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KDM / Klassiker des Monats Dezember 2021

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Re: KDM / Klassiker des Monats Dezember 2021
Bitte jetzt keine Hunde-Radfahrer Diskussion, sonst flippe ich gleich aus :rolleyes:, dann lieber eine Diskussion über Reifen, aber ich hoffe es gibt hier bald neue Kandidaten, und schöne Bilder von dem Bottecchia, was auch einer meiner Favoriten aus Italien ist, habe ich schließlich noch in den 90er im Laden gehabt:cool:.
wir könnten über dackelschneider diskutieren, dann kommen alle auf ihre kosten... :D
 
Nachdem ich letzten Monat als Novize in dieser Ecke des Forums, trotz mehrmaligen Lesens der klar verständlichen Regularien die Teilnahme verpaßte, weil ich fälschlicher Weise annahm, man könne bis zum letzten Tag des Monats noch sein Rad vorstellen, will ich es heute wagen, mein kleines Steckenpferd diesen Monat hier ins Rennen zu schicken.

Lüders Bahnrad (1972)

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Mit Lüders verbinde ich meine Leidenschaft für den handwerklichen Fahrradrahmenbau. Denn eines Tages, ich weiß immer noch nicht, ob es ein schöner oder sagen wir mal ein in seiner Folge sehr zeit- und nervenraubender Tag war, sah ich ein Rad von Kalle Lüders und es war um mich geschehen.

Bei meiner jahrelangen Suche nach einem (diesem) Lüders Bahnrad(rahmen) verlor ich mich mehr und mehr in unserem Hobby und komme nicht umhin, dies heute als eine Leidenschaft zu bezeichnen.

Bahnräder sind für mich primär Sportgeräte und keine Fahrräder. Sie sind konsequent auf ihre Funktion hin reduziert und der Satz "Die Form folgt der Funktion" ist für sie maßgeblich.

Das Konzept der technischen Ästhetik hat Meister Lüders meiner Einschätzung nach perfektioniert. Kein Schnick-Schnack, kein Tam-Tam, kein Bling-Bling. Trotz oder eben ob dieser Selbstbeschränkung ist Raum für Qualität und Perfektion. Lüders-Liebhaber erkennen die Handschrift des Meisters an jeder Muffe und an jeder Biegung der Rahmenrohre.

Dem Charlottenburger Meister war früh klar, daß ein Rahmen nur mit größer dimensionierten Rohren im Rahmenheck fester würde. Um dies zu verwirklichen, fräste er "kurzerhand" sein eigenes Tretlagergehäuse aus dem Vollen. Dank seines Wagemutes überzeugte Karl-Heinz Lüders Sigi Renz, sein Masi stehenzulassen und fortan auf einem Lüders Rennen zu bestreiten.

Auf die Idee, ein größeres Tretlagergehäuse anzufertigen, man würde es heute "Oversizing" nennen, kam man in Milano offenbar nicht, obgleich die hochkarätigsten Fahrer der Welt sich dort vor der Werkstatt gegenseitig auf die Füße traten.

Insofern steht der Name Lüders für mich auch für die Leistung des Handwerks als solches, das es Kraft Raffinesse, Leidenschaft und Ausdauer schafft, einer übermächtigen (heute oft industriellen) Konkurrenz Paroli zu bieten.

Mit Campagnolo-Pista aufgebaut, Lenker (67/Pista) und Vorbau (1A) von Cinelli, Sattel 3ttt.

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Nachdem ich letzten Monat als Novize in dieser Ecke des Forums, trotz mehrmaligen Lesens der klar verständlichen Regularien die Teilnahme verpaßte, weil ich fälschlicher Weise annahm, man könne bis zum letzten Tag des Monats noch sein Rad vorstellen, will ich es heute wagen, mein kleines Steckenpferd diesen Monat hier ins Rennen zu schicken.

Lüders Bahnrad (1972)

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Mit Lüders verbinde ich meine Leidenschaft für den handwerklichen Fahrradrahmenbau. Denn eines Tages, ich weiß immer noch nicht, ob es ein schöner oder sagen wir mal ein in seiner Folge sehr zeit- und nervenraubender Tag war, sah ich ein Rad von Kalle Lüders und es war um mich geschehen.

Bei meiner jahrelangen Suche nach einem (diesem) Lüders Bahnrad(rahmen) verlor ich mich mehr und mehr in unserem Hobby und komme nicht umhin, dies heute als eine Leidenschaft zu bezeichnen.

