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Durchschnittsgeschwindigkeit über 30kmh - Selbsttäuschung oder Realität?

Wenn es nach sportlichem Wert geht, müsste man bei jedem A-Klasse Rennen auf irgendnem Dorf mindestens genau so exzessiv in Jubel verfallen für den Sieger.

Dass Jedermannrennen dem Nachwuchs schaden, kann man so außerdem wirklich nur bedingt sagen. Zwei meiner früheren Teamkollegen fahren z.B. immerhin jetzt in der A-Klasse und kamen durch den Jedermannsport zum Rennen fahren.
Allerdings gibt es im Westen auch im Prinzip keinen U19 oder U17 Radsport mehr.
Das bei den A-Klasse Rennen nur wenige in Beifall verfallen ist nicht die Schuld des Jedermann Sports. Da müssen sich andere an die Nase fassen.
Im Prinzip gibt es aus meiner Sicht auch keinen öffentlichkeitswirksamen Jugend und Junioren Radsport mehr.
Deshalb möchte ich daphreak nicht auch noch in die Pfanne hauen, aber das Phänomen kann man nicht mit monopolisieren (nur ein WM Titel) lösen. Da gibt es parallele Entwicklungen in Freizeit und Leistungssport. Es gibt ja auch verschiedene neue Raddisziplinen auch wenn sich der Rennfahrer das anders wünschen würde.
Da müsste schon sowas wie in England mit viel Geld staatlich aufgesetzt werden.
Man kann immer hoffen, das es durch singuläre Ereignisse wie Tour de France Start in Deutschland mal so etwas wie ein Becker-Phänomen gibt. Das dann evtl. mehr Jugendliche in die Vereine rennen. Aber das ist wohl irgendwie eine Wunschvorstellung. Es bleiben neue Entwicklungen, die nur zeigen, das traditionelle Systeme sich auch mal überleben oder zumindest Konkurrenzphänomene akzeptieren müssen. Weil sie nicht mehr so nachgefragt werden.
So, das war mal Frühsport im Forum.
 

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Re: Durchschnittsgeschwindigkeit über 30kmh - Selbsttäuschung oder Realität?
Davon habe ich in der Tat auch nirgends etwas mitbekommen, dass er irgendwo auf dicke Hose macht oder dergleichen. Ich finde eigentlich eher traurig, dass viele Jedermannfahrer und dergleichen halt so einen Sieg so übertrieben feiern und einen sehr guten Amateurfahrer zu solch einem Idol erheben.


Davon habe ich hier in dem Faden auch nix gelesen, dass hier einer zum Idol erhoben wird. Es hat nur jemand einen nicht ganz ernst gemeinte Bemerkung gemacht, er sei mit dem Weltmeister gefahren, was zu einer sinnlosen Prinzipiendiskussion darüber genutzt wurde, ob es denn eine solchen Weltmeister überhaupt geben könne. Nicht die Jedermänner und deren Verhältnis zu Titeln ist das Problem, den meisten ist wahrscheinlich völlig wumpe, ob es einen solchen Weltmeister gibt und wie der heisst, sondern Eifersüchteleien von gewissen Lizenzfahrern, die sich aufführen als würde ihnen durch Veranstaltungen wie der UWCT jemand das Förmchen im Sandkasten klauen.
 
Da muss ich dem Pjotr ausnahmsweise mal Recht geben. Allerdings, das niemand die A-Klasse besser wertschätzt finde ich auch schlecht. Im Fussball wären die alle gut bezahlt und hätten eine Rutsche mit viel Sand im Garten.
 
Nur Vize-Weltmeister? hm
Ja, ich habe deswegen auch von Kniefall-Huldigungen abgesehen - zumal sich das bei > 30 km/h im Schnitt eher schlecht macht.

Ach ja, er hatte auch schon in St. Johann gewonnen und den WMCF-Titel geholt. Hätte ich dann doch auf die Knie fallen sollen? Allerdings nannte er sich trotz dieses Titels nicht Weltmeister. Jetzt kommen wir der Situation im Boxen schon näher ...

Mist, jetzt verfolgen mich echt bohrende Zweifel ... Kniefall oder besser doch nicht ... ??? Ich werde bei einem der folgenden Ründchen mit ihm nochmal scharf darüber nachdenken. Das Problem nur: seine Runden sind immer so schnell (> 30 km/h im Schnitt), da bekommt mein Hirn vermutlich zu wenig Sauerstoff, um noch einen klaren Gedanken zu fassen.
 
Da muss ich dem Pjotr ausnahmsweise mal Recht geben.
Muss ich mir Sorgen machen um Dich? :p

Allerdings, das niemand die A-Klasse besser wertschätzt finde ich auch schlecht. Im Fussball wären die alle gut bezahlt und hätten eine Rutsche mit viel Sand im Garten.

Das ist sicher richtig aber kein spezifisches Problem des Lizenzsports oder Deutschlands, die Verdienstmöglichkeiten im Radsport sind generell viel schlechter als etwa im Fußball. Für das was selbst viele Profis verdienen läuft in Deutschland kein Vertragsfußballer auf den Platz.

