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Kettenwachs statt -öl für den Herbst-Winter sinnvoll?

Habe jetzt noch mal verglichen: tatsächlich ist der Deckel bei Supersecret zwar gleiches System wie bei Flowerpower, aber breiter, d.h. man muss einen größeren Tropfen im Oberflächenspannungsgleichgewicht balancieren (nicht zu viel und nicht zu wenig drücken) um die Kette schräg durchkurbel zu können. Aber der einfache Rüssel bei Squirt ist sogar noch breiter, von der Grundgeometrie her müsste dosiertes durchkurbeln mit Flowerpower also am einfachsten sein. Ist aber nicht so. Anscheinend kommt der Komfortvorteil bei Squirt nur von Oberflächenspannung, dem geradlinigem Pfad (schlichter separater Deckel statt integriertem Drehdings) und vielleicht besser Drückbarkeit der Flasche.

(beim nachgucken ob ich vielleicht zufällig einen leeres Squirt-Fläschchen habe, irgendjemand hatte darauf hingewiesen dass man mit 'ner Zange den Rüssel abbekommt, dann könnte man z.B. Italienisches Blumenwasser in südafrikanischer Dosierlösung nutzen)
 
Experimente mit einem kleinen Pumpspender (https://www.dm.at/keine-marke-reiseflasche-mit-pumpspender-p4014531982137.html) waren eher nicht zielführend.

Ggf. könnte sowas besser funktionieren:
https://www.enjoyyourbike.com/ryder-innovation-luberetta-dosierer-fuer-kettenschmierstoff-94233195
94233195_01.jpg
Ich hatte irgendwie an eine Spritze (ohne Kanüle natürlich) gedacht, weil man beim Durchkurbeln dann ja die Fließgeschwindigkeit ein wenig steuern kann. Jedenfalls besser als aus diesem Fläschchen. Aber der Luberetta sieht ganz gut aus. Habe ihn mal bestellt und kann in ein paar Tagen berichten.
 
Ich hatte irgendwie an eine Spritze (ohne Kanüle natürlich) gedacht, weil man beim Durchkurbeln dann ja die Fließgeschwindigkeit ein wenig steuern kann. Jedenfalls besser als aus diesem Fläschchen.
Da wäre ich mir wirklich nicht sicher: beim Fläschchen reduzierst du ganz intuitiv den Druck wenn du siehst dass der Tropfen zu groß wird und er wird wieder kleiner, bei der Spritze würde dir das Ding höchstens aus der Hand fallen.

Was ich noch nicht ausprobiert habe, jedenfalls noch nicht bewusst: die Flasche schon ein wenig flach drücken so lange die Öffnung noch nach oben zeigt, also so lange noch Luft herausgedrückt wird. Damit ist dann das Losbrechmoment (also der Schritt von “rund“ auf “eingedrückt“) bereits überwunden bevor Flüssigkeit ins Spiel kommt und man hat es wenn es ernst wird nur noch mit Abstufungen von “eingedrückt“ zu tun was dann eben sehr viel besser zu dosieren ist.

Spritze ist aber vielleicht trotzdem hilfreich, nicht als Gegenstand sondern als Merkhilfe. Nämlich wenn man sich ausmalt dass man gerade die letzte Luft aus der Kanüle drückt während man in Wirklichkeit nur 'ne dröge Plasteflasche anplättet. Die Hauptherausforderung beim dosieren ist nämlich der Optimismus: “ach was, heute habe ich das bestimmt total gut drauf!“ und die Fernseharztpose wäre eine Art Ritus um der Optimismusfalle zu entgehen.
 
Ist kein Maschinenbauer oder Medizintechnikentwickler unter uns? Das Problem schreit nach einem sensorgesteuerten Wachsdosiergerät :) Kleiner Schönheitsfehler: das Gerät wird dann am Ende wohl mindestens so teuer wie ein Satz Carbon-Laufräder...
 
