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Meral 650B Wald- und Feldwegerad für hügeliges Terrain

fahrradjusti

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Hallo in die Runde,

hiermit komme ich der freundlichen Aufforderung nach, dem im "Reiseräder klassischer Bauart, Info Sammelthread" vorgestellten Meral Rahmen einen eigenen Faden zu widmen.

Vergangene Woche habe ich einen mittel-interessanten 650B Meral Rahmen bekommen, der nun für ein Familienmitglied zum Rad aufgebaut werden soll. Neben der richtigen Größe und dem Preis hat mich das Feature Mittelzug auf Sockel zum Kauf bewogen. Ausserdem habe ich schon seit langem Lust mal ein Rad mit Blechen und Trägern aufzubauen.

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Ich schätze, dass der Lack noch original ist, der Rahmen wurde aber mal von einem Händler mit seinem Namen beklebt. Docks Cyclistes Du Maine ist in Le Mans ansässig. Meral Decals sind keine mehr da, höchstens die Streifen am Oberrohr und an den Kettenstreben könnten noch vom Werk stammen.

Mehr Bilder vom Rahmen gibt es hier: https://www.flickr.com/photos/classic-lightweights/albums/72157702535733831

Im 1984er Katalog kann ich den Rahmen keinem der abgebildeten Modelle zuordnen. Wenn ich das richtig aufgeschnappt habe, hat Meral aber auch "on demand" gefertigt. Die verbaute Sattelstütze mit Innenklemmung scheint selbstgebastelt zu sein und ist mit 1985 datiert. Ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass das Produktionsjahr des Rahmen in etwa diesem Zeitraum entspricht. Die hintere Einbauweite liegt bei 125 mm.

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Der Rahmen ist für Schalthebel am Lenker konstruiert. Leider gibt es aber nur eine Anschlaghülse auf der rechten Seite des Unterrohrs. Mit dem Rahmen kam ein Vorbau an dem per Schelle ein Plastik- Simplex-Schalthebel-Paar angebracht ist. Ausserdem war eine zusätzliche Schelle für den linken Anschlag am Unterrohr befestigt. Ich weiß nicht, ob die Kombination zum ursprünglichen Aufbau gehört hat. Welche Idee mag beim Bau des Rahmens dahinter gesteckt haben nur eine Hülse am Unterrohr anzulöten? Wie mag der Umwerfer angesteuert worden sein?

Meral_4106.JPG


Nach anfänglicher Euphorie richtig in die Vollen zu gehen – Neulack und Anschaffung edler Teile – werde ich den Aufbau doch erst mal pragmatisch angehen und vorwiegend Material aus meinem Fundus verwenden. Sollte sich herausstellen, dass das Ergebnis der Fahrerin Spaß bringt, kann man immer noch über Veredelungsmaßnahmen nachdenken.

Um einige Neuanschaffungen komme ich allerdings nicht herum.

Bei der Reifenbreite bin ich zu dem Schluss gekommen, dass der Rahmen mit Pneus zwischen 28 und 32 Milimetern optisch wie auch konstruktiv am besten harmonieren wird.
Ein LRS mit 38 mm breiten Wolber Reifen zeigt, dass die Breite für den Rahmen schon zu viel ist. An den Kettenstreben ist vielleicht noch ein Millimeter zu jeder Seite Platz. Ausserdem wirkt es für meinen Geschmack auch schon zu wuchtig für das zarte Gestell.

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Daraus und der angestrebten Verwendung der gezeigten Mafac Bremsen folgt, dass die Schutzbleche maximal 45 Millimeter breit sein sollten. Gilles Berthoud Edelstahlbleche in 40 mm oder VO in 45 mm würden sich als preiswerte Alternative anbieten. Zwei mir zur Verfügung stehende Blechbreiten habe ich probehalber an den Rahmen gehalten:

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Die 50 Millimeter breiten Honjos finden keinen Platz zwischen den Bremsarmen.

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in 45 mm Breite passen sie schon besser, berühren die Arme aber immer noch.

Zur Probe habe ich mal zwei unterschiedliche 650B Felgen mit den hier lagernden, aber für ein anderes Projekt vorgesehene, 36 mm Grand Bois Reifen bestückt um einen Eindruck von der Kombination zu bekommen.

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Die Maße der MAVIC Felgen ohne Modellbezeichnung betragen (22 mm Breite, 13,8 mm Höhe, Maulweite 15 mm) Die GB Reifen kommen bei etwa 4 Bar auf eine Breite von etwa 36-37 mm. Das empfinde ich schon als etwas unharmonisch. In diesem Fall hatte ich gehofft, dass die Reifen schmaler ausfallen...

...denn die Grand Bois Cerf 700x26 kommen auf 20 mm breiten MAVIC nur auf 24 mm. Was mir total auf den Sack gegangen ist bei den teuren Dingern. Unter den 41 mm breiten Honjos meines Maury wirken sie doch etwas zu schmal. Die 28er Version wärs dann wohl eher gewesen. Mittlerweile habe ich mich aber daran gewöhnt.

