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Noch'n Vogel Randonneur

Hier muss ich aber einwerfen, dass schleifende Kontakte korrodieren, wenn sie nicht bewegt werden (es sei denn, sie sind aus Edelmetall).

Deswegen schrieb ich ja eine Zeile weiter oben, dass die Kontakte aus nicht korrodierendem Material sein sollten.

Das Thema Gabelausbau ist mir bis jetzt noch gar nicht als solches in den Sinn gekommen. Das muss natürlich auch möglich sein. Aber auch hier sehe ich ein durch die Gabel gezogenes Kabel als beste Variante an. Man muss nur eine Steckverbindung zum Kabel im Rahmenrohr vorsehen.

Bei den gewählten Rohrdurchmessern ist ein, zwischen Gabelschaft und Steuerrohr liegendes Kabel, schlicht nicht möglich. Der Abstand ist mit 2,2 mm zu gering. Um ausreichend Kabellänge für die Lenkbewegungen zu haben und um Kabelbruch zu vermeiden, müsste man das Kabel in ein zwei Schlaufen zwischen Gabelschaft und Steuerrohr verlegen. Noch dazu müsste das Kabel jeweils bei den Aus- bzw. Eintrittsbohrungen (Gabelschaft und Steuerrohr) relativ stark abknicken. Die Gefahr, dass das Kabel permanent scheuert und / oder sich verklemmt und die Lenkung behindert, wäre mir zu groß.

Allein schon die Wiedermontage der Gabel wird bei Schleifkontakten wesentlich fummeliger, aber auch die Installation der Kontakte, die ja bei ausgebauter Gabel und während der Montage am Platz bleiben müssen, ist sehr aufwändig und teuer und es bleiben immer noch die gerade beschriebenen Zuverlässigkeitsbedenken.

Was soll daran wesentlich fummeliger sein? Der "Geberring" ist fest auf dem Gabelschaft. Der "Nehmerstempel" ist gleitend und isoliert gelagert in einer am Steuerrohr verlöteten Buchse untergebracht und wird per Federkraft gegen den "Geberring" gedrückt. Es gibt keine "losen" Teile, die man bei der Montage / Demontage halten müsste oder verlieren könnte. Aufwändig und teuer sind Planung, Beschaffung, Herstellung und Bau / Erstmontage der Teile. Im Betrieb und bei Wartungsarbeiten wird das recht unauffällig sein.
Ich habe größtes Verständnis, wenn man den Aufwand und die Kosten für eine "unsichtbare" Verkabelung nicht betreiben will. Jedoch sind Aufwand und Kosten kein Beleg dafür, dass etwas nicht funktioniert.
 
Hallo Allerseits,

hoffentlich nimmt es mir niemand übel, wenn ich hier gelegentlich mitschreibe - wenn es als Werbung verstanden würde, bitte ich um Löschung meiner Beiträge.
Einige Punkte wurden ja schon kontrovers diskutiert, zu denen ich meine Sichtweise darlegen will.

Materialwahl
Das Columbus XCR-Material behält auch mit einer Farbbeschichtung seine höhere Korrosionsbeständigkeit und Festigkeit z.B. gegenüber dem Niobium-Geröhr (Spirit, Life). Mir sind keine "Abstoßungserscheinungen" zwischen Lack und XCR bekannt, daher sehe ich keinen Grund, warum man XCR nicht lackieren könnte / dürfte / sollte.
(...)
Beleuchtung
Die Vorstellungen von HeikoS69 bzgl. der Beleuchtungsausführung sind - beginnend beim steckerlosen Nabendynamo - sehr konsequent weitergedacht: Kabel sollen so weit als möglich "unsichtbar" in Rahmen und Gabel verlegt werden.
Akzeptiert man diese Vorgabe, liegt der "Knackpunkt" natürlich im Gabelkopf-, Gabelschaft und Steuerrohrbereich. Bei den gewählten / gesetzten Rohrdurchmessern und unter Berücksichtigung praktikabler Montage- und Wartungsmöglichkeiten (Gabelausbau), wird man - wie der Kunde (und viele Rahmenbauer schon vor Jahrzehnten) auf eine Lösung mit "Schleifkontakten" o.ä. kommen.
Natürlich ist der Aufwand immens und damit die Kosten hoch - insbesondere wenn man bedenkt, dass man dadurch "nur" ca. 10 cm "Affenschaukel" an freilaufendem Kabel vermeidet. Konsequent ist es aber auf jeden Fall!
Was den sicheren Stromfluss angeht, habe ich kaum Bedenken. Das ist eine Frage der Materialwahl (gut leitend / nicht korrosiv) und einer durchdachten Detailausführung, die dauerhaften Kontakt gewährleistet.
Gerade Knobis Beispiel von Bürstenkontakten bei z.B. Bohrmaschinen ist - in meinen Augen - eher ein Beispiel für die Zuverlässigkeit dieses Konstruktionsprinzips. Bei nur einer Bohrmaschinen-Betriebsstunde hat man es vermutlich mit mehr Umdrehungen / Abnutzung zu tun als bei 15 Jahren Einsatzdauer des Rades - ich habe hier funktionierende Bohrmaschinen, die bestimmt schon über 20 Jahre auf dem Buckel haben - immer noch mit den ersten Bürsten. Und alle Elektroloks dieser Welt haben schon mehrere Milliarden Kilometer mit "Schleifkontakten" zurückgelegt - ganz so schlecht kann das dann wohl doch nicht sein.