Squirt Nutzer kennen das Problem nicht. ;) Die nehmen die klein Fläschchen und füllen diese dann immer mal nach.:bier:
So mache ich das auch. Ich fülle Squirt gleich in ein kleines Ölfläschchen vom Rohloff-Öl um. Es ist mir völlig unverständlich, wie man Squirt in so einer ungeeigneten Flasche verkaufen kann.
 
So mache ich das auch. Ich fülle Squirt gleich in ein kleines Ölfläschchen vom Rohloff-Öl um. Es ist mir völlig unverständlich, wie man Squirt in so einer ungeeigneten Flasche verkaufen kann.
Hmm - also ich habe die große Werkstattflasche und nehme einfach die, ich finde die Dosierung nicht so problematisch. Allerdings tröpfele ich auch nicht sorgfältig auf die Rollen, sondern gehe in einen Kettenschräglauf (großes Kettenblatt, 2.größtes Ritzel hinten) und kurbele dann zurück und lasse einfach das Wachs kurz vor der Kassette auf die Kette laufen. Die Idee hinter dem Schräglauf ist, dass die Emulsion etwas besser eindringen kann (Tipp von Silca).
 
Ist kein Maschinenbauer oder Medizintechnikentwickler unter uns? Das Problem schreit nach einem sensorgesteuerten Wachsdosiergerät :) Kleiner Schönheitsfehler: das Gerät wird dann am Ende wohl mindestens so teuer wie ein Satz Carbon-Laufräder...
Für Motorräder gibt es den Scottoiler, in der elektronischen Variante für 260 € (natürlich zum Ölen, nicht Wachsen).
 
Hmm - also ich habe die große Werkstattflasche und nehme einfach die, ich finde die Dosierung nicht so problematisch.
Durchaus möglich dass du damit sogar einfacher dosieren kannst weil das Verhältnis aus Wandstärke und Umfang vermutlich ganz anders ausfällt, da ist der Übergang zwischen rund und flachgedrückt viel sanfter.

Aber die Idee von @bronks mit altem Rohloff-Fläschchen finde ich gut! Habe mal ein altes Dryfluids ausgegraben, mal schauen ob ich die Restpampe einigermaßen elegant loswerde (sollte wohl besser in der Verbrennungsanlage als ins Abwasser...). Das Fläschchen hätte jedenfalls einen hübsch langen und dünnen Rüssel, einen Deckel der definitiv groß genug dass sogar ich den nicht vergessen dürfte und ist außerdem deutlich abgeflacht was das kontrollierte drücken erleichtert.
 
Einfach neues Schmiermittel auf das alte geben würde ich glaube ich irgendwie nicht fertig bringen:).

Im Sommer verwende ich so ein klares "dry lube". Einmal die Woche ziehe ich die Kette durch einen mit fettlöser/kettenreiniger getränkten lappen und trage neues dry lube auf und ziehe es anschließend nochmal durch ein zewa.

Alle 1-2 Monate (je nach wetter, bei schlechtem wetter öfter) reinige ich dann den antrieb und das Rad richtig.

So bleibt die Kette ziemlich Silberfarben.
 
Hat schon mal jemand das Dynamic Speed Potion Kettenwachs probiert? Weil Squirt nicht verfügbar war, hatte ich das adhoc für mein Winterrad mitbestellt (deswegen konnte ich nicht vorher fragen)? Wenn das nichts ist, lasse ich erst nochmal das Silca Synergetic Wet Lube drauf und spare mir die Entölungsprozedur.
Nicht das Dynamic Speed Portion Wax sondern das Dynamic Slick Wax (DSL)

Nach ca. 2.000 km im Vergleich zu Squirt Lube:
  • DSL hält gefühlt länger die Schmierung (Trockenfahrten)
  • Weniger "Schlontz": Kette und Kassette sehen sauberer aus\weniger dunkle Wachsflecken
  • Flüssigkeit ist etwas dünner im Vgl. zu SquirtLube, dennoch halbwegs gut mit der Flasche auftragbar.
  • Wachsklumpen sind weniger weich wie bei Squirt Lube (Nachteil: siehe unten)
Zuerst dachte ich, dass das DSL Wachs weniger gut schmiert, jedoch war die Ursache für eine nach ca. 100km lauter werdende Kette reproduzierbar eine andere:

Die sich an den Pulleys üblicherweise bildenden "Wachsklumpen" sind härter im Vgl. zu Squirt Lube und die Guide\Tension Pulleys sind ein Tick weniger flexibel und gut in der Führung der Kette, wenn dort etwas Wachsreste sich befinden.

