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Wenn Autofahrer unnötig knapp überholen - wie reagiert ihr an der Ampel

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Ansonsten haben wir, als wir in einer Gruppe am Elbdeich von einem Vollpfosten abgedrängt wurden, die Sache vor vor Gericht gebracht. Ein kaputtes Fahrrad, Schürfwunden, 5 Zeugen und natürlich das Kennzeichen haben einem Asi eine autofreie Zeit zum Nachdenken beschert.:D

Und damit habt ihr auch ganz richtig gehandelt! Knapp überholen usw ist das Eine, Tätlichkeiten wie Abdrängen was ganz Anderes :mad: Der Kollege der mich Anfang letzten Jahres umgefahren und schwer verletzt hat musste dafür teuer bezahlen. Gut so :p
 

1. Ist sowas wirklich einen Bericht wert?
2. Ist es einen so einseitigen Bericht wert?

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Neulich habe ich einen Artikel gelesen, in dem ein Polizist meinte, dass sie viele Beschwerden von Autofahrern über Radfahrer, aber kaum Beschwerden von Radfahrern über Autofahrer erhalten würden. Das würde dann auch das Bild der Medien und der Polizei von Radfahrern erklären. Laut Statistischem Bundesamt sind bei Unfällen zwischen Radfahrern und Autofahrern Radfahrer nur in 26% die Hauptunfallverusacher, trotzdem stimmen regelmäßig auch Polizeisprecher ins hohe Lied vom bösen Rowdyradler ein. Liegt das vielleicht daran, dass Radfahrer sich schon so sehr daran gewöhnt haben,gefährdet und angehupt zu werden? Natürlich ist es ein immer eine ethische Abwägung jemanden anzuzeigen oder nicht. Allerdings würde ich danach differnezieren, ob dies jemand tut, um sich eine emotionale Befriedigung zu verschaffen aus reiner Freude am denunzieren, oder ob er das aus strategischen Gründen in der Hoffnung tut, das schiefe Bild etwas gerade zu rücken und gleichzeitg gegen die Existenz eines nahezu rechtsfreien Raumes zu kämpfen. Korrektes Verhalten nach StVO scheint dafür ja anscheinend nicht auszureichen. Was denkt ihr?
 
Radfahren entspannt halt mehr, da rennt man nicht zorngerötet der nächsten Polizeiwache die Bude ein, selbst wenn man kurz zuvor bei einem Erlebnis mit einem Autofahrer knapp dem Totengräber von der Schippe gesprungen ist. Im umgekehrten Falle scheint es nicht ganz so gut zu funktionieren, da wird wohl selbst aus der Gefahr, einen Kratzer aufs Blech zu kriegen, schon eine lebensgefährdende und unser Gesellschaftssystem in Frage stellende Bedrohung konstruiert und das nicht nur dem diensthabenden Beamten, sondern auch jedem dahergelaufenen Nachwuchs-Provinzblattreporter aufgedrängt.
 
Liegt das vielleicht daran, dass Radfahrer sich schon so sehr daran gewöhnt haben,gefährdet und angehupt zu werden?
Ich glaube eher, es liegt daran, dass die Radfahrer sich im Gegensatz zu den Autofahrern an der frischen Luft bewegen. :)
Aber im Ernst, es hat schon viel mit Gewöhnung zu tun. Als schnellerer Radfahrer ist man im Stadtverkehr halt hochkonzentriert unterwegs, um jederzeit darauf gefasst zu sein, dass einem die Vorfahrt genommen wird. Da stumpft man mit der Zeit vielleicht ein bisschen gegenüber Hup- und Verbalattacken ab.
Bis ich mir ein Kennzeichen merken und jemanden anzeigen würde, müsste schon mehr passieren als enges Überholen oder Schneiden.
 
Ich passiere morgens und abends eine sehr befahrene Kreuzung, die unter anderem eine Abbiegespur direkt zur Autobahn hat. Als Radfahrer ist man nicht vorfahrtsberechtigt. Meine Beobachtungen: In der Regel wartet der allgemeine PKWist und läßt mich durch und ich sag artig Danke.
Bisweilen ergibt sich schonmal ein Rückstau, dann hab oft genug ich die Chance mit dem Du-Du-Du-Fingerchen zu wedeln: "Dein Auto ist kaputt... der Blinker tuts nicht" :D Immer schön, die ertappten Gesichter zu sehen.

