Geschichten aus der Werkstatt - Bin ich das A...loch?

[cuxländer]

Warum soll man sich mit weniger zufrieden geben?
Ich bin Mensch und will wie ein Mensch behandelt werden.

Das ist leider der allgemeine Trend. Ich freue mich jedenfalls, wenn ich mal auf einen Verkäufer etc. treffe, der / die den Job gerne macht! Wird aber immer seltener. Meistens habe ich den Eindruck, das ich als Kunde gerade störe. Sei es beim privaten Gespräch der Verkäufer, oder wenn gerade eine Phase der Unlust vorhanden ist.

 

[lobo_viejo]

Die Meisten wollen heute nur noch mit möglichst geringem Aufwand verkaufen, Sprich, kauf das was gerade im Laden ist und lass mich in Ruhe. Da wird meist auch nicht mehr nachgefragt, ob man die gewünschte Ware ggf auch bestellen könnte. Also kauft der Kunde die Ware gleich im Netz. Das damit eine Spirale in Gang gesetzt wird, ist vielen Leuten entweder nicht bewusst oder es ist ihnen egal. Man braucht sich ja nur das Geschäftesterben in den Städten anzuschauen.

 

[Dr_Bakterius]

Für mich ist das Verhalten des Radhändlers eigentlich nur eine weitere Bestätigung der Servicewüste Deutschland.

Wenn man die Kommentare hier ließt, erschließt sich einem auch sofort warum das so ist. Schon der erste Kommentar mit dem Hinweis, man kann ein Laufrad schließlich auch selber zentrieren, ist beispielgebend. Ich kann mir, wenn es sein muss, auch den Daumen selber amputieren. Dennoch würde ich das lieber von jemanden machen lassen, der weiß was er tut.

Du gehst zu einem fremden Händler mit einem fremden Laufrad und möchtest eine Art "McDrive"-Service. Das ist an sich schon einmal eine in meinen Augen unrealistische Herangehensweise.

Ich nehme diesen Kommentar mal stellvertretend für die Vielen, welche eine ähnliche Aussage machten.
Die Werkstatt kann sagen, bei uns nicht gekauft, reparieren wir nicht. Völlig ok.
Die Werkstatt kann sagen, bei uns nicht gekauft, die Reparatur kostet 5000 €, Völlig ok.
Die Werkstatt kann sagen, bei uns nicht gekauft, wir machen das, geben aber keine feste Terminzusage. Völlig ok.
Die Werkstatt kann sagen, bei uns nicht gekauft, ... ich denke (fast) jeder hat verstanden was ich meine.

Nun habe ich als Kunde zwei Möglichkeiten. Entweder ich lasse mich darauf ein oder ich suche eine andere Werkstatt. Oder ich lerne es selber. Wie auch immer. Es ist dann meine Entscheidung.

Aber das ist hier nicht passiert.
Der Auftrag wurde angenommen und eine feste Terminzusage erfolgte. Damit ist die Geschichte erzählt.
Argumente wie, dass ist kein premium Autohaus, sind völlig absurd.
Es ist vielmehr so, dass in dieser Branche Arroganz "Standert" ist.

Im übrigen ist folgende Frage interessant.
Sind die Online-Händler so erfolgreich, weil die lokalen Händler so schlecht sind.
Oder sind die lokalen Händler so schlecht, weil die Online-Händler so erfolgreich sind.
Wer schon Rad gefahren ist, bevor es das Internet gab, kennt die Antwort.

Es gibt aber auch andere Beispiele. Ich kenne in Berlin eine Werkstatt, die ist unfassbar gut. Es mag noch andere geben, ich kenne aber nur diese eine. Ich fahre mit dem Auto ca. 45 Minuten hin, da ich außerhalb Berlins wohne. Das mache ich aber gerne.

 

[SGEuropa]

Sind die Online-Händler so erfolgreich, weil die lokalen Händler so schlecht sind.
Oder sind die lokalen Händler so schlecht, weil die Online-Händler so erfolgreich sind.

Ich glaube, das Problem ist, dass viele Radläden Leuten gehören, die keine "digital Natives" sind und denen durch die Preise im Versandhandel sehenden Auges ein wichtiges Standbein wegbricht. So ist es ja auch in vielen anderen Läden in den Städten. Dadurch, dass die Inhaber der Läden aber keine digital Natives sind, tun sie sich m.M.n. oft schwer, ihre Geschäftsmodelle anzupassen oder gar neue zu finden.
Fakt ist für mich persönlich erstmal, dass ein Neugeschäft von Teilen/Komponenten ausgelutscht ist, wenn ich durch feste Lieferverträge nur zu UVP oder knapp darunter verkaufen kann, während mir online die neue 12s-Dura-Ace aktuell schon mit 20% Rabatt "hinterhergeworfen" wird.
Und das Problem zieht ja einen Schwanz nach sich: Obwohl ich vielleicht manchmal aus Zeitmangel ein Rad lieber in die Werkstatt bringen würde, anstatt mich selbst darum zu kümmern, tue ich das schon deshalb nicht, weil mich dort die ggf. notwendige neue Kassette das doppelte kosten würde und ich natürlich nicht auch noch die Ersatzteile mitbringen kann (warum eigentlich nicht?).

Dementsprechend wird es den Radläden zwangsläufig wie anderen Branchen auch gehen: Entweder ich schaffe es, dem Kunden vor Ort so viel zu bieten, dass er gerne herkommt oder ich muss den Laden irgendwann (teilweise) schließen. Ich persönlich glaube nun, dass diese Einsicht von vielen verdrängt oder nicht akzeptiert wird und man sich jetzt mit Müh' und Not an alte Geschäftsmodelle klammert anstatt sich zu fragen, wie man dem Kunden auch morgen und übermorgen noch etwas tolles bieten kann.

Mein Vorschlag an den Händler, nachdem er mir sagte die meisten Kunden würden überhaupt nicht auf SMS o.ä. warten, dass er zumindest bei den Aufträgen, wo man sich auf feste Zeiten geeinigt hat, einfach in seine "Datenbank" eintragen soll, dass der Kunde bei Verspätung eine Benachrichtigung wünscht, hat er z.B. auch komplett abgewatscht, weil er dafür eben keine Zeit hätte.

Ich hab' jetzt offensichtlich zu dem Händler kein großes Vertrauensverhältnis, aber wurde von euch mal irgendeiner von einem befreundeten Händler gefragt, was er besser machen könne oder was man sich vielleicht auch für die Zukunt von ihm wünschen würde? Ob's am Ende umgesetzt wird ist natürlich ein anderes Blatt. Aber beispielsweise bei meinem Lieblingsbäcker haben sie den Leuten einfach was zum Probieren gegeben und gefragt, ob's in Zukunft ins Sortiment soll. Geht so beim Rad natürlich nicht, aber zeigt für mich eben doch, dass man immer einen Weg findet, wenn der Wille da ist.

 

[DonMinestrone]

Ich bin ja absolut für freundlich sein, keinen Stress machen und Trinkgeld geben wenn der Service stimmt, aber Kuchen mitbringen? Das geht zu weit

Den isst Du lieber selbst? Kenn' ich!

 

[mr_tabletop]

Kommunikation ist das A und O. Daran haperte es beim Händler, den der TE beschreibt. Spätestens seit den "Sozialen Medien" ist Kommunikation abgeflacht und der Gegenüber nicht mehr ausreichend ernstgenommen. Ich kann gut nachempfinden, was den TE wurmt.
Der Einwand bzgl. Premium-Autohaus ist aus gleich zwei Gründen unsinnig:
1. Nur, weil es "lediglich" ein Radladen, ist das kein Freibrief für den Laden, sich nicht an Absprachen zu halten.
2. Selbst ein Premium-Autohaus ist keine Garantie, dass alles rund läuft und der Kunde sich angemessen behandelt fühlt. Meine miesen Erfahrungen hierzu wären aber off topic.

 

[DonMinestrone]

Obwohl ich vielleicht manchmal aus Zeitmangel ein Rad lieber in die Werkstatt bringen würde, anstatt mich selbst darum zu kümmern, tue ich das schon deshalb nicht, weil mich dort die ggf. notwendige neue Kassette das doppelte kosten würde und ich natürlich nicht auch noch die Ersatzteile mitbringen kann (warum eigentlich nicht?).

Rechtliche Haftung. Wenn das Rad vom Profi repariert wurde, kann er für Mängel haftbar gemacht werden. Ob du aber die hydraulische Scheibenbremse vom alten Rad runtergerupft hast, "adelt" er das Rad im Moment der Übergabe an den Kunden zu einem technisch - so weit - einwandfreien Verkehrsmittel. (Nein, ich bin kein Jurist - so geht meine Deutung, ich lasse mich eines Besseren belehren.)

