucht ist natürlich klar, aber dass es dann mehrere Kilometer braucht um in Schwung zu kommen ist ja verrückt. Beschleunigen alle einigermaßen gleich schnell oder gibt's da Unterschiede im "Antritt"?
Also ich weiß nicht, ob er 10 km gebraucht hat, aber es viel schon auf, ab da war er dann wesentlich schneller, als alle anderen. Ich selbst brauche in Chemnitz miz 67/15 etwa 1 - 1,5 km um richtig auf Renntempo zu kommen. Ich denke schon, dass es Rennfahrer gibt, die explosiver starten können, ich kann das nicht, daher fahr ich immer lieber gemäßigt los
 
Das muss ein Dernyrennen gewesen sein, laut UCI ist es Damen nicht gestattet an Steherrennen teilzunehmen. Weder als Steherrin noch als Schrittmacherrin. Es gab mal eine niederländische Dernyschrittmacherin, aber ob sie noch aktiv ist, weiß ich nicht
Diese Zeiten waren vorbei, bevor du mit den Steherrennen begonnen hast. Als ich aktiv war, gab es diesen Passus noch. Inzwischen gibt es auch keine Altersbeschränkung nach unten mehr.
 
Diese Zeiten waren vorbei, bevor du mit den Steherrennen begonnen hast. Als ich aktiv war, gab es diesen Passus noch. Inzwischen gibt es auch keine Altersbeschränkung nach unten mehr.
Da war ich ja wirklich auf dem Stand von vorgestern :D Aber egal, danke für die Klärung :) Bleibt nur noch die frage, was nu mit Vorderradscheiben ist, im BDR Reglement finde ich dazu nichts
 
Also ich weiß nicht, ob er 10 km gebraucht hat, aber es viel schon auf, ab da war er dann wesentlich schneller, als alle anderen. Ich selbst brauche in Chemnitz miz 67/15 etwa 1 - 1,5 km um richtig auf Renntempo zu kommen. Ich denke schon, dass es Rennfahrer gibt, die explosiver starten können, ich kann das nicht, daher fahr ich immer lieber gemäßigt los
Ohne dir da die Antwort "wegzuschnappen" – du kannst ja ergänzen oder richtigstellen – muß man hier mehrere Dinge berücksichtigen, die mit der großen Übersetzung einhergehen:
  • Erstmal zur Information vorweg: 67/15 entspricht auf einem normalen Straßenrad mit 53er Blatt einer etwas höheren Übersetzung als 53/12 und ist deutlich höher als das, was z.B. ein 1000-m-Zeitfahrer auf Schwung bringt.
  • Ohne den Schrittmacher vorne weg zu haben, wäre es bereits eine "eigene Disziplin", mit der Übersetzung überhaupt über 45 km/h zu kommen. Deshalb wird die Beschleunigungsphase i.d.R. auch kurz unterbrochen, wenn der Fahrer vom Motorrad überholt wurde und dieser kurz vom Gas geht, damit der Fahrer an die Rolle fahren kann. Und der muß dann auch erstmal kurz rausnehmen, um nicht an die Rolle zu knallen. Nur weniger Fahrer schaffen es, sofort relativ übergangslos die Beschleunigung an der Rolle fortzusetzen.
  • An der Rolle im Stehen weiter zu beschleunigen, ist ziemlich schwierig. Deshalb ziehen es die Fahrer vor, im Sitzen und damit etwas langsamer zu beschleunigen. Außerdem muß der Fahrer seiner Muskulatur die Möglichkeit geben, von der kraftbetonten Bewegung auf die schnellere "umzuschalten".
  • Außerdem erfordert dies auch ein sehr gut "eingespieltes Team", was nicht bei jedem Rennen der Fall ist.
Wer sich die Videos sorgfältig anschaut, wird immer wieder "Schnellstarter" unter den Fahrern ausmachen, was zeigt, daß man an diese Problematik sehr unterschiedlich rangehen kann. Auf der anderen Seite sieht man aber eben auch, daß sich die "angegriffenen" wenig "wehren": Sauber und ruhig den Übergang zum Renntempo hinzukriegen, ist wichtiger, als hier schon kleine, eigentlich unbedeutende Vorteile rauszuschlagen. Nichts wäre katastrophaler, als sich hier schon auf den ersten Metern "dicke Beine" zu holen, dann kann man nämlich den Rest des Rennens "knicken".
 
