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KdM Klassiker des Monats Juni 2021

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Re: KdM Klassiker des Monats Juni 2021
Mein Italo Renner ist ein Rauler, eine kleine Firma aus dem Colnago Umfeld. Der Sage nach bestellte einer der Brüder Gozzi von seinem Ersparten ein Rad bei Colnago und erbat sich die Campagnolo Gruppe vorab, um sie selbst zu verzieren. Das Ergebnis beeindruckte Ernesto Colnago so, dass er zehn weitere pantografierte Gruppen bei Gozzi bestellte. So begann die Zusammenarbeit, die dann auch den Rahmenbau umfasste, Rauler baute besonders die Rahmen für Colnago, die andere Hersteller bei Colnago bestellt hatten.

Der Rahmen kam als eigenartig aufgebautes Rad zu mir, mit geradem Lenker und billigen Komponenten, aber mit C-Record Kurbeln. Leider war der an sich super lackierte Rahmen teilweise hässlich überlackiert, mit einem „knapp daneben ist auch vorbei“ Farbton und sogar über (!) die Reste der Aufkleber. Ich war mir erst sehr unsicher, ob ich neu lackieren sollte oder versuchen, das falsche blau runter zu bekommen. Letztlich habe ich mich für Neulack und für einen dunklen Aubergine Ton entschieden … der mir hinterher überhaupt nicht mehr gefiel, also alles wieder runter. Jetzt ist es grün, und das sind eben zusammen mit dem roten Lenkerband, den weißen Zügen und dem überall pantografierten Rauler Schriftzug die Farben Italiens.

Ein Campagnolo Aufbau wäre ziemlich teuer geworden und auch nicht so spannend, so habe ich mich für Galli entschieden (Campagnolo für Arme…), mit ein paar vorhandenen zusätzlichen Teilen. Der Umwerfer ist noch von Campa, einen von Galli für Anlötsockel habe ich noch nicht gefunden. Die Schalthebel sind schön(er) gefeilte Shimano 600 (mit ohnehin kaputter Rasterung). Die Kurbeln sind eigentlich von Stronglight (107), so wie auch der Steuersatz.
Die Galli Aero KL Bremshebel hätten das Anbohren des Lenkers erfordert. Das gefiel mir nicht, so habe ich den Zügen einen kleinen Ausgang aus dem Griff gefeilt, so dass die Züge nun außen in der Nut des Lenkers laufen. Insgesamt sind die innen verlegten Züge (nicht nur für die hintere Bremse sondern auch für die Schaltung) eine Extravaganz, die sehr mühsam zu montieren ist, aber natürlich hübsch aussieht.

Und darum geht’s doch…

Gruß,

Sven

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ein Megarad👍🏻👍🏻😍😍 sehr stimmig und natürlich aus Bella Italia. Ganz ehrlich, die Galli Gruppen sind millterweile sehr rar und ähnlich teuer. Qualitativ stehen die denke ich in nichts nach…das Rad wird diesen Monat schwer zu toppen sein wenn man Italiener mag😬
 
Aus reinem Spaß an der Freud und damit die anderen Teilnehmer keine Angst vor der roten Laterne haben müssen, zeige ich hier noch einmal mein 1989/90er TIGRA Criterium.

Es ist schon kein reines TIGRA mehr, sondern stammt aus einer Zeit als die Namensrechte schon an Sursee Suisse Velo verkauft waren, aber auch Sursee existierte dann nicht mehr lange.

Das interessante an den Rahmen ist die Bremszug-Innenführung, die offenbar recht pfiffig gelöst wurde. Es gibt hier kein langes Rumgefummel, wenn man den Schaltzug durchführen will, denn offensichtlich ist im Oberrohr noch ein Führungsrohr verbaut. Man braucht den Zug nicht abknicken oder sonstiges um ihn hinten wieder "rauszufinden", sondern man schiebt den Zug einfach rein und er kommt ohne weiteres Zutun immer genau hinten aus der Austrittsöffnung heraus. Sehr angenehm !

Verbaut ist die kurzzeitig gehypte Trico 600 Kurbel und Schaltwerk. Bremsen sind relativ moderne Miche Performance ( günstig aber gut ), dazu ein guter Tange G-Master Steuersatz. Galli Felgen mit 8f. Campa Ritzel. Etwas gemixt, aber in der Fahr-Praxis eine gut funktionierende 10.1 kg Maschine, die viel Freude macht und extrem zuverlässig ist !

