Die Übersetzung sieht schonmal sehr gut aus; das obere Bild entlarvt das 11er Ritzel auch als sinnlos wegen des riesigen Sprungs vom 13er. Das würde nur bedeuten, dass Du das 13er bergab bei 60 Sachen an der Drehzahlgrenze fährst, dann schaltest und keinen Anschluss mehr findest, weil der Unterschied echt reinhaut.
50-12 geht noch in Ordnung.
Mit den Schaltweichen meine ich die etwas kürzeren, dünneren und schrägeren Zähne, die jedes Ritzel an 1-4 Stellen hat. Bei einer idealen = werksmäßigen Kassette stehen sie so zueinander, dass eine Weiche immer in die des nächst größeren Ritzels "übergeht"; wenn Du mal eine saubere oder neue Kassette anschaust, verstehst Du sofort, wie das gedacht ist.
Innen haben die HG-Kassetten einen breiteren Steg an einer Stelle, damit sie eben immer in der richtigen Stellung montiert werden. Verschiedene Abstufungen haben die Stege an verschiedenen Stellen, die Ritzel haben dafür jeweils eine Buchstaben- oder Ziffernmarkierung, die werksseitig identisch ist.
Kombiniert man Ritzel aus verschiedenen Kassetten, kann man den breiteren Steg einfach abfeilen und dann jedes Ritzel gegenüber dem nächsten so lange um jeweils "einen Steg" auf dem Freilauf drehen, bis die Weiche in der besten Stellung zur Weiche des anderen Ritzels ist. So wahnsinnig wichtig ist das aber auch wieder nicht.
Bei den relativ billigen Kassetten, oder denen von Fremdherstellern, sind die Ritzel alle einzeln und oft mit drei Stiften vernietet oder mit drei winzigen Schrauben zusammengehalten. Die Schrauben kannst Du natürlich einfach rausdrehen, bei den Stiften musst Du ggf. die breitgedrückten Enden wegbohren.
Bei teuren Kassetten sind oft die größeren Ritzel in 2er- und 3er-Gruppen auf Aluträgern vernietet. Die muss man dann natürlich so verwenden, aber deshalb empfehle ich ja auch ausdrücklich billigere Kassetten zum Basteln.
Beachten musst Du nur, dass das kleinste Ritzel wirklich immer ein Abschlussritzel mit geriffeltem Rand ist, sonst wird der Verschlussring nicht richtig fest. Bei moderneren Kassetten, also 9-, 10- oder 11-fach, sehen die beiden kleinsten Ritzel oft etwas seltsam aus und greifen gekröpft ineinander, dann kann man sie auch nicht beliebig kombinieren. 8-fach ist mir das aber noch nie begegnet.
Die Angaben zum maximalen Ritzel und der Gesamtkapazität sind bei
Shimano-Schaltwerken immer recht konservativ und sagen nur: Das funktioniert an jedem Rahmen auch mit kleineren Fehlern bei der Kettenlänge auf jeden Fall.
Die maximale Ritzelgröße hängt in erster Linie davon ab, wie weit der Schaltwerksbolzen von der Radachse entfernt ist, jeweils Mitte-Mitte gemessen. Sind das ca. 30 mm, gehen fast immer relativ große Ritzel mit 30 oder 32 Zähnen, sind es über ca. 33 mm, geht oft auch ein 34er. Beim Vitus ist das Schaltungsauge aber relativ kurz, da kommt es auf einen Versuch an.
Die Gesamtkapazität = Zahndifferenz zwischen den Kettenblätten plus Differenz zwischen kleinstem und größtem Ritzel kannst Du locker um 2-3 Zähne überschreiten, meistens auch mehr. Je weiter man das treibt, desto besser muss man aber unterwegs im Kopf behalten, dass dann zumindest eine der "verbotenen" Kombinationen wirklich nicht mehr schaltbar ist: großes Blatt mit größtem Ritzel und/oder kleines Blatt mit kleinstem Ritzel.