Ohne dir da die Antwort "wegzuschnappen" – du kannst ja ergänzen oder richtigstellen – muß man hier mehrere Dinge berücksichtigen, die mit der großen Übersetzung einhergehen:
  • Erstmal zur Information vorweg: 67/15 entspricht auf einem normalen Straßenrad mit 53er Blatt einer etwas höheren Übersetzung als 53/12 und ist deutlich höher als das, was z.B. ein 1000-m-Zeitfahrer auf Schwung bringt.
  • Ohne den Schrittmacher vorne weg zu haben, wäre es bereits eine "eigene Disziplin", mit der Übersetzung überhaupt über 45 km/h zu kommen. Deshalb wird die Beschleunigungsphase i.d.R. auch kurz unterbrochen, wenn der Fahrer vom Motorrad überholt wurde und dieser kurz vom Gas geht, damit der Fahrer an die Rolle fahren kann. Und der muß dann auch erstmal kurz rausnehmen, um nicht an die Rolle zu knallen. Nur weniger Fahrer schaffen es, sofort relativ übergangslos die Beschleunigung an der Rolle fortzusetzen.
  • An der Rolle im Stehen weiter zu beschleunigen, ist ziemlich schwierig. Deshalb ziehen es die Fahrer vor, im Sitzen und damit etwas langsamer zu beschleunigen. Außerdem muß der Fahrer seiner Muskulatur die Möglichkeit geben, von der kraftbetonten Bewegung auf die schnellere "umzuschalten".
  • Außerdem erfordert dies auch ein sehr gut "eingespieltes Team", was nicht bei jedem Rennen der Fall ist.
Wer sich die Videos sorgfältig anschaut, wird immer wieder "Schnellstarter" unter den Fahrern ausmachen, was zeigt, daß man an diese Problematik sehr unterschiedlich rangehen kann. Auf der anderen Seite sieht man aber eben auch, daß sich die "angegriffenen" wenig "wehren": Sauber und ruhig den Übergang zum Renntempo hinzukriegen, ist wichtiger, als hier schon kleine, eigentlich unbedeutende Vorteile rauszuschlagen. Nichts wäre katastrophaler, als sich hier schon auf den ersten Metern "dicke Beine" zu holen, dann kann man nämlich den Rest des Rennens "knicken".
Besser hätte ich es nicht beschreiben können ;)
Teilweise gelingt mir dieses "perfekte einklinken" gut, aber an anderen Tagen klappt das garnicht und ich muss gefühlt erstmal ein 20m Loch zu fahren. Da muss ich definitiv noch üben.

Auch das überhastet anfahren kann ich so bestätigen, mit den dicken Gängen zerstört dir das dein Rennen in den ersten Runden, daher bin ich froh, dass ich einen festen Schrittmacher habe, der mich kennt und weiß, wie er uns auf Tempo bringt ohne mich direkt abzuschießen.
 
Da war ich ja wirklich auf dem Stand von vorgestern :D Aber egal, danke für die Klärung :) Bleibt nur noch die frage, was nu mit Vorderradscheiben ist, im BDR Reglement finde ich dazu nichts
Wenn bei den Stehern nicht steht, gilt das allgemeine Bahnreglement. Steht da nichts, gibt es keine Einschränkung. In der WB steht nur, dass man bei Nachwuchsklassen keine Scheiben zugelassen sind. Also, gibt es keine Einschränkung. Falls jemand etwas anderes behauptet, zeigen lassen...
Viel schlimmer ist allerdings, dass es ja seit geraumer Zeit verboten ist, ein Rad mit verschieden großen Rädern zu fahren. Ich erinnere mich an ein fast abgesagtes Rennen in Paris, dass zusammen mit einem Sprintercup gefahren wurde. Die UCI-Kommisäire wollten uns nicht starten lassen, da alle Räder nicht den UCI-BEstimmungen entsprachen. Das wäre heute eh obsolet, da kein Steherrahmen von der UCI das Label hat und daher nicht zugelassen ist für Wettbewerbe auf der Bahn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sind dann Steher gute Zeitfahrer? und schlechte Kriteriumfahrer ? Die haben doch konstant Druck auf den Pedalen aber immer viel Abstand zum Nebenmann.
Ich kenn keine Steher außer den Zweien hier im Forum und stelle meine Frage daher relativ unbedarft :D
 
Sind dann Steher gute Zeitfahrer? und schlechte Kriteriumfahrer ? Die haben doch konstant Druck auf den Pedalen aber immer viel Abstand zum Nebenmann.
Ich kenn keine Steher außer den Zweien hier im Forum und stelle meine Frage daher relativ unbedarft :D
Ich persönlich würde mich schon eher zu Zeitfahrern zählen, jedenfalls wenn es nur grob um Sprinten vs. lange Gleichmäßig fahren geht ;) Gibt aber auch Gegenbeispiele, ich denke mal, man kann das nicht wirklich verallgemeinern. Man braucht nur Druck auf den Pedalen :D Man darf aber halt auch nicht eingehen, wenn man während einer Attacke mal kurz anaerob geht, da liegt mein größtes Problem ;)
 
@Giant TCR Fahrer, hier ist von Druck auf den Pedalen, Taktik und Attacken die Rede. Vielleicht kannst du ja mal einen interessanten Rennverlauf beschreiben aus deiner Sicht beschreiben, oder denkbare Szenarien, o. ä.
 
