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RRN Wintertraining 24/25: Der Sabbelthread

Das ist auch ein Denkfehler, ich sagte nicht, dass der Hobbyfahrer mehr HIT machen soll als der Profi, ich sprach von dem HIT Anteil (prozentual) was in absoluten Zahlen immer noch weniger HIT ist als bei einem Profi.
Am Ende kommt es aber auch immer auf die Ziele an, ein Marathonfahrer profitiert mehr von MIT, ein Kriterienfahrer von HIT.
Und ein norwegischer Triathlet hat sicher andere Ziele als der typische Hobby Radsportler.
Grundsätzlich glaube ich aber, dass es nicht das eine richtige Trainingskonzept gibt. Sondern jeder Körper auch ein wenig anders reagiert und Reize verarbeitet. Das ist aber dann die hohe Kunst des Trainers, das zu erkennen und dementsprechend das Training zu steuern.
Ich glaube wir sind in unseren Positionen ziemlich nah beieinander.

Aerobe Basis aufbauen, ja, wer aber seit Jahren trainiert und im Winter nicht montelang gar nichts macht, hat diese und sollte das Jahr ganze Jahr Intensitäten einbauen. Es gibt da auch dazu mittlerweile ja Studie(n), die zum Ergebnis haben, dass diejenigen, die auch im Winter intensiv fahren im Frühjahr/Sommer die besseren Ergebnissen haben. Im Winter also nur locker scheint mir ziemlich überholt zu sein. Das bedeutet aber nicht, dass die aerobe Basis nicht trainiert werden muss, das machen wir ja auch. Wir haben einen Block ohne explizite LIT-Woche, aber dennoch LIT Einheiten in diesem Block und dafür 2 LIT Wochen am Stück.
Die Anteile variieren, aber auch der Marathonfahrer trainiert HIT, ob das in der direkten Eventvorbereitung bzw. in welchem Umfang das sein muss, darüber kann man sicherlich streiten. Andererseits ist auch die Stundenleistung in diversen Studien durch HIT besser geworden und Ronnstad lässt auch vor LT2 Bestimmungen HIT fahren, das könnte man schon als Indiz dafür werten, dass dies auch für Belastungen von 1-2 Stunden - Pause, wieder 1 Stunde Berg rauf usw ... durchaus sinnvoll sein kann.

Sicher hat Blumenfelt andere Ziele, andererseits muss der halt auf dem Rad 4h richtig ackern, das ist schon wieder gar nicht so unähnlich zu den Zielen von uns Hobbyfahrern.
 
Seiler spricht in einem Interview auf FastTalkLabs von rund 60 HIT-Einheiten pro Jahr
Das ist schon nochmal interessant. Wenn ich mir Ronnestads Single Case Study zur Blockperiodisierung anschaue sind das im Jahr so 60-90 Einheiten. Genauer kann man das leider nicht rekonstruieren, aber am Ende will Blockperiodisierung ja aber auch gezielt intensive Reize setzen, im Kern vielleicht auch die eine oder andere HIT Einheit mehr unterbringen ohne sich dabei eben Woche für Woche mit 2-3 Einheiten abzuschiessen.
Ich habe es jetzt nicht für A und B genau durchgezählt, werden wohl aber so zwischen 20 (A) und 30 (B) HIT-Einheiten in knapp 6 Monaten liegen. Vielleicht auch ein klein bisschen mehr, aber nicht allzu weit weg von dem was Seiler da auch empfiehlt.
 
Das ist der Maffetone. Er zielt mit 180 minus Alter auf Hobbyläufer mittleren Alters, die ihr ein Plateau oder Übertraining erreichen. In 95% der Fälle ist das als Daumenregel sicher ein guter Anfang, um überhaupt mal sowas wie LIT zu machen. https://philmaffetone.com/180-formula/

Er sagt aber auch selbst, dass die 180 nur ein grober Richtwert ist, der individuell anzupassen ist.
 
Genau - kann auch nur, da eh jeder einen anderen Maximalpuls hat. Man müsste also theoretisch, wenn es halbwegs plausibel sein soll wissen, mit welchem Puls-"Basiswert" das herangezogen wurde.
 
