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Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Das ist schon starker Tobak eine Schwalbe mit Doping zu vergleichen.

Doping ist vorsätzlicher und geplanter Betrug an den Sportskameraden und Zuschauern. Als ob ein Fußballspieler planen würde in 67. Minute sich im Strafraum vor dem Innenverteidiger fallen zu lassen.

Da dopen sich mittelmäßig begabte Sportler an ehrlichen Topathleten vorbei und lachen die dann auch noch aus. So etwas darf nicht toleriert werden. Doper sind Täter und keine Opfer. Sie planen ihre Taten sorgfältig und versuchen diese dann mit Hilfe von anderen Medikamenten und Lügen zu vertuschen. Das machen sie solange bis sie selber dran glauben, dass sie sauber sind.

VDB, Pantani und Co sind solche Täter, und mit diesen dürfen wir eigentlich kein Mitleid haben. Sie wußten als mit dem Dopen anfingen, dass dies Folgen haben würde und nahmen diese bewußt in Kauf um sich Vorteile zu verschaffen. Auch Depressionen sind u.a. Folgen des Dopingdrogenkonsums.

Überführte Doper sollten nachträglich aus allen Ergebnislisten gestrichen werden. Nur so kann verhindert werden, dass einfache Gemüter diese dann auch noch nachträglich als Sporthelden verehren und damit Doping verharmlosen.
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

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Da dopen sich mittelmäßig begabte Sportler an ehrlichen Topathleten vorbei und lachen die dann auch noch aus. So etwas darf nicht toleriert werden. Doper sind Täter und keine Opfer. Sie planen ihre Taten sorgfältig und versuchen diese dann mit Hilfe von anderen Medikamenten und Lügen zu vertuschen. Das machen sie solange bis sie selber dran glauben, dass sie sauber sind.
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Das können sie nur so machen, weil sie auf Strukturen treffen, die das auch ermöglichen.
Da merkt ein junger Mensch in den Radrennen, da geht was, er muss mehr tun, um mehr zu erreichen. Viele stehen vor der Frage, Beruf erlernen oder trainieren? So wird die sportliche Karriere vorangetrieben, was ja bis dahin erst mal OK ist.
Wenn man erfolgreich ist, kommt man irgendwann in ein größeres Team. Dann kommt der Teamarzt und erklärt unserem jungen Sportler, was er tun muss, um mitzuhalten. Die Teamkameraden machen es auch. Ein offenes Geheimnis. Vielleicht wiedersteht unser Sportler, wechselt das Team und da genau das Gleiche. Was bleibt ihm anderes übrig, als mitzumachen? Die wirtschaftliche Abhängigkeit vom Sport ist an dem Punkt schon zu groß, um sagen zu können, "Ihr könnt mich mal, ich mach was anderes".

Dieses Ausmaß der Doperei ist es, was die Zuschauer fernbleiben lässt und das Delikt "Doping" so schwerwiegend macht. Wären es nur ein paar Einzelne, die sich irgendwo eine Pille besorgt haben, würde das alles nicht so hochkochen.
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Falls immer noch jemand nicht verstanden haben sollte, was die Schwere von Dopingvergehen ausmacht, dann möge er sich über die Schicksale der Opfer von Kinder- und Jugenddoping in der DDR informieren. Das sind die Folgen von flächendeckendem, systematischen Doping.

Das Problem des Radsports, so wie ich es sehe, hab ich hier in einem anderen Tread beschrieben.

Wer momentan noch lamentiert, das Dopingproblem des Radsports sei aber "ungerecht", gehört IMHO zu den Totengräbern unserer Sportart.

Gruß, svenski.
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Solange es in den Amateurklassen anfängt, die Leistung zu steigern oder den Schmerz durch Medikamente zu unterdrücken, zieht es sich bis zum Profisport hoch.

Wie Speichennippel schreibt:
Ein junger begabter Fahrer steigt auf und dann wird ihm erklärt, wie es funktioniert.
Er hat die Möglichkeit, mitzumachen, oder das ganze nicht mitzumachen.
Hat er trotzdem Erfolg, hatte er Glück, bleiben Erfolge aus, endet der Vertrag und das Spiel beginnt von neuem.
Teamsuche, Erklärung usw., das Ende vom Lied: er hat es kapiert und ist auch mit dabei.

So einfach ist doch das ganze Spiel.

