Irgendwie bin ich immer noch vom Ironman geflasht.
Muskelkater, ja aber überraschend wenig; nicht anders als nach einem Marathon.
Es war so schön! Ironman Frankfurt, nun zum 4. mal nach 2006/07/08 gemacht. Es hat sich nicht viel verändert. Da ich diesmal mit reduziertem Training heranging war es wesentlich entspannter und schöner!
Der Reihe nach.
Los geht‘s mit einem der übelsten Begleitumstände beim Ironman. Der Wecker. 3:00. 3:59 Uhr S-Bahn für 2,6 km. Angekommen beim Shuttle, direkt rein und halbleer sofort abgefahren!
Angekommen am Langener Waldsee, noch ca. 10 Min. gewartet bis die Wechselzone aufgemacht hat. Radflaschen mit Wasser und flüssiger Verpflegung befüllt, vorne nur Wasser. Gels und Riegel in die Tasche und die Schuhe um sofort nach dem schwimmen mit der Verpflegung zu beginnen. Dann die von vielen erwünschte Ansage dass es 24.3° sind und damit Neo erlaubt ist. Ein paar Tropfen in der Luft sorgten für einen sanften Regenbogen über dem See. Tolle Stimmung. Also kurz vor 6 den Neo an und entspannt beim Schwimmeinstieg 1:15 bis 1:25 reingegangen. Dann um 6:49 Uhr ins Wasser, erst 1500m mit sehr kurzem Landgang, dann der Rest. Ab der letzten Wende an der Boje dann die letzten Meter gegen die Sonne. Für mich der erste rolling start bei einem Ironman - absolut top! Das Wasser wunderbar klar, selbst den Boden konnte man an vielen Stellen sehen. Schwimmzeit 1:17.
Durch T1 mit Neo, dann im Zelt umziehen und los mit verpflegen. Am Ausgang mit meinem Rad am
Sattel schiebend das Highlight, steht da für mich völlig unerwartet S2 mit Freundin und rufen mich. Extra nach FFM dafür gefahren.
Also ab auf‘s Rad, auch hier erstmal essen und nicht zu schnell los, dennoch zeigt der
Garmin kurz hinter FFM einen ø von >35 km/h an – nicht schlimm, denn es war ja alles flach. Die Strecke im wesentlichen wie früher, auch „the hell“ unverändert dabei, Hühnerberg (auf dessen „Gipfel“ in der 2. Runde
@Adrenalino stand und anfeuerte - Danke!); schön fand ich die 30er Schleife Heldenbergen-Ilbenstadt. Beim reinfahren kommen einem die Schnellen entgegen und beim rausfahren die, die diese 30 km noch vor sich haben. Es gab 4 kpl. Verpflegungsstellen und 2 Wasserstellen, perfekt durchorganisiert, nur eine war nicht geschickt angelegt da man dort zu schnell ist. Ich nahm immer Wasser (kalt!) und irgendwann mal eine Banane.
Durch Frankfurt alles perfekt abgesperrt und abgesichert; schön schneller als die in der Nebenspur fahrenden Autos fahren zu können. Die 2. Runde war natürlich wärmer und anstrengender. Seltsamerweise fuhr ich über weite Strecken tatsächlich allein, Gruppen habe ich keine gesehen!
Dann nach 182 km / 1536 hm in T2 angekommen sagt mein
Garmin einen ø von 30,1 km/h, das passt mir. Kurz vor dem absteigen sehe ich schon Kalorienchen die mir zuruft dass S2 auf der Laufstrecke sein wird.
Rad aufgehängt, Beutel geschnapot und Rad gegen Laufschuhe getauscht.
Laufen muss man ja auch noch - einen Marathon. Mein Kopf sagt mir, erst mal los und sehen wie es sich so anfühlt. Es fühlt sich gut an, ich sehe
@cube04 der mich anfeuert ( Danke!). Die ersten 11-12 km laufen fast von allein und mir ist klar dass es so nicht weitergehen kann. Aber ich weiß auch bereits jetzt dass ich das Ding sicher zu Ende bringen werde. Ein gutes Gefühl (besonders auch weil mir das nicht jeder zutraute) aber auch ich muss mich mit der Wärme arrangieren und mache fast an jeder Verpflegung einen kleinen walk und in jeder Runde einen Boxenstop, bei der Trinkmenge kein Wunder -ab km14 zusätzlich zu Wasser Coke (mit Eis!) und je Runde 1 Gel oder mal ein Orangenstück. Schön Arne und Tri-Szene mit einem coolem Plakat kurz vor der Wende Gerbermühle auch mit meinem Namen/Startnummer von mir gesehen zu haben. Auf der Flößerbrücke dann immer wieder von
@Adrenalino sowie von
@cube04 am Anfang der Runde angefeuert worden. Mein S2 mit Freundin und Kalorienchen waren meist im Bereich vom Park (Gerbermühlstr.). 2,5 km vor dem Ziel hat mich eine bekannte tschechische Läuferin (ehem. Marathon Olympiateilnehmerin) überholt, das motivierte mich dass ich mit ihr lief und ihr gar auf den letzten 500 m eine halbe Minute abnehmen konnte (wenn sie den Marathon auch 1 Std. schneller lief als ich).
Im Ziel im Tunnel, ich sah nur noch den Zielbogen und hörte den Lärm. Gänsehaut. Ganz kurz vor dem Ziel löste sich die Anspannung und ich war nur noch glücklich. Ironman Frankfurt - wunderbar! Laufzeit 4:42 Std. Gesamtzeit 12:22 Std.