Ich habe mal ein halbes Jahr bei einer "Weltfirma" gearbeitet. Die haben mich an eine Drehbank von 1942 gestellt um Kunststoff Dichtringe anzuphasen. Den Ein/Aus Schalter haben sie mir gezeigt, Stahl war montiert und die Anschläge eingestellt. Waren ein paar hundert Dinger. Nach ein paar Teilen war klar so wie das eingestellt ist dauert das Wochen. Also habe ich mich bei den Drehern an genau so alten Maschinen nebenan durchgefragt bis ich in der Lage war auf der Mühle eine Vorrichtung zur sicheren Montage der Werkstücke zu drehen. Ich hatte zuvor niemals an einer Drehbank gearbeitet. Hab's hinbekommen.
Der Seniorchef war so eine Nummer, hat am liebsten nur Vorkriegsmaschinen zum Schrottpreis angeschafft. "Die kommen damit schon zurecht". Das war nur das eine.
Sonst habe ich da an ähnlich alten Stempelpressen aus Granulat Dichtringe gepresst. Da die Pressen viel zu groß waren (aber billig) mußte ich da mit Stahlringen einen Turmbau zu Babel errichten um dann, eine Hand rechts die andere Links am Sicherjeitsschalter den Bauch frei zum Turmbau, die Fuhre zu komprimieren. Holzauge sei wachsam, ein Ring leicht verkantet und der Dreck wäre geflogen, aber mit Schmackes.
Als später die Spaceshuttle vom Himmel gefallen ist habe ich mich wenig gewundert daß die Dichtringe eben von dieser Weltfirma geliefert wurden ...
Gott hab ihn selig den alten Drecksack der seine Mitarbeiter an den langen Hohnmaschinen auf Apfelsinenkisten balancieren ließ und seine verbleite Drecksbrühe direkt in den Main abführte ....