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KDM - Klassiker des Monats November 2023

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Re: KDM - Klassiker des Monats November 2023
Als Student hatte ich ein Rad mit Schlauchreifen und dafür nix im Kühlschrank, weil ich ständig neue Reifen kaufen musste – mal überspitzt gesagt. Wusste einfach nicht, wie man die flickt. Deshalb habe ich das Thema Schlauchreifen lange Zeit ad acta gelegt.

Nun könnte das wieder aktuell werden, aber zu dem Kurs nur gut vorbereitet. Also: Wie handhabt ihr das? Aufwendig nähen (zumindest klingt die Methode aufwendig) oder kippt ihr da einfach Dichtmilch rein?
 
Hmmm ich habe einmal vor 40 Jahren geflickt, Ergebnis: beim 1. Aufpumpen flog mir das Ganze um die Ohren.
Früher gabs da wohl richtige Profis die das auch gut konnten. Dafür bin ich aber auch zu günstige Schlauchreifen gefahren als dass sich das gelohnt hätte.
Schlauchreifen sollten früher auch min 1-2 Jahre "reifen" bevor man sie aufzog. Das verlängerte die Lebenssdauer enorm.

heute sehe ich das so : wenn ich viel Zeit und Geld über habe und/oder es totaaaaaal authentisch haben möchte, dann fahre ich Schlauchreifen mit dem entsprechenden Pannen-Risiko und Klebeaufwand.

Ansonsten immer einfacher und sicherer: Faltreifen. Und heute wirst Du damit ja auch nicht mehr belächelt wie früher als man als "echter" Rennfahrer nur Schlauchis fuhr.
 
Da sind dann ja echt zwei schöne Räder dazugekommen. Coole Farben beim Lauer von @FSD. Wäre gespannt wie sich das fährt. Könnte meine Größe sein ;)...
Und das Mittendorf von @theSon finde ich wahnsinnig elegant. Adel👒 auf dem Radel sozusagen...
 
...wenn man die Schlauchreifengeschichten hier so liest frage ich mich, ob sich die Wahrnehmungen und die manuellen Fähigkeiten in den letzten Jahrzehnten doch zum Negativen verändert haben.

Als ich begann mich für den Radsport zu interessieren, hatte in meiner Umgebung nahezu jeder Schülerfahrer die Reifen unter dem Kinderbett abgelagert und selber Schlauchreifen geflickt, neu vernäht und aufgeklebt. Man hatte damals allerdings auch keine Bildschirmzeit und wenig Taschengeld...
Jagt man den Text durch den Google-Translator "Früher war alles besser" zu "Klare Ansage im Kiezjargon", kommt raus:

"So ihr grünschnäbligen Weichfußpedalierer. Passt mal auf. Wenn ihr mit mit euren blassweißen Samtpfötchen nicht mal'n Löffelchen Bio-Müsli in die Kauleiste gesteuert kriegt, weil ihr grad bei Tiktok Herzchen und Taschengeld an eure Tanzlehrer verteilt, drückt ihr besser mal weiter eure Luganos in den Teer.
Und eins noch. Im Gegensatz zu euch baumelten wir bei der Geburt nicht an der Nabelschnur, wir hingen an ‘nem Schlauchreifen."

Nimm's mir nicht krumm. Aber ich konnte deine Replik einfach nicht kommentarlos stehen lassen ;)
 
@theSon ich seh da kein Rost, hab extra die Brille aufgesetzt und reingezoomt.
Wie von dir gewohnt, ist alles sehr lecker aufbereitet.
Ich glaube, ich hatte die Bilder schon mal an anderer Stelle gezeigt.
So sah der Chrom aus bevor ich Hand angelegt hatte.
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Bin eigentlich ein absoluter Freund von "Versuch macht kluch". Bei den 160 Schleifen für die Michelin-Schlappen geht mir diese Chuzpe aber offen gesagt etwas flöten. Deshalb: Merci für die Tipps und Erfahrungsberichte (auch wenn ich den KDM Thread dafür gekapert habe, sorry dafür).
 
Ich weiß von einem RR-Verein daß sie früher die defekten Schlauchreifen die Saison über gesammelt haben und im Winter gingen sie zum örtlichen, ländlichen Schuhmacher.
Der Preis für die Michelin ist happig, aber sie fühlen sich echt porno an. für mich wurde es leider unabsehbar wann ich sie mal fahren könnte drum habe ich sie, schweren Herzens in gute Hände weiter gereicht.
 
