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Kettenwachs statt -öl für den Herbst-Winter sinnvoll?

Folgende Frage stelle ich mir: bei meinem letzten Bikepacking Trip hatte es die ersten 6 Tage ( 500km) quasi durchgeregnet. Dazu sehr sandiger Boden. Die Nacht hat es ebenso durchgeregnet und das Fahrrad musste immer im Regen vor dem Zelt stehen. Habe die Kette zum Teil während der Fahrt kurz mit einem Tuch durchgewischt und nachgeölt. Abends dann dick mit Öl imprägniert und morgens das überschüssige abgewischt. Die Kette war dann am Ende des Trips (ca. 1000km) hinüber. Kann man so ein Szenario mit einer gewachsten Kette irgendwie überstehen oder hat man gar noch Vorteile? Befürchte, dass Wachsemulsion nie trocknen kann bevor sie im Stand vom Regen abgewaschen wird.
 

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Re: Kettenwachs statt -öl für den Herbst-Winter sinnvoll?
Die Shimano ist definitiv geölt, die SRAM könnte tatsächlich mit einer Art Öl-Wachs-Gemisch behandelt sein, aber definitiv nicht mit Parafin-Wachs.
Ich habe in meinem Radfahrerleben noch nie eine gewachste Shimano-Kette gesehen, die waren alle geölt. Und ich habe in nun fast 30 Jahren wirklich einige Ketten gesehen. Womit genau sie geölt sind, kann ich nicht sagen, aber es ist definitiv Öl.
 
Ich habe in meinem Radfahrerleben noch nie eine gewachste Shimano-Kette gesehen, die waren alle geölt. Und ich habe in nun fast 30 Jahren wirklich einige Ketten gesehen. Womit genau sie geölt sind, kann ich nicht sagen, aber es ist definitiv Öl.
Ja, das schrieb ich auch so.
 
Bei dem, was üblicherweise im Restmüll landet (legal!), sind Waschbenzin- und Kettenölrückstände in einem Kaffeefilter nicht bedenklich.
Können die sich nicht entzünden? Meine von einem Fall gehört zu haben, bei dem Rückstände von Benzin/Terpentin/Spiritus oder was auch immer zur Selbstentzündung gereicht haben.

Ansonsten ist das Entfetten-Chemikalien-Gedöns auch, was mich am meisten nervt: Bis die Kette die Reinigungslösung nicht mehr trübt, sind bei mir bei komplett neuen Ketten manchmal 3-4 Schüttel- und Stehenlass-Durchgänge mit stets frischem (bzw. gefilterten und mehrere Tage gesetztem) Benzin/Terpentin nötig.

Ich filtere das dann zur Wiederverwendung jedes Mal mit Kaffeefilter + gebrauchter FFP2-Maske und lasse es ein paar Tage stehen, bis sich auch die feinsten Partikel unten absetzen.

Zum Glück nehmen die Wertstoffhöfe hier solche Substanzen an.
Bin aber schon kurz davor, mir das überteuerte Silca-Entfettungszeugs zu kaufen – bei dem soll 1 x 10 Minuten + kräftig Schütteln zum Entfetten einer neuen Kette reichen (brauche manchmal 2 Tage und mehr mit Waschbenzin, Terpentin usw.) und biologisch abbaubar soll's auch sein.
 
Können die sich nicht entzünden? Meine von einem Fall gehört zu haben, bei dem Rückstände von Benzin/Terpentin/Spiritus oder was auch immer zur Selbstentzündung gereicht haben.
....
Das habe ich auch schon gehört von Leuten, die ihr Parkett mit Leinöl und Terpentin behandeln, und dann ist das Haus abgebrannt.
Da die Müllwagen den Restmüll ja gleich kleinmalen (jedenfalls hier) sollte man da wirklich keine nennenswerten Mengen an Benzin entsorgen.
 