Es ist schon immer so, und wird sich auch nicht ändern, da machen ganze Völkerstämme nichts dagegen.
Oft schon fängt es in der Jugend an, da werden " Nahrungsergänzungsmittel " empfohlen, der Einstieg, meine ich.
Da diese irgendwann nicht mehr genügen, werden weitere Mittel genommen, der Einstieg in die Welt des Dopings.
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Na, da kann man ja mal schön provokante Thesen in den Raum werfen:
Über was reden wir, wenn wir in diesem Kontext "Sport" sagen?
Erst mal ein ziemlich dickes Geschäft, in dem einzelne Produkte (vulgo Sportarten) in starker Konkurenz um die verfügbaren Ressourcen (direkt/indirekt zahlende Konsumenten) stehen. Das gilt für sogenannten Amateursport strukturell gleichermassen wie für den Profisport. Entscheidend ist lediglich das kommerzielle Potential.
Wieviel von den Budgets, die in den letzten Jahren im Radsport wg. Doping abgezogen wurden, kommen anderen Sportarten zugute? Ist das eine Verschwörung der "sauberen" Sportarten?
Dazu kommt der Konkurrenzkampf innerhalb der Sportart, also z.B. zwischen den einzelnen Teams. Sehen wir uns das Verhalten in anderen Wirschaftsbereichen an, in denen auch Regeln gelten, die dem Gemeinwohl dienen, sehen wir das gleiche Problem:
Ein Banker, der Derivate bis in die letzte halbzulässige Pore des gesetzlich geregelten entwickelt, und diese dann mit allen Methoden, die nicht bereits gerichtsnotorisch als Betrug erkannt sind in den Markt drückt, ist solange der Held, bis der Schwindel auffliegt. Eine Ölplattform die kostengünstig produziert ist bei allen entsprechenden Firmen grosses Unternehmensziel, bis es halt mal leider kleckert.
Soll heissen, das wirtschaftliche Problem ist nicht das Doping, sondern die Enthüllung.
Im Hobbybereich (nenn ich jetzt mal so, für alles, wo keine Werbezeiten mehr direkt verkauft werden können, auch wenn da Amateurlizenzfahrer reinfallen können) dreht sich das Modell um. Hier ist das wirtschaftliche Potential nicht mehr indirekt (Medienpräsenz, Werbeträger) sondern direkt, d.h. der Verkauf von "Nahrungsergänzung". Der extreme "Kampf" gegen das Doping im Profisport wirkt hier sogar fördernd. Wenn das Einwerfen von wasauchimmer den Wettbewerb so erheblich verzerrt, daß so vehement dagegen vorgegangen werden muss, dann muss ja wirklich was dran sein, also her damit, je illegaler, desto höher ist der erzielbare Gewinn.

Klingt alles ziemlich verquer? Finde ich auch. Findet Ihr irgendwas an der Situation wie sie ist etwa geradeheraus? Ich auch nicht.
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

da stimme ich dir voll zu :daumen::daumen::daumen:
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Doping ist vorsätzlicher und geplanter Betrug an den Sportskameraden und Zuschauern. Als ob ein Fußballspieler planen würde in 67. Minute sich im Strafraum vor dem Innenverteidiger fallen zu lassen.

Da dopen sich mittelmäßig begabte Sportler an ehrlichen Topathleten vorbei und lachen die dann auch noch aus. So etwas darf nicht toleriert werden. Doper sind Täter und keine Opfer. Sie planen ihre Taten sorgfältig und versuchen diese dann mit Hilfe von anderen Medikamenten und Lügen zu vertuschen. Das machen sie solange bis sie selber dran glauben, dass sie sauber sind.

Dieses Vorgehen entspricht dem im Amateurbereich, im Profisport sind wir schon längst ein paar Schritte weiter. Das Märchen von dem "vom Weg abgekommenen Einzeltäter, der saubere Topathleten betrügt" brauchst du die dort nicht mehr erzählen zu lassen. Es gibt sie einfach nicht mehr. Doping ist, wenn der Test positiv war, alles andere ist sauber. Das ist die flächendeckende und sportartenübergreifende Mentalität.

