Also,
eins ist mal Fakt: als Radfahrer bist du einem Autofahrer ziemlich ausgeliefert. Der hat eine Blechrüstung und du nur einen Drahtesel. Er hat also immer einen "taktischen" Vorteil. Man bleibt irgendwie immer der Depp und kann höchstens mal einen Finger zeigen.
Ich bin währedn des Studiums mal ein paar Jahre in Berlin Kurier gefahren und lege heute noch in der Woche etwas mehr als 200 km innerhalb Berlins mit dem Rad zurück. Ich könnte auch solche Geschichten erzählen. Und immer blieb dieses Ohnmachtsgefühl des Ausgeliefertseins.
Irgendwann habe ich mir dann allerdings etwas angewöhnt, das die Situation geändert hat. Ich fuhr mit ca. 35 km/h auf der Strasse und werde von einem Kleintransporter überholt. Er schreit irgendwas von "Fahrradweg". Ich reagiere nicht (ehrlich!) und trete weiter. Der Typ drückt mich an die parkenden Autos und ich muss eine Vollbremsung machen. Naja lange Rede kurzer Sinn, an den Ampeln habe ich ihn immer wieder überholt und er überholt mich wieder jedesmal in absolut wahnsinniger Art. - Ich weiß nicht warum, aber an diesem Tag hatte ich mein Schloß nicht um die Hüfte sondern um den Hals gehängt. Ich war sehr wütend. Bei der nächsten Ampel hatte er mein Schloss in der Windschutzscheibe. Ich konnte unbehelligt weiterfahren. :lutsch:
Seit dieser Zeit (1998) habe ich mein leichtes aber festes
Fahrradschloss immer um den Hals und es kam schon etliche Male zum Einsatz. Die sollen ruhig merken, dass wir kein Freiwild sind.
Bei der Tour am Wochenende bleibt das Schloss allerdings zu Hause. Auf der Landstrasse bin ich dann wieder der wehrlose Depp ...
:duck:
