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Vorher-Nachher

Ihr müßt unterscheiden zwischen Uni und FH. An der FH (Dipl.-Ing (FH) )sind/waren Praktika Pflicht, zu meiner Zeit (um 1990 herum) 2 volle Semester. Es kann sogar sein, dass ein Vorpraktikum für den Studieneinstieg Pflicht war, das hatte ich als FOS-Absolvent aber eh in der Tasche)

Im ersten, im 3. Semester, war ich 20 Wochen 4 Tage Vollzeit in einer Werkzeugmacherei, und da war Mitarbeit an den Aufträgen angesagt, nicht Showfeilen von Lochplatten oder Drehen von Fernsehtürmen (das erfolgte bereits vorher, in den Praktika n der Fachoberschule - auch 2x 10 Wochen).
Danach war einem nichts Metallenes mehr fremd, von Bohren, Drehen, Fräsen, Schleifen, Gewinde fabrizieren bis hin zu Schweißen, Härten, Brünieren und Funkenerosion, und zwar mit verwertbarem Ergebnis. Bissl Hydraulik/Pneumatik war auch dabei.

Auftrag für eine Vorrichtung (zB zum Zusammenbau von Benzin-Förderpumpen) kam herein, jeder bekam die Zeichnungen zu einem oder mehreren Teilen, dann ging man ins Lager, sammelte die Rohlinge ein, und man fertigte die Teile. Wenn man nicht wußte, wie, ging man zu einem Meister, Gesellen oder Alt-Lehrling :D und ließ es sich zeigen.

Den Kommilitonen bei anderen Firmen gings kaum anders, nur die in den ganz großen Firmen (BMW, Bosch etc.) hatten es etwas ausbildungs-mäßiger.
(Das 2. Praktikum fand im 6. Semester statt, hatte denselben Umfang, nur war die tätigkeit bereits "Ingenieurmäßiger", also Rechnen, Zeichnen, Messen etc.)

Vor Einführung der FHs 1969 gab's das Polytechnikum, da war, wenn ich mich nicht irre, eine einschlägige Berufsausbildung Voraussetzung, das stimmt.

Anders verhält es sich beim Ingenieurstudium an der Universität (Dipl.-Ing. ohne "FH"), das es schon ewig gibt (da kommen die Dr.-Ing. her). Hier war, soweit ich weiß, nie eine Berufsausbildung erforderlich, nur die normale Hochschulzulassung, also Abi. Wie es sich mit Praktika verhält, weiß ich nicht auswendig. Die meisten haben eins gemacht.
Kann ich bestätigen. Die meisten Uni-Absolventen können nix praktisches fabrizieren. Palabern aber wie die Weltmeister!

Wie immer, Ausnahmen bestätigen die Regeln. Wie es mit der heutigen Ausbildung ausschaut, dazu kann ich aber nix sagen.

Beste Grüße.
 
Kann ich bestätigen. Die meisten Uni-Absolventen können nix praktisches fabrizieren. Palabern aber wie die Weltmeister!
Hab ich zwar nicht geschrieben, was Du da "bestätigst", aber: Müssen sie auch nicht können. Haben andere Aufgaben, die wiederum der Mechaniker oder ich als Fh-Ing nicht können. Hat jeder seine Rolle.
 
Für die meisten Ings ist reperatur freundlich ein Buch mit 7 Siegeln
eine Frage der Anforderung. Was soll das Endprodukt sein - billig, leicht zu warten, einfach zu fertigen, haltbar... nicht alles läßt sich gleichzeitig umsetzen.
Also legt irgendjemand fest, was am wichtigsten ist und was weniger wichtig. Meistens ist diese Person *kein* Ing. Ein *guter* Ing ist einer, der diese Vorgaben möglichst gut umsetzen kann.

Frag mal einen Controller, der hat auch ein paar Klischees über Ingenieure auf Lager - meist hört man dann, wenn er seine Ing von der Kette ließe, käme das perfekte Produkt heraus, das ewig hält, alle Funktionen aufweist, die man sich erträumt, voll zerlegbar ist und aus feinsten Werkstoffen.
Nur wird das dann erstens nie fertigentwickelt, und zweitens so teuer, dass es keiner kaufen kann oder will.
(Die Methode hat schon viele Firmen zerlegt oder zumindest fast, von Bugatti über Lancia bis zu Voigtländer, Zeiss, Leitz oder Hasselblad).