 

[cuxländer]

Im übrigen ist folgende Frage interessant.
Sind die Online-Händler so erfolgreich, weil die lokalen Händler so schlecht sind.
Oder sind die lokalen Händler so schlecht, weil die Online-Händler so erfolgreich sind.
Wer schon Rad gefahren ist, bevor es das Internet gab, kennt die Antwort.

Es ist ja nicht nur in der Fahrradbranche so. Ist genauso im stationären Handel, in Restaurants usw.
Man kommt sich als Kunde oft als Störfaktor vor. Der Verkäufer, Bedienung, Kellner lässt seine schlechte Laune oder Unlust am Kunden aus, oder muffelt eine an. Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Es gibt natürlich Ausnahmen und man trifft auf jemanden der seinen Job gerne macht und das den Kunden auch spüren lässt!
Wenn mir der Sevice gefallen hat, gibt es auch selbstverständlich Trinkgeld oder den einen oder anderen Euro für die Kaffeekasse!!

Sorry, wenn ich mir und euch hier das Gendern erspare! Es sind alle gemeint, Männlich, Weiblich, Divers, Migrationshintergrund usw. Ich respektiere alle genannten und ungenannten!

 

[RainerS]

Für mich ist das Verhalten des Radhändlers eigentlich nur eine weitere Bestätigung der Servicewüste Deutschland. Der Fall ist für mich nur ein Synonym, es ist schon fast egal, in welches Geschäft man geht.
Das fängt beim Bäcker an und hört wie in diesem Fall beim Radhändler auf.

So wild isses jetzt auch nicht, da gibts genug Gegenbeispiele, sowohl Radläden und Bäcker sowieso…

Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum man so ein Fass aufmachen kann, dass dann auch noch solche Wellen schlägt, weil ein Laufrad nicht absprachegemäß am gleichen Tag zentriert wurde. Kann eben mal passieren, wenn Hektik im Laden angesagt ist.
Damit kann man sich doch nicht das ganze Wochenende versauen. Mein ich.
VG Rainer

 

[Dr_Bakterius]

Dementsprechend wird es den Radläden zwangsläufig wie anderen Branchen auch gehen: Entweder ich schaffe es, dem Kunden vor Ort so viel zu bieten, dass er gerne herkommt...

Da du kein Laufrad zentrieren kannst, musst du zur Werkstatt gehen. Ob nun gerne oder nicht. Bike24 kann dir das Ding zwar billig verkaufen, mehr können Sie aber nicht. Und die zunehmende Komplexität der Fahrräder, spielt den Werkstätten noch in die Hände.
Man muss also wirklich kein Genie sein um sein Geschäftsmodell zu finden. Die von mir genannte Werkstatt ist tatsächlich vorrangig "nur" eine Werkstatt. Wo du das Laufrad gekauft hast, ist ihm völlig egal. Bei ihm geben sich die Kunden die Klinke in die Hand. Weil er gut ist! Er weiß was er tut und er macht es gerne. Das ist der springende Punkt.
Selbst wenn Bike24 das Zeug demnächst verschenkt, werden die Kunden ihre Räder zu ihm bringen.

 

[SGEuropa]

Man muss also wirklich kein Genie sein um sein Geschäftsmodell zu finden.

Naja, Ende vom Lied ist ja, dass ich dort nicht mehr hinkomme, wie wohl einige/(viele?) andere auch. Das, was du da beschreibst, gute Arbeit und guter Service wäre ja Teil eines funktionierenden Geschäftsmodells, das ich bei meinem Händler aber vermisst habe.
Ich wollte damit ja nicht das Ende der Radläden und Werkstätten einleuten, sondern kritisieren, dass offenbar einige noch mit der "Die Kunden kommen schon, weil sie müssen"-Haltung über Wasser halten wollen.

 

[lobo_viejo]

So wild isses jetzt auch nicht, da gibts genug Gegenbeispiele, sowohl Radläden und Bäcker sowieso…

Mag sein, da es bei uns keine alteingesessenen Bäcker mehr gibt , nur noch Verkaufsstellen von Großbetrieben mit sogenannten Fachverkäufer innen. Radläden gibt es bei uns auch sind aber eigentlich E-Bike Verkaufsstellen.
Ich bin schon seit Jahren auf doityourself umgestiegen, habe dabei auch einige negative Erfahrungen(Fehler) gemacht, aber in unserer Gegend kann man allenfalls seine "Dorfspeichen" hinbringen, wenn man sie dort gekauft hat.

 

[Plautzilla]

Genau das ist auch bei mir der Grund, warum ich kein Tubeless, Di2 und Scheibenbremse fahre. Ich lege Wert auf einfach zu wartende Technik. Meine Räder mussten seit Jahren nicht mehr in die Werkstatt.

Aber gerade die 3 Sachen sind doch noch am einfachsten selbst zu warten Zumindest 12fach DI2 und Scheibenbremse.

Tubeless lass ich wegen Dichtmilch die Finger von.

Irgendwie ist es aber schon bezeichnend, dass alle ernsthaften Radfahrer hier keinen Bock mehr auf Werkstätten haben. Das sagt sehr viel über das Serviceverständnis deutscher Dienstleister/Werkstätten aus. Traurig.

Termineinhaltungen und Kommunikation sind Grundpfeiler und ganz sicher keine Premiumleistungen. Die meisten lassen sich ihre Arbeitszeit immerhin fürstlich entlohnen, und Ersatzteile kosten bei so Kleinstläden auch gern mal 50-100% mehr als im Netz. Wenn man den Kunden total veralbert wäre imho übrigens nicht nur eine Entschuldigung, sondern auch mal ein preisliches Entgegenkommen ohne extra Aufforderung angemessen.

Aber auch da scheint der Tenor zu herrschen man könne ja froh sein dass sich jemand erbarmt diesen ach so fürchterlichen Job überhaupt zu machen. Man könnte meinen Fahrradmechaniker/Mechatroniker sei gleichzusetzen mit Müllmann oder Kloputzfrau

 

[Thomassino]

Aber gerade die 3 Sachen sind doch noch am einfachsten selbst zu warten Zumindest 12fach DI2 und Scheibenbremse.

Tubeless lass ich wegen Dichtmilch die Finger von.

Irgendwie ist es aber schon bezeichnend, dass alle ernsthaften Radfahrer hier keinen Bock mehr auf Werkstätten haben. Das sagt sehr viel über das Serviceverständnis deutscher Dienstleister/Werkstätten aus. Traurig.

Termineinhaltungen und Kommunikation sind Grundpfeiler und ganz sicher keine Premiumleistungen. Die meisten lassen sich ihre Arbeitszeit immerhin fürstlich entlohnen, und Ersatzteile kosten bei so Kleinstläden auch gern mal 50-100% mehr als im Netz. Wenn man den Kunden total veralbert wäre imho übrigens nicht nur eine Entschuldigung, sondern auch mal ein preisliches Entgegenkommen ohne extra Aufforderung angemessen.

Aber auch da scheint der Tenor zu herrschen man könne ja froh sein dass sich jemand erbarmt diesen ach so fürchterlichen Job überhaupt zu machen. Man könnte meinen Fahrradmechaniker/Mechatroniker sei gleichzusetzen mit Müllmann oder Kloputzfrau

Den ersten Teil deines Beitrags hätte ich unterschrieben, aber hinten raus wurde das irgendwie komisch.

 

[Plautzilla]

Auf Handwerker wartet man auch den halben Tag.

Es ist so wie mit anderen Dienstleistungen, entweder selbst machen oder mit den Missständen leben. Es wird nicht besser werden.

Und genau da ist doch das Problem. Deutsche finden sich einfach mit ALLEM ab, und lassen sich beim Thema Service wie Dreck behandeln!

Gleichzeitig sind wir DIE Nation, die sich PÜNKTLICHKEIT und das wir alles ach so akkurat machen auf die Fahne geschrieben hat.

Merkt eigentlich jemand wie vollkommen absurd es wird?

In zig anderen Ländern ruft man sich die Haare, wenn man hört wie es hier tatsächlich zugeht. Nicht umsonst gibt es den Spruch "Servicewüste Deutschland".

Es verlangt doch keiner mit Schirmchen bei Regen vom Kaufhauseingang bis zum Taxi begleitet zu werden (Japan). Aber hier werden ja dem Kunden nicht einmal mehr grundlegende Selbstverständlichkeiten zu Teil.

Früher war Kaffee/Wasser beim Friseur Standard. Sektchen beim Autokauf uvm. Heute darfste froh sein, wenn du nen Laden in Alltagsklamotten betreten darfst, ohne schief angeschaut zu werden.

P.S. Ich war letztes Wochenende in HH. 2 Radläden. Einer komplett überrannt, hopsterig, Kaffeevollautomat und Sitzmöglichkeiten vorm Laden. Hab mich da trotz Wartezeit sofort wohl gefühlt. Es geht also doch wenn man will.