Bin aber schon kurz davor, mir das überteuerte Silca-Entfettungszeugs zu kaufen – bei dem soll 1 x 10 Minuten + kräftig Schütteln zum Entfetten einer neuen Kette reichen (brauche manchmal 2 Tage und mehr mit Waschbenzin, Terpentin usw.) und biologisch abbaubar soll's auch sein.
Ceramic Speed hat neulich leider den Preis von UFO Clean verdoppelt, ist damit aber immer noch halb so teuer wie Silca Chain Stripper. UFO Clean funktioniert jedenfalls sehr gut zum Entfetten und ist auch im aktuellen Guide von Zero Friction beschrieben.
 
Folgende Frage stelle ich mir: bei meinem letzten Bikepacking Trip hatte es die ersten 6 Tage ( 500km) quasi durchgeregnet. Dazu sehr sandiger Boden. Die Nacht hat es ebenso durchgeregnet und das Fahrrad musste immer im Regen vor dem Zelt stehen. Habe die Kette zum Teil während der Fahrt kurz mit einem Tuch durchgewischt und nachgeölt. Abends dann dick mit Öl imprägniert und morgens das überschüssige abgewischt. Die Kette war dann am Ende des Trips (ca. 1000km) hinüber. Kann man so ein Szenario mit einer gewachsten Kette irgendwie überstehen oder hat man gar noch Vorteile? Befürchte, dass Wachsemulsion nie trocknen kann bevor sie im Stand vom Regen abgewaschen wird.
Die starke Abnutzung entsteht dann, wenn Dreck fest pappt und als Reibenittel fungiert. Da hilft Wachs tatsächlich.
Ich überlege auch, mein CX mal umzustellen. Ich habe auch so schon viel Zeit mit Kettenpflege nach jeder Fahrt, da sollte es eigentlich nicht viel schlimmer werden.
Präferiert ihr quick link fürs Wachsen?
 
Folgende Frage stelle ich mir: bei meinem letzten Bikepacking Trip hatte es die ersten 6 Tage ( 500km) quasi durchgeregnet. Dazu sehr sandiger Boden. Die Nacht hat es ebenso durchgeregnet und das Fahrrad musste immer im Regen vor dem Zelt stehen. Habe die Kette zum Teil während der Fahrt kurz mit einem Tuch durchgewischt und nachgeölt. Abends dann dick mit Öl imprägniert und morgens das überschüssige abgewischt. Die Kette war dann am Ende des Trips (ca. 1000km) hinüber. Kann man so ein Szenario mit einer gewachsten Kette irgendwie überstehen oder hat man gar noch Vorteile? Befürchte, dass Wachsemulsion nie trocknen kann bevor sie im Stand vom Regen abgewaschen wird.
Kette abmachen und mit ins Zelt nehmen (wenn du ein kettenschloss hast):)
 
Präferiert ihr quick link fürs Wachsen?
Ich verwende zwar grundsätzlich Quicklink, aber fürs reinigen und nachwachsen nehme ich die Kette nicht runter, denn dank dem Wachs verschmutzt sie nur wenig.

Hier das Bild einer 12-fach Ultegra Kette nach 3250 km mit folgendem Lebenslauf:

KM 0: Neue Kette mit Shimano Werksschmierung ohne weitere Behandlung montiert

KM 1000: Kette trocken mit Lappen abgewischt und Mariposa Flowerpower Wachs 2x gründlich am Rad appliziert

KM 2000: Kette trocken mit Lappen abgewischt und mit Mariposa Flowerpower am Rad nachbehandelt

KM 3000: Kette trocken mit Lappen abgewischt und mit Mariposa Flowerpower am Rad nachbehandelt

KM 3250: Kette ersetzt wegen Längung (Parktool erste Stufe) d.h. bis zum "vollständigen" Verschleiss hätte die Kette sicher nochmals 1000 km - 2'000 km gehalten

Fazit:
Für nahezu 0 Aufwand bin ich mit dem Resultat mehr als zufrieden. Allerdings muss ich dazu sagen, dass die Kette nie bei Regen und 0 Meter über staubige, unbefestigte Wege gefahren wurde. Denn dann wäre der Pflegeaufwand wohl höher.