Abhilfe:
  • Nicht zuviel Wachs aufgetragen ;-)
  • Überschüssiges Wachs leicht abwischen.
  • Regelmäßig(er) Pulleys säubern.
PS: Pulleys sind neu. Das mit der lauten Kette und den Wachsresten könnte daher bei abgenudelten Pulleys sich weniger "dramatisch" anhören.
 
Ich nutze das Heißwachs von Optimize und für zwischendurch deren Flüssigwachs. Hatte Anfangs auch das Problem, dass die Kette schnell lauter war als mit Öl. Optimize weißt darauf hin, dass es wichtig ist die Kette gut zu reinigen. Ich hatte immer erst Kettenreiniger und dann Aceton genommen. Das war wohl nicht richtig effektiv.

Habe dann die Kette nochmal im Ultrschallbad bei 80°, 30 Minuten gereinigt und dann mit Bremsenreiniger gespült. Da konnte ich schon sehen, dass doch noch Fett oder Dreck drin war. Dann die Kette nochmal ins Heißwachs. Das Wachs nicht überhitzen. Stelle den Herd immer auf die kleinste Stufe. Die Kette lasse ich ca. 20 Minuten im Wachs und bewege sie auch ein paar mal. Dann raus, abtropfen lassen und nach dem erkalten wieder brechen.

Nun ist die Kette leise. Nach etwas 200km stellen sich dann beim stärkeren beschleunigen wieder leichte Geräusche ein. Dann nutze ich das Flüssigwachs.

Das Heißwachs bleit in einem Topf und so kann ich relativ schnell wieder nachwachsen wenn nötig.

Bremsenreiniger scheint das einzige Lösungsmittel zu sein, um die Kette richtig sauber (fettfrei) zu bekommen.

Möchte die saubere Kette nicht mehr missen.
 
Mit Rex Diamond 5+1 läuft meine Kette frisch gewachst einen Tick lauter als geölt, nach 20 - 30 km wird sie leiser und läuft dann 250 km sehr leise. Mit 350 in trockenen, staubigen Verhältnissen wird sie wieder leicht lauter, aber von Rasseln oder Quietschen ist sie weit entfernt.
Update: Die Kette hat nach dem Heißwachsen mittlerweile 610 km drauf. Sie quietscht auch weiterhin nicht, gestern auf der Graveltour ist mittlerweile von den Laufgeräuschen so, dass ich eine geölte Kette jetzt nachölen würde.
 
Zu meinem "Effeto Mariposa schmiert schwarz" Problem habe ich jetzt nochmal die Kette mit Waschbenzin entfettet. Jetzt läuft es so, wie ich es erwarten würde. Ich hätte also nach dem Wechsel von einem anderen Wachs die Kette direkt nochmal säubern müssen.

Und ich konnte dieses Luberettagerät ausprobieren. Was die Dosierbarkeit des Schmiermittels angeht, finde ich auch diesen Behälter etwas tricky, aber ich denke nach ein paar Mal hat man den nötigen Druck raus. Was mir sehr gut gefällt - und deshalb hatte ich ihn ja auch ausprobiert - das Wachs landet wirklich auf der Kette. Direkt aus der Flasche hatte ich damit ja irgendwie Schwierigkeiten. Wie gut die Silikonlippen die Kette wirklich reinigen, habe ich nicht ausprobiert, da ich die Kette eh immer mit einem Tuch vorher reinige.

Insgesamt ganz nett und nichts was man unbedingt braucht. Wirklich stark ist das Teil vermutlich auf Mehrtagestouren bzw wenn zu erwarten ist, dass man unterwegs nachschmieren muss.
 
Zu meinem "Effeto Mariposa schmiert schwarz" Problem habe ich jetzt nochmal die Kette mit Waschbenzin entfettet. Jetzt läuft es so, wie ich es erwarten würde. Ich hätte also nach dem Wechsel von einem anderen Wachs die Kette direkt nochmal säubern müssen.