Viele Grüße
Ulrich

Hallo Ulrich,

vielen Dank für Deinen Kommentar! Ich finde es ja immer gut, wenn die Profis hier mitschreiben. Das macht die ganze Sache einfach lebendiger. Werbung sehe ich darin nicht.

Zur Materialauswahl: Mir wäre es auch egal, ob rostfreie Rohre nun blank bleiben oder lackiert werden. Lack auf Edelstahl hält auf jeden Fall, und man muss ja nicht unbedingt zur Schau stellen, was man womöglich aus ganz anderen Gründen gewählt hat, nämlich z.B. wegen seiner mechanischen Eigenschaften. Komplett unlackierte, vielleicht obendrein gebürstete Rahmen erinnern mich immer ein wenig an Geländer, oder, ähm - vandalensichere Autobahntoiletten. Das sieht meiner Meinung nach so sehr nach "Nutzwert" aus, dass die Eleganz dabei verlorengeht.
Einen schönen Mittelweg findet Anderson mit seinen Teillackierungen, mal als Anregung für die anderen hier: http://www.andersoncustombicycles.com/

Bei den Schleifkontakten kommt es halt darauf an, eine Bauweise zu finden, die nicht nur den Kontakt zuverlässig herstellt, sondern auch viele Jahre lang ohne nennenswerten Verschleiß funktioniert und den Ausbau der Gabel nicht zu sehr behindert. Den Vergleich mit den Bürsten in Elektrowerkzeugen finde ich nicht so ganz gelungen, weil sie fast immer nur in einer Richtung drehen und die Bürsten unter einem Richtungswechsel tatsächlich leiden würden: Mit gebrochenen/abgerundeten Kanten, zunehmendem Spiel in den Führungen und ggf. Leistungsverlust. Das ist beim Fahrradlicht natürlich kein Argument, aber z.B. bei Motoren von ferngesteuerten Modellen durchaus messbar (dort ist "brushless" echt ein Segen).
Wenn beim Lichtkontakt tatsächlich "Kohlebürsten" aus einem Motor zum Einsatz kommen sollen, müssten sie auf jeden Fall lang genug sein und in präzisen Führungen stecken, um nicht zu sehr ins "Kippeln" zu geraten. Die Führung braucht einen Anschlag zum Gabelschaft hin, um die Bürste bei ausgebauter Gabel in der Führung zu halten und nur minimal weiter ausfahren zu lassen, als zur Kontaktherstellung nötig, um die (De-)Montage der Gabel nicht zu behindern. Dabei wäre es sinnvoll, die Führung im Rahmen irgendwie einstellbar zu machen, um den richtigen Abstand herzustellen. Beim Elektromotor ist das in der Form nicht nötig, weil beim Ankerwechsel zuerst die Bürsten ausgebaut werden und dafür auch von außen zugänglich sind; eine "Ausfahrbegrenzung" zum Anker hin haben und brauchen sie meistens ebensowenig.
Vor meinem geistigen Auge erscheint jetzt eine runde Führungshülse mit Außengewinde, aber einer eckigen Bürste darin wegen der Verdrehsicherheit. Die Bürste wäre ggf. von hinten austauschbar nach dem kompletten Herausdrehen der Führung. Oder ein Messingstift mit abgerundetem Kopf statt einer Kohlebürste, der gabelseitig auf einem Edelstahlring läuft, um die Kontaktfläche nicht "einzuarbeiten" und beim Gabelausbau dort hängenzubleiben. Oder sogar ein kleines Rädchen als Übertragungselement...
Alles nicht so einfach, aber vielleicht denke ich auch schon wieder viel zu kompliziert.
Ich bleibe beim Kabel. ;-)
 
Ob das so geeignet ist?