LG Michael

P.S. Bilder extra für @Andreas P. ohne Holzrahmen ! ;)

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Ich bin begeistert von dem schwarzen Rad. Ist ein schöner, zeitgemäßer Aufbau. :daumen:

Habe hier ja ein rotes FBL aus der Nachfolgegeneration ab 1959 stehen. Gelötet von Hugo Rickert. Aber es gibt doch einige Parallelen zu den Rädern von Paupitz. Wahrscheinlich gaben Hübner und Koch einige Details vor.
 
Ich bin begeistert von dem schwarzen Rad. Ist ein schöner, zeitgemäßer Aufbau. :daumen:

Habe hier ja ein rotes FBL aus der Nachfolgegeneration ab 1959 stehen. Gelötet von Hugo Rickert. Aber es gibt doch einige Parallelen zu den Rädern von Paupitz. Wahrscheinlich gaben Hübner und Koch einige Details vor.

ja davon gehe ich auch aus!
 
Ich werfe dann heute mal einen Berliner Lokalmatadoren in den Ring.

Ein von Heinz Paupitz 1956 unter der Marke „FBL“ Lightweight gelöteten Rahmen Modell „Champion du monde“, vertrieben von „Hübner und Koch“. Laut Informationen im www hat Heinz Paupitz von 1953 bis 1958 für Hübner und Koch gearbeitet, im Anschluss war er als Selbständiger tätig.
Speziell an diesem Rahmen ist das patentierte "OKA System" Ausfallende sowie ein spezieller REG Doppelsockelgegenhalter, der Rahmen ist für eine Schaltung mit Doppelzug wie bspw. einer Huret Special Louison Bobet vorbereitet. Ansonsten klar Reynolds 531 Rohrsatz mit Nervex Pro Muffen damaliger "state of the arts" wenn man so möchte.

Hier mal ein Auszug aus einem damaligen Katalog.

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Für den Aufbau (Komplettneuaufbau ausgehend vom Rahmen) habe ich mich etwas am Katalog orientiert aber auch an den damals verfügbaren Teilen und bin teils etwas in die modernere Richtung gegangen, so dies als authentische Aufrüstung eines damaligen Fahrers vertretbar ist 😊
Der Lack war teils arg patiniert und hat leider viele Fehlstellen, ich habe versucht hier den Originalzustand bestmöglich zu erhalten. An den verchromten Muffen sieht man es teils kupfern durchschimmern, dies ist wohl dem Umstand geschuldet, dass es damals Engpässe bei gewissen Materialien gab und so vor der Chromschicht verkupfert statt vernickelt wurde.
Wie oben erwähnt ist der Rahmen für ein Doppelzugschaltsystem vorgesehen gewesen, da das Schaltauge aber die typische Campa-Nase hatte und auch die Decals mehrheitlich Campa zeigten habe ich mich für einen Aufbau mit Campa Komponenten entschieden als da wären:
Gran Sport Schaltwerk mit Record Schalthebel + Record Umwerfer mit Gegenhalter + Record Niedrigflanschnaben mit Mavic Schlauchreifen (Schraubkranz fünffach von Regina).
Gebremst wird mit der Standard Weinmann 730 Seitenzugbremse. Die Kurbelgarnitur eine Duprat Professionel R.E.C.O.R.D. Keilkurbel mit TA Specialites „Ref. 173“ Doppelkettenblattadapter für 3 Arm Kurbeln (lt. Katalog!), Innenlager Stronglight Hohlwelle. Pedale Lyotard 45 CA mit Christophe Special Pedalkörben.
Der Sattel stammt von Ideale, Modell „TB80“. Gesteuert wird mit einer Titan Maes Kint Vorbau- und Lenkerkombination, Steuersatz ist noch der Originale mit "Lightweight" gelabelt. Ein abnehmbarer REG Flaschenhalter rundet den Aufbau ab.
Das Rad fährt sich wirklich klasse und FBLs sind leider recht selten geworden.

Hier die Bilder, entscheidet selbst :)
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Wow🤩

Sehr geschmackvolle Farbakzente und einfallsreiche Decals. Hat es mit dem Champion Du Monde etwas auf sich (ein Bahntitel eventuell?) oder ist das reines Marketing gewesen?
 
Wow🤩

Sehr geschmackvolle Farbakzente und einfallsreiche Decals. Hat es mit dem Champion Du Monde etwas auf sich (ein Bahntitel eventuell?) oder ist das reines Marketing gewesen?

So genau konnte ich da leider nichts recherchieren bzw herausfinden, hatte mich das auch schon gefragt.
 
Wow🤩

Sehr geschmackvolle Farbakzente und einfallsreiche Decals. Hat es mit dem Champion Du Monde etwas auf sich (ein Bahntitel eventuell?) oder ist das reines Marketing gewesen?
Damals waren italienische Räder sehr beliebt. Hübner und Koch hatte ja vor allem Cinelli im Katalog. Die Eigenmarke nannten sie FBL Torino. Das war wohl vor allem Marketing. War wohl mit dem Champion du Monde so ähnlich. War wahrscheinlich die Modellbezeichnung.
 
