Seiler spricht in einem Interview auf FastTalkLabs von rund 60 HIT-Einheiten pro Jahr, die erst in Summe und Kontinuität den Impact machen. Aber erst dann, wenn das Volumen bzw. die Trainingsfrequenz aufgebaut ist. Alles andere sollte darum eher lockerer bzw. leichter zu regenerieren sein. Maffetone betont, dass gerade Hobbyathleten sich aus Scham davor, zu langsam unterwegs zu sein, keine aerobe Leistungsfähigkeit aufbauen. Er empfiehlt seinen Sportlern,
mal sechs Monate strikt den Puls bei unter 180 minus Alter (beim laufen, Rad nochmal minus 5) zu halten, selbst wenn man zwischendurch statt zu laufen gehen muss. Wer dabei nicht gesehen werden will, solle dann halt nachts trainieren. Das bringe deutlich mehr als jedes HIT.
Die Reihenfolge für effektives Training auch und gerade im Hobbybereich, die immer genannt wird: 1. Häufigkeit/Frequenz der Trainings erhöhen, 2. Volumen/Dauer der Trainings erhöhen, 3. Intensitäten einbauen. Das gilt ja überall: ob Kraftsport oder Ausdauer oder alles dazwischen (und sogar beim Schach). Gäbe es eine Abkürzung, würden doch gerade Profis diese nutzen - Zeit ist für die schließlich Geld.
Es gibt tatsächlich viele Firmen, die aus dem Wunsch nach Abkürzung ein wahrscheinlich lukratives Geschäftsmodell machen und behaupten, 8x10s Sprint Intervalle in einer 20min-Einheit auf einer neuen Cardiomaschine unter dem Weihnachtsbaum könnten das alles ersetzen (z.B. Sprint 8), aber deren Studien vergleichen ihre Ergebnisse halt mit "kein HIT" bzw. "kein Training". Und auch hier sei die Frage gestellt: warum gewinnt von diesen Athleten niemand Fahrradrennen und warum gibt es keinen erfolgreichen Sportler (nichtmal im Amateurbereich), der nur Sprint-Intervalle macht? Und noch wichtiger: warum hält das niemand länger als von Neujahr bis Februar durch, um zum nächsten Neujahr die nächste Abkürzung auszuprobieren? Dann vielleicht ein neues Aero-Bike, das 10 Watt spart und damit das anstrengende Training von 180W auf 190W Schwelle ersetzen kann.