Nein, Polfett ist nicht geeignet. Polfett ist selber nicht elektrisch leitend, sondern hat die Aufgabe eine feste (Schraub-)Verbindung der Kontakte gasdicht abzuschließen und damit vor Korrosion (Kontaktunterbrechung) zu schützen. Bei schleifenden Kontakten wird das nicht zuverlässig funktionieren.

Viele Grüße
Ulrich
 
Ich finde das jetzt nicht als Abbildung, aber so ein Messingstift scheint geeignet. Den verwendet der Heine in seinem Rinko-Rad das vermutlich nach zwei Jahren (oder so) schon häufigeren Aus- und Einbau gesehen hat als ein normal genutztes Fahrrad jemals erreichen wird.
 
Den Vergleich mit den Bürsten in Elektrowerkzeugen finde ich nicht so ganz gelungen, weil sie fast immer nur in einer Richtung drehen und die Bürsten unter einem Richtungswechsel tatsächlich leiden würden...

Naja - zumindest belegt dieses Beispiel, dass eine schleifende Kontaktierung durchaus sehr haltbar sein kann - was ja schon fast grundsätzlich angezweifelt wurde.

Wenn beim Lichtkontakt tatsächlich "Kohlebürsten" aus einem Motor zum Einsatz kommen sollen...

Nene - normale "Kohlebürsten" werde ich an dieser Stelle natürlich nicht einsetzen - daher ist mir der Begriff "Schleifkontakt" auch wesentlich lieber.

Viele Grüße
Ulrich
 
Hallo Allerseits,

hoffentlich nimmt es mir niemand übel, wenn ich hier gelegentlich mitschreibe
Ganz im Gegenteil. Vor allem das Thema Randonneur, Randonneuse, Reiserad ist ja hier im Klassikerbereich stark durch 'französische Folklore' geprägt. ;) Da ist es Interessant, auch mal den Stand zeitgemässer Technik aus erster Hand zu erfahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder sogar ein kleines Rädchen als Übertragungselement...
Uijuijui ... ich werde mal meinen Uhrmacher fragen ... ;)

hier dasselbe noch mal von hinten:
IMG_7911-1200x800.jpg

verlinkt von Thomas Beckers Galerie Rando Fahrradschau http://www.meerglas.org/index.php/galerie/

Es hat einen Moment gedauert, bis ich begriffen habe, dass das nur vorläufig zu Fotozwecken montiert wurde. Die Isolierung zwischen Messingbuche und Rahmen sowie ein verlötetes Kabel sah ich in Flammen aufgehen beim weiteren Verlöten des Rahmens.
Also nach Fertigstellung des Rahmens wird die Messingbuchse nebst Isolierung vom Steuerrohr aus in das mit dem Rahmen verbundene Halteröhrchen geschoben. Vorher muss noch ein Kabel am Ende angelötet werden.
Auch ist mir aufgegangen, dass man irgendwann viel später bei etwaigem Kabel- oder Löststellenbruch die Messingbuchse einfach nach hinten durchdrücken kann, um sie dann aus dem Tretlagergehäuse zu fischen.

Wenn ich mir das Bild so betrachte hätte ich noch einen kleinen Verbesserungsvorschlag:
„Eigentlich“ müsste das Kabel hinten an der Messingbuchse "hängend" angelötet werden. Die Lötstelle und das Kabel selbst wären im Vergleich zu einer horizontalen Verbindung weniger belastet. Allerdings würde man in der Ausführung von Thomas Becker die Buchse mit Kabel nicht mehr in das Halteröhren einführen können. Das Kabel wäre im Wege.

So könnte es aber gehen (Querschnitt und Draufsicht von vorne):
StromRad1.jpg

Schwarz: mit dem Rahmen verlötetes Halteröhrchen, unten durchgängig offen
Schwarz gestrichelt: Aussparung im Steuerrohr (bei Becker auch in der Muffe)
Grün: Isolierung
Rot: Führungsbuchse Messing
Orange: Messingstift
 
Frag am besten MOBTokio, der hat gute Verbindungen nach Japan und spricht auch japanisch.
Das Rücklicht ist unwiderstehlich. Solltest du das holen, dann denk auch gleich an ein paar Schwestermodelle für die Forumsgemeinde.

Ich habe noch mal per mail nachgefragt.
Die Antwort war:

Hello Heiko,

I don’t have them now.
If you order them,
Kimura seisakusho will make them within one or two month.
How many TL06 and TL11 you want?

Also ich bestelle da gerne noch mal. Wer möchte die denn haben, und welche von den beiden? Kosten liegen bei ca. 100 Euro bis in Euren Briefkasten. Ich muss das noch mal genau ausrechnen.

