Es bringt auch nicht immer einfach alles oberflächlich zu beschreiben und dann mit dem Körpergefühl und Glykogen und Vorlieben in der Praxis anzufangen.
Diese 60 Minuten Idee scheint sich hartnäckig zu halten.
Doch, manchmal bringt das mit dem Gefühl, dem Puls, etc., etwas, um zu verstehen, was dahinter steckt, die Idee, der Ansatz.
Warum nimmt man überhaupt die 60-Minuten-Leistung, und nicht die 20er, oder die 120er?
Weil 60 Minuten halt die Zeit ist, die die Glykogenspeicher und Dauer-Volllast
ungefähr halten. Mal 40, mal 70, wie auch in der Studie oben zu lesen. Man könnte die FTP eigentlich auch so definieren:
Fahre Deine Glykogenspeicher so schnell wie möglich leer! Das schafft man nicht in 10 Minuten, auch nicht in 20.. selbst wenn man nach 15 Minuten erschöpft überm Lenker hängt, geht's nochmal sportlich weiter, wenn das Laktat wieder verfliegt. Wann sie leer sind, könnte man per Spiro erkennen.
Da nun nicht jeder eine Spiro-Einrichtung zuhause hat, man aber Leistungstests gern verallgemeinert, hat man halt die Stunde veranschlagt. Passt ja auch, bei gleichem Gewicht ist jemand mit FTP 300 ja irgendwie fitter als einer mit 200. Leistungssteigerungen kann man auch erkennen, und Trainings lassen sich feinjustieren.
Wenn sich alles so wissenschaftlich verallgemeinern und beschreiben ließe, wie die Studien-Verehrer es gern hätten, also Trainingsansätze, Trainingsprogramme, die resultierende Leistung, dann gäbe es doch keine Überraschungen mehr, was Leistungs-Hochs und -Tiefs angeht; dass man sich am Wettkampftag trotz perfektem Tapering Scheiße fühlt, oder nach einem harten Tag nochmals Höchstleistungen bringt.
Passiert aber, und keiner weiß warum. Außer vielleicht der, der seinen Körper kennt, sich nicht verrückt machen lässt, und nicht jeder Sau im Dorf hinterherrennt.