Bahnräder sind für mich primär Sportgeräte und keine Fahrräder. Sie sind konsequent auf ihre Funktion hin reduziert und der Satz "Die Form folgt der Funktion" ist für sie maßgeblich.

Das Konzept der technischen Ästhetik hat Meister Lüders meiner Einschätzung nach perfektioniert. Kein Schnick-Schnack, kein Tam-Tam, kein Bling-Bling. Trotz oder eben ob dieser Selbstbeschränkung ist Raum für Qualität und Perfektion. Lüders-Liebhaber erkennen die Handschrift des Meisters an jeder Muffe und an jeder Biegung eines Rohres im Rahmen.

Dem Charlottenburger Meister war früh klar, daß ein Rahmen nur mit größer dimensionierten Rohren im Rahmenheck fester würde. Um dies zu verwirklichen, fräste er "kurzerhand" sein eigenes Tretlagergehäuse aus dem Vollen. Dank seines Wagemutes überzeugte Karl-Heinz Lüders Sigi Renz, sein Masi stehenzulassen und fortan auf einem Lüders Rennen zu bestreiten.

Auf die Idee, ein größeres Tretlagergehäuse anzufertigen, man würde es heute "Oversizing" nennen, kam man in Milano offenbar nicht, obgleich die hochkarätigsten Fahrer der Welt sich dort vor der Werkstatt gegenseitig auf die Füße traten.

Insofern steht der Name Lüders für mich auch für das Handwerk als solches, das es Kraft Raffinesse, Leidenschaft und Ausdauer schafft, einer übermächtigen (industriellen) Konkurrenz Paroli zu bieten.

Mit Campagnolo-Pista aufgebaut, Lenker (Pista) und Vorbau Cinelli, Sattel 3ttt.

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Was nen geiles Teil - PRON!!!
 
Um dies zu verwirklichen, fräste er "kurzerhand" sein eigenes Tretlagergehäuse aus dem Vollen.
Bei aller Sympathie für dich, Lüders und die Bahnmaschine: das ist ein Gerücht und zumindest das hier gezeigte Gehäuse ist nicht aus dem Vollen gearbeitet. Das ist m.E. ein normales Blechprägegehäuse.
Das wird genauso eine Legende sein wie die daß er ein geheimes Rezept hatte die Brooks weich zu bekommen.
Die hat er gestutzt und das Leder angeschliffen damit man nicht so rutschig sitzt.
 
Bei aller Sympathie für dich, Lüders und die Bahnmaschine: das ist ein Gerücht und zumindest das hier gezeigte Gehäuse ist nicht aus dem Vollen gearbeitet. Das ist m.E. ein normales Blechprägegehäuse.
Das wird genauso eine Legende sein wie die daß er ein geheimes Rezept hatte die Brooks weich zu bekommen.
Die hat er gestutzt und das Leder angeschliffen damit man nicht so rutschig sitzt.
Ich denke auch nicht, daß er für jedes seiner Räder ein Tretlagergehäuse gefräst hat. Aber das Rahmenheck hat für die damalige Zeit recht fette Rohre und eine Schweißnaht habe ich am TLG nicht entdeckt.
Ich denke aber, daß diese Bahn-Doppelplattengabelbrücke aus einem Stück ist. Lasse mich aber auch gern eines Besseren belehren. :daumen:
 
Ich denke auch nicht, daß er für jedes seiner Räder ein Tretlagergehäuse gefräst hat. Aber das Rahmenheck hat für die damalige Zeit recht fette Rohre und eine Schweißnaht habe ich am TLG nicht entdeckt.
Ich denke aber, daß diese Bahn-Doppelplattengabelbrücke aus einem Stück ist. Lasse mich aber auch gern eines Besseren belehren. :daumen:
Wow, tolles Rad!

Hast du nähere Infos zu dem Thema Tretlagergehäuse, würde mich auch interessieren ...

Ein weiterer Fahrer, der auf der Bahn bei 6-Tage-Rennen am liebsten Räder von Lüders gefahren ist (so sein Sohn auf FB), war Dieter Kemper.
 
