Noch mal zurück zur Reifenfrage..
Tja,
die Frage fand und finde ich auch schwierig und habe sie jetzt mal mit Conti
MountainKing MK2 als Faltreifen in 2.2 beantwortet.
Vielfach habe ich als Empfehlung "Nobby Nic" und "auf jeden Fall 2.4 breit" gehoert, aber fuer mich klang das ein wenig unreflektiert, a la "breiter ist immer besser" und "
Schwalbe macht eh die besten
Reifen". Ob mein Eindruck richtig war?
Vermutlich waere 2.0 oder gar 1.8 die bessere Wahl fuer den Zweck "Marathon" und jemanden, der es kann.
Ich als ungefederter MTB-Nichtskoenner mit etwas Respekt vor dem technischem Teil bin mit meiner Wahl ganz zufrieden. Der Unterschied zu den 15 Jahre alten Dingern war auf jeden Fall enorm! Ich habe hier mal die gleiche Runde mit dem Crosser und mit dem MTB gedreht. Der Crosser laeuft solange (spuerbar) besser, wie der Untergrund nicht richtig grob wird. Das MTB ist in jedem Fall einfacher und komfortabler zu fahren.
Aber wie gesagt, ich kann's nicht ;-)
Hast du da die Made in Germany Dinger genommen, oder aus Asien?
Ich habe die Race King in 2.2 gewählt, erst als normale Faltreifen bestellt (18,90), dann gewogen, für fett befunden, noch mal gegoogelt und dann wieder eingeschickt. Stattdessen ist es der Race King in der Race Sport Version geworden (27,90 oder so), "gute" Gummimischung und über 100g leichter. Ein paar Tage vorher habe ich noch gesagt "niemals werde ich über 50 Euro für einen Satz MTB-Pellen ausgeben", aber dann das übliche: Angst, durch schlechtes Material und Geiz an der falschen Stelle schlechter unterwegs zu sein als man könnte
Supersonic habe ich mich nicht getraut
GTdanni.
Bei der Montage habe ich gemerkt, dass ich zwar nach einigen Überlegungen wohl einen guten
Reifen gekauft habe, aber das noch nicht weit genug gedacht war. Erstens sind die
Reifen so fett, dass ich die aufgepumpt nicht an der HS22 bzw. den Cantisockeln vorbei kriege. Zweitens habe ich eine 17c Felge hinten und 16c vorne, da muss der
Reifen um nicht zu verrutschen mit mehr Druck gefahren werden, als bei breiten
Felgen. Na immerhin, am Rahmen schleift so gerade nix:
Aber wehe das Hinterrad kriegt einen kleinen Seitenschlag, der verschlimmert sich über den fetten
Reifen so weit, dass dann wieder irgendwo der Mantel an der Bremse schleift. Ich bin die letzten zwei Tage meine HS22 ohne Brakebooster gefahren
Bevor es richtig auf Tour ging habe ich 3 Tage mit dem Druck experimentiert und bin bei etwa 2,5 bar gelandet. Die ersten zwei Tage bin ich unter 2 bar gefahren, da durfte ich aber nach jeder Runde den gewanderten Mantel wieder neu ausrichten. Auf regelmäßiges Luft ablassen und Mantel neu ausrichten, mit Klebstoff experimentieren
D) und Angst vor abreißenden Ventilen konnte ich verzichten, das war eh schon aufregend genug.
Für das VR hat mir ein Mitfahrer einen Nobby Nic zur Leihgabe angeboten (heftiger Größenunterschied zw.
Schwalbe 2.25 und Conti 2.2!), nach den ersten Rutschpartien in leichtem Gelände habe ich das gerne angenommen. Da wir auf Tour sehr viel grobes Gelände gefahren sind, war das wohl eine gute Entscheidung.
Über unterschiedliches Fahrverhalten bei dem Druck kann ich leider nicht viel sagen, die ersten Tage im Gelände waren eh die Hölle, da war ich genug mit den Unterschieden zum Rennradfahren beschäftigt
Alles in allem bin ich sehr zufrieden, die Karre rollt viel besser als mit der alten Bereifung. So richtig ans Limit konnte ich den
Reifen im Gelände nicht bringen, als Anfänger auf minimalstgefedertem Rad war ich auf den teilweise wirklich kranken Abfahrten eh überfordert und hauptsächlich damit beschäftigt nicht abzuschmieren. Ideal wären etwas schmalere
Reifen gewesen, im Rahmen passt es, aber zumindest mit den Maguras wird es eng.
Fazit: MTB macht Spaß und ich freue mich drauf, hier im Kölner Umland mal vor dem Winter ein paar Touren damit zu fahren.
Aber: vor allem weil ich es (noch) nicht richtig kann, war ich auf den Wanderwegen etwas zu leicht bewaffnet unterwegs. Nach 1000hm "Abfahrt" mit großen Teilen grobem Schotter und alle 10-20m eine tiefe Regenquerrille (Typ: schluckt halbes Laufrad) ist man mit dem Hardtail (50mm eigentlich unbrauchbarer Federweg), Felgenbremsen und schlechter Technik fix und fertig.
Hauptproblem sind dabei die
Bremsen, mit Scheibe konnten die anderen immer mal wieder von der Bremse gehen um dann wieder runterzubremsen, ich hatte keine Chance mal nicht zu
bremsen, wenn ich nicht mit 30 km/h in die nächste Rille ballern wollte. Dafür hat die Bremsleistung dann nicht mehr gereicht, obwohl auch mal 4 Finger ranmussten
An die Schmerzen im Oberschenkel durch die stehende aber angewinkelte Haltung gewöhnt man sich wahrscheinlich. Für mich war das neu, das tut mehr weh als ein Sprint im Sitzen oder Stehen.
(nein, das bin ich natürlich nicht gefahren, sondern geschoben - nach oben!)