• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Wie seid ihr zum Rennrad fahren gekommen?

In meiner Jugend habe ich immer viel Sport gemacht, hauptsächlich Leichtathletik und Schwimmen, ein wenig Volleyball. Dann bin ich durch Zivildienst, Studium und berufliche Selbstständigkeit zur Couch-Potato und Fernsehsportler mutiert. Interessant ist, wie man es schafft, sich in die Tasche zu lügen, man sei trotz allem fit.
2007 kam dann die Erweckung. Im Sommerurlaub an der Ostsee haben meine Frau und ich uns Räder (normale 7-Gang Hollandräder) geliehen. Die erste "Tour" umfasste geschätzt 20-25(!) km und brachte mich an den Rand meiner Leistungsfähigkeit. Die letzten Kilometer habe ich kaum noch gepackt. Die nächsten Tage hatte ich den Muskelkater meines Lebens. Dort habe ich mir geschworen, dass ich mich nie wieder von meiner Frau abhängen lasse.
Wieder zu Hause stand ich direkt am nächsten Tag im Radladen, wo ich zunächst ein Treckingbike erstand, um erst mal zu testen, wie nachhaltig meine guten Vorsätze wohl wären. Ich bin dann gestartet mit Fahrten um die 30km (täglich) und mir ging es ganz schnell körperlich besser (obwohl ich mich eigentlich subjektiv gut gefühlt hatte). Ich hatte Feuer gefangen und war 10 Tage später wieder im Laden, wo mir schon beim ersten Besuch ein Giant TCR Advanced1 aufgefallen war. Das nötige Geld wechselte den Besitzer und 3 Stunden später war ich Fahrer eines RR. 2 Monate später habe ich zum ersten Mal die 100 km Distanz geknackt, 9 Monate später die 200. Seither ist ein Leben ohne Rennrad nicht mehr vorstellbar und ich weiß gar nicht mehr, wie ich früher die Wochenenden rumgebracht habe.
 
Ich bin als kleiner mopsiger Junge eigentlich immer überall mit dem Rad hingefahren. Nicht, daß ich je sportliche Ambitionen hatte - aber das war einfach die Art der Fortbewegung. Auch die paar Meter zum Gymnasium immer mit dem Rad. Das war dann in den Neunzigern ein Stahl MTB für 350 Mark. Das Rad war schwer und ich wurde auch immer schwerer. Rauchend ohne jede Puste erinnere ich mich noch an Fahrten ohne jeglichen Elan.
Irgendwann war das MTB dann weg und es kam dann mit 18 ein Hollandrad für die Fahrt zum Bahnhof. Es gab dann ne Zeit wo ich mit meinen 150 Kilo im Grunde überhaupt kein Rad gefahren bin. Da war Autofahren cooler.
Dann bin ich in die Großstadt gezogen und meine damalige Freundin, heute Frau, sagte mir, ich solle doch anstatt mit der Stadtbahn zur Arbeit versuchen wie sie mit dem Rad zu fahren. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon 50 Kilo weniger drauf und rauchte auch nicht mehr. Die ersten drei Tage Fahrt zur Arbeit (6 km eine Strecke) waren der totale Kampf. Ich erinnere mich auch an Fahrten an leichten Steigungen wurden zur totalen Qual.
Aber nach ner Zeit war einfach die Gewöhnung da und ich dachte mir, kaufste dir dein erstes richtiges Rad. Also habe ich mir damals noch recht unwissend ein KTM "Crossbike" mit XT etc. gekauft für richtig Geld.
Damit bin ich dann immer flott zur Arbeit und habe auch gemerkt, daß "weitere" Touren von 30 km drin waren.
Wir sind dann wieder aus der Stadt weggezogen und hier auf dem Lande waren dann irgendwann die ersten 40 km Ausfahrten geschafft. Und dann kam irgendwann die Radbesessenheit mit immer mehr Hunger auf Technikwissen, Zusammenhänge, Position einstellen. Reifenwahl. Meiner Frau wurde es irgendwann zu bunt - da wurde mir klar, daß sie eigentlich Schuld daran hat, denn wenn sie mich nicht animiert hätte mal mit dem Rad zur Arbeit zu fahren wäre es vielleicht gar nicht so weit gekommen.
Jedenfalls habe ich dann 1,5 Jahre immer wieder überlegt ob ich nun doch nen Renner kaufen sollte, einfach weil das Crossbike nicht mehr zur Arbeit benutzt wurde, demnach durfte es ein reines Sportgerät sein.
So habe ich immer wieder das Verlangen unterdrückt. Und dabei immer wieder an meine Kindheit gedacht, an den Nachbarsbengel der ein Stahlbianchi in natürlich Celeste hatte.
Irgendwann mal sowas...
Dann war mal wieder Hochsaison mit machen oder nicht als ich eines abends bei den ebay Kleinanzeigen ein neuwertiges Alu Bianchi in meiner Größe in der nächsten Stadt gesehen habe. Angerufen und ein paar Tage später gekauft. Ich mußte es einfach machen. Glücklicherweise hatte ich da schon den Plan von der korrekten Geometrie hier aus dem Forum und wußte was ich kaufe.
Tja, und was kann ich sagen. Die ewige Frage, ob das Rennrad so viel toller ist als das Crossbike - es war nach der ersten Fahrt klar. Natürlich. Ich hatte ja nie einen Vergleich.
Diese Leichtigkeit. Diese Freude.
Ich lasse es langsam angehen und habe neben Kleinkind und Frau nicht so irre viel Zeit mich jetzt sportlich wer weiß wie zu entwickeln. Aber Puste habe ich schon. Es tut auch vor allem den Nerven gut. Auch Fahrten alleine. Kein blödes Gequatsche wie auf der Arbeit. Einfach draußen und dahingleiten.
Letzten Sommer auf der Fahrt nach Hause, schön im Flow, kam mir auf einmal das volle Bewußtsein, daß ich hier jetzt langbretter. 50 Kilo weniger, nicht mehr rauchend, kein Fressen mehr.
Da habe ich ne Gänsehaut bekommen und habe gedacht: wenn dir das einer vor zehn Jahren erzählt hätte, daß Du das mal machst - ich hätte es nicht geglaubt.
 
