Ohne dir da die Antwort "wegzuschnappen" – du kannst ja ergänzen oder richtigstellen – muß man hier mehrere Dinge berücksichtigen, die mit der großen Übersetzung einhergehen:
- Erstmal zur Information vorweg: 67/15 entspricht auf einem normalen Straßenrad mit 53er Blatt einer etwas höheren Übersetzung als 53/12 und ist deutlich höher als das, was z.B. ein 1000-m-Zeitfahrer auf Schwung bringt.
- Ohne den Schrittmacher vorne weg zu haben, wäre es bereits eine "eigene Disziplin", mit der Übersetzung überhaupt über 45 km/h zu kommen. Deshalb wird die Beschleunigungsphase i.d.R. auch kurz unterbrochen, wenn der Fahrer vom Motorrad überholt wurde und dieser kurz vom Gas geht, damit der Fahrer an die Rolle fahren kann. Und der muß dann auch erstmal kurz rausnehmen, um nicht an die Rolle zu knallen. Nur weniger Fahrer schaffen es, sofort relativ übergangslos die Beschleunigung an der Rolle fortzusetzen.
- An der Rolle im Stehen weiter zu beschleunigen, ist ziemlich schwierig. Deshalb ziehen es die Fahrer vor, im Sitzen und damit etwas langsamer zu beschleunigen. Außerdem muß der Fahrer seiner Muskulatur die Möglichkeit geben, von der kraftbetonten Bewegung auf die schnellere "umzuschalten".
- Außerdem erfordert dies auch ein sehr gut "eingespieltes Team", was nicht bei jedem Rennen der Fall ist.
Wer sich die Videos sorgfältig anschaut, wird immer wieder "Schnellstarter" unter den Fahrern ausmachen, was zeigt, daß man an diese Problematik sehr unterschiedlich rangehen kann. Auf der anderen Seite sieht man aber eben auch, daß sich die "angegriffenen" wenig "wehren": Sauber und ruhig den Übergang zum Renntempo hinzukriegen, ist wichtiger, als hier schon kleine, eigentlich unbedeutende Vorteile rauszuschlagen. Nichts wäre katastrophaler, als sich hier schon auf den ersten Metern "dicke Beine" zu holen, dann kann man nämlich den Rest des Rennens "knicken".