Hätte ich die neue Kette vollständig entfettet, dann alle 500 km nachgewachst und bei 1'000, 2'000, 3'000 ... die Kette jeweils runtergenommen und wieder vollständig gereinigt, so könnte man vermutlich die doppelte Distanz oder noch mehr damit zurücklegen und sie würde auch sauberer ausschauen. Aber ich habe schlicht keine Lust, den enormen Aufwand zu treiben. Das RR ist ein Gebrauchsgegenstand und die Kette ein Verbrauchsgegenstand, da muss nicht immer alles glänzen und makellos rein sein.


Kette.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine CX-Kette ist nach 1000 km trotz Reinigung nach jeder Ausfahrt schon durch 😂
Am RR halten sie wesentlich länger, aber 1000mm auf Werksschmierung würden aie vermutlich trotzdem nicht halten.
Der optische Eindruck ist aber eig recht egal, auch eine gedehnte Kette sieht noch gut aus, wenn sauber. Daher immer mal mit der Kettenlehre.testen.
 
Ich habe ja mit der Parktoollehre gemessen, siehe Beschreibung oben bei KM 3250
Hatte schon nach korrigiert.
Ich bin erstaunt, dass du die Erstwachsung am Rad machst. Wie willst du denn das Fett aus den Rollen kriegen so?
Bei deiner Schonnutzung ist es vermutlich relativ egal, wie du sie behandelst, vermute ich.
Ich hatte mal ein Schönwetterrad, das ich nur auf Touren mit geringer Tretlast gefahren bin, da habe ich die Kette nicht gewechselt, bevor ich das Rad nach ein paar Jahren abgegeben habe🫣
 
Hatte schon nach korrigiert.
Ich bin erstaunt, dass du die Erstwachsung am Rad machst. Wie willst du denn das Fett aus den Rollen kriegen so?

Das kannst du oben bei KM 0 nachlesen

Ich fahre die ersten 1'000 km mit der Kette so wie sie geliefert wird und dann appliziere ich Mariposa Flower Power direkt am Rad grosszügig 2x im Abstand von 24h, ohne das Fett vorher vollständig zu entfernen. D.h. ich wische das Fett nur gründlich von der Oberfläche mit einem Lappen ab, in den Rollen bleibt es drin. Spann- und Laufröllchen, Kettenblätter und Kassette wische ich ebenfalls gründlich mit Tuch und/oder Papier ab.

Ich halte mich nicht an die Empfehlung des Wachsherstellers, sondern an das Pareto-Prinzip. Mit 20% Aufwand erreiche ich ein Ergebnis von 80%, um den restlichen 20% zu erreichen, müsste ich hingegen 80% des Aufwandes betreiben. D.h. das optimale Aufwand-/Nutzenverhältnis steht bei mir im Vordergrund und nicht die 100%-Lösung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kannst du oben bei KM 0 nachlesen

Ich fahre die ersten 1'000 km mit der Kette so wie sie geliefert wird und dann Appliziere ich Mariposa Flower Power ohne das Fett vorher zu entfernen, so einfach geht das.
Nun, ich sehe nicht wo bei deiner Verwendung Wachs Vorteile bietet, wenn du herkömmliche Fettung noch drunter hast.
 
Nun, ich sehe nicht wo bei deiner Verwendung Wachs Vorteile bietet, wenn du herkömmliche Fettung noch drunter hast.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass neue Ketten kaum verschmutzen und die Schweinerei erst dann anfängt, wenn man die Kette das erste mal nachölt. Das ist auch der Grund dafür, dass ich die neue Kette so lange unbehandelt fahre, bis es ordentlich rasselt.

Zum schmieren habe ich in den letzten 40 Jahren nahezu alle bekannten Mittelchen getestet und bei jedem war es eine Schweinerei d.h. die Kette hat den Dreck wie irre "angelockt". Dann habe ich zufällig eine Werbung von Mariposa Flowerpower Wachs gelesen und statt nach 1'000 km nachzuschmieren, habe ich wie oben beschrieben das Wachs appliziert und ich bin vom Ergebnis begeistert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kette abmachen und mit ins Zelt nehmen (wenn du ein kettenschloss hast):)
Mit in den Schlafsack!