Beeindruckend, bei hat es "nur" zu 20kg gereicht. :daumen:

Naja, ich wiege jetzt 102/103. Das ist immer noch genug für meine 1,90 m. Aber 20 kg sind auch schon ne Menge. Toll ist einfach wenn man merkt, man ist anders drauf als früher. Daß man einfach sich mit regelmäßiger Bewegung besser fühlt. Ja, daß man sich insgesamt einfach verantwortlicher fühlt.
 
Sportlich komme ich eigentlich aus einer ganz anderen Ecke. War ganz früher lange Leistungsschwimmer, bis alle anderen irgendwann schneller gewachsen sind und ich trotz irrem Trainingseinsatz nicht mehr vorne dabei war. Also umgesattelt auf Wasserball. Da wäre es zwar auch von Vorteil gewesen, etwas kantiger und größer zu sein, aber mit meinen bescheidenen 1,76 Metern habe ich es dank einer großen Portion Ehrgeiz dennoch als schneller und schmutziger Außenspieler und Konditionsbolzer in die höchste deutsche Spielklasse geschafft. Irgendwann sind wir dann aber in die 2. Liga abgestiegen und beruflich konnte ich dem Sport wegen meiner Arbeitszeiten nur noch begrenzt nachgehen, habe sogar zwei Jahre fast gar nichts gemacht bis auf ein bisschen Slalomschwimmen um Senioren herum im Hallenbad. Ein Rennrad hatte ich damals kurioserweise schon im Schuppen stehen, ein Erbstück meines Vaters, guter alter Stahlrahmen mit einer Campa Avanti, tippe von Mitte der 1990er. Obwohl ich da schon seit Jahren ein irrer Tour de France-Fan war, habe ich die Kiste nie bewegt. Ein bisschen bereue ich das, aber es lag auch daran, dass ich bekennender Legastechniker bin. Ich habe einfach keine Lust auf die Schrauberei und auch nicht das nötige Talent für diese Disziplin, und für das Schraubenlassen fehlte mir dann einfach das Geld. Dass ich jetzt trotzdem mit glühender Begeisterung durch die Gegend bolze, ist einigen Schlüsselerlebnissen im Jahr 2011 geschuldet. Erste Etappe war eine nette Presseschmarotzerreise nach Kalifornien, die sich in dreierlei Hinsicht auswirkte. Erstens habe ich damals das Kunststück vollbracht, Mitte Mai auf Glatteis auszurutschen und mir dabei eine Schultereckgelenkssprengung zuzulegen. Das durchkreuzte sämtliche Pläne, es vielleicht doch nochmal in einer passablen Liga mit Wasserball zu probieren. Glaubt mir zwar kaum einer, dass so etwas im Mai in Kalifornien passieren kann, aber wer damals die Tour of California verfolgt hat, erinnert sich vielleicht an die Auftaktetappe am Lake Tahoe, die wegen Schneefall ausfallen musste. Zweitens habe ich auf der Reise einen passionierten Rennradler kennengelernt, der nicht zu knapp von seinem Hobby schwärmte und drittens hatte ich das große Glück bei zwei Etappen der Tour of California im Begleitfahrzeug dabei sein zu können, einmal direkt hinter der Ausreißergruppe. Das steigerte meine Radsport-Passion noch weiter und damit auch den Wunsch, auch einmal solche Pässe zu erklimmen. Bis zum Selbstfahrer brauchte es dann aber noch einen kleinen beruflichen Aufstieg, der das teure Hobby inklusive Schraubenlassen ermöglichen sollte sowie einen Urlaub in Dänemark, wo wirklich unglaublich viele Rennradfahrer unterwegs waren. Ich habe dann kurz darauf das Stahlross flott machen lassen und mich schon nach sechs Wochen Training an die mittlere Distanz beim Münsterlandgiro herangewagt und dort immerhin fast den Sprung in das erste Drittel geschafft. Da war es dann endgültig um mich geschehen und auch von einem fiesen Mittelhandbruch Ende Januar habe ich mich nicht abschrecken lassen. Bin voll dabei und gedenke zu bleiben.
 