Edit:
Ca. 80 Euro für das TL11, 90 Euro für das TL06A (Sitzrohrmontage), jeweils Verzicht auf Montagesteg, der kostet ca. 8 Euro extra, kalkuliert habe ich mit Verteilung des Auslandsportos auf 5 Leute und 4 Euro Päckchenporto in Deutschland.
Das sind erstmal unverbindliche Preise. Ohne Aufschlag für mich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute bekam ich noch eine Mail von Hitoshi OMAE, das er nun je zwei Kimura Seisakusho TL11 und TL06A da habe. Offenbar hat er meine ursprüngliche Aussage, dass hier seitens einiger Forumskollegen Interesse bestünde, zum Anlass genommen auf die Schnelle einige Lampen zu besorgen.
Also wer möchte?
 
HeikoS69 was soll die Lampe zur Befestigung am Sattelrohr gleich nochmal Kosten? Je nachdem wie hoch der Preis ist nehm ich eine. Wenn Du noch Angaben von mir brauchst lass es mich per PN wissen. Danke und guten Rutsch
 
Ich würde eine TL11 inkl. Befestigungsmaterial nehmen.
Ist notiert.
Edit: Für Deine Technobull Randonneuse (welch eine Ehre)? Für den Gewindebolzen hinten beim Dynamo? Ich denke da wirst Du Dir eine eigene Halterung basteln müssen. Der einfache Steg von Kimura wird nicht reichen.
HeikoS69 was soll die Lampe zur Befestigung am Sattelrohr gleich nochmal Kosten? Je nachdem wie hoch der Preis ist nehm ich eine. Wenn Du noch Angaben von mir brauchst lass es mich per PN wissen. Danke und guten Rutsch
Ca. 90 Euro inkl. Porto bis zu Dir. Mit Verlust würde ich die nicht verkaufen wollen.

Ich werde die 4 Lampen erstmal bestellen, die anderen beiden werde ich dann auch noch irgendwie los. Ansonsten käme ich mir blöd vor, wenn der Hitoshi da jetzt drauf sitzenbleiben müsste.
Wenn die Lampen da sind melde ich mich bei Euch.

Ich wollte da sowieso noch was bestellen. Strebenkloben. Das ist ja auch ein wenig gängiger Artikel hier. Sonderanfertigung gibt es garnicht.
Strebenkloben.jpg

Das Bild ist aus einer Anzeige von Velo Apres. Welche davon vorrätig und wie teuer die sind müsste ich nachfragen. Ich wurde mit 20-25 Euro pro 4er Satz rechnen.
Soll ich für jemanden bzgl. bestimmter Strebenkloben nachfragen? Ich würde die dann ggf. mitbestellen.
Nrn. 2,3,11 und 15 sind glaube ich extra für Rinko Räder, falls jemand sowas in Planung hat. Bräuchte man auch bloß 2 von.
 
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Ich wollte da sowieso noch was bestellen. Strebenkloben. [...] Soll ich für jemanden bzgl. bestimmter Strebenkloben nachfragen? Ich würde die dann ggf. mitbestellen.
Ich würde einen Satz 11er nehmen (praktisch für Räder mit Gewinden in den Halteösen, wenn man diese nicht ausbohren möchte), und ersatzweise einen Satz 12er, falls die 11er nicht lieferbar sein sollten.

Vielen Dank aber auf jeden Fall (also tatsächlich auch unabhängig von meiner Bestellung) für Deine freundliche Initiative !

Die Rücklichter finde ich zwar auch sehr schön, aber wenn es tatsächlich so ist, dass die verbaute LED nicht viel bringt, man also für den Gebrauch im "richtigen Leben" das Innenleben tauschen (und die Standlichtelektronik im Sitzrohr unterbringen) muss, dann sind mir ca. 90 Euro nur für ein (allerdings wirklich außergewöhnlich hübsches ...) Leergehäuse doch etwas zu viel - da modifiziere ich dann lieber alte Rücklichter mit einer LED-Einschraub"birne" mit Standlicht im Sockel.
Für ein voll funktionsfähiges Rücklicht mit Standlicht in einem solchen handgefertigten Kleinserien-Gehäuse fände ich den Preis hingegen vollkommen angemessen.
 
dass die verbaute LED nicht viel bringt
Naja, der Stand LED liegt wohl auf dem des Jahres 2006 (älteste Info die ich über die Lampe gefunden habe, damals "new"). Vermutlich hat der Hersteller daran danach nichts mehr verändert. Seitdem hat sich in der LED Technik ja viel getan. Was damals hell erschien, wirkt gegen heutige LED sicher tatsächlich nicht "exceptionally bright".
Das mit der LED "Birne" ist natürlich auch eine gute Idee.
 
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