Es gibt da auch dazu mittlerweile ja Studie(n), die zum Ergebnis haben, dass diejenigen, die auch im Winter intensiv fahren im Frühjahr/Sommer die besseren Ergebnissen haben. Im Winter also nur locker scheint mir ziemlich überholt zu sein. Das bedeutet aber nicht, dass die aerobe Basis nicht trainiert werden muss, das machen wir ja auch. Wir haben einen Block ohne explizite LIT-Woche, aber dennoch LIT Einheiten in diesem Block und dafür 2 LIT Wochen am Stück.

Genau das hatte ich 2022/2023 gemacht. Also 2022 nur locker im Winter und 2023 dann auch mit vielen Intensitäten. Die Form war definitiv nach 2023 besser gewesen/geworden. (Ok, bin natürlich nicht repräsentativ, aber für mich passt Deine Aussage)
 
Er sagt aber auch selbst, dass die 180 nur ein grober Richtwert ist, der individuell anzupassen ist.

Genau - kann auch nur, da eh jeder einen anderen Maximalpuls hat. Man müsste also theoretisch, wenn es halbwegs plausibel sein soll wissen, mit welchem Puls-"Basiswert" das herangezogen wurde.

Genau und fürs Alter (also mich) nach Abzug wieder 10 aufschlagen. Dann passt es auch wieder vermutlich. Aber ich bin ja kein Anfänger sondern stehe eher am Ende meines Alters/Lebens- und Trainingszyklus.
 
Man muss den Tatsachen ins Auge blicken mit 73 Jahren. :oops:
Ich erinner mich an 2014 - mein erstes Mal mit MTB im Vinschgau unterwegs. Radweg mit 14%. Puls 4 Schläge vor HFmax. Neben mir ein "etwas" älterer Herr, braungebrannt auf dem RR. Kaut mir das Ohr ab. Er sei vor 60 Jahren schon mit 1x3 das Stilfser Joch hochgefahren.
 
Ich erinner mich an 2014 - mein erstes Mal mit MTB im Vinschgau unterwegs. Radweg mit 14%. Puls 4 Schläge vor HFmax. Neben mir ein "etwas" älterer Herr, braungebrannt auf dem RR. Kaut mir das Ohr ab. Er sei vor 60 Jahren schon mit 1x3 das Stilfser Joch hochgefahren.
Und du hechelnd über den Lenker hängend … 😂
 
Das ist schon nochmal interessant. Wenn ich mir Ronnestads Single Case Study zur Blockperiodisierung anschaue sind das im Jahr so 60-90 Einheiten. Genauer kann man das leider nicht rekonstruieren, aber am Ende will Blockperiodisierung ja aber auch gezielt intensive Reize setzen, im Kern vielleicht auch die eine oder andere HIT Einheit mehr unterbringen ohne sich dabei eben Woche für Woche mit 2-3 Einheiten abzuschiessen.
Ich habe es jetzt nicht für A und B genau durchgezählt, werden wohl aber so zwischen 20 (A) und 30 (B) HIT-Einheiten in knapp 6 Monaten liegen. Vielleicht auch ein klein bisschen mehr, aber nicht allzu weit weg von dem was Seiler da auch empfiehlt.
Ja, das widerspricht sich überhaupt nicht. Ich mag den Seiler, weil er als Wissenschaftler lieber die banale Erkenntnis sucht statt sich vom absurd nerdigen Spezialfall ablenken zu lassen. Die Realität ist komplex, Theorie muss vereinfachen.
Er vertritt ja bei seiner Definition von polarised training auch zunehmend den banaleren Ansatz, dass die Trainingslast aus 4 von 5 Einheiten binnen 24h regeneriert(!) sein muss, damit die fünfte dann deutlich darüber hinausschießen kann. Diese fünfte muss auch kein HIT sein, sondern kann auch mal eine überlange LIT- oder zehrende MIT-Einheit sein. So lese ich auch Deinen Trainingsplan bisher. Eine Key-Session pro Woche, die die Grenzen verschiebt und der Rest der Woche so, dass man diesen gewünschten Reiz zusätzlich aufbaut und verstärkt, ohne sich kaputt zu fahren. Die Kombination aus dieser Art der Polarisierung und Blockperiodisierung scheint mir sehr naheliegend und wir werden ja sehen, ob es am Ende auch was bringt.
Man kann Seiler übrigens auch gut zuhören, z.B. bei der nächsten LIT-Ausfahrt.
https://soundcloud.com/fasttalklabs...ning-do-we-really-need-with-dr-stephen-seiler
https://soundcloud.com/fasttalklabs...good-holistic-practice-with-dr-stephen-seiler
Bonus: solange ich mich beim Podcast hören auf das gesagte konzentrieren muss, bleib ich automatisch auch im LIT-Bereich. 2 Fliegen, 1 Klappe ;-)
 
