Welche Wirkungen überlange Einheiten, z.B. 8h-Fahrten, haben, hängt u.a. vom Ausgangsniveau ab. Wenn man sonst nur selten mehr als 4h fährt, wird der Regenerationsbedarf zumeist erheblich größer sein, als wenn man regelmäßig 5h oder mehr fährt. Meine rein persönliche Erfahrung ist, dass alle Trainingseinheiten, die deutlich über ~5h Dauer liegen, bei mir mit einem sehr starken Anstieg des Regenerationsbedarfs einhergehen und zumindest qualitativ sehr anspruchsvolles Training in den Tagen danach erschweren (...)
Im Trainerroad-Forum gab es dazu auch eine Diskussion, an der sich auch Andrew Coggan beteiligte. Der zeigte anhand von einem recht umfangreichen Leistungsdatensatz allerdings, dass ein sehr, sehr enger statistischer Zusammenhang zwischen der Langzeitleistung und der FTP besteht. Das illustriert, dass diejenigen, die nach x Stunden mit Y Watt am letzten Berg oder bei der letzten Attacke noch zu besonders hohen Leistungen fähig sind, dies nicht etwa wegen ihrer besonderen Fähigkeit der "Wiederholbarkeit" können, sondern weil sie schlicht eine höhere FTP haben als ihre Konkurrenten. Das spricht gegen einen besonderen trainingsmethodischen Nutzen sehr langer Trainingseinheiten, aber für einen Nutzen von allem, was die FTP steigert. Dabei hat die FTP auch eine zentrale Bedeutung für die Langzeitleistung. Etwas vereinfachend: Wer über 20 km schnell fahren kann, wird das auch über 200km können, wer schon über 20 km nicht schnell ist, der wird es auch auf 200km nicht sein
In der Summe sprechen diese Überlegungen dafür, überlange Einheiten nur sehr sparsam im Training einzusetzen, einen besonders hohen trainingsmethodischen Wert haben sie wahrscheinlich nicht.