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Meine Reise als Radsportler bei Steherrennen und Jedermannrennen

Falls du mal ein wenig Pech hast und ein Kommissär prüft, ob dein Vorderrad groß genug ist, bist du eh raus. Finden kann man immer was. Ich habe jedenfalls noch kein Vorderrad gesehen, was 24 Zoll groß ist. So steht es in den Vorschriften. Da fehlt bei einem handelsüblichen 24 Zoll Vorderrad aber knapp 2 cm, bei manchen Reifen sogar 2,5cm.
Außerdem gibt es eine UCI-Regel, die besagt, dass alle Rennräder 2 gleich große Räder haben müssen. Aufgrund dieser Regel wurde mal ein Rennen in Paris fast abgesagt. Da war ein UCI-Kommissär für den Sprinter Weltsup da, der hatte noch nie ein Steherrennen gesehen. Da mussten wir 2 Stunden warten, dann beendete er seinen Dienst und wir konnten loslegen.
Da sind lauter so komische Regeln am Start. Scheiben dürfen z.B auch nicht gefahren werden, da man dort keine Bandage von Felgenrand zu Felgenrand um die Felge herum anlegen kann. Die meisten drücken ein Auge zu, da die uralten Regeln sinnfrei sind.
Stimmt natürlich, es gibt echt viele, sinnlose Regeln. Bin ja schon froh, dass sie die Regel mit der Vorbaustütze rausgenommen haben. Da kann man wenigstens frei mit dem Vorbau rumbasteln. Das Verbot von VR-Scheibe find ich auch sinnlos. Klar, bei starkem Wind isses nicht ganz so schlau damit zu fahren, aber gerade im Velodrom ist das doch garkein Problem.
 
Im Velodrom kann höchstens die Zufahrt im Bahnbelag auf der Gegengerade hydraulisch weggeschoben werden-im Training schon erlebt-da war einer am falschen Schalter und in der Bahn ein Loch!
Das hatte ich nach den Meisterschaften auch erlebt, als die Motoren wieder rausgefahren wurden. Fand ich cool
 
In Heidenau sind wir schon zu 7. gefahren. Das geht schon. Glaube auch in Berlin wären es 7 geworden, wenn mehr Starter da gewesen wären.
In Heidenau finden die Rennen nach dem nationalen Reglement statt. Dort steht unter 3.8.1 drin:
(4) Die Teilnehmer an einem Steherrennen können mit der Ausschreibung be-
schränkt werden. Die Anzahl der in einem Lauf zuzulassenden Starter muss unter
Berücksichtigung der Länge der Bahn und ihrer Konstruktionsdaten den Sicher-
heitserfordernissen gerecht werden.
Die genaue Begrenzung der Zahl der Fahrer aus die Rundenlänge kommt aus dem UCI-Reglement und ist für die DM und internationale Wettbewerbe geltend.
 
Stimmt natürlich, es gibt echt viele, sinnlose Regeln. Bin ja schon froh, dass sie die Regel mit der Vorbaustütze rausgenommen haben. Da kann man wenigstens frei mit dem Vorbau rumbasteln. Das Verbot von VR-Scheibe find ich auch sinnlos. Klar, bei starkem Wind isses nicht ganz so schlau damit zu fahren, aber gerade im Velodrom ist das doch garkein Problem.
Das ist ja nicht explizit für Steherrennen geschehen, sonder für Massenstartrennen. Dass darunter auch Steherrennen fallen interessiert bei der UCI mal so richtig niemanden. Das Verbot von Scheibenrädern vorn und hinten ist aus diesem Passus abzuleiten:
5.1.2 Stehermaschinen
(1) Für die Rennmaschine des Stehers gelten folgende Vorschriften:
 Die Laufräder müssen von Rand zu Rand des Protektors des Schlauchrei-
fens mit Leinwand fest bandagiert sein und dabei die gesamte Felge um-
kleiden.

 Das Vorderrad muss einen Durchmesser von mindestens 60 cm aufweisen.
 Der Abstand zwischen Tretlagerachse und Achse des Vorderrades muss
mindestens 55 cm betragen, die Sattelspitze darf die Senkrechte zur Tret-
lagerachse nicht überschreiten. Der Sattel muss von einem handelsübli-
chen Modell und mindestens 25 cm lang sein. Er ist mit einer Spannfeder
zu sichern.