Damals waren italienische Räder sehr beliebt. Hübner und Koch hatte ja vor allem Cinelli im Katalog. Die Eigenmarke nannten sie FBL Torino. Das war wohl vor allem Marketing. War wohl mit dem Champion du Monde so ähnlich. War wahrscheinlich die Modellbezeichnung.
FBL Torino war jedoch eher die gemütliche Sportradvariante
 
Dann zeig ich euch mal was altes für 2 Leute.
PEUGEOT Tandem ca. 1897
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Über das Forum kam es in dem Zustand zu mir. Ein Besuch beim Rahmenbauer in Rastatt war nötig um die Gabel wieder in Form zu bringen.
Fehlende Lenkungsteile kamen aus dem Deutschen Fahrradmuseum. Anhang anzeigen 947357
Zu der Zeit wäre eine starre Übersetzung eigentlich passend, das Tandem wurde in den 10er Jahren schon auf eine Torpedonabe umgebaut und jetzt belassen, da das Rad gefahren werden soll sicher keine schlechte Entscheidung.
Das Bild täuscht nicht, es lenken beide Lenker, wie diese verbunden sind sieht man hier recht gut. Beim fahren muss man da schon miteinander reden.🙂Anhang anzeigen 947359Anhang anzeigen 947360Anhang anzeigen 947363Anhang anzeigen 947362Anhang anzeigen 947361Anhang anzeigen 947358
Wenn das Tandem nicht gefahren wird hat es seit heute seinen Platz neben dem Eingang, keine Angst ist alles überdacht.
MfG Jens
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@SirFaust Interessant ist, dass Heinz Paupitz für FLB bereits mit der Kimme signiert hat

Bildschirmfoto 2021-06-13 um 17.21.15.png


Ausserdem hat er das selbe Steuerkopfmotiv bei seinen frühen Rädern verwendet. Wie hier an meinem (Ex-) Rad zu sehen. Mit den Titeln bin ich überfragt. Dachte immer Rudi Altig ist der einzige Weltmeister auf der Bahn und der ist glaub nicht FLB gefahren. Europameister 1968 auf Paupitz kann man finden, paßt aber auch nicht.

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Ich weiß nicht ob Du das Rad zerlegt hattest (nehm ich aber ab) und ob die Gabel auch "Signiert" ist?
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Ich schicke diesen Monat ein Winora take off aus der Zeit Ende 80er, Anfang 90er Jahre ins Rennen. Ein schickes Faltrad - mir gefällt besonders, dass man erst bei genauer Betrachtung den Faltmechanismus erkennt.

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Hier ist der Verschlussmechanismus am Hinterbau zu erkennen:

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Die schwenkbaren Kettenstreben:

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Dazu ist eine Sachs Galaxie Hinterradnabe verbaut:

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Diese ist teilbar, d.h. man kann das Rad ausbauen und die Kassette bleibt am Rahmen:

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Die Pedale kann man ohne Werkzeug demontieren:

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Das Rad ist noch vollständig original, alle Teile sind wie damals im Katalog gelistet:

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Die Klemmung des Vorbaus ist auch ohne Werkzeug möglich; dazu ist ein schwenkbarer Hebel angebracht, mit dem man die Vorbauklemmung vornimmt:

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Die Entwicklung des Winora take off geht auf Ernst Brust zurück. Zum Verschluss am Hinterbau und dem Faltrad habe ich folgende Patente gefunden:

Patent DE 39 29 296 A1 und Patent DE 37 01 803 C2

Weitere Bilder des Rades gibt's hier.
 
@SirFaust Interessant ist, dass Heinz Paupitz für FLB bereits mit der Kimme signiert hat

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Ausserdem hat er das selbe Steuerkopfmotiv bei seinen frühen Rädern verwendet. Wie hier an meinem (Ex-) Rad zu sehen. Mit den Titeln bin ich überfragt. Dachte immer Rudi Altig ist der einzige Weltmeister auf der Bahn und der ist glaub nicht FLB gefahren. Europameister 1968 auf Paupitz kann man finden, paßt aber auch nicht.

Anhang anzeigen 952416

Ich weiß nicht ob Du das Rad zerlegt hattest (nehm ich aber ab) und ob die Gabel auch "Signiert" ist?
Anhang anzeigen 952417Anhang anzeigen 952418
Moin, klaro zerlegt bis ins letzte aber die Gabel war nicht markiert. Ja die Kimme ist mir auch schon aufgefallen.
 
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