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FTP - Aktuelle Zahlen und Ziele

Mit meinen 4000km im Jahr komme ich auf 3,5W/kg. Mit allen Sportarten investiere ich zwischen 6 bis 10h die Woche an Sport. Vielleicht werde ich für den Ötztaler gezogen und dann mache ich auch mal ein strukturiertes Training auf das Event. Könnte mir vorstellen, dass ich dann auch mal die 4W/kg erreiche.
 
Ja, klar. Wenn man das im L2 oder niedriger fährt, dann könnte man alle 5 Minuten einen 20s Sprint einbauen.
Siehe Priming Effekte.
Von diesem Priming habe ich schon mal gehört, allerdings sollten die Sprints da nur bis zu 6 Sekunden lang sein. Auf die Schnelle konnte ich jetzt auch keine Infos dazu finden. Gibt es dazu irgendwas zum nachlesen?
 
Von diesem Priming habe ich schon mal gehört, allerdings sollten die Sprints da nur bis zu 6 Sekunden lang sein. Auf die Schnelle konnte ich jetzt auch keine Infos dazu finden. Gibt es dazu irgendwas zum nachlesen?
Da geht es darum LIT Training effektiver zu machen- grob gesagt baust du in den 6sec kein Laktat auf, bringst aber das Herzkleislaufsystem in entsprechende Bereiche:
 
Von diesem Priming habe ich schon mal gehört, allerdings sollten die Sprints da nur bis zu 6 Sekunden lang sein. Auf die Schnelle konnte ich jetzt auch keine Infos dazu finden. Gibt es dazu irgendwas zum nachlesen?

Die 6 Sekunden Sprints (all outs) wirken direkt aufs neuromuskuläre Nervensystem.

Neuromuskuläres Training hat zum Ziel, die neuromuskuläre Kontrolle eines oder mehrerer Gelenke zu verbessern. Diese wird als das unbewusste Aktivieren von dynamischen Stabilisatoren eines Gelenkes auf mechanische Stimuli beschrieben (Petersen und Zantop, 2009).
 
Eigentlich sollte man diese kurzen Sprints ganzjährig ins LIT-Training integrieren, mache ich aber auch zu wenig. Kann auch durchaus ein paar Sekunden länger sein als 6, manchmal wird 15 Sek angegeben. Sollte man nicht zu wörtlich nehmen solche Zeitangaben, wichtig ist, dass sie so kurz sind, dass sie keinen nennswerten zusätzlichen metabolischen Stress erzeugen.
 
Da geht es darum LIT Training effektiver zu machen- grob gesagt baust du in den 6sec kein Laktat auf, bringst aber das Herzkleislaufsystem in entsprechende Bereiche:
Übrigens sollte man sich angesichts Forschungslage von irgendwelchen Überlegungen zu Laktatbildung grundsätzlich verabschieden. Laktatbildung ist wahrscheinlich kein sinnvolles Kriterium für die Steuerung des Trainings. Dass das immer noch in den einschlägigen "Lebenshilfe-Medien für Ausdauersportler" thematisiert wird, ist auf überkommene physiologische Vorstellungen über die Rolle von Laktat zurückzuführen. Der behauptete dampfenden Einfluss von Laktat auf die Fettverbrennungspiegelt sehr wahrscheinlich z.B. eine Fehlinterpretation von physiologischen Zusammenhängen.
 
Übrigens sollte man sich angesichts Forschungslage von irgendwelchen Überlegungen zu Laktatbildung grundsätzlich verabschieden. Laktatbildung ist wahrscheinlich kein sinnvolles Kriterium für die Steuerung des Trainings.
kannst du das mal ausführen? vielleicht auch im "Wissenschaftliche Arbeiten-Thread"?

"die Norweger" trainieren doch gerade sehr stark Laktat-gesteuert.
 
Eigentlich sollte man diese kurzen Sprints ganzjährig ins LIT-Training integrieren, mache ich aber auch zu wenig. Kann auch durchaus ein paar Sekunden länger sein als 6, manchmal wird 15 Sek angegeben. Sollte man nicht zu wörtlich nehmen solche Zeitangaben, wichtig ist, dass sie so kurz sind, dass sie keinen nennswerten zusätzlichen metabolischen Stress erzeugen.
Also auch in die ca. 30 Minuten Arbeitspendeln einbauen?
Oder doch nur auf LIT unter Puls 130 fahren?
Bin die letzten Jahre alles einfach alles in Zone 3-4 gefahren und hatte alles keinen Nutzen.
Das will ich natürlich ändern.
Danke
 