Bei aller Sympathie für dich, Lüders und die Bahnmaschine: das ist ein Gerücht und zumindest das hier gezeigte Gehäuse ist nicht aus dem Vollen gearbeitet. Das ist m.E. ein normales Blechprägegehäuse.
Das wird genauso eine Legende sein wie die daß er ein geheimes Rezept hatte die Brooks weich zu bekommen.
Die hat er gestutzt und das Leder angeschliffen damit man nicht so rutschig sitzt.

Wow, tolles Rad!

Hast du nähere Infos zu dem Thema Tretlagergehäuse, würde mich auch interessieren ...

Ein weiterer Fahrer, der auf der Bahn bei 6-Tage-Rennen am liebsten Räder von Lüders gefahren ist (so sein Sohn auf FB), war Dieter Kemper.

Die beiden, die mir einfielen, die diese Frage erhellen könnten, sind @Benti und @ttrebess ...

In einem Artikel der Tour wurde zumindest von "schnitzen" geschrieben...
TOUR9_95_Lüders_1.jpg

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„Geschnitzt“ werden die Holzmännecken aus dem Errzgebirge…. frag mal @SirPolston
Die rohen Muffen fein zu bearbeiten ist aufwendig und für mich auch ein Zeichen der Identifikation und Sorgfalt seines Produkts. Zum Beispiel eine Schweißnaht mit der Feile so anzugleichen daß sie nicht mehr auffällt.
Zu mir kommen die Kunden auch in meine Feinmechanische Werkstatt und wollen etwas „gebastelt“ haben….
Da verweise ich auch meißt auf Ute‘s Bastelstübchen und das basteln so nach Makrame-Eule knüpfen klingt und daß bei mir etwas gefertigt, hergestellt oder repariert wird.
 
„Geschnitzt“ werden die Holzmännecken aus dem Errzgebirge…. frag mal @SirPolston
Die rohen Muffen fein zu bearbeiten ist aufwendig und für mich auch ein Zeichen der Identifikation und Sorgfalt seines Produkts. Zum Beispiel eine Schweißnaht mit der Feile so anzugleichen daß sie nicht mehr auffällt.
Zu mir kommen die Kunden auch in meine Feinmechanische Werkstatt und wollen etwas „gebastelt“ haben….
Da verweise ich auch meißt auf Ute‘s Bastelstübchen und das basteln so nach Makrame-Eule knüpfen klingt und daß bei mir etwas gefertigt, hergestellt oder repariert wird.
Ja. Von der Arbeit machen sich heute die wenigsten Leute eine Vorstellung.
Des is ja grad des. 🙄
 
Nachdem ich letzten Monat als Novize in dieser Ecke des Forums, trotz mehrmaligen Lesens der klar verständlichen Regularien die Teilnahme verpaßte, weil ich fälschlicher Weise annahm, man könne bis zum letzten Tag des Monats noch sein Rad vorstellen, will ich es heute wagen, mein kleines Steckenpferd diesen Monat hier ins Rennen zu schicken.

Lüders Bahnrad (1972)

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Mit Lüders verbinde ich meine Leidenschaft für den handwerklichen Fahrradrahmenbau. Denn eines Tages, ich weiß immer noch nicht, ob es ein schöner oder sagen wir mal ein in seiner Folge sehr zeit- und nervenraubender Tag war, sah ich ein Rad von Kalle Lüders und es war um mich geschehen.

Bei meiner jahrelangen Suche nach einem (diesem) Lüders Bahnrad(rahmen) verlor ich mich mehr und mehr in unserem Hobby und komme nicht umhin, dies heute als eine Leidenschaft zu bezeichnen.

Bahnräder sind für mich primär Sportgeräte und keine Fahrräder. Sie sind konsequent auf ihre Funktion hin reduziert und der Satz "Die Form folgt der Funktion" ist für sie maßgeblich.

Das Konzept der technischen Ästhetik hat Meister Lüders meiner Einschätzung nach perfektioniert. Kein Schnick-Schnack, kein Tam-Tam, kein Bling-Bling. Trotz oder eben ob dieser Selbstbeschränkung ist Raum für Qualität und Perfektion. Lüders-Liebhaber erkennen die Handschrift des Meisters an jeder Muffe und an jeder Biegung der Rahmenrohre.

Dem Charlottenburger Meister war früh klar, daß ein Rahmen nur mit größer dimensionierten Rohren im Rahmenheck fester würde. Um dies zu verwirklichen, fräste er "kurzerhand" sein eigenes Tretlagergehäuse aus dem Vollen. Dank seines Wagemutes überzeugte Karl-Heinz Lüders Sigi Renz, sein Masi stehenzulassen und fortan auf einem Lüders Rennen zu bestreiten.