Da steht übrigens in Abweichung zum UCI-Reglement 60 cm VR Durchmesser drin, was weniger als 24 Zoll sind, aber immernoch ca. 1-1,5cm mehr, als alle Vorderräder haben. Bei den Holländern wurde das mal genau genommen, daher haben sich einige 26er VR gebaut, die dann die 24 Zoll geschafft haben (die Zoll Angaben bei LR sind sehr verwirrend und beziehen sich auf den Außendurchmesser eines LR mit relativ dicken Reifen). Mein Rahmenbauer hatte diesen Passus damals gelesen und sich beim Bau daran orientiert, daher habe ich unter der Gabelbrücken relativ viel Platz.
Ach ja, die Abstützung des Vorbaus war meiner Meinung noch nie vorgeschrieben. Die des Sattels war es mal, ist irgendwann man mit dieser Spannfeder umschrieben worden. Da es dort keine ordentlich Beschreibung gibt, hatte ich deswegen mal eine Diskussion mit einem Kommissär bei einer DM, der mich dann fahren lassen musste, da er mir nicht erklären konnte, was eine Spannfeder ist und wie und von wo nach wo die verlaufen solle und wogegen die etwas sichern solle.
 
Den fett hervorgehobenen Teil wird doch auch niemand wirklich erklären können?
 
Den fett hervorgehobenen Teil wird doch auch niemand wirklich erklären können?
Doch natürlich. Normalerweise sind die LR bei Stehern mit einer elastischen Stoffbandage umklebt. Das dienste früher dazu, den Reifen auf der Felge zu halten, wenn der Kleber sich löste. Das passierte, wenn man mit Schellack klebte wohl recht regelmäßig. Heutzutage völlig unnötig, wenn man einen ordentlichen Kleber benutzt. Trotzdem ist es noch Pflicht. Bei Scheiben wird einfach einige cm auf die Scheibe geklebt. Nicht regelkonform, aber meist wird ein Auge zugedrückt. Hier kann man das erkennen.
1.jpg
 
So, die erste "Trainingswoche" für die Saison 2023 ist durch. Wie es immer so ist, fühlten sich die ersten Touren ziemlich schrecklich an :D 150 Watt und 150er Puls, weißte Bescheid. Inzwischen läuft´s wieder relativ normal, die Schwelle ist jetzt nach der Saisonpause wahrscheinlich so um die 20 Watt auf 280 Watt gefallen, da steht aber ein Test noch aus, auch wenn ich mich darum aktuell drücke :D

Ab dieser Woche läuft dann auch der Trainingsplan von meinem Trainer, nachdem ich nun seit 5 Jahren meinen eigenen Plan geschrieben habe, bin ich gespannt, welche Änderungen da auf mich zukommen werden.

Saisonziele für nächstes Jahr sind soweit schon festgelegt, großes Finale der Steher DM, wieder über 300 Watt FTP und ein gutes Ergebnis beim Velograndprix in Meiningen. Die Cyclassics in Hamburg und der Münsterlandgiro sollten auch passen, schauen wir mal.

Ich werde auch versuchen diese Saison das Krafttraining ernsthafter zu betreiben, auch wenn mir da die Motivation doch ziemlich fehlt, aber von nix kommt ja nix :D

Das nächste Rennen ist ja dann in Berlin, die offene Steher-LVM, bis dahin werd ich wohl vom geänderten Plan noch nicht viel merken. Ich werde versuchen bis dahin immer mal ein Update zu geben, ob das jetzt wöchentlich oder mal alle 2 Wochen wird, kann ich noch nicht sagen, aber wenn sich was nennenswertes ereignet, erfahrt ihr das :)
 
Sooo, da simmer wieder :)

Am 10. und 11.12. fanden im Velodrom in Berlin die "Offenen Berliner Stehermeisterschaften" im Rahmen der Berliner Landesverbandsmeisterschaften Bahn statt. Ursprünglich war geplant, dass an beiden Tagen jeweils 3 Rennläufe a 20 km stattfinden, fanden sie auch, aber da ein Schrittmacher passen musste, waren es zwar 6 Steher, aber nur 5 Schrittmacher. Also durfte ein Steher jeweils zuschauen. Mich sollte das am Samstag im 2. Lauf ereilen, sodass ich am Samstag lediglich 2x Rennen fahren konnte, am Sonntag dann 3x.