Ende der 70iger kaufte ich mir ein Rennsportrad, Motobecane, 5 Gang, Licht, Gepäckträger, Schutzblech. Das Stück war für den Alltag und nicht als Sportgerät gekauft. Ca. 10 Jahre später las ich über Trekkingräder, die damals neu aufkamen, dass sie eine Mischung aus Touren- und Rennrad seien und sogar einen Renner ersetzen würden. Das Motobecane sah dann nach ca. 12 Jahren ziemlich erbärmlich aus und ich legte mir einen Trekker zu. Anfangs war die Freude groß, dann kam die Ernüchterung; die Jungs mit dem Renner fuhren mir locker davon. Der Wunsch nach dem Renner war da. Kurz vorher hatten wir ein Haus gebaut, das Pulver wollte gut eingeteilt sein und als Fernziel gab ich aus: Spätestens am 50. habe ich eins. Ich hatte dann auch einem Freund vor dieser Idee erzählt und er fand sie nachvollziehbar.
Einige Jahre später stand dieser Freund mit einem Renner vor meiner Tür. Das erhöhte den Leidensdruck ungemein. Ich las dann die Tour, zog durch die Läden was alles am Markt ist, was ich brauche. Nach einem halben stand fest, dass ich italienischen Stahl mit Campa wollte. Im Sommer 2001 fand ich in einer Zeitschrift ein passendes Angebot.
Als ich die ersten Kilometer gefahren wusste ich: Ich hätte schon 20 Jahre früher damit beginnen sollen.
 
Ich bin bisher immer nur Mountainbike gefahren, die letzten Jahre so ca. 5000 Kilometer pro Jahr. Mein Dad war früher selbst Rennradfahrer in zig Vereinen mit etlichen Rennen aufm Buckel. Somit lief das Interesse zum Rennrad immer nebenher. Im TV auf jeden fall jedes Jahr immer alle Rundfahrten und Klassiker geschaut - auch 2013 wieder ein muss^^

Nun hat das Mountainbike seinen Dienst getan - und ich hab mich nun spontan dazu entschieden, komplett umzusteigen und mir ein Rennrad zu kaufen. Also wurde alles abgegrast nach einem guten Rennrad, was gleich mal ein paar Jahre hält, wo ich nicht grad dran nach wenigen Tagen wieder ein paar Teile austauschen muss. Bin dann durch Zufall auf ein gebrauchtes top erhaltenes Fuji Roubaix 1.0 LE von 2010 gestoßen mit bereits einigen vom Original abweichenden Parts - und das wurde es dann auch! Am Wochenende war die erste Fahrt - und ich bin hin-und-weg und bereue, das ich nun erst mit 28 Jahren die ersten Kilometer mit einem Rennrad gefahren bin.

Kann es jetzt schon kaum erwarten, das Frühjahr und den Sommer 2013 in Angriff zu nehmen und etliche Kilometer und Strecken abzufahren.
 
