Da ich die Naben für ein Projekt verwenden wollte, habe ich heute einen Laufradsatz aus den 50er Jahren (mit Pelissier Plume Naben und Weinmann Schlauchreifenfelgen) ausgespeicht (einfach die Speichen mit dem Knipex Kompakt-Bolzenschneider durchgetrennt und die jeweiligen Speichenhälften aus
Felgen und Naben entfernt), um anschließend die Naben (zwecks Wartung) zu Öffnen.
Bei der HR-Nabe fehlte ja bereits eine korrekte Kontermutter (da hatte ein Vorbesitzer eine breitere verwendet, um die Nabe von 4- auf 5-fach Kranz umzurüsten) und beim Ausspeichen musste ich feststellen, dass von der Spannung der außenliegenden Speichen der rechte Flansch zu einer Welle deformiert worden war (sah man vorher nicht, da alles sehr verdreckt war).
Damit nicht genug, stellte sich heraus, dass das Gewinde der HR-Achse auf einer Seite defekt war, weil auch die andere Kontermutter (mit korrekter Breite) offenbar ein anderes Gewinde hatte und "draufgewürgt" worden war.
Der ganze Spaß des Zerlegens wurde noch durch 60 Jahre altes, ausgehärtetes, teerähnliches, stinkendes Fett (natürlich vermengt mit Dreck) gesteigert. Ob die Lagerschalen und die Achskonen noch o.k. sind, konnte ich noch nicht feststellen, da sich der schwarze Teer seiner Entfernung (mit Waschbenzin) hartnäckig widersetzte.
Eine jede Ehefrau (wenn es denn eine gäbe) hätte mich mit dem Zeug zum Teufel gejagt, da sich die Handlung in der Küche abspielte (ich verfüge leider nicht über eine separate Werkstatt). Ich weiß nicht, was mehr stank, das Waschbenzin oder die alten Teile?!
Ob die Naben überhaupt noch verwendbar sind, weiß ich noch nicht (wenn, dann vermutlich nur die VR-Nabe).
Auch die HR-Felge ist hinüber, da zwei Speichenlöcher ausgedellt bzw. ausgerissen sind.
Ich kann nun völlig nachvollziehen, warum die meisten hier an jüngeren Klassikern schrauben.
Dieses doch sehr alte Zeug zu restaurieren macht echt keinen Spaß.