Da diesen Monat noch kein Engländer dabei ist, muss ich mal mein Raleigh in den KDM werfen. Das Rad wäre nicht bei mir, wenn ich nicht die Unterstützung von @Anma1975 und @roykoeln gehabt hätte. Herzlichen Dank fürs Abholen und Zwischenlagern an die beiden.
Ich habe hier bereits zwei Raleighs in TEAM Lackierung, aber dieses musste ich unbedingt haben. Es ist eins der frühen Bikes in der rot schwarz gelben Lackierung und hat ein Gelb lackiertes Steuerrohr. Diese Farbkombination hatten nur die ersten Räder der TI Team-Lackierung. Danach habe ich diese nur noch bei den Bahnrädern gesehen. Das Rad ist weitgehend original ausgestattet und ich hab es bisher nur kurz geputzt, bevor ich hier vorstelle. Der 59er Rahmen ist mir eigentlich ein Stück zu groß aber mein Sohn freut sich, dass er bei Besuchen jetzt auch ein Rad in passender Größe hat. Aus irgendeinem Grund hat die Vorbesitzerin die Schnellspanner ausgetauscht. Das wird natürlich noch geändert. Morgen in Geel werde ich wohl die passenden Schnellspanner finden. Den Rest sieht ihr auf dem Bildern.
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So, nachdem ich die kurze Trockenperiode heute Vormittag zum fotografieren genutzt habe, kann ich dieses illustre Feld mit meinem uralten Franzosen ergänzen.
Erworben habe ich das Rad im September auf dem Teilemarkt in Lipsheim/Elsaß in der Nähe von Straßburg. Ich dachte ursprünglich die Farbe des Rades sei schwarz mit fein zu erahnender Linierung. Die Lager waren allesamt ziemlich verharzt und drehten schwer. Das Alter des Rades wurde von mir und auch dem Verkäufer auf die Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts datiert.
Auf dem Steuerkopfschild steht "Cycles Rols Asnières". Leider habe ich im Netz nichts darüber gefunden :(

Alles was dran war könnte original sein, bis auf den Sattel und bei dem Vorbau von Pivo bin ich mir nicht sicher. Normal sind die Vorbauten aus dieser Zeit fest mit dem Lenker verlötet, auf alten Bildern von früher kann man aber auch schonmal Vorbauten mit Klemmschrauben sehen, weshalb ich mir durchaus vorstellen kann, dass der Vorbau/Lenker auch original sein kann.
Die Felgen sind aus Stahl und waren leider komplett mit feinem Rost überzogen. Die vordere Bremse fehlte, aber es waren Abdrücke an der Gabel und dem Lenker zu sehen, die auf eine ursprüngliche Montage schließen ließen.
Nachdem ich sämtliche Verschraubungen eine Nacht lang mit WD40 eingeweicht hatte, war die Demontage am darauffolgenden Tag einfach.
Den Rahmen habe ich erst abgewaschen, dann mit Lackreiniger behandelt, aber erst nach dem Bearbeiten mit 000er Stahlwolle kam der Aha-Effekt. Der Lack entpuppte sich als ein dunkles rotbraun und es kam immer mehr der wunderschönen Linierung zum Vorschein. Konserviert habe ich mit Hartwachs.
Die Felgen habe ich so gut es ging entrostet. Zum Schutz vor erneutem Rost habe ich diesmal zu Klarlack gegriffen. Die Speichen sind neu. Die vordere Bremse ist aus meinem Fundus. Der "Schutzblechstummel" und die Taschenauflage ist eine Eigenproduktion.
Natürlich waren sämtliche Lager offen und wurden gereinigt. Das Steuerkopflager besitzt eine konische Klemmung, wie ich sie bisher noch nirgends gesehen habe.
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Das Lenkerband war so montiert und wurde vor dem erneuten wickeln gewaschen ;)
Jetzt aber Bilder:
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Schönes Rad :) Das Schokoladige Rotbraun war eine gängige Lackierung der Zeit. Selbst die Lokomotiven der französischen Nordbahn (vor SNCF) waren so lackiert. Schokoladenbraun mit gelben Linierungen. Das braun entspricht in etwa dem heutigen RAL 8017.
 
Hallo Armin,

ein toller Fund und ein sehr schicker, zeitgenössischer Aufbau. Chapeau, gefällt mir sehr gut. Glückwunsch.

Das Alter des Rades wurde von mir und auch dem Verkäufer auf die Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts datiert.
Auf dem Steuerkopfschild steht "Cycles Rols Asnières".

Da (20er Jahre) gehe ich mit. Asnières ist ein Vorort von Paris und da gab es viele kleinere Rahmenbauer aber auch Manufakturen. Kaufmann wäre z.B. so ein Rahmenbauer aus der Peripherie von Paris.

Alles was dran war könnte original sein, bis auf den Sattel und bei dem Vorbau von Pivo bin ich mir nicht sicher. Normal sind die Vorbauten aus dieser Zeit fest mit dem Lenker verlötet, auf alten Bildern von früher kann man aber auch schonmal Vorbauten mit Klemmschrauben sehen, weshalb ich mir durchaus vorstellen kann, dass der Vorbau/Lenker auch original sein kann.

Das gab es sowohl als auch oder besser gesagt, glaube ich, dass die Katalogabbildungen, welche wir so finden und kennen, eher aus dem Anfang der 20er stammen und deshalb noch mehrheitlich den Stand der 10er Jahre zeigen. Auf der anderen Seite wären Aluminium-Vorbauten für die 20er Jahre eine Sensation und die Klemmvorbauten waren zu Anfang aus Stahl oder mbMn einer Bronzegusslegierung
 
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