Du darfst nur nicht zu langsam sein und nach Möglichkeit versuchen, nicht in der Kurve auf die Bahn zu fahren
Das kann ganz, ganz böse enden. Es gab mal in der Halle Münsterland eine Bahn, die war 153,85 m lang (13 Rd. = 2000m) und dafür aber sehr lange geraden und sehr kurze Kurven, die machten vielleicht gerade mal so 45 - 50 % der Bahn aus, normalerweise sind das 60 - knapp 70%. Entsprechend steil waren die, 60° Überhöhung.
Einer hat dann versucht, mit ca. 45 - 50 km/h die "Abkürzung" durch den Innenraum zu nehmen und etwa 10 m nach Beginn der Kurve wieder drauf zu fahren. Ergebnis: Schädelbasisbruch, hat Glück gehabt, daß er es überhaupt überlebt hat.
Der Vorteil solcher Bahnen ist, daß man auch mit sehr geringer Geschwindigkeit nicht runterfällt, wenn man weit genug nach unten "reinkippt".
Aber es war schon nicht ungefährlich, ein guter Kumpel aus Bielefeld hat es leider nicht überlebt, als er an den Fangnetzen (!) in den Kurven vorbei in die Publikumsränge flog.
Die Fahrtechnik sieht dort entsprechend anders aus. Man muß sich das so vorstellen, als würde man jedesmal in der Kurve eine halbe "Rolle rückwärts" machen würde. Mit der Zeit verändert sich auch die Wahrnehmung bei dauerhaft hohen Geschwindigkeiten, indem man meint, man fährt durch eine Kuhle und die Halle dreht sich auch jedesmal nach rechts.
Beachtet man das nicht, also daß man den Lenker sozusagen über die Linke Schulter nach oben/hinten ziehen muß, kommt zu viel Druck auf das Vorderrad. Bei normalen Laufrädern mit normalen Speichen destabilisiert sich das gesamte Vorderrad und beginnt zusätzlich zur Drehung eine eiernde/schlingernde Bewegung zu vollziehen. Das Rad wird dann unlenkbar und driftet nach oben ab. Erst, wenn die Geschwindigkeit dort geringer wird, kann man es wieder auffangen.
Für den Anfänger vielleicht abschreckend, aber wenn man es unter fachkundiger Anleitung von Anfang an richtig macht, eigentlich nicht viel schwerer als andere Bahnen und macht deutlich mehr Spaß. Diese Bahn war neben der "Autobahn" in der Westfalenhalle (200 m, 7 m breit, 45° überhöht und normales Kurven/Geraden-Verhältnis) meine Lieblingsbahn. Die in Köln war mit 160 m sowas wie eine maßstäbliche Verkleinerung der Dortmunder Bahn und ziemlich breit, also auch sehr gut zu fahren.
Wenn ich es mir so überlege, waren eigentlich alle Indoor-Bahnen, auf denen ich gefahren bis, meine "Lieblingsbahnen".
Im Training bin ich dann später auch in Stuttgart gefahren (285,7 m), gute Bahn aber wegen der Länge eher langweilig. Dann kamen die Freiluft-Beton-Bahnen. Z.B. Mannheim. Der reinste Kartoffelacker...