Richtig ist sicher, dass der Lizenzsport in D. eher wenig Beachtung findet, das hat nach meinem Dafürhalten mehrere Gründe. Einer ist, dass viele Hobbysportler zwar selber den Sport betreiben wollen, sich aber fürs Zuschauen nicht interessieren - es geht um das eigene Erleben des Sports, nicht ums Konsumieren. Ein anderer ist definitiv, dass der Öffentlichkeit sehr gute Leistungen im Sport - egal ob bei Lizenzrennen oder etwa beim Ötzi - per se suspekt sind, aus bekannten Gründen. Ein Dritter Grund ist, dass das elitäre Auftreten mancher Vertreter des Lizenzsports auch nicht gerade eine Werbung für diese Art Sport ist. Ein vierter Grund ist, dass Wertschätzung und öffentliche Aufmerksamkeit sich nicht allein an der direkt messbaren Leistung festmacht, sondern am Aufwand der zu treiben ist sowie den Rahmenbedingungen und Restriktionen die ein Sportler hat. Daher wird dann dem 45-jährigen Familienvater, der sich mit Müh und Not die Trainingsstunden abzwackt, um sich für irgendein Jedermannrennen fit zu machen, eben manchmal mehr Aufmerksamkeit zuteil, als ein 25-jährigen A-Fahrer.
 
Das mit den Kniefällen gefällt mir. Werde ich mal für meine Person bei einigen Forenteilnehmern hier anregen.
 
Ahh, jetzt kommt die Masche bornierte Überheblichkeit, sehr unterhaltsam!
Das ganze Thema kommt ja nun in regelmäßigen Abständen immer wieder.

Vor einem Jahr habe ich z.B. im TF was dazu (auch bzgl. Nachwuchs) geschrieben:
http://forum.tour-magazin.de/showth...nteams-Fluch-oder-Segen&p=5069580#post5069580

Und mit Nachwuchs meine ich keine 24 jährigen Jedermänner, die dann in die Lizenzklasse wechseln. Die werden nämlich nicht mehr bei Olympia starten ;)

Aber daran besteht ja auch keinerlei Interesse mehr.

Tschakka, Du schaffst es... das zählt.

Und die passenden Helden dazu sind 48 jährige Ötzi-Gewinner... :D

Ich habe offensichtlich ne andere Vorstellung von Leistungssport. That's all.
 
I.d.R. möchte der Nachwuchs den Sport betreiben, den auch Mama und Papa ausüben.
Dabei ist es ihnen egal, ob Mama und Papa für den Verein xy am Lizensrennen oder
bei der Rtf oder einem Jedermannrennen teilnehmen.

Hier ziehen die großen Jedermannrennen inclusive einer Messe mit Fahrrädern, Klamotten,
Fähnchen, Hüpfburgen und dazu ein Kinderrennen weitaus mehr, als das C Klassen Event
mit Anfahrt, Warmfahren, Rennen, Bratwurst/Kuchen und ab nach Hause.

Und die meisten, auch hartgesottenen, "Alleintrainierer" und "Vereinsverweigerer" sehen ein,
dass ihr Kind, zumindest die ersten Jahren, in einem Verein besser aufgehoben ist.

Das alleine hat und wird nicht die Nachwuchsprobleme lösen, die liegen ganz woanders,
aber es bringt mehr Nachwuchs, als es diesen vom Radsport im Verein abhält.
 
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Und die meisten, auch hartgesottenen, "Alleintrainierer" und "Vereinsverweigerer" sehen ein,
dass ihr Kind zumindest die ersten Jahren in einem Verein besser aufgehoben ist.
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Nur, dass es auch aufgrund dieses Personenkreises kaum noch (handlungsfähige) Vereine gibt, hast Du bei Deiner Argumentation vergessen...

BTW: Eine Nachwuchsfahrerin, die durch einen meiner Vereine gefördert wurde (ihre Eltern haben kaum Interesse am Radsport), ist dieses Jahr in Rio gestartet. ;)

Aber es ist echt sinnlos, das hier weiter zu diskutieren. Das Thema ist längst durch. Warten wir einfach die letzten Zuckungen der Vereine noch ab, und dann gibt es nur noch die kommerziellen Veranstalter. Tschakka!
 
Genau diese engstirnigen "Junge, fahr mal um den Kirchturm und geh in einen Verein wie wir das immer schon gemacht haben"- Kommentare sind es unter anderem auch, die der Nachwuchsförderung schaden. Es gibt einfach tausendmal interessantere und "coolere" Sachen für junge Sportler als sowas mittlerweile und da kann man entweder was dran ändern und den Radsport selber aktiv mit umgestalten oder weiter griesgrämig seinen Frust in Internetforen ablassen.

Welchem talentierten Jugendlichen kann man es übel nehmen, wenn er lieber bei Jedermannevents, großen Triathlons, Städtemarathons startet wo einfach viel mehr drumherum abgeht und das Ganze als moderner Lifestyle verkauft wird?
Anfahrt, 30 Runden Rennen, Wurst, Bier und Rückfahrt nach Siegerehrung aufm Heuwagen war einmal. Aber das bindet keine Massen an jungen Leuten mehr.