Zweiter Laden, groß, etabliert. Kaffeevollautomat war im Klamottenabteil versteckt. Angeboten bekamste natürlich auch keinen. Der Verkäufer hat meinen Mann und mich mehrfach EXPLIZIT ignoriert und ist an uns vorbei zu anderen, neu reinkommenden Kunden... auch ne Art Kunden zu vergraulen. Immerhin die Jungs in der Werkstatt hatten dann das gesuchte Kleinteil, und es uns sogar einfach so in die Hand gedrückt. Das zur Ehrenrettung...

 

[Lempira]

Ich habe mir über die Jahre so ziemlich alles an Werkzeug gekauft, was ich jemals brauchen werde. Hier auf dem Lande ist man als Vintage-Rennrad-Liebhaber so gewollt wie eine Grippe. Angesichts des E-Bike-Booms platzen die Werkstätten aus allen Nähten. Und die wollen eigentlich nur Kundenräder reparieren.

Mittlerweile macht mir das Schrauben mindestens so viel Spaß wie das Fahren. Danke, ihr Werkstatt-Betreiber da draußen, für diese Lebensbereicherung. Selbst ist der Mann!

PS: Wenn ich könnte, würde ich mir für mein Auto eine Werkstatt mit Hebebühne einrichten und alles selber machen.

 

[Orr Babba]

Der Punkt mit den Werkstätten ist leider, dass man ihnen besonders in den letzten Jahren die Bude eingerannt hat und dass sie aus Personalmangel noch immer genug zu tun haben.
Es gibt mangels Alternativen leider keine Möglichkeit mit den Füßen abzustimmen. Leider sitzen die Läden immer noch am längeren Hebel.

Entweder man hat nen 6er im Lotto und die richtige Werkstatt gefunden oder man hat Pech.
Dann gibt´s noch genau zwei weitere Optionen. Entweder man findet sich mit den Bedingungen ab oder man macht es selbst.

Ich hoffe immer noch, dass sich das mal wieder ändert.

 

[Teutone]

Das fängt beim Bäcker an.

Zumindest das Vorbestellen von Brötchen oder Kuchen klappt bei mir immer einwandfrei, und, oh Wunder, die sind zum vereinbarten Termin fertig. Welchen Spezialservice erwartet man noch beim Bäcker?

Auf Handwerker wartet man auch den halben Tag.

Vielleicht auf den Zählertauscher vom Energieversorger, den Waschmaschinen-Anschließer von Mediamarkt, oder den "Im Auftrag der Telekom"-Sklaven.. aber "echte Handwerker", mit denen man etwas Reeles, Größeres vereinbart hat, Sanitär, Heizung, oder Renovierungen, das klappt eigentlich immer sehr gut bei mir. Allein, weil sie morgens auch anfangen wollen/müssen.

Dadurch, dass die Inhaber der Läden aber keine digital Natives sind, tun sie sich m.M.n. oft schwer, ihre Geschäftsmodelle anzupassen oder gar neue zu finden.

Ich denke eher, seit des E-Bike-Booms haben die es eher "nicht mehr nötig". Der normale Kunde kauft jetzt Räder in Preisklassen, die früher uns vorbehalten waren, dazu reicht eine First-Level-Support-Beratung, fertig.

"Wir" sind eigentlich nur nervig, wir wissen viel, klugscheissen, brauchen endlose Beratungsgespräche, kommen wegen kleinster "Defekte" wieder.. mal im Ernst, der Seitenschlag, den Du hattest, würde wegen dem ein E-Biker mit seiner Gazelle zum Händler kommen, würde der den überhaupt bemerken, den das jucken?

 

[ad-mh]

Welchen Spezialservice erwartet man noch beim Bäcker?

Leider bei uns nur noch flächendeckend aufgebackene Teiglinge aus der Fabrik.
Mit Qualität hat das leider nichts mehr zu tun.
Der letzte handwerklich backende Bäcker ist +20km entfernt.

 

[deco]

Der Trick ist, das Geld nicht in Deutschland zu lassen. In den Niederlanden gibt's Läden, da bekommt man erst mal einen Termin, dann einen Kaffee und dann sogar noch gute handwerkliche Arbeit zum vereinbarten Zeitpunkt. Der Auftrag war nicht so ganz trivial, als Bonus gab's noch kleine Ausbesserungen am Lack on Top gratis (mit der passenden Farbe und Klarlack drüber). Da stapelten sich aber auch die S-Works und Madones in der Bude. Mit meinem Aeroad fühlte ich mich direkt wie ein Geringverdiener. Leider bin ich da grade quasi weggezogen, aber falls jemad in der Nähe wohnt: https://www.unlimitedcolors.nl/