Wie ich zum Rennradfahren gekommen bin: Meine Eltern haben mir auf dem Flohmarkt eines für DM 30 gekauft. Ich mußte mich vom BMX nicht umgewöhnen und bin gleich in Parks, Kiesgruben, auf Feld- und Waldwegen damit gefahren. :)
 
Also,bei mir lief das so:.....krank,dann zum wieder fit werden walken,um fitter zu werden laufen,um noch fiterer zu werden Spinning,und als das nicht mehr reichte.........tata ....ab aufs Rennrad.das war im April diesen Jahres.bin mittlerweile 2700km Gefahren,3 rtf's waren dabei. Und für 2013 habe ich mir einen marathon(200) vorgenommen. Ein leben ohne rr geht nicht mehr lieben Gruß euch allen und ne schöne weihnachtszeit
 
Dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu: Ich bin gebürtiger Forster (ganz im Osten - Polengrenze), und dort haben zu DDR-Zeiten regelmäßig Einzel-Zeitfahren stattgefunden mit damals namhaften Radgrößen (die ehemalige Zeitfahrstrecke wurde sogar mal in der "Tour" vorgestellt, ist aber schon ne Weile her). Start und Ziel befanden sich quasi direkt vor meiner Haustür und damals noch als Kind mußte ich halt immer dabei sein und die Rad-Sportler mit ihren tollen Rennmaschinen bewundern. Mit dem Rad bin ich damals viel "rumgekutscht" und es war eigentlich nur eine Frage der Zeit bis ich mir mein erstes Rennad vom ersten Ersparten kaufte. Fortan wollte ich dieses spezielle Gefühl von Freiheit nicht mehr missen. Anfangs war ich mit meinem Rennrad ganz allein auf den Straßen unterwegs - Gleichgesinnte traf man äußerst selten, manchmal aber ein paar frühere Telekom-Profis. Denn ich ließ es mir nicht nehmen auf deren Einzelzeitfahrstrecke zu trainieren. Aber auch ohne den damals aufstrebenen Ulle wäre alles so gekommen wie es ist. Er hat meine Radsport-Faszination nicht beeinflusst...
Die Geschwindigkeit aus eigener Körperkraft in völliger Freiheit bewirken ein einmaliges Glücksgefühl und machen den speziellen Reiz des Rennradfahrens aus sowie auch hinterher das wohtuende Gefühl der Glückshormone. Die Faszination der Geschwindigkeit und des "Dahinfliegens" begleitet mich nach wie vor auch heute noch - auf dem Rad - sowie auch mit dem Auto (deswegen fahre ich auch ein sportliches :D)
 
Ich bin früher als Kind eigentlich viel MTB gefahren (haben direkt am Weinberg/Wald gewohnt). Allerdings haben sich meine Eltern dann getrennt und ich hab das ganze dann iwie vernachlässigt. Auf dem Gymnasium habe ich dann erst mit Rudern und laufen angefangen, aber auch das nach kurzer Zeit wieder aufgegeben und schließlich Badminton angefangen. Einmal pro Woche 90 Minuten.
Eigentlich war mir das immer zu wenig Sport, da ich aus einer sehr sportlichen Familie komme (Meine Eltern haben beide Sport studiert und verdienen mit Sport ihren Lebensunterhalt), aber irgendwie kam mir keine Idee, welche Sportart mir liegen könnte.
2010 habe ich dann zufällig mal ein bisschen Tour de France geguckt, aber da hat es mich allerdings (leider) noch nicht gepackt. 2011 habe ich die Tour dann etwas mehr mit verfolgt und vor allem die Etappe mit Andys Soloflucht auf den Galibier hoch hat mich einfach fasziniert. Der funke ist allerdings erst letztes Jahr entgültig auf mich übergesprungen. Während des Abis hatte ich Zeit und hab den kompletten Giro d'Italia und die Tour geguckt. Mir schwebte eigentlich schon seit der letzten Tour der Gedanke ein Rennrad zu kaufen im Kopf herum, aber da ich im Winter meinen Führerschein fertig hatte, habe ich mein Erspartes erstmal in ein Auto gesteckt. Die recht hohen Kosten in der Anschaffung eines Rennrades haben mich doch sehr abgeschreckt.
Nach dem ich das Tour de France Finale live vor Ort in Paris miterlebt hatte, konnte ich dem ganzen allerdings nicht mehr widerstehen und habe mir im September letzten Jahres endlich entschlossen ein Rennrad zu kaufen. Und wie es der Zufall wollte stand bei dem Fahrradhändler um die Ecke ein gebrauchtes Rennrad, welches genau in meinem Budget lag. Kurz testgefahren und sofort gekauft :)
Seitdem versuche ich eigentlich so oft zu fahren, wie es nur geht und mein Traum die Tour de France Pässe mal live zu erleben wird sich vermutlich in diesem Sommer erfüllen :)