Bei Endverbraucherprodukten ist die Reparierbarkeit weniger wichtig, weil das Zeug billig sein muß, sonst wird's nämlich nicht gekauft.

Bei hochpreisigen Produkten mit langer Lebensdauer für Spezialmärkte, wo beim Einkauf auch auf Reparierbarkeit geachtet wird, zeigen sie durchaus, dass sie es können, die Ingenieure. Schwere Bagger, Lokomotiven, sowas in der Art.

Kleine Anekdote am Rand: Bei Daimler mußten die Entwickler schon in den 60er Jahren hart kämpfen um jede Schraube, die sie gerne aus besserer Qualität genommen hätten. Wir reden von 5 Pfg Unterschied im Einkauf, und von einer S-Klasse, die nicht nur von ihrem Image als "bestes Auto der Welt" lebte, sondern auch eine Marge von 10000.-DM hatte. Nicht vom Golf, der in einem umkämpften Marktsegment unterwegs ist und über den Preis verkauft wird.

Das ist kein Gegeneinander, sondern ein Miteinander. Der Chef sagt, was gebaut wird, der Dr-Ing generell, wie, der FH-Ing detaillert das ganze, die Handwerker setzen es um, der Controller passt auf, dass am Schluß Geld über bleibt (jeder will schliesslichauch gerne am Monatsende eine Lohntüte mit was anderem drin als ein paar Motten).

Wenn alle ihren Job können, kommt dann was gutes dabei raus (und wenn sie sich auch noch respektieren und gegenseitig zuhören, was *sehr* gutes).
 
Zuletzt bearbeitet:
eine Frage der Anforderung. Was soll das Endprodukt sein - billig, leicht zu warten, einfach zu fertigen, haltbar... nicht alles läßt sich gleichzeitig umsetzen.
Also legt irgendjemand fest, was am wichtigsten ist und was weniger wichtig. Meistens ist diese Person *kein* Ing. Ein *guter* Ing ist einer, der diese Vorgaben möglichst gut umsetzen kann.

Frag mal einen Controller, der hat auch ein paar Klischees über Ingenieure auf Lager - meist hört man dann, wenn er seine Ing von der Kette ließe, käme das perfekte Produkt heraus, das ewig hält, alle Funktionen aufweist, die man sich erträumt, voll zerlegbar ist und aus feinsten Werkstoffen.
Nur wird das dann erstens nie fertigentwickelt, und zweitens so teuer, dass es keiner kaufen kann oder will.
(Die Methode hat schon viele Firmen zerlegt oder zumindest fast, von Bugatti über Lancia bis zu Voigtländer, Zeiss, Leitz oder Hasselblad).

Bei Endverbraucherprodukten ist die Reparierbarkeit weniger wichtig, weil das Zeug billig sein muß, sonst wird's nämlich nicht gekauft.

Bei hochpreisigen Produkten mit langer Lebensdauer für Spezialmärkte, wo beim Einkauf auch auf Reparierbarkeit geachtet wird, zeigen sie durchaus, dass sie es können, die Ingenieure. Schwere Bagger, Lokomotiven, sowas in der Art.

Kleine Anekdote am Rand: Bei Daimler mußten die Entwickler schon in den 60er Jahren hart kämpfen um jede Schraube, die sie gerne aus besserer Qualität genommen hätten. Wir reden von 5 Pfg Unterschied im Einkauf, und von einer S-Klasse, die nicht nur von ihrem Image als "bestes Auto der Welt" lebte, sondern auch eine Marge von 10000.-DM hatte. Nicht vom Golf, der in einem umkämpften Marktsegment unterwegs ist und über den Preis verkauft wird.

Das ist kein Gegeneinander, sondern ein Miteinander. Der Chef sagt, was gebaut wird, der Dr-Ing generell, wie, der FH-Ing detaillert das ganze, die Handwerker setzen es um, der Controller passt auf, dass am Schluß Geld über bleibt (jeder will schliesslichauch gerne am Monatsende eine Lohntüte mit was anderem drin als ein paar Motten).

Wenn alle ihren Job können, kommt dann was gutes dabei raus (und wenn sie sich auch noch respektieren und gegenseitig zuhören, was *sehr* gutes).
+1
 
Wenn se frisch von der Uni komm is des doch normal - die bekommen ja auch beigebracht, dass se ganz was besonderes sind und die Welt ausserhalb der Uni nur auf se wartet!
Nur in Forschungsprojekten arbeiten, spiegelt halt leider keine reale Welt dar - in der Wirtschaft ticken die Uhren anders (auch ich musste des lernen).