Sind dann Steher gute Zeitfahrer? und schlechte Kriteriumfahrer ? Die haben doch konstant Druck auf den Pedalen aber immer viel Abstand zum Nebenmann.
Ich kenn keine Steher außer den Zweien hier im Forum und stelle meine Frage daher relativ unbedarft :D
Ich habe noch nie erlebt, daß du eine unbedarfte Frage gestellt hättest...:cool:
Ich hatte schonmal was geschrieben, was man als Herleitung verstehen könnte, daß sie eigentlich sogar gute Kriteriumsfahrer sein müssten, aber ich habe in meinem ganzen Leben noch kein einziges Steherrennen gefahren. Wenn ich von dem ausgehe, den ich persönlich gekannt habe und mit dem ich auch trainieren gefahren bin und mich oft unterhalten habe, bestätigt sich das allerdings. Das war nämlich der Steher-Weltmeister von 1975 und mehrmalige 6-Tage-Renn-Sieger Dieter Kemper. Der konnte sich in Wertungssprints und bei Attacken auf der Bahn immer sehr gut behaupten und fuhr auch erfolgreich Kriterien.

Hier wurde ja auch Carsten Podlesch genannt, also scheint es doch eher so zu sein, daß es wie bei den Straßenfahrern unterschiedliche Typen gibt, der Vergleich mit dem Zeitfahren aber nicht paßt. Man kann halt nicht einfach oben rum in gleichmäßigem Tempo an allen vorbeifahren, das wäre jede Runde ca. 15 m mehr und das würden die anderen ausnutzen, daß er sich selbst kaputt fährt. Schaut man sich die Rennen an, bestehen die entscheidenden Szenen aus Zweikämpfen über 10 bis maximal 20 Runden, wo einer versucht, den anderen mit hoher Geschwindigkeit zu überholen, wobei es darauf ankommt, das möglichst schnell hinzukriegen, um sich nicht selbst abzuschießen.
 
@Giant TCR Fahrer, hier ist von Druck auf den Pedalen, Taktik und Attacken die Rede. Vielleicht kannst du ja mal einen interessanten Rennverlauf beschreiben aus deiner Sicht beschreiben, oder denkbare Szenarien, o. ä.
Also ein typischer Rennverlauf wäre dann tatsächlich der, dass man am Anfang erst einmal ein paar Runden braucht, um den Gang auf Schwung zu bekommen. Wie lang das dauert, hängt von der Bahn ab, das kann man nicht vorhersagen, in Heidenau, zum Beispiel, fährt man sehr kleine Übersetzungen, 65/19, das entspricht etwa 52/15. Da braucht man natürlich nur 1-2 Runden, bis man Renntempo hat. Auf großen Bahnen, mit großen Gängen dauert das länger. Anschließend an diese "Startphase" kommt dann die eigentlich "Rennphase". Nachdem sich die Gespanne gefunden haben, alle auf Tempo sind, beginnen dann die Überholmanöver. Die Stratpositionen sind vor dem Rennstart ausgelost, ausgehend davon, kommt dann erstmal Bewegung ins Feld. Nach einiger Zeit kann es dann vorkommen, dass Gespanne versuchen, auf die anderen einen großen Vorsprung rauszufahren, möglicherweise sogar einen Rundengewinn. Ob man das Gespann dann gewähren lässt, hängt davon ab, ob das angreifende Gespann sehr stark ist, dann sollte man ihm natürlich keine halbe Runde geben, das holt man sonst nicht mehr auf. Was auch ganz interessant ist, ähnlich wie in der Formel 1, ist es nicht schlau zu nah am vorraussfahrenden Gespann zu bleiben, da bekommt man sonst die verwirbelte Luft ab und fährt im "Dreck". An diese Phase anschließend gibt es dann noch die "Schlussphase", in den letzten Runden eines Rennens wird natürlich nocheinmal Versucht, das Tempo hochzuschrauben und ggf. nochmal anzugreifen.

All diese Attacken oder das hinter einem anderen Gespann fahren, steuert der Schrittmacher. Er hat die Macht und hat zur Taktik sicherlich 90 - 95% Anteil
 
All diese Attacken oder das hinter einem anderen Gespann fahren, steuert der Schrittmacher. Er hat die Macht und hat zur Taktik sicherlich 90 - 95% Anteil

Wozu braucht der noch nen Radfahrrer hinter ihm? Lasst doch die Mopeds gegeneinander fahren :D
 
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