Ich ärgere mich eigentlich nur das ich mir nicht schon vorher ein Rennrad gekauft habe, aber im Nachhinein ist man ja bekanntlich immer schlauer ;)
 
Habe meinen Renner im abgeranzten Zustand auf der Terrasse einer verlassenen Wohnung von 'ner Freundin gefunden. Es landete neben meinem alten MTB erstmal im Keller. Habe die Dame dann ein Jahr später getroffen und ihr berichtet. Sie war ganz entrüstet und wollte es wiederhaben. Hab ihr dann meine Nummer gegeben und 1 Jahr später stand's immer noch in meinem Keller. Als ich dann mein MTB wieder zusammenbauen wollte, stellte ich fest, dass da kein VR mehr vorhanden war. Also hab ich mich an das RR gesetzt und war nach der ersten Fahrt überrascht, wie toll sich so ein Rad fährt. Tja, drei Jahre später traf ich die Dame nochmal und sie meckerte gleich los, dass sie ihr Rad wiederhaben will. Da habe ich ihr einen Vogel gezeigt und sie drohte mir, zur Polizei zu gehen, was sie dann wohl nie getan hat.
 
Mein Vater war schon immer radsportbegeistert, hatte mehrere Räder, hatte sogar mal ein Fahrradgeschäft aber das hat mich als Kind nicht so interessiert, ich fand es eher blöd, wenn wegen der stundenlangen Übertragungen der TdF die Kindersendungen ausfielen und damals (wir reden von den 70-iger und 80-iger Jahren, gab es ja nunmal nur 3 Sender in Deutschland. Ich habe immer viel und gerne Sport gemacht, vor allem Leichtathletik, später auch Handball. Und da früher kaum Eltern 2 Autos hatten, bin ich eigentlich immer mit dem Rad überall hin. Egal ob zur Schule, in die Stadt, zu Freunden, zum Training. Das war ganz normal.
Zum Radsport bin ich durch meinen damaligen Freund und heutigem Mann gekommen. Er fuhr Rennrad, und schaute auch immer die Rennen im TV. Ich bin da generell offen für fast alle Arten von Sport und mein Interesse war geweckt. Er hat mir dann mal sein Mountainbike geliehen (ich hatte nur ein Tourenrad) und wir haben dann mal ne kleine 50 km Runde gedreht und am Schluss gings auch noch die "Eule" (ein bekannter kleiner bissiger Anstieg mit bis zu 15% und geringstens 9%) rauf. Trotz viel zu großem Rad und für meiner ersten Tour nach ewiger Zeit, hatte ich viel Spaß und bin nicht abgestiegen, auch wenn ich an der Eule damals meinen Maximalpuls ziemlich nah gekommen bin, oben hab ich nämlich Sternchen gesehen, kein Witz. Aber Absteigen kam mir gar nicht in den Sinn. Naja, ich war ja damals ganz gut im Training, also alles andere als untrainiert und gerade deshalb hat es mich infiziert. Denn so an meine Grenzen war ich schon lange nicht gegangen, eben eine ganz neue, andere Belastung. Seitdem bin ich dabei. Trotzdem hat es noch ein wenig gedauert bis ich mir das erste eigene Rennrad gekauft habe.
Heute witzeln mein Mann und ich immer, dass das sein Test für mich war, was ich so ab kann:D. Er meint zwar, das war gaaaar nicht so und ich hätte ja einfach absteigen können aber so ganz sicher bin ich mir bis heute nicht;). Naja bei einem "Läufchen" mit mir, hat er dann später auch etwas "tiefer" atmen müssen und lief am nächsten Tag etwas "unrund".
 