Also, Geben und Nehmen im Rahmen der Höflichkeiten.
 
Ich hab sowas gehäuft und interessanterweise treffe ich die Autos an irgend einer Ampel in der nächsten Ortschaft dann doch. Wie reagiert ihr denn, wenn ihr solche Hohlköpfe zu fassen bekommt?

Moin,
richtig brenzlig wurde es bei mir zweimal mitm Motorrad aufr Autobahn. Mein Möhrchen läuft mit 48 PS leider nicht so schnell, daß man da den Pampers-Bombern wirklich davonfahren kann.

Konkret zweimal erlebt:
Da fährst auf der rechten Spur einem LKW hinterher mitt'm Mopped, weil du an der nächsten Ausfahrt raus willst, da meint ein Pampers-Bomber-Fahrer sich noch mal eben schnell zwischen mich und dem LKW vor mir dazwischen quetschen zu müssen. Beide mal fuhren sie links neben mir und haben mich auf den (gottseidank dort vorhandenen) Standstreifen gedrückt.

Beim ersten Mal war ich auch zu geschockt, beim zweiten Mal hab ich mir das Kennzeichen gemerkt und bin dann zur Polizei. Anzeige wegen Unfall mit Personenschaden und Fahrerflucht. Am Jeep Wrangler war der rechte Außenspiegel ab, mein linker Oberschenkel war blau, weil ich damit den Spiegel abgerissen hatte, und mein Lenker hat (Handprotektoren sei dank!) seine hintere rechte Seitenscheibe eingeschlagen.

Aber ihr habt schon Recht. Auch dort haben sie in den Rückspiegel geguckt und als sie mich dort nicht gefunden haben, weil ich immernoch (dann auf dem Seitenstreifen) neben ihnen war, haben sie erstmal prompt ne Vollbremsung hingelegt. Da bin ich dann rechts auf dem Seitenstreifen an ihnen vorbeigeschossen.
 
Gerade vorhin erst wieder im Berliner Stadtverkehr aus dem Auto beobachtet:
Frisch gestrichene Jungdame in noch aufgemotzterem Kleinwagen fährt in einer Baustelle mit engen Fahrspuren und Gegenverkehr einem urbanen Rennradfahrer hinterher,
Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30, Radfahrer fährt nach meinem Autotacho 35, nach Navi noch knapp über 30 km/h.
Nachdem Wonderbrawoman eine halbe Ewigkeit von ca. 5 Sekunden mit einem riesigen Sicherheitsabstand von gigantischen 2 Metern hinter dem Radfahrer herfahren mußte nimmt sie allen Mut zusammen und quetscht sich durch: ca. 10 cm Seitenabstand zum Radfahrer und 20 cm zum für sie gefährlicheren Gegenverkehr, der glücklicherweise mitspielte und Platz zum Überleben ließ.
Ich fuhr direkt dahinter und durfte nach dem Überholvorgang weitere unglaublich lange 10 Sekunden nur mit der erlaubten Geschwindigkeit hinterherschleichen bis die Baustelle endlich endete, die Fahrbahn wieder breiter wurde und Germany's next Tuschkasten 30 Meter weiter an der Ampel stand und sich die Lippen passend zum Ampellicht anmalte! :D

Radfahrer sind für viele Autofahrer wohl einfach nur fahrende Hindernisse und keine Verkehrsteilnehmer, wenn es irgendwie paßt fährt man eben vorbei!

Fast unnötig zu erwähnen, daß der Radfahrer die rote Ampel "übersehen" hat! :rolleyes:
 
[...]
Fast unnötig zu erwähnen, daß der Radfahrer die rote Ampel "übersehen" hat! :rolleyes:

Und bei der nächsten passenden oder unpassenden Gelegenheit wurde der Radler wieder geschnitten und abgedrängt...

In so einer Situation fahre ich mit sehr viel Abstand zum Rinnstein, weiche mit abrupten Schlenkern virtuellen Schlaglöchern aus usw. Überholt zu werden ist sicherlich gefährlicher als angehupt zu werden.
 
Und bei der nächsten passenden oder unpassenden Gelegenheit wurde der Radler wieder geschnitten und abgedrängt...

