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Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

GefVorbereitung. Genauso wie Training, Ernährungspläne whatever. Um es mit den Rodgau Monotones zu sagen: "Wer übt fällt den Kollegen in den Rücken."
Damit aber ist Doping als Regelverstoss erstmal eine Sache der teilnehmenden Sportler unter sich. Sie messen sich untereinander unter der Zusage, die gemeinsam akzeptierten Regeln einzuhalten.
Der Aufriss der "interessierten Öffentlichkeit" ist dahingegen so ab vom Thema...

Dass Leistungssport nichts als Privatvergnügen ehrenhafter Aristokraten wäre, die sich in eiwillkürlich einen gewissen Ehrenkodex auferlegen und Sport gemäß selbstbestimmter Regeln ausüben, denen sie sich als reife, voll infromierte Persönlichkeiten willentlich unterwerfen - die Zeiten liegen ja nun schon was länger zurück. (Hansi hat da weiter oben schon dargelegt). Hier gehts nun mal nicht um irgendwelche pubertären Saufspielchen wie binge-drunken-Eierlaufing - das wäre uns allen egal - sondern um ein gesellschaftlich wichtiges und breit verankertes Phänomen.
Grundsätzlich könnte man sagen - fuck it, wen juckts, wenn die Kollegen allzeit breit durch die Gegend gondeln und dabei hübsch Geld verdienen?

Ich find den Preis dafür aber zu hoch, und den zahlen vor allem die Sportler - denen die Entscheidung oft genug aufgenötigt oder ganz abgenommen wird, ohne dass sie die massiven Konsequenzen und Risiken überblicken könnten oder auch nur kapieren, dass sie gedopt werden. Siehe das obrigkeitlich verordnete Staatsdoping in der DDR, siehe die abstoßende Karriere von Herrn Springstein nach der Wende, siehe die ca 20 EPO-Toten Anfang der Neunziger, siehe Manzano halbtot im Straßengraben. Der Druck zu dopen wächst und das "Einstiegsalter" geht unausweichlich immer weiter nach unten, wenn dem nix entgegengesetzt wird. Finde ich nicht so wirklich gut, da nur die Achseln zu zucken.
So richtig auf den sack gehts mir dann, wenn mir jemand diese Gestalten auch noch als Helden und Vorbilder verkaufen will. (da kann man sich ja gleich auhc noch was vonden soldatischen Tugenden der Wehrmacht erzählen lassen) Auch wenn der dopende Sportler üblicherweise das letzte und schwächste Glied in der Kette ist: Seine Verantwortung hat er mit dem Lösen der Lizenz nun mal nicht abgegeben. Und notorische Leugner und Lügner sind einfach abstoßend, auch wenn das gewissermaßen "Berufskrankheit " ist.
(Das schließt überhaupt nicht aus, dass man auch Mitleid empfindet, wenn einer der Ertappten dann an den Nebenwirkungen erkrankt - aber mit Pantanti zB habe ich kein Funken mehr Mitleid als mit dem "gewöhnlichen" Junkie in der Bahnhofsunterführung. )
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Zum Lesen an dunklen Winterabenden eine Diplomarbeit zum Thema Doping im Radsport und Sportjournalismus.

Gruß, svenski.
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Nach meinem empfinden betrifft das nur denn radsport, in anderen sportarten wird das nicht so ernstgenommen. Wenn ich mir z.b.schon von bodybuildern anhören muß das alle radfahrer voll durchgeladen sind muß ich schon lachen:rolleyes: Irgendwie verdrehte welt..

Bodybuilding ist ja auch kein Sport, sondern Show!
 
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Kannst Du mir einen Grund nennen, warum eine Schwalbe im Fußball als dazugehörige Begleiterscheinung hingenommen wird, während Doping als der ultimative Betrug gilt?

Die Schwalbe wird doch gar nicht hingenommen...sie wirrd, wenn sie denn gesehen wird, sanktioniert.
 
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Wenn man die Meinung mancher Leute hier liest, möchte man sofort befürchten, daß Indurain, Ullrich, Virenque, Zülle, Rominger, Simoni, Hinault, etc. in den nächsten Jahren wegsterben wie die Fliegen. Man wird sehen.

(Den wievielten Geburtstag durfte eigentlich Ferdy Kübler letztes Jahr feiern? Ach ja, den 90.)

ne, die konnten sich genügend "Kompetente" Mediziner leisten.

Wegsterben, werden die Jungs aus der 2. und dritten Reihe, die sich "privat" alles im Mix reingepiffen haben, was es so gibt.

Die kennt aber keiner, wenn die in 15 Jahren morgends liegenbleiben, wird das niemand mit Doping in Verbindung bringen....
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

@ laplace

steht nicht auf der Liste, aber trotzdem verzögert es den Schmerzbeginn oder unterdrückt ihn teilweise.
Das heisst doch im Endeffekt, ich kann länger in einem anderen Bereich fahren, als meine Konkurenten.
Dadurch habe ich mir doch auch gewisse Vorteile verschafft, oder nicht?