Eigentlich bin ich ja schon immer Fahrrad gefahren, zeitweise hab ich sogar behauptet ich sei auf dem Fahrrad geboren ;)

Dabei galten die verwendeten Vehikel mehr der Fortbewegung als dem Sport, aber eine Riesenportion Spaß war wohl schon immer dabei. Das erste
erwähnenswerte Gefährt war in frühster Jugend ein Kaufhaus-Rennrad mit 10 Gängen und (später entfernten) Schutzblechen nebst Gepäckträger. Später, es
muss so etwa 1986 gewesen sein, erwarb ich von meiner Schwester für 50 DM mein erstes richtiges RR, ein Raleigh mit 12 Gängen, welches viel und pubertär
von mit durch den Stadtverkehr getreten wurde. Leider hat nach einem Sturz, die Gabel in einer Selbsthilfe-Werkstatt einer Standard-Chromgabel weichen
müssen, wobei sich auch die Spur der originalen Raleigh-Bremse verlor.
Kaum flügge, zog ich von der Stadt aufs platte Land, und da der Anschaffungswiderstand von Kfz+Lizenz lange zu hoch war, radelte ich munter damit
weiter. Bis ein "Freund" beim Ausleihen beide Laufräder durch starke Einwirkung von Bordsteinkanten ruinierte. Trotz einiger Umzüge habe ich das
havarierte Objekt nie weggegeben ...

Mit Lappen und Auto am Start fiel radeln erstmal aus. Es folgten Phasen mit verschiedenen Nutzrädern, die ich nicht selten aus verschiedenen Altteilen
zusammenschraubte. Richtig nette Freunde überließen mir vor etwa 10 Jahren 2 weiße Rennräder, für die sie keine Verwendung mehr hatten :daumen: . Eines
war wieder ein Kaufhaus-Rennrad, was ich fortan zuverlässig für vielzählige Ausfahrten mit der Family nutzte bis es mir direkt aus dem eigenen Schuppen
geklaut wurde :mad: .
Das andere war ein "richtiges" RR, was ich einfach nur einlagerte ohne ihm größere Beachtung zu schenken ...

Im Jahre 2012 hat mich der Gedanke gepackt, die fortschreitende Verfettung zu bremsen indem ich Teile meiner Arbeitsstrecke (33 km einfach) durch
Muskelkraft zurücklege. Das Bewältigen der Gesamtstrecke erschien mir als ferner Wunschtraum, daher suchte ich zunächst nach einem Rad, welches
problemlos in meinem Kleinwagen mitzuführen sein sollte. Ich informiert mich schon über faltbare 16-18 Zoll-Räder, bis ich InTheWild sah, wie lächerlich
ein erwachsener Mann mit Helm und Montur auf so einem "Spielzeug-Bike" aussehen kann :p
Ich besann mich auf Vorhandenes und stolperte über das RR, was mit seinen Schnellspannern doch ähnlich schnell kleinzukriegen sein sollte, wie ein
Klapprad. Kurze Anprobe bei angeklappter Rückbank bestätigte mich und legte die Stoßrichtung für die kommende Epoche fest, yeah !

Bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, daß es sich auch bei diesem RR um ein Raleigh handelt, was etwa aus der gleichen Zeit wie das o.g. alte
andere stammen muss. Es ist ein Equipe, was genau wie das andere RH60 ist, ne Sachs/Huret-Schaltung hat und mit schwachen Weinmann-Bremsen verzögert.
Den LR-Satz (verchromte Stahlfelgen) hab ich vom Flugrost befreit und zum Zentrieren und Besohlen gebracht (mit den unvermeidlichen Schwalbe Lugano).
Den Rest habe ich schnellstmöglich instand gesetzt, mich langsam an die Strecken ran getastet und war von da an häufiger mit euphorisiertem Grinsen
auf der Arbeit anzutreffen :D

Rennradeln erschien mir zu dem Zeitpunkt eher befremdlich, und ich hatte (noch) kein Verständnis dafür, warum man sich fürs Radfahren verkleiden sollte ;)
Bei fortschreitenden Trainingsrunden am WE stellte ich irgendwann fest, dass ich nun auch so´n komisches Windelhöschen samt buntem Trikot trage, und
dass ein Helm mir angemessen die Birne schützt :)
Was soll ich sagen, ich habe es zum Herbst hin 3x geschafft, die Gesamtdistanz hin und zurück zu fahren !!! bis mich Dunkelheit und Kälte wieder ins
Auto trieben. Insgesamt habe ich etwas über 3000 km gefressen und ein neues Hobby gefunden.