Ob nun Geselle, Meister, Diplom, FH (is des überhaupt n Abschluss? :p:bier:), Doctore... und selbst ohne Abschluss: es zählt immer nur die Erfahrung.
Je mehr man davon hat, umso besser - is wie mit Hubraum! :cool:

Mir gehn nur solche tierisch aufn Sack, die jedem unter die Nase reiben müssen, dass se Ing sind und sich dann auch noch so aufführen.
Fragt man dann mal bisschen ins Detail... pffffff...
 
Zuletzt bearbeitet:
Da sagt doch auch keiner was gegen, oder? Dieses Grundwissen gepaart mit der gesammelten Berufserfahrung sollte ihn aber zu einem Problemlöser und Entscheider entwickeln der seiner Berufsbezeichnung gerecht wird und vor allem auch den Tellerrand erheblich erweitern sollte.

Ich schreibe bewusst im Konjunktiv, da das nicht immer so ist. Das gilt aber für jede Berufsgruppe. Sogar für Werkzeugmacher und Maschinenschlosser.

Und merke: Ing und Schlosser bzw. Arbeitsvorbereitung sollten immer zusammenarbeiten. Da hilft ein "basta" meistens nicht wirklich weiter.

So und jetzt mal schnell Räder und Teile an die Sonne:

Vorher:


Nachher:
 
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Da sagt doch auch keiner was gegen, oder? Dieses Grundwissen gepaart mit der gesammelten Berufserfahrung sollte ihn aber zu einem Problemlöser und Entscheider entwickeln der seiner Berufsbezeichnung gerecht wird und vor allem auch den Tellerrand erheblich erweitern sollte.

Ich schreibe bewusst im Konjunktiv, da das nicht immer so ist. Das gilt aber für jede Berufsgruppe. Sogar für Werkzeugmacher und Maschinenschlosser.

Und merke: Ing und Schlosser bzw. Arbeitsvorbereitung sollten immer zusammenarbeiten. Da hilft ein "basta" meistens nicht wirklich weiter.

So und jetzt mal schnell Räder und Teile an die Sonne:

Vorher:


Nachher:
Geil. So etwas ähnlich möchte ich mir auch irgendwann mal zulegen, also Italenischer Stahlrahmen mit Campagnolo Veloce oder Record mit der ersten Ergo Generation(Record nur wenn der Geldbeutel es zulässt:rolleyes:)
 
So, ich hab mal ne dunkel eloxierte, unansehliche Mavic G 40 Felge mit stark abgeriebenen Felgenflanken in einem Abflussreiniger-Bad behandelt:

Vorher:
G_40_vorher_1.jpg

... Zwischenstand...

G_40_Zw_1.jpg

... Nacher:

GP 40 Nacher_1.jpg


GP 40 Nacher_2.jpg


GP 40 Nacher_3.jpg

(O.K. - der Schleifmitteldreck um die Ösen muß noch weg)

Und weil die Plörre schon mal angerührt war, gleich noch ne Sattelstütze etwas aufgehübscht:

Campa_SR_vorher_1.jpg


Stütze_Nacher_4.jpg


(und die Tastatur muß ich wohl auch mal bissl putzen) :oops:
 
So, ich hab mal ne dunkel eloxierte, unansehliche Mavic G 40 Felge mit stark abgeriebenen Felgenflanken in einem Abflussreiniger-Bad behandelt:

Vorher:
Anhang anzeigen 367609
... Zwischenstand...

Anhang anzeigen 367610
... Nacher:

Anhang anzeigen 367611

Anhang anzeigen 367612

Anhang anzeigen 367613
(O.K. - der Schleifmitteldreck um die Ösen muß noch weg)

Und weil die Plörre schon mal angerührt war, gleich noch ne Sattelstütze etwas aufgehübscht:

Anhang anzeigen 367614

Anhang anzeigen 367615

(und die Tastatur muß ich wohl auch mal bissl putzen) :oops:
:daumen:
 
Schoene Idee. Jetzt weiss ich, was ich mit alten GP4 mache, wenn ich 'ne silberne Felge fuer den Klassiker brauche :-)
Der Kleber ueberlebt's vermutlich nicht, schaetze ich mal.
 
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