Auf die Idee, ein größeres Tretlagergehäuse anzufertigen, man würde es heute "Oversizing" nennen, kam man in Milano offenbar nicht, obgleich die hochkarätigsten Fahrer der Welt sich dort vor der Werkstatt gegenseitig auf die Füße traten.

Insofern steht der Name Lüders für mich auch für die Leistung des Handwerks als solches, das es Kraft Raffinesse, Leidenschaft und Ausdauer schafft, einer übermächtigen (industriellen) Konkurrenz Paroli zu bieten.

Mit Campagnolo-Pista aufgebaut, Lenker (Pista) und Vorbau Cinelli, Sattel 3ttt.

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Anhang anzeigen 1024720

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:daumen: Datt Lesen hat viel Freude bereitet.
 
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Bei aller Sympathie für dich, Lüders und die Bahnmaschine: das ist ein Gerücht und zumindest das hier gezeigte Gehäuse ist nicht aus dem Vollen gearbeitet. Das ist m.E. ein normales Blechprägegehäuse.
Das wird genauso eine Legende sein wie die daß er ein geheimes Rezept hatte die Brooks weich zu bekommen.
Die hat er gestutzt und das Leder angeschliffen damit man nicht so rutschig sitzt.
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echt so noch..? Blech und so... 🤨🙈
bei RGF bulge-formed bottom bracket shells - Tretlagergehaeuse kam diese Variation vor:
quelle classic rendezvous - Dave Moulton
ist ja eher hydroforming Innenhochdruckumformung.
Screenshot 2021-12-16 at 22-53-57 RGF bottom bracket shells.png
 
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Ich denke auch nicht, daß er für jedes seiner Räder ein Tretlagergehäuse gefräst hat. Aber das Rahmenheck hat für die damalige Zeit recht fette Rohre und eine Schweißnaht habe ich am TLG nicht entdeckt.
Ich denke aber, daß diese Bahn-Doppelplattengabelbrücke aus einem Stück ist. Lasse mich aber auch gern eines Besseren belehren. :daumen:
Geht / gibt es tuellich beides.
G. Fischer sand cast - colata in sabbia - Sandguss
Oder von Davis aus England, sehen an historischen Masis zum verwechslen aehnlich, auch fuer andere Rahmenbauer bspw. M.B. ...
Immer nur G. Fischer 🇨🇭
Screenshot_2021-05-26 Alle Größen Georg Fischer Crowns and Bottom Bracket Shell Flickr - Fotos...png
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georg fischer sand cast lug set bottom bracket shell fork crown doppelbrücken gabelkrone twin...jpeggeorg fischer sand cast lug set bottom bracket shell fork crown doppelbrücken gabelkrone twin...jpeggeorg fischer sand cast lug set bottom bracket shell fork crown doppelbrücken gabelkrone twin...jpeg
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oder haendisch
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echt so noch..? Blech und so... 🤨
Also wie auch bei den Schaltwerken: Blechprägeteile sind im Stabilitäts / Gewichtsverhältnis den Gussteilen überlegen. Das ist Vergleichbar mit kleinen und mittleren Rahmengrößen die man aus Stahl auch vom Gewicht unter dem von Alurahmen halten kann ( Schwingungsverhalten mal außen vor).
Also Prägemuffen haben folgende Vorteile: das von mir o.g. Stabilitäts / Gewichtsverhältnis und durch den recht konstanten Querschnitt eine gleichmäßigere Wärmeverteilung beim Löten.
Gussmuffen müssen von der Rohrpassung kaum nachgearbeitet werden, haben gleichmäßigere Gewindeprofile im Tretlagergehäuse und sehen für die meißten Kunden wertiger aus.
Ich habe noch keinen Rahmen gelötet, aber habe mich damit schon viel auseinandergesetzt und übe ja seit nun über 26 Jahren ein Metallhandwerk als Feinmechaniker aus..... also etwas mehr als nur mal im Smolik Rahmenbau geblättert zu haben.
Ich würde Blechmuffen bevorzugen. Aber ich würde ja für mich selbst löten, d.h. die Zeit für die Bearbeitung der Rohrpassungen fällt ebensowenig ins Gewicht wie der Marketing-Vorteil der wertigeren Optik von Guss.
 
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