Für das alte Raleigh hab ich inzwischen ein paar Alu-Felgen aufgetan und nutze es als Winterschlampe. Bin überrascht wie geschmeidig es doch fährt,
Restaurierung nicht ausgeschlossen.



Des Weiteren ist mir günstig ein Püschö zugelaufen, aber das ist eine andere Geschichte ...
 
Mein zweites MTB, welches mir ebenso wie das Erste am Bahnhof gestohlen wurde, war auch ein Raleigh, lackiert in diesem wunderschönen grün, in dem auch die Roland Garros - Sondermodelle von Peugeot lackiert waren, jedenfalls Mitte der 90er. Danach musste ich wieder das scharz-rote 28er MIFA-Herrentourenrad fahren (welches mir mein Papa ganz stolz zum neunten Lebensjahr präsentierte (da das kurz nach dem Kinostart von "BMX-Bandits" in der DDR war, war ich selbst freilich wenig begeistert - mein Papa tut mir heute noch leid), bis dann eines morgens im Jahre 1997 auf dem Weg zur Ausbildung das Oberrohr gleich hinter der Steuerrohrmuffe einfach durchbrach. Zum Glück passierte das nicht beim Hinunterfahren jenes steilen Berges, über den ich schon im Thread "Stürze und andere Unglücke" berichtet habe.

Dann kam eine wenig rumreiche Episode, in der ich drei selbst gestohlene MTBs fuhr, die mir auch bald wieder zurück- oder wonandershin gestohlen wurden. Mein Papa, von Beruf Polimannzist, hat mir immer gesagt: "Du kannst tun, was Du willst. Aber alles, was Du in Deinem Leben tust, kommt irgendwann auf Dich zurück. Von diesen weggefundenen Vehikeln war das hochglanzpolierte Alu-Bulls mein Liebstes; da ich es nach und nach mit solideren Komponenten ausstattete, war es bis zum nächsten unfreiwilligen Besitzerwechsel ein richtig flotter Stadtflitzer. Aber mit 'nem Kringelschloss sichert man Ende der 90er im Osten besser kein hochglanzpoliertes Alu-MTB, auch nicht, wenn "Bulls" draufsteht.

Dann kam mein erstes Selbstgekauftes, ein blau-weiß-schwarzes Schwinn Mesa Hardtail, besser gesagt, der Rahmen für 100,-DM im Jahre 2000. War, glaub ich, eins der Letzen, die Schwinn noch als eigenständige Marke produziert hat. Da ich aus der weniger rumreichen Periode davor noch genügend Komponenten übrig hatte und ich mittlerweile dank Fließbandjob gutes Geld verdiente, wurde daraus auch schnell ein DeoreLX ausgestattetes Schmuckstück. Hab letzte Woche erst 'nen Baumkletterer getroffen, der den selben Rahmen im gleichen Jahr komplett mit Komponenten für 2300,-DM gekauft hat. Das gute Mesa mit Epicenter-Seatstay fahre ich heute noch. Obwohl ich eigentlich ein Alu-Feind bin, ist mir das treue Gefährt mittlerweile echt ans Herz gewachsen.

Wieviele Polizeikontrollen, Stürze, Alkoholfahrten und Nachrüstungen wir beide schon hinter uns haben, ach, ich werd grad melancholisch.
Und wieviele besoffene Discoschnecken wir beide schon auf dem Oberrohr mit blockierten Schalt- und Bremszügen sicher in mein Bett gebracht haben.
Ach ja ... damals

Wie ich zu meinem ersten Rennrad gekommen bin, hab ich drei Beiträge weiter oben schon berichtet.
Gute Nacht, ich werd jetzt mein Schwinn Mesa ins Bett holen und möchte nicht gestört werden, rrrh
 
Und wieviele besoffene Discoschnecken wir beide schon auf dem Oberrohr mit blockierten Schalt- und Bremszügen sicher in mein Bett gebracht haben.
Ach ja ... damals
Gute Nacht, ich werd jetzt mein Schwinn Mesa ins Bett holen und möchte nicht gestört werden, rrrh


Romantiker ist Dein zweiter Vorname, oder? :D
 
Mein erstes RR war auch ein Schwinn - Fastback...aber so gepolt bin ich trotzdem nicht...:confused:

Stahlkeiler Ich glaube, dich sticht der Hafer - oder irgendetwas...vielleicht die Stubbel der unrasierten Beine...egal, was es ist, aber es wird langsam an der Zeit, dass der Fruehling kommt...
 
Zurück