Ich rate dir und allen ähnlich denkenden unbedingt mal zu der Lektüre "Die Dopingfalle", welche die Mechanismen sehr schön aufdröselt und an einem viel umfassenderem soziologischen Modell erklärt. Da wird einem einiges klar! :)
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Sehen wir uns das Verhalten in anderen Wirschaftsbereichen an, in denen auch Regeln gelten, die dem Gemeinwohl dienen, sehen wir das gleiche Problem:
Ein Banker, der Derivate bis in die letzte halbzulässige Pore des gesetzlich geregelten entwickelt, und diese dann mit allen Methoden, die nicht bereits gerichtsnotorisch als Betrug erkannt sind in den Markt drückt, ist solange der Held, bis der Schwindel auffliegt. Eine Ölplattform die kostengünstig produziert ist bei allen entsprechenden Firmen grosses Unternehmensziel, bis es halt mal leider kleckert.
harles_DW_Wirtscha_1287366p.jpg

Ermittler tragen Akten aus der Firma des Futtermittelherstellers Harles und Jentzsch.
Vor dem Firmensitz parkt ein Maserati.

http://www.welt.de/wirtschaft/article11998790/Futtermittelfirma-fuerchtet-die-Insolvenz.html

"Mein Masarati fährt 210. Schwupp, die Polizei hat's nicht gesehn; ich will Spaß..." :rolleyes:
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Das Hauptproblem ist aus meiner Sicht das es ganze Sportarten in den Dreck zieht weil niemand mehr weiss wer sauber ist und wer nicht.

Wenn beim Fussball ein unfaires Foul begangen wird, dann sieht das die ganze Welt und jeder kann die Schuld bei Niederlage seines Team auf den Schiedsrichter schieben. Beim Doping kommt es manchmal erst Jahre später, manchmal auch gar nicht aus.

Schlussendlich weiss niemand mehr wer sauber ist und selbst wenn jemand ohne Doping einen Sieg erringt steht er gleich von Anfang an unter Generalverdacht.


Bei uns in der Schweiz gibt es so eine Quizshow wo man erraten muss was den meisten Leuten spontan zu einem Begriff einfällt. Das fängt dann immer so an: "Wir haben hundert Schweizerinnen und Schweizer gefragt was ihnen zum Begriff XXX einfällt" und die Kandidaten kriegen dann so viele Punkte wie die Anzahl Leute die ihre Antwort gesagt haben.

Ich wette wenn da mal Radsport vorkäme wäre der Begriff Doping mit grossen Abstand auf Platz1 :(
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Das Märchen von dem "vom Weg abgekommenen Einzeltäter, der saubere Topathleten betrügt" brauchst du die dort nicht mehr erzählen zu lassen. Es gibt sie einfach nicht mehr.

Das Doper nur Einzeltäter sind habe ich nie behaupted. Und die flächendeckenden mafiösen Strukturen bzgl. Doping im Hochleistungssport sollten jedem bekannt sein, der sich länger als ein paar Monate kritisch mit seiner Sportart auseinander gesetzt hat. Umso schlimmer ist es, wenn hier einige Mitglieder die Sache relativieren zu versuchen. Sie unterstützen die Totengräber unseres Sports.

Nicht jeder Doper ist Sieger, aber fast alle Sieger sind Doper!
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Warum wird Doping als "das absolute Sportverbrechen" wahrgenommen?

Na, weils mit eines der schwersten Vergehen im Sport ist. Es steht auf einer Stufe mit Wettskandalen oder anderen Schiebungen. Eigentlich sollte es auch Dopingbetrug genannt werden.
Sehen wirs doch mal so, wie es ein Großteil der nicht rennradelnden Gesellschaft sieht:
Wenn ein Profi dopt, versucht er sich mit unerlaubten Methoden eine (sehr große) Menge Geld zu ergaunern.
Was passierte eigentlich, wenn ich versuchte, mir in meinem Beruf einen Betrag in Höhe der Siegprämie der TdF zu ergaunern?
Leider gelten auch Verbände und Funktionäre als involviert und infiltriert.
So lange sich hieran nichts ändert, könnten wir theoretisch jede Woche so eine Diskussion starten.

GIBT ES EIGENTLICH LOBBYARBEIT FÜR DEN KAMPF GEGEN DOPING? Ich meine solche, die auch meinen ungläubigen Nachbarn erreichen würde, oder die Programmverantwortlichen von ARD und ZDF?
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Wird überhaupt im Kampf gegen Doping genug von Verbänden usw. getan?
Gehen die Verbände konsequent dagen vor?

Glaube ich nicht, es wird immer nur wachsweich gegen Dopingvergehen vorgegangen und ermittelt.
Es fängt doch schon bei den Kleinen an.
Es wird weder in den unteren Klassen, noch bei Profis hartnäckig dagegen gekämpft.

Man sieht es doch an folgendem Beispiel:
Gebt mal bei Google folgendes ein:

" Der Mann aus dem Donnersbergkreis "

Wer mit der Scene oder mit Rennsport zu tun hat, weiß was gemeint ist.