Der erste Lauf, wir starteten von Position 1, lief gefühlt sehr zäh, so richtig wollten die Beine nicht in den Rennmodus, klar, es ist ja auch mitten in der Nebensaison. Aber gut, da müssen die Beine nunmal durch. Nach etwa der Rennhälfte hab ich mich dann gefangen und konnte mich relativ normal belasten. Nachdem wir zwischenzeitlich bis auf Platz 4 zurückgefallen sind, konnten wir uns am Ende den 3. Platz sicher, damit war ich zufrieden.

Mein 2. Lauf war dann besser, ich kam besser in Schwung, hatte nur das Problem, von Position 5 aus zu starten. Die Schrittmacher wurden bei jedem Lauf gewechselt, sodass jeder mit jedem fahren konnte. Wir kämpften uns im Verlauf des Rennens bis auf Platz 2 nach vorn, das sollte dann auch die Endstation sein, Platz 2, sowohl im Lauf, als auch im, natürlich nicht aussagerkräftigem, vorläufigem Ergebnis. Da kam mir dann der Gedanke, dass ja in der Gesamtwertung augenscheinlich das Pordium durchaus drin sein kann, also weiter zum Sonntag. Da alle sehr nah beieinander waren und durch maximal 1-2 Punkte getrennt waren, versprach der Sonntag Spannung bis zum letzten Lauf.

Der 3. Lauf, bzw. der erste am Sonntag, lief wieder eher bescheiden, ich brauchte wieder eine Weile um auf Betriebstemperatur zu kommen. Vielleicht sollte ich auch das Warmfahren nochmal überdenken, mal sehen. Auf jeden Fall starteten wir von Position 3, also genau in der Mitte. 2 starke Gespanne hinter uns, 2 nicht ganz so starke vor uns. Auf dem Papier also maximal Platz 3, aber wie das manchmal so ist, manchmal haben die anderen Pech oder einen schlechten Tag und wenn man dann zur Stelle ist, kann man das nutzen. Im Ergebnis Platz 2 und super zufrieden, die Chance auf das Podium mehr als intakt.

Lauf 4. Der am stärksten besetzte, 3 starke Gespanne und ein weniger starkes als Mitbwerber. Also auf dem Papier Platz 4. Gut, wie im 3. Lauf schon gelernt, manchmal kommt es anders. Wir fuhren ein sehr entspanntes Rennen, wissend, dass im 5. Lauf nochmal alles umgekrempelt werden kann. Platz 3 am Ende und doch schon müde Beine. Aber egal, ist ja bald vorbei. Auf in den letzten Lauf.

Nach den 4 Läufen nun also das Finale. in der Gesamtwertung bis dahin stabil auf Platz 3 musste schon ein Wunder passieren, um an diesem Platz noch was zu ändern, zu weit waren Platz 1-2 und Platz 4-5 entfernt. Wieder standen 2 starke und 2 weniger starke Gespanne am Start, ich wieder von Platz 3 ins Rennen gegangen, arbeitete mich sofort auf Platz 2 vor. Wir wurden wenige Runden später überholt, also wieder Platz 3, mit dem ich mich innerlich schon angefreundet hatte, als zunächst der bis dahin führende Probleme bekam und hinter uns zurück fiel. Auf einmal Platz 2, die Pace vom führenden gut mitgehend können. Mehr und mehr reifte in mir der Gedanke "Warum nicht noch auf Platz 1 nach vorn fahren? Im schlimmsten Fall platze ich und werden wohl wieder 3., zu weit sind die Plätze 4 und 5 entfernt". Gedacht, getan. Mein Schrittmacher hatte die gleiche Idee, nahezu zeitgleich wollten wir diese angehen und forcierten 10 Runden vor Schluss unseren Angriff. 6 Runden vor Schluss waren wir dran und fuhren sofort vorbei, ohne Rücksicht auf schmerzende Beine, 6 Runden Vollgas, dann war es geschafft. Mein erster Laufsieg in einem Steherrennen.

Insgesamt Platz 3, ein Punkt trennte mich von Platz 1-2, beide Punktgleich. Da ich nicht wüsste, wo ich diesen Punkt hätte gutmachen können, bin ich mit dem Ergebnis natürlich super zufrieden. Es geht definitiv in die richtige Richtung.
Bilder folgen dann heut Abend, hab da grad keinen Zugriff drauf :)

Jetzt ist aber wirklich erstmal Saisonpause, das nächste Rennen ist dann wohl im April, das erste Steherrennen 2023 dann am 07.05. in Heidenau.
 