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... Fortsetzung folgt gleich
 
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Re: Meral 650B Wald- und Feldwegerad für hügeliges Terrain
Die stütze könnte eine atax sein, kann heute abend ein Bild meiner atax patent stütze.mit innenklemmung einpflegen.
 
Das zweite mir zur Verfügung stehende Paar sind ARAYA 650B Felgen (23,2 mm breit, 14,9 mm hoch, Maulweite 17 mm). Auch hier kommen die GB Reifen bei etwa 4 Bar auf eine Breite von etwa 36-37 mm
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Die Kombination gefällt mir schon besser, ist aber dem noch nicht in Angriff genommenen japanischen Zephyr Projekt vorbehalten auf das ich mich schon sehr freue.
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Nach dem ich gestern noch sicher war, die MAVIC Felgen nicht für das Meral zu verwenden, ziehe ich es heute zumindest schon in Erwägung, um weitere Materialanhäufungen zu vermeiden. Heute sind nämlich schon die Ende letzter Woche voreilig bestellten Panaracer Pacenti Reifen mit 38 mm eingetrudelt, von denen ich heute schon weiß, dass sie für das Projekt zu breit sein werden.

Als günstige Alternative ständen noch die von Sella Berolinum vertriebenen Sellax Felgen im Raum. Die scheinen für das angestrebte Reifenmaß geeignet zu sein und sind einen Versuch wert. Schmale Reifen zwischen 28 und 32 Millimetern habe ich auch schon entdeckt. Da muss ich aber noch mal in die Recherche.

Soweit erstmal. Meine Aufmerksamkeit wird im Moment anderweitig eingefordert. Fortsetzung folgt...
 
Ich bin gespannt, wie es weitergeht :daumen:

Und für den Zephyr dann bitte auch noch einen Faden aufmachen (da bin ich sogar noch ein klein wenig gespannter ;) )
 
Schöner Anfang und super Bilder.
Mal eine Technische Frage kannst du die Wandstärke vom Sattelrohr messen (ca. im Bereich wo die Stütze Klemmt)?
 
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Wie schon geschrieben denke ich, dass der einzelne Anschlag am Unterrohr zur Fernsteuerung des Rollendynamos unter dem Tretlager Verwendung fand. Daher gibt es auch drei Zugumlenkungen am Tretlager. Geschaltet wurde dann ganz normal mit Schelle am Unterrohr.
 
Wie schon geschrieben denke ich, dass der einzelne Anschlag am Unterrohr zur Fernsteuerung des Rollendynamos unter dem Tretlager Verwendung fand. Daher gibt es auch drei Zugumlenkungen am Tretlager. Geschaltet wurde dann ganz normal mit Schelle am Unterrohr.

Die Merale mit Fernbedienung für Dynamo, die ich gesehen habe, hatten die alle am Sitzrohr. Und dann noch Schalthebel mit Schellenbefestigung...? Sehr merkwürdig...
 
Wie schon geschrieben denke ich, dass der einzelne Anschlag am Unterrohr zur Fernsteuerung des Rollendynamos unter dem Tretlager Verwendung fand. Daher gibt es auch drei Zugumlenkungen am Tretlager. Geschaltet wurde dann ganz normal mit Schelle am Unterrohr.

Abgesehen, dass ich bezüglich der Reinkarnation des Rades (noch) nicht über eine feste Lichtanlage nachdenke, sind an der linken Sitzstrebe Spuren vom Abdruck eines herkömmlichen Dynamos. Bin in dem Thema Fernbedienung für Dynamos nicht bewandert, aber habe bei den Meralen bisher nur die Lösung von Grautvornix gesehen. Was aber nix heisst.
 
Ja, das wäre die klassische Lösung bei Meral. Aber dieser Rahmen ist ja offensichtlich nicht gewöhnlich. Es wird ein Dritter Zug umgelenkt und es war Mal eine Schelle montiert. Das Fehlen des typischen Meral-Umlenkers spricht ja auch dafür. Die Gravur an dem Strebenspiegel hatten mWn nur die Super Randonneur und die hatten auch alle die Dynamofernbedienung.
Der hintere Schaltzug verläuft offensichtlich auf der Kettenstrebe, die Höhe des Anschlags spricht dafür, dass der Zug jedoch unter dem Tretlager verlaufen sollte. Ergo nicht für die Schaltung gedacht.
 
Hmm, sieht allerdings nicht danach aus, dass es für einen Rollendynamo vorbereitet ist...
Vielleicht habt ihr auch recht. Aber bleibt die Frage, wofür sonst.
 
Schöner Anfang und super Bilder.
Mal eine Technische Frage kannst du die Wandstärke vom Sattelrohr messen (ca. im Bereich wo die Stütze Klemmt)?

Hab keine Ahnung wie ich das anstellen soll. Habe nur einen Messschieber und mit dem kann ich höchsten (leidlich) die Stärke der Sitzrohrmuffe messen.
 
Die Mavic und Sellax nehmen sich in den Dimensionen nix. Wenn du 28 mm-Reifen montieren willst (was zu den vorgehabten 40er Blechen passt), dann reichen die Mavix aus und du kannst die Sellax im Laden lassen.
Die Arayas sind lecker, da freu ich mich schon auf den anderen Aufbau.
 