Was ich sagen will, in der unteren Ebene fängt es an und zieht sich bis nach oben hoch und solange die Verbände nicht härter durchgreifen, bleibt es so.
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Na klar, der Fisch stinkt vom Kopf her. Aber das ist ja auch logisch. Die Verbände sind dran in erster Linie daran interessiert erfolgreiche Sportler zu haben. Dann gibt es Aufmerksamkeit, Fördergelder, "Funktionärsleben" etc. pp.

Also werden alle Augen nicht nur zugedrückt, sondern auf eine subtile Art und Weise die Sportler ermuntert, "schneller zu werden". Schaut euch nur mal die Qualifikationsnormen für Olympia an. Da werden die Hürden so hoch gelegt, dass für viele eine Teilnahme in der Sternen steht, obwohl sie in der Disziplin der beste Athlet ihres Landes sind. "Dabei sein ist alles", der Spruch ist schon lange passé. Der Zweite ist heutzutage der erste Verlierer.

Dann hat der Sportler selber ein direktes Umfeld, das nur von ihm partizipieren kann, wenn er erfolgreich ist. Trainer, Manager, Team und Mitglieder, alle sind davon abhängig, dass der Sportler gut funktioniert. Also wird ihm das schon früh beigebracht...
Und das ist eine Sozialisation, die ähnlich wie im Drogenmilieu stattfindet, wo schnell kein Unrechtsempfinden mehr da ist, weil "alle" im Umfeld es machen. Wie sagte der olle Altig schon damals: "Wir sind keine Sportler, wir sind Professionals." (Eigene Ergänzung: ...und machen alles, was nötig ist.)

Andererseits ist der Sportler in einer brutalen Zwickmühle, die da lautet "do or die". Alles, was er sich in einer Zeit aufgebaut hat, wo andere eine Jugend haben, steht irgendwann auf der Kippe, weil er sich entscheiden muss, wie es weitergeht. Hat er wirklich seine ganze Jugend in eine sportliche Karriere mit Ziel Profilaufbahn reingesteckt, hat er quasi keine andere Wahl als "do". Er weiß ganz genau, er ist aus der Sicht des Wirtschaftsfaktors Profisport nur ein austauschbares Verbrauchsgut.
Er weiß auch, dass er nur ein paar Jahre hat, um das Geld für den Rest seines Lebens zu verdienen, bzw. das er schauen muss, nach seiner aktiven Karriere irgendwo unterzukommen, am besten innerhalb der ihm bekannten Umfelds. Er darf also niemanden vor den Kopf stoßen.
Er muss damit klarkommen, dass im Falle von Mißerfolg oder ernsthaften Verletzungen, also durch ein frühes Karriereende all die schönen Sachen wie Sponsoring, Klamotten, Reisen, Aufmerksamkeit in Medien und so von einem auf den anderen Tag weg sein können. Daran scheitern offenbar viele Sportler auch bei einem normalen Karriereende.

Ein anderes Riesenthema zu den Verbänden, Politik etc. ist die Korruption im Sport. Es wird auch noch ein Weilchen dauern, bis die Welt soweit ist, dass sie solche Themen angehen kann, aber bedingt durch eine neue Weller der Ethik im Geschäftsbereich glaube ich daran, dass auch wir das noch erleben. :)
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Hansi.Bierdo

genau so ist es, du hast es auf den Punkt gebracht.

Aber warum dann immer wieder die Diskussionen wie schlecht oder auch nicht doping für unseren Sport ist, wenn noch nicht einmal die Verbände in der Lage sind, dies zu ändern?

Wir machen uns Gedanken darüber und die hoheh Herren lachen darüber?

Wie oft bin ich schon als Doper usw. betitelt worden, wenn ich bei einer Unterhaltung meinen Sport einbrachte,
aha, auch einer der nur schnell fahren kann wenn er dopt, was schluckst oder spritzt du dir, welche Tabletten nimmst du, usw.

Jedesmal versuche ich, mich und den Radsport zu rechtfertigen, warum es so ist, aber die Gesichter der Gegenüber sprechen Bände.
Daher habe ich es eigentlich aufgegeben.

Im Prinzip ist es doch so:
Bringst du Leistung, wirst du zu höheren Wettbewerben oder für den Kader nominiert, bringst du nichts, bist du nichts.
Da hilft auch jegliche Diskussion nich darüber hinweg.
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Dieses Vorgehen entspricht dem im Amateurbereich, im Profisport sind wir schon längst ein paar Schritte weiter. Das Märchen von dem "vom Weg abgekommenen Einzeltäter, der saubere Topathleten betrügt" brauchst du die dort nicht mehr erzählen zu lassen. Es gibt sie einfach nicht mehr. Doping ist, wenn der Test positiv war, alles andere ist sauber. Das ist die flächendeckende und sportartenübergreifende Mentalität.