Ist das dann die gerechte Strafe für die vielen Rotlichtverstöße, die seinen Weg zieren oder die Rechtfertigung für seine permanente Farbenblindheit?
Hab dich da noch nicht richtig verstanden! ;)

Vielleicht schwebt dir ja auch eine Art Fehlerkonto vor, so mit Soll und Haben:
"Aber Herr Wachtmeister, so rot kann doch die Ampel gar nicht gewesen sein, ich bin doch kurz danach noch geschnitten worden!" :)
 
Naja, immerhin gibt es ja bei vielen Einbahnstraßen die regelung, dass Radfahrer sie auch in Gegenrichtung benutzen dürfen. Was also, außer dass es ums bloße Prinzip ginge, spräche dagegen, das Rotlichtsignal der Ampel für Radfahrer obsolet zu machen?
 
Nix, dann brauchen wir aber auch den großen Seitenabstand beim Überholen nicht mehr. ;)
Den gibt es in Deutschland doch sowieso nur auf dem Papier der StVO. In Frankreich dagegen wird der Abstand meist freiwillig eingehalten, wogegen auch schon mal von hinten ungeduldig gehupt wird, wenn man mitten in den Nacht mit dem Auto an einer roten Ampel stehen bleibt, obwohl von rechts und links weithin sichtbar kein kreuzendes Fahrzeug naht.

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Sorry, aber ich traue es speziell den Deutschen in einigen Bereichen einfach nicht zu selbst und mit Augenmaß zu entscheiden, wann eine Regel eingehalten werden muß und wann nicht.
Der Straßenverkehr ist definitiv einer dieser Bereiche!
 
Sorry, aber ich traue es speziell den Deutschen in einigen Bereichen einfach nicht zu selbst und mit Augenmaß zu entscheiden, wann eine Regel eingehalten werden muß und wann nicht.
Der Straßenverkehr ist definitiv einer dieser Bereiche!
Ich stimme zu. Die Ursache dafür sehe ich aber darin, dass die Regel überhaupt existiert! Denn mit der Einführung einer Regel spricht man im Grunde jedem Einzelnen die individuelle Entscheidungsfähigkeit ab - manchmal sinnvoll und notwendig, aber häufig vollkommen überflüssig. Wenn der Staat den Bürger in fast allen Bereichen bevormundet, führt das zu Frust und zu bewussten (teils aus Trotz entspringenden) Regelverstößen, die dann umso gefährlicher werden.
 
Radfahrer sind halt die schwächeren und so werden sie behandelt. Ich bin da sehr launig. Mal mach ich online eine anzeige wenn ich "gut" drauf bin, aber wenn ich schlecht drauf bin und zufällig die nächste ampel rot ist folgt die strafe sofort. Bis heute hatte noch keiner echte eier... die vorher noch so riesig waren. I
 
Gerade vorhin erst wieder im Berliner Stadtverkehr aus dem Auto beobachtet:
Frisch gestrichene Jungdame in noch aufgemotzterem Kleinwagen fährt in einer Baustelle mit engen Fahrspuren und Gegenverkehr einem urbanen Rennradfahrer hinterher,
Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30, Radfahrer fährt nach meinem Autotacho 35, nach Navi noch knapp über 30 km/h.
Nachdem Wonderbrawoman eine halbe Ewigkeit von ca. 5 Sekunden mit einem riesigen Sicherheitsabstand von gigantischen 2 Metern hinter dem Radfahrer herfahren mußte nimmt sie allen Mut zusammen und quetscht sich durch: ca. 10 cm Seitenabstand zum Radfahrer und 20 cm zum für sie gefährlicheren Gegenverkehr, der glücklicherweise mitspielte und Platz zum Überleben ließ.

Der Radfahrer hat in der Situation einen entscheidenden Fehler begangen, der leider auch mir hin und wieder passiert. Er hat dem nachfolgenden Verkehr den Raum für so eine gesundheitsgefährdende Aktion gelassen. Wäre er einen halben Meter weiter links gefahren, hätte es den Überholvorgang nicht gegeben.
Beim letzten mal, wo sich bei mir sowas anbahnte, war der PKW schon fast neben mir, da hab ich einfach die linke Hand vom Lenker genommen und für kurze Zeit nach links ausgestreckt. Das hat gereicht, den PKW hinter mir zu halten.
 
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