Meerglas
Wenn man durch den Haupteingang aufs Gelände kam, war direkt auf der linken das alte Kesselhaus. In der kleinen Halle befanden sich auf der rechten Seite die Rahmenbauer. Die linke Seite war von Gastronomie belegt. Direkt rechts vom Eingang fand ich den Stand von Meeerglas. Natürlich sprangen mir die drei dort ausgestellten Räder direkt ins Auge. Auf Fotos kommen die Räder ja schon sehr gut und wertig rüber. In echt sieht man aber erst wie excellent die Rahmen verarbeitet sind und die ganzen Detaillösungen. Das kann kein Serienhersteller leisten. Man sieht das Tom Becker von Meerglas liebt was er tut. Für mich umwehen die Räder den Geist alter französischer Constructeure. Die Lackierungen kommen übrigens von Velociao. Viele Anbauteile kommen von Berthoud und Jan Heine. Alles ist durchdacht. Vieles wird integriert. Manche Detaillösungen kannte man schon von Alex Singer aus Paris.
Während ich sabbernd um die Räder scharwenzelte, kam ich mit Tom ins Gespräch. Das mittlere pinke Rad gehörte ihm selber. Er fuhr damit Brevets. Es war ein Prototyp für ein neues vorkonfektioniertes Rad. Das heißt die Rahmen diesen Typs sollen künftig in bestimmten Größen vorproduziert werden. Quasi ein Rahmenbauerrad von der Stange. Das haben ja schon einige Rahmenbauer gemacht. Bei Bedarf kann das Oberrohr innerhalb gewisser Grenzen von der Länge angepasst werden. Auch die Ausstattungsmöglichkeiten werden etwas eingeschränkter sein, da die Anlötteile vorgegeben werden. Der Rahmen wird aber natürlich bei Meerglas gelötet, nur man kann dann quasi eine kleine Serie mit vorgegebenen Standards produzieren. Das reduziert die Kosten, natürlich auch für den Kunden. Das Pink soll allerdings soweit ich das verstanden habe nur ein Eyecatcher sein und gehört nicht zu den Standardfarben. Ich finde die Idee jedenfalls sehr spannend und dann rückt vielleicht für mich ein Meerglas ( auch wenn die neue Serie einen eigenen Namen bekommen soll) in greifbare Nähe. Bin jedenfalls total angefixt. Trotzdem freue ich mich jetzt erstmal auf den Aufbau meines Centurion Randonneurs.
Wir kamen auch auf mein Projekt zu sprechen und auf die Reifenwahl. Tom schwört auf 650b Räder, was aber für mich beim Centurion keine Option ist. Meine Reifengrösse ist auf 700 x 32 begrenzt. Tom meinte das ich unbedingt die Grand Bois in 700 x 30 probieren sollte, da die besser Abrollen sollen als herkömmliche
Reifen. Wir haben da eine ganze Weile drüber gesprochen. Hab mir die
Reifen auf der Seite von Berthoud angeschaut. In der Extra Legere Version wiegt der
Reifen nur 230 Gramm. Das ist echt leicht. Ein guter Conti oder
Schwalbe in 32 mm wiegt um die 300 Gramm. Allerdings haben die auch einen Pannenschutz. Davon habe ich bei dem Grand Bois nichts gelesen. Und ich hab so meine Zweifel ob man den besseren Komfort eines breiten 650b Reifens mit einem relativ schmalen 700
Reifen vergleichen kann. Bei der Reifenwahl werde ich wohl noch etwas grübeln.
Jetzt erstmal ein paar Fotos.
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Natürlich waren auch noch andere Rahmenbauer in der Halle. Es gab ein paar ungewöhnliche Räder und ein paar ganz nette Räder. Aber wirklich nichts was dem Vergleich zum Meerglas stand gehalten hätte. Waren aber natürlich auch nicht alles Randonneure. Die Räder von Fern sind auch gut, aber mir schon zu modern. Die sehen eher wie ein Backpacker Gravelrad aus. Das holt mich für Brevets eher nicht so ab. Auch wenn man da solche Räder auch häufiger sieht.
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Alle Räder habe ich nicht fotografiert. Aber das was mir so auffiel.