Gut, ob es gesund ist, möchte ich nicht erörtern.

Deshalb auch die Frage, wo Doping anfängt??

Einen Vorteil habe ich mir durch Schmerzverzögerung geschaffen, da gibt es nichts zu rütteln.

Das wage ich zu bezweifeln - die paar mg sind ausgeschwitzt, bevor die Muskeln richtig warm geworden sind...
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Und das wenig mehr an Leistung ist anscheinend nicht nachweisbar. Und dass es so häufig gemacht wird, ist noch kein Beweis dafür, dass es auch funktioniert.

ich habe mal gehört, dass es (nahezu flächendeckend) unter Sportlern üblich ist, morgens vor dem Wettkampf zu frühstücken!

Skandalös, oder??

Ich denke es kann als erwiesen angesehen werden, dass dieses Frühstück zur Leistungssteigerung eingenommen wird.

Und das Allerschlimmste: Das wird teilweise ganz offen eingenommen, häufig im Beisein von Betreuern, Ärzten, Konkurrenten und manchmal sogar KINDERN!!!! :eek:

Hier muss doch mal jemand einschreiten, oder?
 
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Die Schwalbe wird doch gar nicht hingenommen...sie wirrd, wenn sie denn gesehen wird, sanktioniert.

Klar wird eine Schwalbe, ein Foul, ein Handspiel im Fußball nicht hingenommen, sondern geahndet.

Mir geht es doch auch nicht um Sportgerichstbarkeit sondern um die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit.

Wenn ein Boxer einen Tiefschlag macht, dann bekommt er evtl. einen Punktabzug. Wenn ein Fußballer einen Gegner brutal umsäbelt, dann bekommt er eine rote Karte und mehrerer Spiele Sperre. Wenn ein Motorsportler einen Konkurrenten unfair abdrängt, bekommt er evtl. eine Zeitstrafe.

Über solche Vorfälle regt sich das Publikum kurz auf, aber es vergibt bzw. vergißt gleich wieder.

Wehe aber, ein Sportler wird positiv getestet, dann ist es vorbei, ein für allemal. Und das ist es, was mich irritiert, daß Unfairness aller Art in gewisser Weise hingenommen wird, Doping aber so unverzeihbar wurde.

Wieso funktioniert das nicht?
Dopingtest positiv = 2 Jahre Sperre
Und nach der Sperre hat der Sportler wieder das gleiche Recht wie alle seine Mitstreiter, Konkurrenten und Teamkameraden.
 
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Bei uns in der Schweiz gibt es so eine Quizshow wo man erraten muss was den meisten Leuten spontan zu einem Begriff einfällt. Das fängt dann immer so an: "Wir haben hundert Schweizerinnen und Schweizer gefragt was ihnen zum Begriff XXX einfällt" und die Kandidaten kriegen dann so viele Punkte wie die Anzahl Leute die ihre Antwort gesagt haben.

Ich wette wenn da mal Radsport vorkäme wäre der Begriff Doping mit grossen Abstand auf Platz1 :(

off topic: so ne Quizshow hatten wir doch auch .....das erinnert mich stark an Hans Jürgen Bäumler (oder wars Werner Schulze Erdel?? Mein Gott, was mir für Namen einfallen), vor ca. 20 Jahren - das hab ich immer geschaut, wenn ich eigentlich in der Schule hätte sein sollen...:D

Das Gebimmel, wenn die Worte aufgelöst wurden hab ich noch im Ohr...wie hieß die denn? Familienduell?
 
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@ mgathmann

Bodybuilding ist ja auch kein Sport, sondern Show!

So kannst du es nicht sagen, gut, es ist Show, bei den Wettbewerben, aber davor herrsch hartes Training und Disziplin.

Ich war einmal in einem Studio, da haben Bodybuilder auf Wettkämpfe trainiert, was da so abging, mein lieber Mann.
Ich weiß nicht, ob ein Radsportler solche Strapazen auf sich nehmen würde??
Es wurden Gewichte, jenseits vongut und böse gestemmt, das Essen, äusserst diszipliniert, und vor Wettkämpfen fast nichts trinken.

Gut, es waren auch Ana..... im Spiel, das hat aber nichts mit der Disziplin und der Anstrengung zu tun.
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Und noch etwas, im Vergleich zu anderen Sportarten gibt es im Radsport kein Publikum, das die "bösen Buben" toll findet.

Ich kenne viele Box-Fans die gesagt haben "Nein der Maske, der ist mir zu brav. Das ist alles so sauber aber unspektakulär. Da lieber einen Schläger, der auch mal unsauber und fies rüberkommt. Das ist doch viel cooler."

Oder beim Fußball, da gibt es auch genügend Fans, die gerade auf Typen mit "Arschloch-Image" stehen.

Aber die Radfahrer sollen immer Saubermänner sein. Oder wie oder was?