Sooo, da simmer wieder :)

Am 10. und 11.12. fanden im Velodrom in Berlin die "Offenen Berliner Stehermeisterschaften" im Rahmen der Berliner Landesverbandsmeisterschaften Bahn statt. Ursprünglich war geplant, dass an beiden Tagen jeweils 3 Rennläufe a 20 km stattfinden, fanden sie auch, aber da ein Schrittmacher passen musste, waren es zwar 6 Steher, aber nur 5 Schrittmacher. Also durfte ein Steher jeweils zuschauen. Mich sollte das am Samstag im 2. Lauf ereilen, sodass ich am Samstag lediglich 2x Rennen fahren konnte, am Sonntag dann 3x.

Der erste Lauf, wir starteten von Position 1, lief gefühlt sehr zäh, so richtig wollten die Beine nicht in den Rennmodus, klar, es ist ja auch mitten in der Nebensaison. Aber gut, da müssen die Beine nunmal durch. Nach etwa der Rennhälfte hab ich mich dann gefangen und konnte mich relativ normal belasten. Nachdem wir zwischenzeitlich bis auf Platz 4 zurückgefallen sind, konnten wir uns am Ende den 3. Platz sicher, damit war ich zufrieden.

Mein 2. Lauf war dann besser, ich kam besser in Schwung, hatte nur das Problem, von Position 5 aus zu starten. Die Schrittmacher wurden bei jedem Lauf gewechselt, sodass jeder mit jedem fahren konnte. Wir kämpften uns im Verlauf des Rennens bis auf Platz 2 nach vorn, das sollte dann auch die Endstation sein, Platz 2, sowohl im Lauf, als auch im, natürlich nicht aussagerkräftigem, vorläufigem Ergebnis. Da kam mir dann der Gedanke, dass ja in der Gesamtwertung augenscheinlich das Pordium durchaus drin sein kann, also weiter zum Sonntag. Da alle sehr nah beieinander waren und durch maximal 1-2 Punkte getrennt waren, versprach der Sonntag Spannung bis zum letzten Lauf.

Der 3. Lauf, bzw. der erste am Sonntag, lief wieder eher bescheiden, ich brauchte wieder eine Weile um auf Betriebstemperatur zu kommen. Vielleicht sollte ich auch das Warmfahren nochmal überdenken, mal sehen. Auf jeden Fall starteten wir von Position 3, also genau in der Mitte. 2 starke Gespanne hinter uns, 2 nicht ganz so starke vor uns. Auf dem Papier also maximal Platz 3, aber wie das manchmal so ist, manchmal haben die anderen Pech oder einen schlechten Tag und wenn man dann zur Stelle ist, kann man das nutzen. Im Ergebnis Platz 2 und super zufrieden, die Chance auf das Podium mehr als intakt.

Lauf 4. Der am stärksten besetzte, 3 starke Gespanne und ein weniger starkes als Mitbwerber. Also auf dem Papier Platz 4. Gut, wie im 3. Lauf schon gelernt, manchmal kommt es anders. Wir fuhren ein sehr entspanntes Rennen, wissend, dass im 5. Lauf nochmal alles umgekrempelt werden kann. Platz 3 am Ende und doch schon müde Beine. Aber egal, ist ja bald vorbei. Auf in den letzten Lauf.

Nach den 4 Läufen nun also das Finale. in der Gesamtwertung bis dahin stabil auf Platz 3 musste schon ein Wunder passieren, um an diesem Platz noch was zu ändern, zu weit waren Platz 1-2 und Platz 4-5 entfernt. Wieder standen 2 starke und 2 weniger starke Gespanne am Start, ich wieder von Platz 3 ins Rennen gegangen, arbeitete mich sofort auf Platz 2 vor. Wir wurden wenige Runden später überholt, also wieder Platz 3, mit dem ich mich innerlich schon angefreundet hatte, als zunächst der bis dahin führende Probleme bekam und hinter uns zurück fiel. Auf einmal Platz 2, die Pace vom führenden gut mitgehend können. Mehr und mehr reifte in mir der Gedanke "Warum nicht noch auf Platz 1 nach vorn fahren? Im schlimmsten Fall platze ich und werden wohl wieder 3., zu weit sind die Plätze 4 und 5 entfernt". Gedacht, getan. Mein Schrittmacher hatte die gleiche Idee, nahezu zeitgleich wollten wir diese angehen und forcierten 10 Runden vor Schluss unseren Angriff. 6 Runden vor Schluss waren wir dran und fuhren sofort vorbei, ohne Rücksicht auf schmerzende Beine, 6 Runden Vollgas, dann war es geschafft. Mein erster Laufsieg in einem Steherrennen.

