Die Steigerung des CTL sieht mEn gut aus, d.h. schön gleichmäßig und nicht zu steil.
Man darf bei Sweetspot nicht übersehen, dass es doch eine sehr fordernde Trainingsform ist - wie auch schon
@eins4eins weiter oben andeutete.
Stöggl und Sperlich verweisen in ihrem exzellenten Review aus 2015 zur Trainingsintensitätsverteilung bei sehr gut trainierten Sportlern (Siehe
https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fphys.2015.00295/full) auf Forschungsergebnisse, die zeigen, dass große Umfänge im Threshold-Bereich zu einem negativen Impact auf das vegetativen Nervensystem führen können, ohne dass sich aber gleichzeitig noch Leistungsverbesserungen einstellen. Sie geben dabei einen Schwellenwert von >20% der Trainingszeit für Threshold-Training an, ab dem dieses Risiko besteht. Außerdem führt diese Trainingsform zu einem hohen Kohlenhydratverbauch, so dass die Trainingszeit in diesem Bereich durch die Glycogen-Speicher und die begrenzten Möglichkeiten, KHs aufzunehmen limitiert sind.
Sweetspot-Training findet zwar etwas unterhalb der FTP statt, darf aber getrost noch zum Threshold-Training gezählt werden. (Bei Stöggl und Sperlich heißt das auch Zone 2 in ihrem aus 3 Trainingszonen bestehenden Modell.) Da die Intensität etwas unter der Schwelle liegt, kann man möglicherweise etwas mehr als den oben erwähnten 20%-Anteil mit Sweetspot-Training abdecken. Wenn aber 50% und mehr der Trainingszeit damit verbraucht wird, wie im Beitrag von
@CG82 beschrieben, besteht wohl ein erhöhtes Risiko langfristig negativer Effekte. Die Forschungslage spricht mEN auch dagegen, gleich mit sehr langen Sweetspot-Intervallen einzusteigen. Lieber ein bisschen vorsichtiger und Potenzial für Steigerungen lassen.