Ja, das wäre die klassische Lösung bei Meral. Aber dieser Rahmen ist ja offensichtlich nicht gewöhnlich. Es wird ein Dritter Zug umgelenkt und es war Mal eine Schelle montiert. Das Fehlen des typischen Meral-Umlenkers spricht ja auch dafür. Die Gravur an dem Strebenspiegel hatten mWn nur die Super Randonneur und die hatten auch alle die Dynamofernbedienung.
Der hintere Schaltzug verläuft offensichtlich auf der Kettenstrebe, die Höhe des Anschlags spricht dafür, dass der Zug jedoch unter dem Tretlager verlaufen sollte. Ergo nicht für die Schaltung gedacht.

Verstehe irgendwie nicht, was Du mit dem letzten Satz auszudrücken versuchst. Die Zugführung auf der Tretlagermuffe führt direkt zum Gegenhalter an der Kettenstrebe. Die eingepresste Kunststoffführung auf der Unterseite bediente den Umwerfer. Da es die Teile wahrscheinlich nur als Doppelausführung gab, bleibt die zweite Führung einfach vakant.
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Sind die Ziffern eigentlich Teil einer Rahmennummer die Aufschluss über das Baujahr geben könnte? Wenn nicht, mache ich mir nicht die Mühe das Plastikteil zu entfernen um es später wieder zu befestigen. Welche Bedeutung mag das große Loch haben?
 
Am Sitzrohr wie auch am Unterrohr sind übrigens noch zwei nicht ausgebleichte Stellen, die die Vermutung nahe legen, dass da etwas befestigt gewesen ist.
Meral_4137.JPG
 
Die Mavic und Sellax nehmen sich in den Dimensionen nix. Wenn du 28 mm-Reifen montieren willst (was zu den vorgehabten 40er Blechen passt), dann reichen die Mavix aus und du kannst die Sellax im Laden lassen.
Die Arayas sind lecker, da freu ich mich schon auf den anderen Aufbau.

Mal sehen. Die Mavic Felgen wollte ich eigentlich für ein Projekt in meiner Größe bereit halten. Da ist bisher nur nichts...
 
das loch - wasserablauf?
für ein lichtkabel zu groß...

am sitzrohr war sicher der umwerfer, das sieht doch nach einer höherwertigen schelle, ähnlich huret success aus...
 
das loch - wasserablauf?
für ein lichtkabel zu groß...

am sitzrohr war sicher der umwerfer, das sieht doch nach einer höherwertigen schelle, ähnlich huret success aus...

Ist klar, aber direkt über der Tretlagermuffe ist auch noch eine dunklere Stelle mit einer geradlinigen Kante. Fotografisch lässt sich das leider schwer wiedergeben. In live ist es alles viel deutlicher.

Aber gut dass Du das Lichtkabel erwähnst. Wie war den üblicherweise die Verkabelung bei den Meral Rädern ausgeführt? Ich finde keine Löcher die auf eine innenverlegte Verkabelung schliessen lassen.
 
Verstehe irgendwie nicht, was Du mit dem letzten Satz auszudrücken versuchst. Die Zugführung auf der Tretlagermuffe führt direkt zum Gegenhalter an der Kettenstrebe. Die eingepresste Kunststoffführung auf der Unterseite bediente den Umwerfer. Da es die Teile wahrscheinlich nur als Doppelausführung gab, bleibt die zweite Führung einfach vakant.
Anhang anzeigen 620276
Ah, ok. Die entsprechende Führung des rechten Zuges unter dem Tretlager scheint ja wirklich unbenutzt zu sein. Und dein Argument, dass es nur dir doppelte Ausführung gab, ist valide. Das konnte man vorher nicht so gut sehen.
 
Ist klar, aber direkt über der Tretlagermuffe ist auch noch eine dunklere Stelle mit einer geradlinigen Kante. Fotografisch lässt sich das leider schwer wiedergeben. In live ist es alles viel deutlicher.

Aber gut dass Du das Lichtkabel erwähnst. Wie war den üblicherweise die Verkabelung bei den Meral Rädern ausgeführt? Ich finde keine Löcher die auf eine innenverlegte Verkabelung schliessen lassen.

Da kann ich wieder nur meine Rahmen anführen - recht banal hinein in die Muffe

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und wieder hinaus am Tretlager

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Am Tretlager läuft alles zusammen - Licht vorne, Licht hinten (das Kabel habe ich im Schutzblech verlegt) und Rollendynamo. Ich kann mir vorstellen, dass das der originalen Verlegung entspricht, da das originale hintere Schutzblech einen geösten Kabeldurchlass aufwies. Vorne geht es nur einmal zwischen Gabelkopf und Schutzblech durch und dann in den Gepäckträger.

Als Fazit: Wenn Du keine Bohrung in der Steuerrohrmuffe findest, ist Dein Rahmen ohne (Dynamo-)Lichtanlage konzipiert.
 
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