Da lässt Du aber außer acht, ob sinnvoll trainiert, regeneriert, etc ... wurde.
Ne gar nicht. Die Talente zeigen sich recht schnell in und nach der Pubertät, je nachdem was Du testen möchtest. Das Training ist ja nur ein Prozess, der dann dementsprechend über ein Paar Monate kontinuierlich vollzogen werden muss. In der Regel kommt man nach Training zur Diagnostik und dann geht es beim Radsport recht schnell an eine Grenze. Die ist dann bei 3, 4, oder 5W. Wer längere Zeit bei 3,5W war und nicht völlig ohne regelmäßiges Training kommt kum noch über 4W.
Ausnahmen sind natürlich auch Menschen, die sehr viel abnehmen müssen. Aer im Prinzip tut sich da nach 1-2 Jahren Sport eine deutliche Decke über Dir ein, die man nur noch schwerlich sehr nach oben schieben kann.
Ich würde mal sagen im ersten Jahr 1-2 W Steigerung, je nachdem wie unfit man gestartet ist. Dann kommt das regelmäßige Training bei hohem Umfang und die einsetzenden Verletzungen. Wer das robust übersteht und regelmäßig an Wettkämpfen teilnimmt, der ist zumindest einmal pro Saison in Topform und diese Leistungen muss man dann in den Folgejahren reproduzieren und auf einen Zeitpunkt hin noch mehr ausreizen.
Ab dem 4.-5. Jahr Ausdauersport wiederholt sich der Kreislauf doch und es sind nur noch geringe Fortschritte in den Kurzzeitausdauertests zu erzielen.
Ich gehe aber auch davon aus, das man da regelmäßig getestet wird oder sich selber testet und die Allouts (wie den 5- oder 20 Minuten Test) kennt.
Ein Problem bei dem Unterfangen ist ja auch wie gut man hohe Umfänge überhaupt verkraftet. Bei den meisten Sprtlern zeigen sich regelmäßig Phasen des Overreachings oder auch Unfälle so das da oft Leistungsreduzierung und nicht Steigerung eintritt.
Früher war das Thema ja noch sehr diffus und auch oft durch die extreme Dopingbetrügereien verschleiert.
Durch die Online Plattformen bekommt man nun aber ziemlich gut mit, wie die Leistungsfähigkeit in der Breite der Rennsportler, z.B. auf Zwift agiert und welche Leistung sie dabei bringen.
Man kommt dann ja selber drauf, das das 5. gekaufte Trainingsprogramm oder Coaching auch nicht mehr sehr viel mehr bringt, als das was man schon hatte.
Trotzdem muss man immer wieder diagnostizieren und auch mal andere auf die die eigene Performance blicken lassen, weil sich da doch eine Menge Details im Jahresverrlauf verändern und man immer wieder neu justieren muss (Schuheinlagen, Ernährung, Materialien zur Aerooptimierung aber auch wettkampfspezifische Themen wie Geschwindigeitsoptimierung, etc.
Man muss praktisch mit der technischen und konditionellen Entwicklung der Anderen oder auch jüngeren mitzuhalten.
Bis zur bitteren Aufgabe aller Ambitionen im hohen Alter. Also so mit 35 bis 40 Jahren.
 
Also auch in die ca. 30 Minuten Arbeitspendeln einbauen?
Oder doch nur auf LIT unter Puls 130 fahren?
Bin die letzten Jahre alles einfach alles in Zone 3-4 gefahren und hatte alles keinen Nutzen.
Das will ich natürlich ändern.
Danke
Das war nur mal ein Beispiel, welche Inhalte Du in so kurze EInheiten einbauen kannst um sie zu optimieren. Die Abendfahrt z.B. ausdehnen und dann 90 Minuten trainieren wäre sicherlich effektiver..
 
Bis zur bitteren Aufgabe aller Ambitionen im hohen Alter. Also so mit 35 bis 40 Jahren.
Vielleicht nicht absolute Weltspitze, aber immer noch super gut geht schon auch älter. Ich persönlich war nie spitze, eher leicht überdurchschnittlich (seit es PMs gibt war Bestwert einmal bei ca. 4,7 W/kg, vor allem erreicht durch Minimalstgewicht). In den letzten Jahren ging es kontinuierlich um bisher ca. 10% nach unten, aber für diese Saison bin ich guter Hoffnung, dass es wieder aufwärts geht :rolleyes:.
 
Vielleicht nicht absolute Weltspitze, aber immer noch super gut geht schon auch älter. Ich persönlich war nie spitze, eher leicht überdurchschnittlich (seit es PMs gibt war Bestwert einmal bei ca. 4,7 W/kg, vor allem erreicht durch Minimalstgewicht). In den letzten Jahren ging es kontinuierlich um bisher ca. 10% nach unten, aber für diese Saison bin ich guter Hoffnung, dass es wieder aufwärts geht :rolleyes:.
Genau so geht es mir auch.
 
kannst du das mal ausführen? vielleicht auch im "Wissenschaftliche Arbeiten-Thread"?