Ich rate dir und allen ähnlich denkenden unbedingt mal zu der Lektüre "Die Dopingfalle", welche die Mechanismen sehr schön aufdröselt und an einem viel umfassenderem soziologischen Modell erklärt. Da wird einem einiges klar! :)
Mir wird gerade was unklar, erläuter mal bitte!
Schimank/Bette schrieb:
Könnte es, so die uns dann beschäftigende Frage, eine Konstellation von Akteuren aus den verschiedenen gesellschaftlichen Teilsystemen geben, die ein polytexturales Governance-Regime der Dopingbekämpfung etablieren könnte?
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Mir wird gerade was unklar, erläuter mal bitte!

Jo, man sollte schonmal nen Duden zur Hand haben. Das ist keine leichte Kost für in der Bahn oder zwischendurch.

Allerdings trau ich DIR das locker zu. ;)
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

" Warum wird Doping als das absolute Sportverbrechen wahrgenommen?

Liegt es nicht auch an den Medien und Fernsehanstalten, daß doping im Radsport mehr wahrgenommen wird, als in anderen Sportarten?

Wird ein Radfahrer des dopings überführt, kann man es in meterhohen Buchstaben in einem Medienblatt lesen.
In jeder Nachrichtensendung hört man es den ganzen Tag.
Die Sender steigen aud Radsportübertragungen aus, mit der Begründung, daß ja Doping im Spiel ist.
Sponsoren treten zurück und lösen einen Rennstall auf,
und sogar eine Deutschland Rundfahrt wird nicht mehr durchgeführt, mangels Interesse.

Meint ihr es wird eine Tour, Giro oder Vuelta abgesagt, nein, bestimmt nicht.
Nur wir hacken immer darauf herum und können ein Vergehen ( so möchte ich es einmal bezeichnen ) nicht auf sich beruhen lassen, leider ist die Mentalität der Deutschen so, und dies nicht nur im Radsport.
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Jo, man sollte schonmal nen Duden zur Hand haben. Das ist keine leichte Kost für in der Bahn oder zwischendurch.

Allerdings trau ich DIR das locker zu. ;)
danke für dei Blumen, aber "polytexturales Governance-Regime" - das finde ich wirklich nirgends....
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Wie oft bin ich schon als Doper usw. betitelt worden, wenn ich bei einer Unterhaltung meinen Sport einbrachte,
aha, auch einer der nur schnell fahren kann wenn er dopt, was schluckst oder spritzt du dir, welche Tabletten nimmst du, usw.

Jedesmal versuche ich, mich und den Radsport zu rechtfertigen, warum es so ist, aber die Gesichter der Gegenüber sprechen Bände.
Daher habe ich es eigentlich aufgegeben.

Ja, das ist manchmal hart. Ich kenn das auch. Ich verweise dann immer mal auf die anderen Sportarten, bei denen das nicht anders ist, nur noch nicht so publik und verweise gerne mal auf den Weg des Geldes. Geht man dem nämlich mal konsequent nach, so wird schnell klar, das Profisport, Doping und AntiDoping alles nur Riesengelddruckmaschinen sind, die eine Menge von Leuten ernähren. Und solange niemand das große Geld dort raus nimmt, wird sich da auch nichts ändern.
Dopingmittel werden produziert, mehr oder weniger offiziell vertrieben und letztendlich innerhalb der gleichen Strukturen (und sogar von den gleichen Leuten!) wie Straßendrogen gehandelt. Vielleicht muss man also mal mehr auf die Produzenten und Vertriebsschiene achten, weniger auf die Konsumenten.

Erzähl den Leuten man von den Epo-Fällen (Turin) und Blutdoping (erst 2009 ist der Gebrauch von Blutzentrifugen unter Attest gestellt worden!) im Fußball, sowas wissen die gar nicht! ;)

Im Prinzip ist es doch so:
Bringst du Leistung, wirst du zu höheren Wettbewerben oder für den Kader nominiert, bringst du nichts, bist du nichts.
Da hilft auch jegliche Diskussion nich darüber hinweg.

Das ist, was so ziemlich alle in ihrer Hysterie vergessen. Wir reden hier von den letzten Prozenten. Man macht auch mit den besten verfügbaren Substanzen aus ner C-Wanze keinen TdF-Gewinner. Manche munkeln sogar, dass viele (leichtere) Sachen mehr mental als körperlich wirken (Placeboeffekt).
 
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