Insgesamt Platz 3, ein Punkt trennte mich von Platz 1-2, beide Punktgleich. Da ich nicht wüsste, wo ich diesen Punkt hätte gutmachen können, bin ich mit dem Ergebnis natürlich super zufrieden. Es geht definitiv in die richtige Richtung.
Bilder folgen dann heut Abend, hab da grad keinen Zugriff drauf :)

Jetzt ist aber wirklich erstmal Saisonpause, das nächste Rennen ist dann wohl im April, das erste Steherrennen 2023 dann am 07.05. in Heidenau.
Sehr cool.

Glückwunsch zum ersten Sieg und zum Gesamtpodium.👌👍🥳
 
Vielleicht solltest Du wirklich Dein Warmfahrprogramm überdenken.
Eventuell zeitiger anfangen und dann auch mal intensiver,kürzere Pause bis zum schaffen Start.
Gezielt Startphase trainieren- da brauchst Du scheinbar zu viel Einlaufzeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sooo, da simmer wieder :)

Am 10. und 11.12. fanden im Velodrom in Berlin die "Offenen Berliner Stehermeisterschaften" im Rahmen der Berliner Landesverbandsmeisterschaften Bahn statt. Ursprünglich war geplant, dass an beiden Tagen jeweils 3 Rennläufe a 20 km stattfinden, fanden sie auch, aber da ein Schrittmacher passen musste, waren es zwar 6 Steher, aber nur 5 Schrittmacher. Also durfte ein Steher jeweils zuschauen. Mich sollte das am Samstag im 2. Lauf ereilen, sodass ich am Samstag lediglich 2x Rennen fahren konnte, am Sonntag dann 3x.

Der erste Lauf, wir starteten von Position 1, lief gefühlt sehr zäh, so richtig wollten die Beine nicht in den Rennmodus, klar, es ist ja auch mitten in der Nebensaison. Aber gut, da müssen die Beine nunmal durch. Nach etwa der Rennhälfte hab ich mich dann gefangen und konnte mich relativ normal belasten. Nachdem wir zwischenzeitlich bis auf Platz 4 zurückgefallen sind, konnten wir uns am Ende den 3. Platz sicher, damit war ich zufrieden.

Mein 2. Lauf war dann besser, ich kam besser in Schwung, hatte nur das Problem, von Position 5 aus zu starten. Die Schrittmacher wurden bei jedem Lauf gewechselt, sodass jeder mit jedem fahren konnte. Wir kämpften uns im Verlauf des Rennens bis auf Platz 2 nach vorn, das sollte dann auch die Endstation sein, Platz 2, sowohl im Lauf, als auch im, natürlich nicht aussagerkräftigem, vorläufigem Ergebnis. Da kam mir dann der Gedanke, dass ja in der Gesamtwertung augenscheinlich das Pordium durchaus drin sein kann, also weiter zum Sonntag. Da alle sehr nah beieinander waren und durch maximal 1-2 Punkte getrennt waren, versprach der Sonntag Spannung bis zum letzten Lauf.

Der 3. Lauf, bzw. der erste am Sonntag, lief wieder eher bescheiden, ich brauchte wieder eine Weile um auf Betriebstemperatur zu kommen. Vielleicht sollte ich auch das Warmfahren nochmal überdenken, mal sehen. Auf jeden Fall starteten wir von Position 3, also genau in der Mitte. 2 starke Gespanne hinter uns, 2 nicht ganz so starke vor uns. Auf dem Papier also maximal Platz 3, aber wie das manchmal so ist, manchmal haben die anderen Pech oder einen schlechten Tag und wenn man dann zur Stelle ist, kann man das nutzen. Im Ergebnis Platz 2 und super zufrieden, die Chance auf das Podium mehr als intakt.

Lauf 4. Der am stärksten besetzte, 3 starke Gespanne und ein weniger starkes als Mitbwerber. Also auf dem Papier Platz 4. Gut, wie im 3. Lauf schon gelernt, manchmal kommt es anders. Wir fuhren ein sehr entspanntes Rennen, wissend, dass im 5. Lauf nochmal alles umgekrempelt werden kann. Platz 3 am Ende und doch schon müde Beine. Aber egal, ist ja bald vorbei. Auf in den letzten Lauf.