"die Norweger" trainieren doch gerade sehr stark Laktat-gesteuert.
Ich kann bei Gelegenheit nochmal mehr dazu schreiben. Kann aber dauern. Als Einstiegspunkt für den Stand der Wissenschaft ist diese Review gut geeignet
https://www.researchgate.net/publication/347352857_The_anaerobic_threshold_50_years_of_controversy
Geschrieben von zwei Wissenschaftlern, die sich seit Jahrzehnten mit dem Thema befassen und veröffentlicht in einer zumindest nicht völlig obskuren Zeitschrift.
Wichtig daraus. Man versteht bis heute nicht vollständig, unter welchen Bedingungen Laktat produziert wird. Zudem ist es kein leistungslimitierender Faktor, sondern eine Energiequelle. Das ganze Laktatschwellenkonzept kann als überholt gelten. Wo eine solche Schwelle identifiziert, hängt maßgeblich von der Methodik der Schwellenbestimmung ab. Zur Unterscheidung von Intensitäts-Domänen ist das Critical Power Konzept besser geeignet, usw. usw.
Passend dazu finden sich im San Milan Faden im Trainerroad-Forum einige interessante Anmerkungen von Andrew Coggan, die zeigen, was die Fettverbrennung bei steigenden Intensitäten hemmt (Spoiler: Nicht Laktat.)
Wenn man gar nicht vollständig weiß, unter welchen Umständen ein Metabolit entsteht, wie soll man es dann sinnvoll zur Trainingssteuerung einsetzen.
Ich halte angesichts der selbst für ausgewiesene Fachleute nur schwer zu überblickenden und offensichtlich nicht vollständig verstandenen Komplexität der menschlichen Physiologie überhaupt nichts davon, Training anhand einzelner messbarer Parameter, steuern zu wollen.
 
Das tolle am Rennradfahren ist, dass man auch im bereits vorgerückten Alter noch ziemlich gut sein kann, d.h. mit bedeutend Jüngern mitfahren kann.

Zu unserer Radtruppe stoßen immer wieder neue, junge und motivierte Leut. Letztes Jahr an der 5min Hausrampe habe ich mal das Gas stehen gelassen. Kam ein junger Sportstudent auf dem Zahnfleisch 10 s nach mir oben an, um mich nach meinem Alter zu fragen :bier:
 
Ich kann bei Gelegenheit nochmal mehr dazu schreiben. Kann aber dauern. Als Einstiegspunkt für den Stand der Wissenschaft ist diese Review gut geeignet
https://www.researchgate.net/publication/347352857_The_anaerobic_threshold_50_years_of_controversy
Geschrieben von zwei Wissenschaftlern, die sich seit Jahrzehnten mit dem Thema befassen und veröffentlicht in einer zumindest nicht völlig obskuren Zeitschrift.
Wichtig daraus. Man versteht bis heute nicht vollständig, unter welchen Bedingungen Laktat produziert wird. Zudem ist es kein leistungslimitierender Faktor, sondern eine Energiequelle. Das ganze Laktatschwellenkonzept kann als überholt gelten. Wo eine solche Schwelle identifiziert, hängt maßgeblich von der Methodik der Schwellenbestimmung ab. Zur Unterscheidung von Intensitäts-Domänen ist das Critical Power Konzept besser geeignet, usw. usw.
Passend dazu finden sich im San Milan Faden im Trainerroad-Forum einige interessante Anmerkungen von Andrew Coggan, die zeigen, was die Fettverbrennung bei steigenden Intensitäten hemmt (Spoiler: Nicht Laktat.)
Wenn man gar nicht vollständig weiß, unter welchen Umständen ein Metabolit entsteht, wie soll man es dann sinnvoll zur Trainingssteuerung einsetzen.
Ich halte angesichts der selbst für ausgewiesene Fachleute nur schwer zu überblickenden und offensichtlich nicht vollständig verstandenen Komplexität der menschlichen Physiologie überhaupt nichts davon, Training anhand einzelner messbarer Parameter, steuern zu wollen.
Aber man kann Laktat messen. Und das auch verkaufen. Tatsächlich steigt es in einem Stufentest langsam an, bis zu einem Punkt wo der Anstieg sehr viel schneller geschieht. Das war die Beobachtung.
 
kannst du das mal ausführen? vielleicht auch im "Wissenschaftliche Arbeiten-Thread"?

"die Norweger" trainieren doch gerade sehr stark Laktat-gesteuert.
Pjotr reitet immer wieder darauf rum - es gibt einige, wenige neuere Studien, die er auch schon zitiert hat. Nichts desto trotz gibt es zahlreiche Sportwissenschaftlicher (auch sehr erfolgreiche), die das nach wie vor anders sehen. Tatsächlich habe ich meine Zweifel und sehe mit meinem Laienhaften Wissen noch keine Beweise dafür, dass ein Laktatgesteuertes Training nicht doch sinnvoll ist / sein könnte.
 
Ich halte angesichts der selbst für ausgewiesene Fachleute nur schwer zu überblickenden und offensichtlich nicht vollständig verstandenen Komplexität der menschlichen Physiologie überhaupt nichts davon, Training anhand einzelner messbarer Parameter, steuern zu wollen.
Es ist doch aber überhaupt nicht so, dass z. B. die Norweger nur anhand von Laktat Training steuern. Es ist ein Parameter unter mehreren. Der Einwand, dass sie damit sehr erfolgreich ist, ist eben berechtigt und nicht von der Hand zu weisen.
Mir wäre jedenfalls nicht bekannt, dass das Critical Power Concept als einzige Messgröße ähnliche Erfolge vorzuweisen hätte. Für den Otto Normal Verbraucher natürlich machbarer und günstiger, keine Frage.
 
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