PS: auch die vereine stellen sich langsam sehr viel kommerzialisierter auf. mit hauptberuflicher Leitung, professionellerer Führung und stark steigenden Mitgliedsbeiträgen. 150€ sind hier teilweise pro Jahr fällig für Breitensportvereine.
 
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Anfahrt, 30 Runden Rennen, Wurst, Bier und Rückfahrt nach Siegerehrung aufm Heuwagen war einmal. Aber das bindet keine Massen an jungen Leuten mehr.
Ja, ist OK.
Dann gibt es einfach keinen Leistungssport mehr. So einfach ist das.

Und was jetzt kommt, kann ich Dir auch sagen. Jetzt kommen alle mit schlauen Sprüchen, wie man dies und jenes besser machen könnte. Blah, blah, blah.

Außer heißer Luft kommt aber nix...

Ist ja auch viel einfacher, sich Sonntags für 50€ an nen Start von nem Jedermannrennen zu stellen, als selbst mal was zu organisieren oder zu helfen.

Alles 1000x durch.
 
Keinen leistungsmäßigen Amateurradsport wolltest du sagen. In anderen Sportarten sehe ich sehr starken Nachwuchs der - oha - durch kommerzielle Jedermannsportveranstaltungen ins Profigeschäft einsteigt. Guck dir mal die Deutschen Mittel-und Langdistanztriathleten an. Da wird auch Leistung gebracht und viele kommen eben erst relativ spät durch diese Großveranstaltungen zu Sport. Kaum auszudenken was passiert wenn die Kinder bekommen. Vielleicht werden die sogar trainiert und es finden sich Trainingsgruppen zusammen....
 
Nur, dass es auch aufgrund dieses Personenkreises kaum noch (handlungsfähige) Vereine gibt, hast Du bei Deiner Argumentation vergessen... ;)

BTW: Eine Nachwuchsfahrerin, die durch einen meiner Vereine gefördert wurde (ihre Eltern haben kaum Interesse am Radsport), ist dieses Jahr in Rio gestartet. ;)

Es ging um die Aussage, dass Jedermannrennen Nachwuchs verhindern. Ich habe mit keinem Wort die Nachwuchsarbeit im Verein kritisiert, ich mache das selbst seit über 12 Jahren, wenn auch in einer anderen Sporart.
In unserem Fall fingen unsere Kinder in einem Sport an, den weder meine Frau, noch ich jemals auch nur angetestet hatten.
Sie fuhren auch viel Rad und nahmen an Kinderrennen teil, blieben aber bei "ihrem" Sport.

Nachwuchsprobleme haben wir auch.
Ich sehe die Zukunft der Nachwuchssportler aber nicht in den Vereinen, sondern in Schulmannschaften, wie es in vielen anderen Ländern üblich ist.
Auf Grund der Ausweitung von Ganztagsschulen und der Tatsache, dass nach der Schule immer noch Hausaufgaben gemacht und gelernt werden muss, können von immer mehr Kinder Trainingszeiten zw. 15 und 18 Uhr (die üblichen Zeiten der jungen Sportler) gar nicht mehr wahrgenommen werden.

Dazu kommt, wie von Dir richtig genannt, das Desinteresse der Eltern am Sport und Verein ihrer Kinder. In meinem Verein habe ich festgestellt, dass dies aber mehr die Eltern betrifft, die keinen Sport betreiben, als die, die vereinslosen Sport betreiben.
 
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Es ging um die Aussage, dass Jedermannrennen Nachwuchs verhindern. ...
Ach, hab ich das so gesagt?

Kann man aber so lesen. Stimmt ja letztlich auch indirekt. Habs ja erklärt.

Keinen leistungsmäßigen Amateurradsport wolltest du sagen. In anderen Sportarten sehe ich sehr starken Nachwuchs der - oha - durch kommerzielle Jedermannsportveranstaltungen ins Profigeschäft einsteigt. Guck dir mal die Deutschen Mittel-und Langdistanztriathleten an. Da wird auch Leistung gebracht und viele kommen eben erst relativ spät durch diese Großveranstaltungen zu Sport. Kaum auszudenken was passiert wenn die Kinder bekommen. Vielleicht werden die sogar trainiert und es finden sich Trainingsgruppen zusammen....
Kenne mich im Tria-Bereich nicht aus. Aber das "Vielleicht" sagt es ja.
Ja, vielleicht, vielleicht auch nicht.
Und schau doch einfach mal bei nem Jedermannrennen, wie viele Jugendliche da mit fahren... Und das trotz des angeblichen "modernen Livestyles".

Vor allem, wo sollen die Nachwuchsfahrer dann hin, wenn's kaum noch Vereine und die passenden Veranstaltungen gibt?

BTW: Dass viele Jedermannveranstaltungen im Radsport auch stark rückläufige Teilnehmerzahlen haben, dürfte Euch auch aufgefallen sein, oder? Zumindest ist das meine Beobachtung.
 
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