Also ich habe das Wachs-Universum faktisch mit besten Voraussetzungen betreten: Nigelnagelneue Komponenten und eine entfettete, werksneue Kette. Schwarz wird es mit dem Flowerpower Wax trotzdem erheblich bei ausschließlich trockenen RR-Bedingungen. Nachwachsen immer mit halbwegs vom Schmodder befreiter Kette, Schaltrollen und Kettenblatt (Ritzel reinige ich nicht, weil nicht verklumpt). Ich trage vermutlich immer zu üppig auf, so dass hier noch etwas Optimierungspotenzial vorhanden ist. Aber für einen silbern glänzenden Antrieb wird es niemals reichen. Auch liefert der Abtrag der schwarzen Anodisierung des Kettenblatts immer einen Beitrag - naturgemäß angesichts des Zahnprofils bei meinem Einfachantrieb mehr, als das vermutlich bei einer Zweifach-Kurbel der Fall sein dürfte.

Enttäuscht mich jetzt nicht erheblich, aber ich hätte auf mehr Sauberkeit gehofft. Die Gleit-/Schmierwirkung ist aber wirklich gut. Alle 300 - (400) reichen und es ist zum Ende nie besonders viel lauter und keinesfalls trockenläufig. Der ganze Kleister lässt sich zudem deutlich einfacher entfernen, als erdölbasierte Stoffe. Allein das ist ein sehr großer Vorteil. Man muss nur immer alles grob sauber machen (Terpentinersatz); das ist neu für mich und ich habe das sonst allerdings nie getan und immer mit einem tiefschwarzen und versifften Antrieb gelebt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich nutze schon ne Weile eine Luberetta in Verbindung mit Squirt.

Sobald man den richtigen Druckpunkt gefunden hat zwischen "kommt nix" und "FLATSCH" ist das tippitoppi.

Luberetta ansetzen, drücken, Kurbeln. So schnell und sauber war meine Kette noch nie gewachst.

Ich mochte die winzigen Squirt Flaschen nicht so. Das ging mir immer zu langsam. Also vor allem unterwegs. Hab mir dieses Jahr die ganz große Squirt Buddel gekauft und fülle nun gelegentlich um in die Luberetta.
 
So ich habe ja gesagt ich möchte was schreiben, wenn ich mit effetto meriposa flowerpower Regenerfahrung sammeln konnte.

Ich kann natürlich nur vergleichen mit anderen Wachsen, die ich getestet habe:
Also toniq von bc und velvet.

Das flowerpower hat für mich die besten Ergebnisse bei Regen. Ich bin jetzt einige male in richtigen Starkregen gekommen inklusive ausspülungen von landwirtschaftlichen wirtschaftswegen. Also mit viel Dreck. Dass die Kette danach gefühlt komplett ohne Schmierung ist und quietscht und rattert hatte ich bisher nicht ein mal. Bei den anderen dagegen schon.
Gefühlt ist natürlich etwas von der Schmierung ab, aber nie komplett weg.
Wer beim diesjährigen Arber dabei war, weiß welches Wetter wir hier hatten. Richtig nass, mich hat es zwei mal richtig geduscht. Am Start um 6 war es aber auch schon nass, also Start bei nasser Straße, später trocken, dann Starkregen, dann wieder komplett trocken, danach nochmal Starkregen und beinahe trocken als ich nach 174 km im Ziel war. Im Ziel war geräuschentwicklung kaum da, die gefühlte Schmierung für das Wetter war wirklich okay.

Dafür habe ich aber schwarzen Schmutz an der Kette, der lässt sich bei mir bisher nicht vermeiden. Ich weiß nicht, ob es am flowerpower liegt oder ob ich etwas falsch mache. Ein großes Problem ist es nicht, weil das Zeug einfach weg gewischt werden kann, falls es an die Hände gelangt. Also definitiv angenehmer als Öl.

Ich fahre es erst mal weiter und bin so weit zufrieden.
 
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