Ich habe einen Kollegen der ist großer Tennisfan und der bedauert, daß es keinen Spieler mehr vom Typ Goran Ivanisevic oder John McEnroe gibt. Das ewige Gefluche, das Zertrümmern der Schläger, die Beschimpfung von Schiedsrichtern, etc. hat ihn immer extrem belustigt. Der war und ist immer noch Fan von Ivanisevic und McEnroe, weil die eben nicht brav und kultiviert sondern oft genug aggressiv, jähzornig und regelrechte Ekelpakete waren.

Hey, warum gibt es das beim Radsport nicht? Wäre doch auch ein Ansatz, wenn sich die jungen Leute denken "Alter, ich find den Armstrong so extrem cool. Der wirft sich jeden Dreck ein, um schnell zu fahren, aber die checken es einfach nicht. Den Wichsern von der WADA zeigt der doch den Mittelfinger. Und die anderen luschigen Fahrer sind nur deshalb Verlierer, weil sie Schiss vor dem richtig starken Dope haben. Der Armstrong ist einfach ein Held, was der sich alles reinzieht."

Wäre eine Lösung, daß man auch einmal das Badboy-Image für den Radrennsport entdeckt.
 
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By the way....


Wenn man sich so anschaut, wer alles im Rennzirkus noch mitfahren darf, oder in den vergangenen Jahren mitfahren durfte, habe ich Zweifel daran, dass Doping als das absolute Sportverbrechen angesehen wird.

Zumindestens die bisher gezogenen/getroffenen Konsequenzen sprechen nicht wirklich dafür?
 
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Wehe aber, ein Sportler wird positiv getestet, dann ist es vorbei, ein für allemal. Und das ist es, was mich irritiert, daß Unfairness aller Art in gewisser Weise hingenommen wird, Doping aber so unverzeihbar wurde.

Ich merke schon, Du hast nicht viel Ahnung vom Sport:rolleyes:

Unfairness die im Spiel oder Rennen auftritt wird mit Bestrafungen geregelt, gleich danach(Freistoss etc.) oder am grünen Tisch(Sperren) So sind die Regeln.
Tritt ein Spieler oder Fahrer mit einem manipulierten(gedopt) Körper oder einem manipuliertem Fahrzeug an, dann ist er einfach ein Betrüger. Die werden eben nicht gemocht und entsprechend geächtet.
So einfach ist es. Und besonders lieb sind der Öffentlichkeit die die nicht zugeben, dass sie betrogen haben:D
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Ich habe einen Kollegen der ist großer Tennisfan und der bedauert, daß es keinen Spieler mehr vom Typ Goran Ivanisevic oder John McEnroe gibt. Das ewige Gefluche, das Zertrümmern der Schläger

Ein Carbonrad ist zum zertrümmern zu teuer
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Ich merke schon, Du hast nicht viel Ahnung vom Sport:rolleyes:

Unfairness die im Spiel oder Rennen auftritt wird mit Bestrafungen geregelt, gleich danach(Freistoss etc.) oder am grünen Tisch(Sperren) So sind die Regeln.
Tritt ein Spieler oder Fahrer mit einem manipulierten(gedopt) Körper oder einem manipuliertem Fahrzeug an, dann ist er einfach ein Betrüger. Die werden eben nicht gemocht und entsprechend geächtet.
So einfach ist es. Und besonders lieb sind der Öffentlichkeit die die nicht zugeben, dass sie betrogen haben:D

Prinzipiell hast du recht.
Aber lasse einmal alle Profis zur Dopingprobe, wieviel % sind absolut sauber?
Meinst du es sind mehr als 20 %,
und solange immer ein paar dabei sind, wirst du es nie zu einem sauberen Radsport schaffen.
Ganz einfach.
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Wenn man sich so anschaut, wer alles im Rennzirkus noch mitfahren darf, oder in den vergangenen Jahren mitfahren durfte, habe ich Zweifel daran, dass Doping als das absolute Sportverbrechen angesehen wird.

Hierzulande jedenfalls schon.
In Italien ist das anders. Die Itlaliener bejubeln Basso und Ricco auch wieder.
Valverde wird in Spanien nach verbüßter Strafe auch wieder der große Held sein.
Und Winokourov hat in Kasachstan den Status eines National-Heiligen.

Bei uns wäre das undenkbar.
Ullrich könnte Himmel und Erde in Bewegung setzen, der wird bis in alle Ewigkeit geächtet bleiben in seinem Heimatland.
 
AW: Warum wird Doping als "das absolute Sporverbrechen" wahrgenommen?

Prinzipiell hast du recht.
Aber lasse einmal alle Profis zur Dopingprobe, wieviel % sind absolut sauber?
Meinst du es sind mehr als 20 %,
und solange immer ein paar dabei sind, wirst du es nie zu einem sauberen Radsport schaffen.
Ganz einfach.

Dann muss mehr kontrolliert werden!
Ausserdem ist es mir egal ob der Rennradsport sauber ist oder nicht......
Ich interessiere mich fürs Rennrad fahren und nicht für die dopenden HI´ler auf bezahlten Rädern.
 
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