In den Gefällt-mir-Faden wills ebenso wenig passen wie in den auf-die Kette-Faden. Aber es ist von heute, also paßt es vielleicht hier.
Seit 2 Monaten habe ich den Covid + Long/Post-Covid Zapfen im Allerwertesten stecken. Was tue ich also wenn mir am 1.Mai in der früh halb sechse, wie die vergangenen Wochen zuverlässig, die Schmerzen meine "erholsame" Nachtruhe vorzeitig beenden? Erstmal konzentrieren um im richtige Augenblick die Knie zu strecken um an einen Löffel Haferflocken und lauwarmes Wasser zu gelangen, die magenschonende Vorbereitung für den anstehenden Medikamenten Cocktail. Ein kleines Frühstück die Haxen in Hosen stecken und abwarten bis die Schmerzmittel wirken - Morgenstund hat Mundgeruch ...
Das Wetter ist passabel, ich liege besser in der Zeit als die ganzen motorisierten Maiausflügler, also nix wie ab zu einer kleinen Spessartrunde solange die Synapsen gerade gut zugedröhnt sind. Ich hiefe meinen Kadaver die Treppen runter und rein in den Kraftwagen. Der Diesel startet zuverlässig, Sitzheizung an, das Fenster einen Spalt offen und 'ne schöne Musik aufgelegt und wohl temperiert. /weather report-heavy weather/ donald fagen-sunken condos// Die Bianchi Kappe ins Gesicht gezogen und Sonnebrille auf.
Maintal, Sinderbachtal, Bayrische Schanz. Wie immer wieder gerne auf dem Rad, heute im Coupé. Spessartsträßchen zwischen Jossa und Bad Orb, so gut wie alleine für mich. Ich mache meine Pace. Mit 60 die epischen, schmalen Spessartkurven im Sindelfinger Dotzer runter wo ich sonst auf italienischem Leichtgeröhr mit 75 km/h unterwegs bin/war. Abschnitte die wir zusammen mal vor ein paar Jahren gefahren sind #Weltschnitzelhauptstadt. Ein paar kurvige Anstiege mit ständigen Gangwechseln flott hoch, perfekte Mopped+Rennradstrecken. Langsam an den paar wenigen Rennradlern vorbei die so früh schon im Hochspessart unterwegs sind den Daumen gegeben und eine Träne verdrückt. Ab nach Hause, für meine beste aller Ehefrauen, der ich seit gut 8 Wochen auf den Geist gehe, noch einen Streuselplaatz besorgt. 70 km im Diesel, statt wie früher 120 km mit dem Genius-Rohr. Schreibe ich euch jetzt diese Geschichte, sonst saß ich eine Etage tiefer bei meinem Rad und genoss meine dicken Beine. und war glücklich. Im Augenblick zerreißen mich meine Gefühle eher.
Ich weiß ich bin nicht der einzige dem es so ergeht.
Ich will die Buckel wieder ohne Motordrive hoch, bin im Moment aber echt zufrieden daß ich es wenigstens mit dem Auto wieder schaffe.
Always look on the bright side of life!
Ich wünsche euch allen eine schöne Mai Tour, gute Kilometer & dicke Beine !
klaus