Spaß beiseite, ich hätte auch erheblich Zweifel ob Träufelwachs bei Dauernass viel bewirken kann, wenn die Kette noch nicht einmal über Nacht trocknen kann.
Ich verwende zwar grundsätzlich Quicklink, aber fürs reinigen und nachwachsen nehme ich die Kette nicht runter, denn dank dem Wachs verschmutzt sie nur wenig.

Hier das Bild einer 12-fach Ultegra Kette nach 3250 km mit folgendem Lebenslauf:

KM 0: Neue Kette mit Shimano Werksschmierung ohne weitere Behandlung montiert

KM 1000: Kette trocken mit Lappen abgewischt und Mariposa Flowerpower Wachs 2x gründlich am Rad appliziert

KM 2000: Kette trocken mit Lappen abgewischt und mit Mariposa Flowerpower am Rad nachbehandelt

KM 3000: Kette trocken mit Lappen abgewischt und mit Mariposa Flowerpower am Rad nachbehandelt

KM 3250: Kette ersetzt wegen Längung (Parktool erste Stufe) d.h. bis zum "vollständigen" Verschleiss hätte die Kette sicher nochmals 1000 km - 2'000 km gehalten

Fazit:
Für nahezu 0 Aufwand bin ich mit dem Resultat mehr als zufrieden. Allerdings muss ich dazu sagen, dass die Kette nie bei Regen und 0 Meter über staubige, unbefestigte Wege gefahren wurde.

Hätte ich die neue Kette vollständig entfettet, dann alle 500 km nachgewachst und bei 1'000, 2'000, 3'000 ... die Kette jeweils runtergenommen und wieder vollständig gereinigt, so könnte man vermutlich die doppelte Distanz damit zurücklegen und sie würde auch sauberer ausschauen. Aber ich habe schlicht keine Lust, den enormen Aufwand zu treiben. Das RR ist ein gebrauchsgegenstand und die Kette ein Verbrauchsgegenstand, da muss nicht immer alles glänzen und makellos rein sein.


Anhang anzeigen 1337488
Keine 3500 ohne Regen??? Sind das Höhenkilometer? Du machst mir echt Angst um meine Effettomariposa-Kette (die bei ca 30000 Kette Nummer drei wurde (jeweils gewechselt nach 132,60, da sind sämtliche Verschleisslehren um Haushalt noch bei “erste Stufe schon fast in Sichtweite“)
 
Keine 3500 ohne Regen??? Sind das Höhenkilometer? Du machst mir echt Angst um meine Effettomariposa-Kette (die bei ca 30000 Kette Nummer drei wurde (jeweils gewechselt nach 132,60, da sind sämtliche Verschleisslehren um Haushalt noch bei “erste Stufe schon fast in Sichtweite“)
Mit 90 kg Fahrergewicht, vielen Pässen und Steilrampen mit bis zu 20% Steigung und nur minimaler Pflege, wurde die Kette arg strapaziert.

Wenn man das Wachs zu 100% korrekt anwendet und als Leichtgewicht im moderateren Gelände unterwegs ist gehe ich davon aus, dass bis zu 10'000 km drin liegen.
 
Generell ist man als Kettenwachs-Benutzer gut dabei beraten nicht die billigsten Ketten zu kaufen, welche oftmals schlechtere oder keine Oberflächenbeschichtungen aufweisen und damit generell eher Rost anfällig sind. Bei KMC z.b. gibt es die optionale EPT-Beschichtung oder eben auch bei Shimano haben die teueren Ketten edlere Beschichtungen. Gerade für gewachste Alltagsräder handhabe ich es so das ich da eher nicht die billigste Kette kaufe damit diese nicht über gebühr korrodiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die DuraAce-Kette ist sicher noch etwas besser als die Ultegra, aber die Ultegra hat bestimmt das viel bessere Preis-/Leistungsverhältnis und das zählt für mich.
 
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