christiancarbon, Du hast Recht — Konservatorisch betrachtet ist es schon eine echte Freveltat, diesen durchaus «interessanten» Originallack zu entfernen. Allerdings kaufte ich dieses Gefährt einzig und allein zu dem Zweck, daran meine ersten Schraubereien zu üben (meine erste Unternehmung in dieser Sache). Und ein vorher/nacher Fotovergleich wird sicherlich beeindruckender, wenn ich der Stahldame ihr etwas prätentiöses barocke Kleidchen ausziehe und eine blasse, natürliche Schönheit so vor mir steht, wie sie die Götter Hephaistos und Chromos geschaffen haben (gut, diese Metapher hinkt, weil ich nicht weiß, wie ich das mit dem Polieren sinnlich und lyrisch einbetten kann, ohne dass es allzu frivol wird ...).
Aber fern ab davon bin ich sogar der Überzeugung, dass wenn ich eine vorhandene Verchromung freilege, auch beruhigt auf den Begriff «Restaurierung» zurückgreifen darf.
Und ja, das scheint wirklich Chrom zu sein. Sitz- und Kettenstreben waren schon Sichtverchromt und die Oberfläche geht da nahtlos über (auch wenn sie danach «rauh» wird). Wahrscheinlich haben die seinerzeit das Trumm einfach als ganzes in ein Chrombad gesteckt und nur die Sichtteile einem Finish unterzogen.
Das mit dem Chrom-Polieren der rauhen Stellen funktioniert bisher aber sehr wohl: angefangen mit 600er Körnung, dann 1000er und dann noch 000er-Stahlwolle und Autosol — glänzt nach einem ersten Feldversuch schon ganz prima (bei naher Betrachtung sieht man dann schon kleinpunktige Unebenheiten, aber das lasse ich zunächst mal unberücksichtigt).
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Ob die Chromschicht von der Dicke her meiner Poliererei standhält ist aber noch ungewiss. Nun egal, man werkt ja, um zu erkennen (....Zen und die Kunst ein Fahrrad zu polieren)