Moin Moin,
dann mal der Versuch eines Berichtes:
Nachdem ich mir im September 2023 das Innenband des rechten Knies geschrottet hatte und alle Laufambitionen damit für 2024 auf Eis gelegt hatte, meldete ich mich Pfingsten 2024 dann auf dem Rückweg von der TtdR (war ich als Support für 2 Läufer da) für diesen Wettkampf an. Der Lauf sollte über 140 km mit 4400 hm von Koblenz nach Bonn gehen. Blauäugig wie immer überlas ich mal eben die UTMB Punkte, hätte ichj nicht tun sollen.
Am Freitag den 22.11. fuhr ich mit dem Womo nach Bonn und suchte mir nen Stellplatz um mich dann Samstag früh 8 Uhr bei der Startnummernausgabe in der Turnhalle anzumelden. Schön man traf viele bekannte Nasen, dass ist das gute an der Ultra Szene man kennt sich. Pünktlich 9:15 uhr gabs ein kurzes Briefing und dann gings mit dem Bus nach Koblenz aufs BuGa Gelände wo um 11 Uhr der Start erfolgte.
Ich lief mit Thorsten Brunheim (mit dem ich bereits den ein oder anderen längeren Wettkampf absolviert habe) los und es harmonierte wieder mal sehr gut. Die Navigation war relativ einfach man folgt der Beschilderung des Rheinsteigs. Schwierigkeit 1 ist die Lage der 4 VPs, so ist der erste VP erst nach 37 km und ca. 1050 hm, was heisst man muss genug Essen und trinken dafür mithaben, diesen erreichten wir nach ca. 5 h (knapper Cut off liegt bei 16:30 was 5,5 h Laufzeit entspricht) und nach kurzem Aufenthalt einer Nudelbrühe und etwas Iso gings weiter Richtung VP 2 welcher weitere 31 km und weiteren 1600hm entfernt lag. Die hereinbrechende Dunkelheit zwang uns ziemlich bald zum Einsatz der Stirnlampen und so ging es fröhlich quatschend weiter in die Nacht. Auch den 2ten VP erreichten wir gemeinsam, in dieser Phase wechselten wir uns in der Führungsarbeit häufig ab, was uns eine doch recht konstante Pace ermöglichte. Bis zum dritten VP und der nächsten Cut off Zeit waren es nun nur noch 18 km und 800 hm, hier erreichten wir die 91 km Marke ca. um 1 Uhr nachts und hatten ein Puffer von 4 Stunden auf den Cut off. Hier gab es neben Kartoffelsuppe Kürbissuppe und einem reichhaltigem Läuferbuffet auch unsere Drop Bags, so dass wir uns erstmal trockene und frische Sachen genehmigen konnten. Die Beine waren hier schon ziemlich schwer und es wurde etwas zäher, aber war ja nur noch bisschen mehr als nen Marathon. Ab hier musste Thorsten leider immer wieder abreissen lassen, was ihn ziemlich frustrierte und er mich nach einigem immer wieder warten weiterschickte und wir uns bei ca. km 100 trennten. Leider hatte ich nicht aufgepasst, wie weit denn der nächste VP weg war und so lief ich und marschierte immer weiter, der VP kam und kam nicht, dann nach quälenden 17 km bei km 117 endlich der lang ersehnte letzte VP. Hier nur kurz Sachen auffüllen und schnell ne Kleinigkeit essen und dann auf die letzten 20 - 22 km (genau wusste das da keiner) Auf diesem letzten Teilabschnitt wurde es langsam hell und ich lief kostantz gut durch, es hiess es kommen noch 10 Schei%%e km und dann nur noch 10-12 km zum runterrollen. Naja die 10 km mit 2 üblen Bergen und viel Kletterei waren da, aber wo waren die 10-12 km zum runterollen, gefühlt gab es bis 3 km vor dem Ziel ein stetiges auf und ab. Am Ende kam ich nach 23:11 h ziemlich kaputt im Ziel in Bonn an. Nun hiess es in der Vorhalle die Schuhe ausziehen und auf Socken zum Zielstrich. Der Geruch in der Halle war die Hölle. Noch 2 schnelle Zielbier und dann gings erstmal unter die Dusche und ins Bett.
Fazit: ein brutal harter Lauf mit am Anfang ziemlich strammen Cut offs, für Nachtläufer ein Super Erlebnis,
Liebevoll organisiert. Sehr empfehlenswert. Würde ich da noch einmal starten? Ganz klares JA.
https://www.strava.com/activities/12970343556
Nicht sehr schön aber es hilft ja nichts. Besser als gar nichts. Heute am Vormittag wieder über 1250 Stufen rauf und runter.
Die Kollegen sind alle stärker als ich, die Pfälzer Gruppe fährt mir um die Ohren und die saftigen Intervallvorgaben von @Hubschraubär geben mir den Rest 
Aber Spass macht‘s, in der Wintersonne zu radeln!