Nach den 4 Läufen nun also das Finale. in der Gesamtwertung bis dahin stabil auf Platz 3 musste schon ein Wunder passieren, um an diesem Platz noch was zu ändern, zu weit waren Platz 1-2 und Platz 4-5 entfernt. Wieder standen 2 starke und 2 weniger starke Gespanne am Start, ich wieder von Platz 3 ins Rennen gegangen, arbeitete mich sofort auf Platz 2 vor. Wir wurden wenige Runden später überholt, also wieder Platz 3, mit dem ich mich innerlich schon angefreundet hatte, als zunächst der bis dahin führende Probleme bekam und hinter uns zurück fiel. Auf einmal Platz 2, die Pace vom führenden gut mitgehend können. Mehr und mehr reifte in mir der Gedanke "Warum nicht noch auf Platz 1 nach vorn fahren? Im schlimmsten Fall platze ich und werden wohl wieder 3., zu weit sind die Plätze 4 und 5 entfernt". Gedacht, getan. Mein Schrittmacher hatte die gleiche Idee, nahezu zeitgleich wollten wir diese angehen und forcierten 10 Runden vor Schluss unseren Angriff. 6 Runden vor Schluss waren wir dran und fuhren sofort vorbei, ohne Rücksicht auf schmerzende Beine, 6 Runden Vollgas, dann war es geschafft. Mein erster Laufsieg in einem Steherrennen.

Insgesamt Platz 3, ein Punkt trennte mich von Platz 1-2, beide Punktgleich. Da ich nicht wüsste, wo ich diesen Punkt hätte gutmachen können, bin ich mit dem Ergebnis natürlich super zufrieden. Es geht definitiv in die richtige Richtung.
Bilder folgen dann heut Abend, hab da grad keinen Zugriff drauf :)

Jetzt ist aber wirklich erstmal Saisonpause, das nächste Rennen ist dann wohl im April, das erste Steherrennen 2023 dann am 07.05. in Heidenau.
Gratulation, da hast du ja lange genug drauf gewartet und hingearbeitet.
 
Außer Rainer Podlesch erkenne ich auf dem Gruppenfoto niemanden.
Kannste die Akteure mal vorstellen?
Von Links nach Rechts:

  • Leo Ardegast: Holländischer Schrittmacher, war mein erstes Rennen mit ihm
  • Thomas Funck: Mein aktueller Stammschrittmacher, wir bilden seit diesem Jahr ein Gespann und wollen auch langfristig zusammen fahren
  • Robert Hese: Ein neuer Steher aus Rostock, fuhr beim Ostseepreis der Steher sein erstes Steherrennen
  • Jakup Filip: Soweit ich weiß, amtierender tscheschicher Stehermeister, dieses Jahr Platz 8 bei der EM
  • Gerd Gessler: Neben Peter Bäuerlein der erfolgreichste, aktive deutsche Schrittmacher
  • Matthias Welke: Analog Robert Hese, seit diesem Jahr Schrittmacher, fuhr in Berlin sein 3. Rennen
  • ich
  • Frank Schaarschmidt: Schrittmacher aus Chemnitz, mein Stammschrittmacher, bevor ich mit Thomas angefangen hab, zu fahren
 
Von Links nach Rechts:

  • Leo Ardegast: Holländischer Schrittmacher, war mein erstes Rennen mit ihm
  • Thomas Funck: Mein aktueller Stammschrittmacher, wir bilden seit diesem Jahr ein Gespann und wollen auch langfristig zusammen fahren
  • Robert Hese: Ein neuer Steher aus Rostock, fuhr beim Ostseepreis der Steher sein erstes Steherrennen
  • Jakup Filip: Soweit ich weiß, amtierender tscheschicher Stehermeister, dieses Jahr Platz 8 bei der EM
  • Gerd Gessler: Neben Peter Bäuerlein der erfolgreichste, aktive deutsche Schrittmacher
  • Matthias Welke: Analog Robert Hese, seit diesem Jahr Schrittmacher, fuhr in Berlin sein 3. Rennen
  • ich
  • Frank Schaarschmidt: Schrittmacher aus Chemnitz, mein Stammschrittmacher, bevor ich mit Thomas angefangen hab, zu fahren
Kleine Korrektur, eine tschechische Meisterschaft gibts meines Wissens nach schon seit über 20 Jahren nicht mehr, da es weder eine Bahn, auf der Steherrennen ausgetragen werden können gibt, noch Motoren, die funktionieren. Steher gibts auch immer nur max. 1 zeitgleich. Der zweiterfolgreichste deutsche Schrittmacher ist sicherlich Andre Dippel. Danach sehe ich aber auch Gerd.
 
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