Er vertritt ja bei seiner Definition von polarised training auch zunehmend den banaleren Ansatz, dass die Trainingslast aus 4 von 5 Einheiten binnen 24h regeneriert(!) sein muss, damit die fünfte dann deutlich darüber hinausschießen kann. Diese fünfte muss auch kein HIT sein, sondern kann auch mal eine überlange LIT- oder zehrende MIT-Einheit sein. So lese ich auch Deinen Trainingsplan bisher.
Ich kenne das Konzept der Key Sessions (natürlich). Im Blocktraining kommt das auch vor, aber nicht ganz so "polarisiert" wie in anderen Formen der Trainingsplanung. Wir versuchen hier den Reiz eher über die sich in einer Woche (oder 2 Wochen) kumulierenden Reize zu setzen. Wenngleich es doch immer wieder Einheiten gibt, die einen höheren Reiz setzen als andere und sich vor allem entweder Intensität, oder TiZ, oder Dauer aufbauen.
Es ist eine andere Struktur wie in einer klassischen Woche, die könnte folgendermaßen aussehen: Mo: Frei, Di: MIT (oder LIT), Mi: LIT, Do: MIT (oder LIT), Fr: frei (oder LIT), Sa: HIT, So: LIT. Je nach Phase in der Saison würde man die Key Sessions planen und drum herum eher Einheiten, die nicht ganz so fordernd sind. Das kann mal lange LIT, mal MIT und mal HIT sein.
Im Blocktraining organisieren wir das anders, aber Trainingsprinzipien bleiben natürlich sehr ähnlich.
 
Sorry wenn ich euer wissenschaftliche Unterhaltung unterbreche, aber ich muss mir den Frust von heute von der Seele schreiben. Meine bessere Hälfte hat kein Mitleid.

Super schlecht geschlafen und Hunde müde aus dem Bett. Raus geputzt, A Kunde hat seinen Besuch angekündigt.

Im Geschäft angekommen, erstmal von den Kollegen belagert worden. Gefühlt nur Probleme. Ich war schon leicht gereizt und musste bereits um 7Uhr den ersten Espresso zur Beruhigung trinken. Insgesamt waren es dann heute fünf. 🙄

Es ging dann so weiter. Wichtige Kundenmuster haben nicht gepasst, Lieferungen nicht pünktlich usw. Immerhin der Kundentermin lief gut.

Bei dem Stress gab es kein Mittag. 2 handvoll Nüsse, eine handvoll Gummibärchen und ein Yoghurt. Nicht sehr ausgewogen.

Beim Gehen dann noch ne schlechte Nachricht vom Geschäftsführer erhalten. Heute läuft einfach.

Heimweg steh ich ewig im Verkehr. Komm heim, jag mir nen Toast rein und spring aufs Rad. Die 1,5h LIT fühlen sich schlimmer an als 4h HIT.
Dabei hab ich Bauchschmerzen.

Es ist unglaublich wie stark der Körper auf Einflüsse reagiert und das obwohl ich mich als äußert Stressresistent einschätze.

Langes Jahr, ich hab jetzt noch 2 Wochen und dann war es das, für dieses Jahr. Zeit wird es

Schönen Abend euch allen
 
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